Liu Boyang und seine Mutter Wang Shouhui starben beide innerhalb von zwei Wochen hintereinander infolge der Verfolgung (Changchun, Provinz Jilin)

(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Liu Boyang, 29, war Arzt im Qianwei-Krankenhaus in der Stadt Changchun, Provinz Jilin. Seine Mutter Wang Shouhui, 57, war Beamtin bei der Verwaltung des Bezirks Songjia in Changchun. Als die beiden am 28.Oktober 2005 Infomaterial über die Verfolgung von Falun Gong zu einem anderen Praktizierenden nach Hause brachten, wurden sie von der Polizei verfolgt. Bei dem Praktizierenden zu Hause wurden die Mutter und der Sohn beide festgenommen und zur Polizeibehörde abgeführt. Gleich am Abend desselben Tages wurde Liu Boyang zu Tode gefoltert. Den Angehörigen wurde jedoch erst am 31.Oktober die Todesnachricht mitgeteilt. Die Polizei sprach von einem Selbstmord durch einen Sprung aus dem 5. Stock, der den Tatbeständen jedoch nicht entspricht. Am Kopf des Verstorbenen gab es nämlich Spuren von Schlägen durch schwere Gegenstände, die in drei verschiedenen Richtungen verliefen. Die Verletzungen sahen nicht aus als wären sie durch einen Sturz verursacht worden. Außerdem hatte der Verstorbene Knochenbrüche am Bein und an den Rippen. In seinen Lungen gab es Blutergüsse. Zu den Merkwürdigkeiten gehören noch die Fakten, dass die Angehörigen nicht gleich nach dem Tod, sondern erst zwei Tage danach benachrichtigt wurden. Es gibt auch kein Foto von dem Standort, wo sich der angebliche Freitod ereignet hatte. Man sah lediglich einen Blutfleck auf dem Boden. Zudem fragt man sich, wie konnte Liu Boyang, der an dem Abend schwerer Folter ausgesetzt war und Foltergeräte trug, es schaffen, das Fenster aufzumachen und hinaus zu springen. Denn es war an dem Abend in Changchun sehr kalt. Die Fenster waren alle zu.

Frau Wang wurde nach der Festnahme am Abend des 28.Oktober ebenfalls gleich mittels Folter verhört. Danach wurde sie ins Shuangyang-Untersuchungsgefängnis verlegt. Am 10.November, also fast zwei Wochen nach dem Tod ihres Sohnes, kam auch ihre Todesmeldung. Laut Polizeiangabe soll sie im Chinesisch-Japanischen Freundschaftskrankenhaus in Changchun an Herzbeschwerden gestorben sein. Unklar ist, warum man nicht gleich nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus die Angehörigen benachrichtigt hatte. Ihre Augenlieder sahen sehr blau aus und in ihrem linken Ohr gibt es Blutspuren.
Die dreiköpfige Familie fing 1995 an, Falun Gong zu praktizieren. Nach dem Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurden sie mehrmals von der Zhengyang-Polizeiwache und dem Zhengyang-Nachbarschaftskomitee im Bezirk Lüyuan belästigt und eingeschüchtert. Aufgrund ihrer Petition für Falun Gong in Peking wurde Wang Shouhui jeweils im Oktober 1999 und im Februar 2000 festgenommen und ins Arbeitslager eingewiesen. Im Heizuizi-Frauenarbeitslager wurde sie achtmal mit Elektroschockern gequält. Sie war Zwangsarbeit ausgesetzt und durfte fünf Tage lang nachts nicht schlafen. Mehrere Male wurde sie an dem sog. „Totenbett” (1) festgebunden. Einmal wurde sie sogar noch gleichzeitig mit zwei Elektroschockern über eine Stunde lang gefoltert. Erst als sie nach der ganzen Reihe von Folterungen in Lebensgefahr schwebte, wurde sie freigelassen.

