Mein Name ist Jiang Zhenghua und ich stamme aus dem Dorf Chenpu bei Baiguo, Stadt Macheng, Provinz Hubei.

Ich begann 1996 Falun Gong zu üben. Durch das Lernen des Fa [Gebot; Lehren des Falun Gong] und das Praktizieren der Übungen erkannte ich die wahre Bedeutung des Lebens und wusste, dass man versuchen sollte entsprechend den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht eine gute Person zu sein. Meine früheren Krankheiten verschwanden wie durch ein Wunder. Ich profitierte sowohl körperlich als auch geistig von Falun Gong.

Am 13. September 2004 gegen 14 Uhr erzählte ich einem Passanten in der Innenstadt in der der Nähe der Longchi Grundschule von Falun Gong. Ein Polizist bemerkte mich und ließ einen Streifenwagen und sieben Motorradstreifen kommen, so dass insgesamt 12 Beamte vor Ort waren. Gewaltsam nahmen sie mich fest und brachten mich zur Polizeiwache an der Longchi Brücke. Später verlegten sie mich zur Baiguo Polizeiwache, als sie herausfanden, dass ich aus Baiguo kam.

Um 21 Uhr verhörte mich Liu Shifa, der Kommissar der Baiguo Polizeiwache. Als er mich nach der Quelle der Infomaterialien fragte, welche ich verteilt hatte, weigerte ich mich zu antworten. Er wurde sehr wütend, und er sprang von seinem Stuhl auf und schlug viermal mein Gesicht. Dann warf er mich zu Boden und zwang mich niederzuknien. Er packte meine Hände und schlug mir etwa vierzigmal fest auf mein Ohr. Dann richtete er mich auf und warf mir ein eingerahmtes Bild von Meister Li Hongzhi, dem Begründer von Falun Gong, an den Kopf. Das Glas zerbrach in viele Scherben. Ich hatte Schnitte rechts am Kopf und Blut floss meine Schulter hinunter. Peng Honghui, der stellvertretende Kommissar nahm das Bild des Lehrers und verbrannte es mit einem Feuerzeug. Inzwischen stritt sich eine andere Gruppe Polizeibeamte untereinander um das Geld, das sie von Falun Gong-Praktizierenden erpresst hatten.

Gegen 23 Uhr legten sie mir Handschellen hinter dem Rücken an und ketteten mich bis zum nächsten Nachmittag an einen Stuhl. Dann sandten sie mich zur Polizeiwache an der Longchi Brücke von Macheng und begannen ein weiteres Verhör. Kommissar Ding fragte mich wiederholt, wie viele Falun Gong Materialien ich angeschlagen und wie viele Flyer ich verteilt hatte. Das Ergebnis ihres Verhörs hier war das gleiche wie das in der Baiguo Polizeiwache. Sie hätten mich freilassen und sofort nach Hause gehen lassen sollen, aber sie wollten immer noch nicht von mir lassen. Eines ihrer Ziele war es, Geld von mir zu bekommen. Sie brachten mich zur städtischen Polizeiwache und hielten mich dort für sechs Tage gefangen und erpressten 500 Yuan (1) von mir. Die Beamten der Polizeiwache in Baiguo erpressten von mir auch 500 Yuan. Ich bin eine über 50 Jahre alte Bäuerin und habe kein anderes Einkommen als die Landwirtschaft.

Nach dem 20. Juli 1999 - dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong - hat meine Familie nicht einen friedlichen Tag erlebt. Xu Shiquan, der Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht, kam alle zwei oder drei Tage zu mir nach Hause. In Absprache mit den Dorfkadern wurden Fotos gemacht und Filme mit verleumderischer Propaganda über Falun Gong abgespielt. Sie erpressten Geld durch das Aufnehmen der Fotos, das Zeigen der Filme und das Verkaufen der Materialien. Sie nahmen das Bild des Lehrers, meinen Kassettenrekorder, Bücher, Kleidung und andere persönliche Gegenstände mit. Sowohl mein Mann als auch ich wurden um mehr als 6.000 Yuan erpresst. Um diese Zahlungen zu leisten, mussten wir ca. 600kg ungeschälten Lagerreis, ein Schwein und ca. 150kg Baumwolle verkaufen. Zusätzlich mussten wir uns auch Geld von anderen leihen.

Das Obengenannte ist nur ein Beispiel für die unzähligen Fälle der Verfolgung. Diese Art der Verfolgung geschieht immer noch überall um uns herum. Ich hoffe, dass gutherzige Menschen zusammen arbeiten werden, um diese Verfolgung sobald wie möglich zu stoppen.

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.