Die alltäglichen Konflikte mit Fa-Grundsätzen behandeln

(Minghui.de) Ich habe kürzlich durch ein Erlebnis eine Erhöhung meiner Fa- Erkenntnis erfahren und möchte hier mit allen dieses Erlebnis teilen.

Dieses Jahr arbeite ich im Haus meiner Tante und meine Pflicht ist es, den kränklichen Onkel zu pflegen. Dieser Onkel ist ziemlich eigensinnig und deshalb hat vor mir das Pflegepersonal schon oft gewechselt; keinem fiel es leicht, ihn zu pflegen. Vor einiger Zeit empfahl mir eine Cousine, diese Arbeit zu übernehmen; ich lehnte jedoch ab. Sie meinte aber, ich solle es doch ausprobieren; wenn es nicht ginge, könne ich ja wieder kündigen und so nahm ich diese Arbeit dann doch an. Als ich dort anfing, ging alles ganz gut. Der Onkel war gar nicht so krank, wie ich gedacht hatte. Er konnte alles noch selbst erledigen. Meine Pflicht bestand darin, ihn zu bekochen, die Wohnung in Ordnung zu halten und ihm seine Medikamente zu holen. Eigentlich beschimpft dieser Onkel gern die Menschen, aber mir gegenüber verhielt er sich ruhig. Da er früher einmal einen Gefäßverschluss im Gehirn und eine Herzkrankheit erlitten hatte, sollte ich darauf achten, dass er keine Zigaretten raucht, keinen Alkohol und kein fetthaltiges Essen zu sich nimmt. Wegen seiner Krankheit verhält er sich wie ein Kind; er versteht alles, nur seine Reaktion ist langsamer. Ich habe schon oft eine Ausrede gesucht, um zu kündigen, aber der Onkel wollte nur von mir gepflegt werden und auch die Familie wollte, dass ich unter allen Umständen bleibe.

So blieb ich, mit der Bedingung, dass ich jeder Zeit gehen kann, sobald ich meine Arbeit ordnungsgemäß erledigt habe. Sie waren damit einverstanden. Bei der Arbeit halte ich mich an ein Prinzip: Egal was ich mache, ich mache es gut; ich werde dem Dafa keinen Schaden zufügen. Wohin ich auch gehe, hinterlasse ich einen guten Eindruck. - Diese Arbeit war jedoch nicht sehr einfach für mich. Ich wollte auf die Gelegenheit warten und dann kündigen. Aber es kam anders. Wenn es so ist, dann folge ich dem natürlichen Lauf, ich gehe den Schwierigkeiten nicht aus dem Weg und warte ab, welcher Eigensinn von mir hier beseitigt werden muss. Ich war eine sehr aufbrausende und rechthaberische Person und ich ließ mir von niemandem etwas sagen; ich bin bestrebt, keine Fehler zu machen.

Wenn ich das Haus in Ordnung brachte, hielt der Onkel mir gegenüber Augen und Ohren offen, und kaum dass ich fertig war, kontrollierte er gleich nach. Wenn sich die Gegenstände nicht am üblichen Platz befanden, räumte er sie dann gleich zornig um. Um mich zu ärgern, provozierte er mich vorsätzlich; er erfand einfach etwas und beschuldigte mich grundlos. Gelang ihm sein lächerliches Vorgehen, so freute er sich dann wie ein freches Kind, bis die Tante dahinter kam.

Bezüglich solcher Kleinigkeiten beschwerte ich mich oft bei der Tante und wollte von ihr ein gerechtes Wort hören. Die Tante sagte dann gelassen: „Lass ihn nur, er verhält sich nicht wie ein erwachsener Mensch.” Er stand dann daneben und lächelte zufrieden. Irgendwann habe ich begriffen, dass ich nach innen schauen musste. Vielleicht sollte ich irgendeinen Eigensinn ablegen? Ich habe herausgefunden, dass dieser Eigensinn, mein Stolz ist. Die Kultivierenden sollten den anderen gegenüber nachsichtig sein, wobei wir aber trotzdem den Sachverhalt klären können. Das ist schließlich ein Grundsatz der menschlichen Ebene. Wenn mich der Onkel grundlos beschuldigt, muss ich dies der Tante sagen, damit sie die Situation versteht und mich nicht für schuldig hält.

Einige Tage vergingen und irgendwann merkte ich, dass ich immer nur auf das menschliche Recht bestand. Ich stritt mich mit jemandem um ein menschliches Recht und vergaß, dass ich eine Kultivierende bin und nach innen schauen muss. Ich handelte als Kultivierende nicht entsprechend dem Fa und benahm mich wie ein gewöhnlicher Mensch, mit menschlichen Gesinnungen und Anschauungen. Wie kann das gehen?