Am 16.März 2002 wurde Liu Boyang von Polizisten des Bezirks Lüyuan an ihrem Arbeitsplatz festgenommen. Er wurde 15 Tage lang eingesperrt. Am Tag seiner Freilassung wurde er gleich wieder von Beamten der Behörde für Staatliche Sicherheit der Stadt Changchun gekidnappt. Ihm wurde eine Handschelle angelegt. Drei Tage lang wurde er mittels Folter verhört.

Am 11.April 2002 wurde Wang Shouhui unterwegs abermals von der Zhengyang-Polizeiwache verhaftet. Mit verdeckten Augen wurde sie daraufhin zu einem heimlichen Verhörraum der Polizei auf dem Jinyue-Berg in Changchun gebracht und brutal gefoltert. Sie wurde auf die Tigerbank (2) gesetzt, an empfindlichen Stellen ihres Körpers, z.B. auf ihrer Brust, wurden ihr Elektroschläge versetzt. Drei männliche Schläger boxten auf ihr Gesicht, ihre Brust und ihren Rücken ein, sodass Wang Shouhuis linkes Jochbein ernsthaft gebrochen war und sie viel Blut erbrechen musste. Wegen schwer verletzten Lungen wurde sie ins Polizeikrankenhaus eingeliefert. Dort wurde ihr eine Sonde fürs Wasserlassen eingesetzt, nötige Pflege wurde ihr jedoch nicht gewährt. Fünf Tage lang war sie am Bett fixiert und durfte sich nicht bewegen. Infolgedessen konnte sie später ihren Urin nicht mehr zurückhalten.

Am 27.Juni 2002 wurden alle drei Angehörigen der Familie zur Zhengyang-Polizeiwache verschleppt. Wang Shouhui blieb die ganze Nacht hindurch so festgeschnürt, dass ihr Körper wie ein Ball aussah. Im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 der Stadt Changchun wurde sie ebenfalls grausam gefoltert. Ihre Hände waren mit einer Handschelle gefesselt und ihre Füße mit einer Fußkette. Die Handschelle und die Fußkette waren wiederum miteinander verbunden. In solch einer unangenehmen Körperposition musste sie 18 Tage lang verharren. Einen Monat lang wurde sie zwangsernährt. Anschließend wurde sie im Polizeikrankenhaus am Bett festgebunden und zwangsernährt. Schließlich ließ man sie frei, als sie bereits fast tot war. Liu Boyang wurde in der Zhengyang-Polizeiwache von mehreren Polizisten geschlagen und getreten. Man schlug mit Lederschuhen auf seinen Mund, steckte seinen Kopf in eine Plastiktüte, fesselte seine Hände mit einer Handschelle hinter dem Rücken und hängte ihn dann an den Händen auf, bis die Füße den Boden nicht mehr berühren konnten. Die sadistischen Verfolger machten ihm noch mehr Leiden, indem sie ihn schwenkten und seine Füße nach unten zogen. Ein Polizist namens Yuan Dachuan schrie: „Ich habe schon mehrere Falun Gong-Leute zu Tode geschlagen. Ich muss es nicht verantworten.”

Am 29.Oktober 2002 wurde Liu Boyang für zwei Jahre ins Chaoyanggou Arbeitslager in Changchun gesperrt. Dort wurde er z.B. im Dezember gezwungen, den ganzen Tag auf dem kalten Zementboden zu sitzen. Auch nachts durfte er nicht schlafen. Tagsüber wurde er der Gehirnwäsche unterzogen. Als er im Juni 2004 freigelassen werden sollte, verlängerte das Arbeitslager seine Haft mit einer Ausrede um 47 Tage.

