Aus der Oberflächlichkeit ausbrechen

Vorgetragen auf der Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Österreich 2005

(Minghui.de) Zuerst möchte ich unserem Meister und allen Mitpraktizierenden für diese Gelegenheit danken, mit euch meine Erkenntnisse teilen zu können. Obwohl ich jetzt schon so viele Jahre dabei bin und auch schon bei sehr vielen Fa-Konferenzen teilgenommen habe, ist das mein erster Bericht. Ich möchte heute über ein Thema sprechen, was ich als wichtig erachte, um bei der Kultivierung stetig voranzukommen.

Zirka zwei Jahre lang hatte ich das Problem, nicht voranzukommen, mich nicht erhöhen zu können. Das äußerte sich dadurch, dass ich immer unwilliger die Übungen machte, immer unwilliger an Projekten teilnahm und aus immer mehr Projekten ausstieg. Anfangs machte ich die wenige Zeit dafür verantwortlich, dass ich keine Zeit für dies und für jenes hatte, aber das war nicht der wirkliche Grund. Ich entfernte mich immer weiter von Falun Dafa. Je weniger ich mir Zeit zum Lesen nahm, desto weniger Zeit fand ich auch für alles andere. Zum Schluss verging ein Tag nach dem anderen, aber wenn mich jemand fragte, was ich eigentlich am Vortag gemacht hatte, war ich sogar selber überrascht herauszufinden, dass ich eigentlich nichts gemacht hatte.

Jetzt merke ich wieder, wie ich Fortschritte mache. Ich habe eines erkannt: Ich muss „aus der Oberflächlichkeit ausbrechen”, das heißt, dass ich das, was ich mache, nicht nur einfach mache, weil ich es machen soll, sondern weil ich es aus dem Herzen heraus gerne mache. Das ist jetzt leicht gesagt, ist jedoch manchmal etwas schwer umzusetzen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man sehr leicht abrutscht und die Dinge so macht, wie man es vor der Kultivierung gewohnt war, sie zu erledigen. Erst wenn man das Fa [Gebot, Gesetz; Lehre von Falun Gong] versteht, kann man die Dinge aus dem Herzen heraus machen und sich wie ein wahrer Praktizierender verhalten. Ich habe früher immer wieder solche Ausdrücke und Floskeln, wie „sich im Fa befinden” und „wie ein Praktizierender zu handeln” gelesen und sie selber auch verwendet, ohne wirklich zu verstehen, was sie bedeuten. So wie ich früher dachte, etwas über das Christentum zu wissen - jedoch erst jetzt nach dem Praktizieren von Falun Dafa verstehe ich die eigentliche Bedeutung der Worte und Geschichten im Christentum.

Eigentlich ist das ganz einfach zu erreichen, dass man sich im Fa befindet und sich als wahrer Praktizierender verhält, wir müssen uns eigentlich nur nach dem richten, was uns unser Meister immer und immer wieder gesagt hat: mehr Buch lesen. Jedes Mal, wenn die Tage vergehen, und ich nicht das Zhuan Falun [Hauptwerk von Falun Gong] oder die Fa-Erklärungen [Ergänzende Schriften zu Zhuan Falun] gelesen habe, merke ich, wie ich mich immer weiter vom Fa entferne und es mir auch immer schwerer fällt, wieder etwas zu tun, was mit Falun Dafa zusammenhängt, wie z.B. die Übungen machen oder zu lesen. Wenn ich aber versuche, möglichst täglich etwas zu lesen, merke ich, wie sich mein Herz verändert. Ich muss mich zwar immer noch dazu durchringen anzufangen, aber wenn ich den ersten Schritt getan habe, z.B. die Musik für die Übungen aufzudrehen oder mir das Buch zum Lesen zu holen, merke ich, dass es mich sogar wieder freut.

Es gibt da einen Spruch: „etwas von ganzem Herzen gerne machen”. Mir ist aufgefallen, dass viele Sprüche, die man im alltäglichen Leben einfach so verwendet, ohne darüber nachzudenken, eigentlich einen sehr tiefen Sinn haben. „Etwas von ganzem Herzen gerne machen”, darin liegt auch eine tiefere Bedeutung. Wenn man es nicht aus dem Herzen heraus macht, macht man es auch nicht gerne. Wenn man es nicht gerne macht, kann es leicht dazu führen, dass Projekte nicht so gut laufen und es bei Aktivitäten an „Manpower” fehlt. Aus Zeitmangel verfällt man schnell wieder in das Muster der normalen Menschen und macht eine Sache, weil man sie machen soll, nicht aber weil man es aus dem Herzen heraus macht. Von der Oberfläche her gesehen oder wenn andere Menschen uns dabei beobachten, sieht es für sie völlig gleich aus, aber es gibt da einen großen Unterschied: Wenn man es ohne Herz macht, dann macht man es als normaler Mensch, und alles, was man für seine Mühe bekommt, ist etwas Glück in der Zukunft. Erst wenn man es mit dem Herzen macht, ist das Kultivierung. Wenn ich die Dinge mit dem Herzen mache, kann ich wirklich viel machen und es ist nicht wirklich anstrengend, im Gegenteil, es macht mir sogar Freude.

