Die Erinnerung an die Verfolgung des Falun Gong-Übenden Nie Feiyao im Xinkaopu Arbeitslager

(Minghui.de) Herr Nie Feiyao kommt aus Hengyang und arbeitet in Guangzhou. Er wurde zweimal für das Verteilen von Falun Gong Materialien, die die Wahrheit über Falun Gong beinhalteten, verhaftet. Im Anschluss wurde er zur „Umerziehung” im Changsha Xinkaipu Arbeitslager der Provinz Hunan gebracht [Anm.: „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen]. Dort litt Herr Nie unter schrecklicher Folter, so dass er nach seiner Entlassung psychisch krank wurde. Nur gelegentlich war Herr Nie klar bei Verstand. Nur an diesen Tagen war er in der Lage sich an die grausamen Erfahrungen, die er im Arbeitslager machte, zu erinnern. Nach seinem Zustand und von äußerlichen Erscheinungen gehen wir davon aus, dass ihm im Arbeitslager Drogen verabreicht wurden, die das Nervensystem angriffen. Seine Frau fand seine schriftlichen Erfahrungen, in denen die Misshandlungen beschrieben wurden, und schickte sie uns zu, um die Verfolgung zu enthüllen.

„Innerhalb des Xinkaipu Arbeitslagers erlitt ich schwere, unmenschliche Verfolgung. Am Anfang befahlen sie ,Überläufer' mich dazu zu zwingen Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten und beschimpften [Anm.: ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft]. Später kam eine ganze Gruppe und versuchte mich mit ihrer verdrehten Logik und bösartigen Theorien zur Glaubensaufgabe zu zwingen. Sie zogen dieses Programm zwei Wochen an mir durch. Zudem zwangen sie inhaftierte Drogensüchtige ihnen zu assistieren. Einmal waren es bis zu sechs Drogensüchtige, auf einmal, die versuchten mich „umzuerziehen”. Am Ende fesselten sie meine Hände hinter dem Rücken und hoben sie maximal hoch. Meine Füße wurden fest an das Bett, mein Körper wurde in der Mitte des Bettes gebunden. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. In meinen Mund stopften sie schmutzige Socken rein, so dass ich fast daran erstickte. In dieser Position blieb ich vier Tage lang. Als sie mich endlich entfesselten, konnte ich eine Woche lang nicht gehen. Meine Hände waren so taub und schwach, dass ich noch nicht einmal die Kraft hatte beim Essen eine Reisschale zu heben. Ich war geistig verwirrt und extrem vergesslich.

Mein Vater fuhr von Hengyang aus los, um mich zu besuchen. Doch angekommen, durfte er mich nicht einmal sehen. Sie ließen aus Angst, dass ihre Verbrechen ans Tageslicht kommen, mich noch nicht einmal wissen, dass mein Vater hier war. Ihre Meinung änderte sich, als meine Frau einen Brief an das Arbeitslager schrieb und eine Erklärung für meine Verhaftung forderte und zudem meine bedingungslose Entlassung verlangte. Seitdem kamen sie mir heuchlerisch entgegen und erlaubten mir Briefe nach Hause zu schicken. Damit versuchten sie mich dazu zu bringen, zu lügen und zu sagen, dass alles gut wäre und ich ihre Verbrechen an mir nicht aufzeige.

Am Ende meiner Gefangenschaft intensivierten sie im Geheimen die Verfolgung. Mehrmals zwangen sie mich gewaltsam dazu, die „Reueerklärung” (1) zu unterschreiben. Ich verstand nichts, doch merkte ich, dass ich langsam geistig verwirrt wurde. Ständig war ich geistesabwesend und verlor allmählich mein Gedächtnis. Ich konnte nicht mehr selber gehen und hatte nicht mehr die Kontrolle über meine Hände, um zu essen und um mich selbst zu versorgen. Schließlich bekam ich einen Nervenzusammenbruch. Das Arbeitslager fürchtete sich davor die Verantwortung dafür zu übernehmen, so dass sie noch mehr Leute einsetzten, um mich abermals dazu nötigten die „Garantieerklärung” (2) zu unterschreiben. Sie riefen die lokale Polizei an, die mich nach meiner Freilassung nach Hause fuhr. Zu dieser Zeit war ich nicht klar bei Verstand. Die Verfolgung hat irreparable Schäden an mir hinterlassen.”


(1) Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen.

(2) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.