Am 9.Dezember 2003 drangen mehrere Polizisten der Polizeibehörde des Lüyuan Bezirks sowie der Zhengyang-Polizeiwache in die Wohnung von Wang Shouhui ein. Damals war nur ihr Ehemann zu Hause. Ohne jegliches Rechtsverfahren wurde die Wohnung durchsucht. Die Verfolger konnten zwar nichts finden, drohten jedoch, dass sie Wang Shouhui festnehmen würden, da sie eine Schüsselperson sei.
Am 17.August 2004 wurde Liu Boyang, der etwa einen Monat zuvor freigelassen worden war, von Beamten des Nachbarschaftskomitees sowie zwei Polizisten zu der Zhengyang-Polizeiwache gebracht. Man zwang ihn, die sog. „Garantieerklärung” (3) zu schreiben. Liu lehnte dies ab. Daraufhin versuchten die Verfolger, ihn zum Xinglongshan-Gehirnwäschekurs zu verschleppen und von den Angehörigen 700 Yuan für die Kosten der Gehirnwäsche zu erpressen.

Liu Boyang ist am Arbeitsplatz als ein ehrlicher und gutherziger Mensch bekannt. Jedes Jahr wurde er als guter Mitarbeiter ausgezeichnet. Viele seiner Kollegen waren deshalb sehr traurig, als sie von seinem Tod infolge der Verfolgung hörten.


Diesbezügliche Telefonnummern in Changchun: 0086-431- (bei Handy: 0086-)
Polizeibehörde des Kuancheng Bezirks: 2798052, 2792648, 2791147

Justizamt des Bezirks Kuancheng:
Direktor Liu Bo: 2772154 (Büro), 2727333 (privat), 1265819811 (Handy)
stellvertretender Direktor Li Xinfa: 2772157 (Büro), 7974881 (privat),13904302086 (Handy)
stellvertretender Direktor Cheng Shaoyun: 2732129 (Büro), 7968755 (privat), 13624309016 (Handy)

Polizeibehörde des Lüyuan-Bezirks:
Stellvertretender Direktor, Li Jiamin: 7613126 (Büro), 13604301823 (Handy), 5652114 (privat)
Abteilung für Politischen Schutz: 7613144

Zhengyang-Polizeiwache: 7985574

Lüyuan-Polizeiwache:
Direktor Qu Guilin: 7973581 (Büro), 13904303660 (Handy), 5667242 (privat)
Polizist Zhang Jian: 7973581 (Büro), 13009001998 (Handy), 5396447 (privat)

Staatsanwaltschaft Changchun: 7684275, 7684322, 7600127

Kontrollabteilung der Provinz Jilin: 2766216, 2766217, Petitionsstelle: 2766212, 2765055
Justizabteilung der Provinz Jilin: 2796408 (Fax), 2799382, 2797739


(1) Bei der Folter „Totenbett” werden die vier Gliedmaßen der Praktizierenden ausgestreckt an ein eiskaltes Bett aus Metall festgebunden. In dieser Position ist es unmöglich sich zu bewegen. Die Praktizierenden dürfen weder etwas Essen oder Trinken noch zur Toilette gehen. Diese Folter kann von einigen Stunden bis zu mehr als 12 Tage andauern. Diese grausame Foltermethode verursacht sowohl körperliche als auch geistige Schädigungen.

(2) Die Tigerbank ist eine kleine ca. 20 cm hohe Eisenbank, auf der die Praktizierenden lange Zeit verharren müssen. Die Knie werden zusammengebunden. Die Hände werden auf dem Rücken zusammengebunden oder an den Knien festgemacht. So müssen sie in aufrechter Position und mit Blick nach vorne verharren. Sie dürfen weder den Kopf wenden, die Augen schließen, sich unterhalten oder sich bewegen. Mehrere Gefängnisinsassen (inhaftierte Straftäter) werden beauftragt, die Praktizierenden zu überwachen und sie dazu zu zwingen regungslos zu sitzen. Oftmals werden zusätzlich harte Gegenstände unter das Gesäß der Praktizierenden gelegt, so dass es noch schmerzhafter ist, diese Folter zu ertragen.

(3) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.