Wenn ich merke, dass ich mich bei einem Projekt unwohl fühle und es nur Stress und Anstrengung ist, muss ich wieder in mich hinein schauen und nachsehen, warum das so ist. Meistens liegt es daran, dass ich an Dinge so herangehe, wie ich es als Mensch gelernt habe, um sie so schnell wie möglich zu einem Abschluss zu bringen; ich mache die Dinge nur oberflächlich. Dabei habe ich jedoch vergessen, dass diese Dinge nicht nur Arbeit, sondern auch Kultivierung sein sollen. Man muss an sie anders herangehen. Auch wenn die Vorgehensweise bzw. die Handlungsweise von außen gesehen gleich aussieht, von innen her gesehen ist sie es nicht. Man muss aus der Oberflächlichkeit ausbrechen. Man muss das Herz bei allen Dingen, die man macht und auch bei allen Dingen, über die man mit anderen spricht, mit einbeziehen.

Ich ertappe mich immer wieder dabei, wenn ich an eine Sache herangehe, dass mein Kopf mir sagt „ich mag nicht”, ich sie aber dann trotzdem mache, weil es von mir erwartet wird oder ich mich schäme, wenn ich dann doch nicht zu der Veranstaltung gehe oder so ähnlich. In letzter Zeit kommt es jedoch öfters vor, dass ich mich freue, etwas zu machen, wie z.B. diesen Bericht hier zu schreiben. Es ist keine „Aufgabe” oder „Zwang” mehr, das tun zu müssen, weil es von mir erwartet wird oder weil ich dazu aufgefordert oder gefragt wurde. Mir ist es aus dem Herzen her ein Bedürfnis, meine Erkenntnisse mit euch zu teilen, damit nicht nur ich, sondern auch Ihr daraus Nutzen ziehen könnt. Mir wird auch immer bewusster, dass es nur einen Weg gibt, wenn man sich weiter kultivieren will und der ist: auf die Worte des Meisters zu hören.

Wir sollen die 3 Dinge, die die Dafa-Praktizierenden machen sollen, so gut wie möglich machen - erstens die Schriften lesen, d.h., das Fa lernen und die Übungen machen; zweitens das Schlechte und das Böse durch Aufrichtigkeit und die aufrichtigen Gedanken aus der Welt zu entfernen; damit wir drittens durch die Erklärung der wahren Umstäde die Buddha-Natur der Menschen erwecken können, um sie und alle mit ihnen verbundenen Lebewesen zu erretten. Manchmal, wenn sich die Gedanken in meinem Kopf herumdrehen und ich etwas verzweifelt bin, weil es so viele Dinge zu tun gibt, aber ich nicht weiß, wo ich anfangen soll, mache ich mir die drei Dinge wieder bewusst. Irgendwie weiß ich, wenn ich die drei Dinge wirklich umsetzen kann, brauche ich mir keine Sorgen mehr zu machen. Ohne diesen Druck der Ungewissheit zu haben, kann ich auch immer mehr mit dem Herzen dabei sein und dadurch kann ich auch die Herzen der anderen Menschen berühren. Ohne die Herzen der anderen Menschen zu berühren, wird es schwierig, dass sie errettet werden.

Einmal, nachdem wir bei einem Infotag die Übungen vorgeführt hatten, erzählte mir ein Passant, dass er die Musik von Weitem die Musik gehört habe und ihn die Energie beim Näherkommen so in den Bann gezogen habe, dass er den Kopf gar nicht mehr von den Übenden abwenden konnte, bis die Übungen zu Ende waren. Daraus habe ich erst erkannt, wie wichtig das Herz bei alldem ist, was wir machen, ob es nun die persönliche Kultivierung ist oder ob es sich um Aktivitäten bzw. Projekte für die Aufklärung der Menschen handelt. Wenn ich mit dem Herzen nicht dabei bin, bin ich innerlich unruhig, bei den Übungen kann ich meine Hände und meinen Körper auch nicht ruhig halten, mache öfters die Augen auf, etc. Diese Unruhe wird auch auf die uns zusehenden Menschen übertragen. Wenn ich aber die Übungen mit dem Herzen vorführe, werde ich ganz ruhig, innerlich sowie äußerlich, erst dann können die zusehenden Menschen die Ruhe und Energie spüren.

Laßt es uns in Zukunft noch besser schaffen, im Fa zu sein und bei den drei Dingen, die wir machen sollen, noch mehr unser Herz miteinzubeziehen, damit wir alle unser Ziel erreichen können, zur Vollendung zu kommen und noch mehr Menschen von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht wissen zu lassen.

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

 

 


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200504/23244.html

Rubrik: Fa-Konferenzen