Lasst nicht zu, dass sich die Geschichte wiederholt!
Ich steige aus der Stadtbahn in Grönsakstorget Schweden. Es ist wolkig und die Temperatur ist unter Null gefallen. Ich sah rüber zum Platz, an dem regelmäßig Falun Gong Praktizierende für ein Ende der Verfolgung gegen Falun Gong in China appellieren. Normalerweise stehen dort zwei oder drei Leute, die friedlich die Falun Gong Übungen vorführen oder mit einem Plakat um den Hals auf die Verbrechen im meistbevölkerten Land China durch das kommunistische Regime aufmerksam machen. Heute sieht es vor dem chinesischen Konsulat in Göteborg ein wenig anders aus. Am Bürgerteig entlang kann man große Spruchbänder mit aufschlussreichen Bildern und Texten erkennen. Auf dem deutlichsten liest man: STOPPT DEN GENOZID IN CHINA! Das Wort Genozid ist rot auf weißem Grund geschrieben. Vor dem Spruchband ist eine Menge von Menschen in einem Abstand von annähernd 80 cm aufgereiht; sie stehen sie ruhig und friedlich da und strahlen eine feierliche Ernsthaftigkeit aus.
Es sind Praktizierende von Falun Gong, einer kraftvollen Qigong-Praxis, (Übungen zur Verfeinerung des Körpers), das auch Falun Dafa genannt wird. An diesem besonderen Tag stehen sie bei kaltem Wetter, um ihre Stimmen für diejenigen zu erheben, die in der Volksrepublik China zum Schweigen gebracht werden.
Um besser zu verstehen, warum sie ihren freien Donnerstagnachmittag hier bei dem kalten Wetter verbringen, will ich ein bisschen in der Zeit zurückgehen.
Es war im Jahr 1992 in der Stadt Changchun, im Nordosten Chinas: Im Park sah man einen Qigong-Meister, der dort eine Praxis lehrte, die er erst vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Interessierte wurden in die fünf friedvollen und kraftvollen Übungen eingeführt. Die Lernenden saßen auf runden Matten auf dem Boden, die Beine gekreuzt und die Augen geschlossen. Sie machten die fünfte Übung, die Meditation im Sitzen. Der Qigong-Meister, Li Hongzhi, war bereits wohlbekannt in der Stadt. Viele Menschen waren von seiner freundlichen Art und der Art, wie er unterrichtete, positiv überrascht. Sie nahmen an seinen Vorlesungen teil, in denen er erklärte, wie entscheidend es ist, sich charakterlich zu verbessern, wenn man Erfolg in der Kultivierung haben will. Er sprach auch von den universellen Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und, dass man sich im täglichen Leben an diesen Grundsätzen orientieren sollte.
Falun Gong breitete sich rasant über ganz China aus. Diese Praxis war wie ein frischer Atem für diejenigen, welche die Grausamkeit der „Kulturrevolution” miterlebt hatten, die alle traditionellen Werte und den Glauben zerstört hatte. In nur wenigen Jahren wuchs die Zahl der Praktizierenden in vielen Städten von ein paar auf viele Tausend an. Fast jeder kennt jemanden, der praktiziert oder jemanden in der Familie, der Falun Gong ausübt. Morgens sah man Tausende in den Parks, die zusammen die Falun Gong Übungen praktizierten.
1999 kam plötzlich die Nachricht, dass Falun Gong verboten sei. In der Nacht zum 20. Juli wurden unerwartet Falun Gong Kontaktpersonen in verschiedenen Provinzen ohne rechtliche Grundlage und Erklärung festgenommen. Zwei Tage später wurde Falun Gong offiziell verboten. Das Üben oder der Besitz eines Falun Gong Buches, wurde zum Grund für strenge Strafe und Gefangenschaft.
Wie konnte das geschehen? Es stellte sich heraus, dass der Verantwortliche die Spitze der Partei, Jiang Zemin, war. Er wusste, dass das Buch Zhuan Falun, das die Lehren von Meister Li Hongzhi enthielt, schon 1996 zum Bestseller geworden war. Ein Jahr vor dem Verbot hatte er in großem Ausmaß nachgeforscht, wie viele Chinesen Falun Gong praktizierten. Es kam dabei eine Zahl von 70 bis 100 Millionen heraus. Das bewirkte, dass der ehemalige Diktator (wegen der hohen Anzahl) die Nerven verlor. Er brach die Verfassung seines eigenen Landes, indem er über Nacht die in China beliebte Meditation verbot.
Sein Ziel war Falun Gong innerhalb von drei Monaten zu beseitigen. Er richtete das Büro 610, eine Art chinesischer Gestapo, um Falun Gong zu beseitigen. Allerdings erwartete er nicht einen so starken Widerstand, wobei nicht von gewaltsamen Widerstand die Rede ist. Im Gegenteil: Die Praktizierenden ließen sich nicht von Falun Gong abbringen, da es nicht falsch ist, sich an den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit zu orientieren. Trotz der grausamen Folterungen in Arbeitslagern und Gefängnissen und während das Regime gleichzeitig das Land und die ganze Welt mit Hasspropaganda überflutete, haben die Falun Gong- Praktizierenden nun schon 5 Jahre lang einer der grausamsten Verfolgungen in der Geschichte wiederstanden, die nicht einmal vor Kindern Halt macht.
Das ist der Grund, weshalb die Praktizierenden hier in Grönsakstorget in Göteborg vor dem chinesischen Konsulat appellieren, weit weg von China. Die Zahl der anwesenden Praktizierenden ist heute ungewöhnlich hoch, weil es der Gedenktag an den Holocaust während des zweiten Weltkrieges ist. An so einem Tag gibt es viele, die sagen, ”Der Holocaust darf nie wieder geschehen.” Viele sprechen darüber, aber eine Frage bleibt offen: Wer garantiert, dass so etwas nie wieder geschieht?
Die Falun Gong- Praktizierende klären in der Bevölkerung über die Verfolgung in China auf. Sie tun das durch beharrliche, friedliche Proteste, unbeirrt und ruhig. Mit diesen Protesten senden eine klare Botschaft: Wir werden weiterhin über Falun Gong aufklären bis die Verfolgung beendet sein wird.
Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200502/22452.html
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.
Rubrik: Meinungsforum