In dieser Zeit hatte ich einen Traum: Ich wurde von einer Riesenschlange am Kopf gebissen und konnte mich auch nicht mit viel Mühe von dem Biss befreien. Zum Schluss sandte ich dann aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Hilfe. Daraufhin konnte ich mich dann endlich befreien. Ich war sehr zornig und ging zu dem Halter der Schlange, um mich zu rächen. Auf dem Weg dorthin dachte ich: Ich bin eine Kultivierende, ich sollte mich nicht wie ein gewöhnlicher Mensch benehmen; ich muss nachsichtig sein und keine Rache ausüben. Also, was ist dann zu tun? Bei solchen Leuten kann man das aber auch nicht tolerieren! Während ich so nachdachte, kam ich auch schon in einem Haus an. Die anwesende Frau war erschrocken, als sie mich sah und holte schnell ihren Mann. Ich sagte: „Ich komme, um euch zu ermahnen, ihr seid zu weit gegangen. Das geht nicht, andere so grundlos zu belästigen. Ich bin zwar eine Kultivierende, werde aber nicht mit euch wegen so etwas verhandeln. Es gibt Gesetze in der Welt und ich werde der Polizei Bescheid geben, damit ihr bestraft werdet.” Jetzt sah ich erst, dass mehr als zwanzig Leute, die bestellt worden waren, vor der Tür warteten, um mit mir zu kämpfen. Als ich zu Ende gesprochen hatte, ging ich, ohne mich umzudrehen.

Am nächsten Tag tauschte ich mich mit einer Mitpraktizierenden aus und war sehr stolz, dass ich sogar im Traum noch wusste, dass ich eine Kultivierende bin. Aber die Mitpraktizierende sagte mir: „Dieser Traum sagt dir, dass es bei dir immer nur um das Recht des gewöhnlichen Menschen geht.” Ich machte mir darüber aber keine tieferen Gedanken.

Jedoch wurden in den letzten Tagen die Konflikte immer schärfer und die Atmosphäre war disharmonisch. Was war der Grund? Letztendlich fand ich heraus, dass ich immer noch auf dem menschlichen Recht beharrte und rechthaberisch war. Obwohl ich genau wusste, dass ich barmherzig sein sollte, aber es nicht in die Praxis umsetzen konnte, konnte ich mit den Konflikten nicht umgehen. Sobald ich einen Konflikt erkenne, werde ich ärgerlich. Jetzt habe ich erst erkannt: das Grundproblem ist, dass ich das menschliche Recht wieder als Maßstab genommen habe und deshalb meine eigenen Fehler nicht finden konnte. In Wirklichkeit tauchen die Konflikte nicht zufällig auf, es soll mir jedes Mal aufgezeigt werden, dass ich eine Kultivierende bin und „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” im Herzen bewahren und mich auch dementsprechend verhalten sollte. Der Meister hat in der Fa-Erklärung sinngemäß gesagt: „Wenn du das nicht glaubst, wirst du sehen, dass mancher wieder ein gewöhnlicher Mensch wird, wenn er nach dem Kurs aus der Halle hinausgeht; wenn jemand ihn kränkt oder vor den Kopf stößt, gibt er nicht nach. Nach einiger Zeit betrachtet er sich überhaupt nicht mehr als Praktizierenden.” („Zhuan Falun”, 2. Übersetzung, Kapitel 8). Wenn ich unter gewöhnlichen Menschen bin, vergesse ich den Maßstab des Fa und bemesse die Sache mit menschlichem Recht, menschlichen Anschauungen und mit der Zeit tauchen dann solche Situationen auf.

Seit Jahren gehe ich mit den mir begegnenden Konflikten, die besonders aussichtslos für mich aussehen, so um, dass ich sie zu einem bestimmten Grad zuspitzen lasse. Ich halte sie dann nicht mehr aus und fliehe. Diesmal dachte ich auch daran, zu kündigen, wenn es wirklich nicht mehr geht. Aber als ich erkannte, dass mein Standpunkt falsch war, veränderte ich dann die Situation, indem ich anders handelte. Ich ging zu dem Onkel und sagte ihm ruhig: „Onkel, gestern habe ich mich nicht gut verhalten. Die Tante streitet mit dir und lässt dich keinen Alkohol trinken. Dass ich mich da eingemischt habe und ziemlich unhöflich zu dir war, dafür entschuldige ich mich. Ich habe mich nicht gut verhalten, ich hätte dir gut zureden sollen, dass der Alkohol der Gesundheit sehr schadet und deine Lebensdauer verkürzt. Wenn du mich jetzt nicht mehr haben willst, sage es mir direkt, die Tante sucht dir dann eine andere. Ich gehe dann nach Hause, es ist nicht so schlimm.” Sie beide lächelten und schwiegen. Ich dachte bei mir: Die gewöhnlichen Menschen nehmen diese Sache nicht so wichtig und ich konnte die Sache nicht vom Herzen lassen, dafür schäme ich mich.

Ich hoffe, dass sich durch diese Erfahrung den Mitpraktizierenden, die immer noch mit dem menschlichen Recht und menschlichen Anschauungen Dinge beurteilen, bewusst werden können, wie rechthaberisch so eine menschliche Haltung ist. Der Meister sagt sinngemäß: „Als wahre Praktizierende sollen wir diese Sache auf sehr hohen Ebenen betrachten.” („Zhuan Falun”, Lektion 6, 2. Übersetzung) Was ich erkannt habe ist: Wir sollten uns zwar weitestgehend in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen kultivieren, aber wir können nicht das menschliche Recht und die menschlichen Anschauungen als Maßstab nehmen. Wir müssen gewissenhaft „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” als den höchsten Maßstab für unsere Kultivierung nehmen, dann können wir uns erst nach oben kultivieren.

Es ist meine persönliche Erkenntnis, bei Mängeln bitte ich um Korrektur der Mitpraktizierenden.