Ein paar Begebenheiten über Kultivierungserfahrungen
(Minghui de. 27.07.2005)
Ich habe gelernt zu kooperieren
Einmal sagte ein Dafa-Jünger aus einem anderem Bezirk zu mir: „Wenn die Praktizierenden aus Washington Hilfe benötigen, dann kooperieren sie mit den anderen sehr gut, aber wenn die Praktizierenden aus anderen Bezirken Hilfe brauchen, ist die Kooperation mit Washington sehr schwierig.
Ich lachte damals verlegen. Natürlich war diese Äußerung ein bisschen zu absolut. Was die Meinung der anderen über dieses Thema ist, kann ich nicht sagen, aber als ich vor zwei Jahren die Rettungsaktion von Charles organisierte, war ich bereits mit diesem Thema konfrontiert gewesen. Ich wusste damals nicht, wie man mit den anderen kooperiert. Es war nicht so, dass ich es nicht wollte, sondern dass ich es nicht wusste. Ich merkte damals, dass dieses Problem mich sehr berührte, als ob es ein Grundproblem von mir selbst betrifft.
Eine Zeit lang stellte ich mit den anderen Mitpraktizierenden das Informationsmaterial über die Wahrheit von Chinas Wirtschaft her. Während dieser Zusammenarbeit merkte ich, dass ich mich den anderen gegenüber ziemlich unnatürlich verhielt, weil ich Wirtschaftswissenschaft studiert hatte. Ich hatte zwar den anderen nichts gesagt, aber innerlich betonte ich meine fachliche Kompetenz. Später, bei einer anderen Dafa-Arbeit trat diese Erscheinung wieder auf. Diesmal hatte ich zwar keine fachliche Kenntnis, betonte aber meine langjährige Erfahrung. Da ich schon ziemlich früh anfing, diese Arbeit zu machen, hatte ich immer Bedenken, dass die neu dazu kommenden Mitpraktizierenden diese Arbeit vermasseln könnten. Voller Sorge rief ich eine andere Mitpraktizierende an und bat um ihren Rat. Sie sagte: „Du sollst bescheiden sein.” Zum Glück hatte ich rechtzeitig bemerkt, dass ich auf der einen Seite zu den Mitpraktizierenden einfühlsamer sein sollte und auf der anderen Seite „der Lehrer und das Fa da sind und ich keine Angst zu haben brauche”. Diesmal hatte ich die Prüfung gut bestanden.
Was ich erkannt habe ist, dass der Schlüsselpunkt, um sich selbst loszulassen, die Erkenntnis ist, dass unsere sogenannte eigene Anschauung in Wirklichkeit nicht unser wahres Selbst ist und wir als Dafa-Jünger den Anforderungen des Dafa folgen sollen und nicht den eigenen Anschauungen.
Ich habe gelernt barmherzig zu sein
Einmal hatte mir eine Mitpraktizierende ihr Erlebnis bei der Weitergabe ihrer Visitenkarte erzählt. Sie hatte einer Person ihre Visitenkarte gegeben und darauf die Dafa-Internetadresse geschrieben und dadurch diesen Menschen wirklich errettet. Ihre Schlussfolgerung ist: „Egal was die Dafa-Jünger den anderen geben, sei es eine noch so kleine Sache über Dafa, ist das das kostbarste Geschenk für den Menschen, denn dadurch kann sein ganzes Leben verändert werden.”
Einmal ging ich mit ihr zu den Medien, um die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären. Aus unserer Erfahrung hatten wir keinen Termin mit den Medien ausgemacht, weil die Chance, einen Termin am Telefon zu bekommen, sehr gering ist. Deshalb gingen wir einfach hin. Manchmal trafen wir den zuständigen Journalisten oder Redakteur und manchmal wurden wir schon im Vorfeld abgehalten. Im allgemeinen war ich stark zielbewusst und fühlte mich enttäuscht, wenn wir die wichtigen Personen nicht antrafen. Den anderen erklärte ich die Wahrheit dann nicht mehr sehr eifrig. Aber sie war ganz anders als ich. Fast jede Person, die mit ihr sprach, konnte ihr gütiges Herz spüren und sprach gerne mit ihr. Fast jeder Mensch, den sie traf, sei es im Büro, im Aufzug, im Korridor oder auf der Straße bekam ein kleines Geschenk von ihr, sei es ein Infoblatt, eine CD mit der Erklärung der wahren Umstände, eine „Neun Kommentare”-Zeitung oder nur eine Visitenkarte mit der Internetadresse von Dafa. Ihr gütiges Herz berührte mich sehr. Die Menschen, die sich mit ihr trafen, wurden in ein friedliches, harmonisches Feld gehüllt und fühlten sich sehr wohl. Wir nahmen immer eine große Tasche voller Informationsmaterial mit uns und verteilten sie unterwegs sehr schnell. Ich dachte an ein Gleichnis: Es wird gesagt, dass überall, wo Buddhas gegangen waren, Lotusblumen wachsen.
Ich musste oft eine Sendung moderieren und später auch die Filme schneiden. Ich kann mich an das erste Mal erinnern, als ich als Redakteurin arbeitete. Zuerst sah ich den gesamten, nicht bearbeiteten Film. Ich sah auf dem Bildschirm mein schlechtes Benehmen gegenüber dem Kameramann (er ist der Mann einer Mitpraktizierenden) und war erschrocken. Ich wusste nicht, dass ich so schlecht bin. Der Meister sagt zu uns, wir sollen uns selbst anschauen. Diesmal hatte ich mich wirklich gesehen. Früher dachte ich, es sei eine Störung vom Bösen, dass ich oft dann Ärger mit meinem Mann hatte, wenn ich eine wichtige Dafa-Arbeit oder eine Filmaufnahme machte und es dadurch schwer war, vor der Kamera zu lächeln. Jetzt sah ich erst die Ursache.
Ich habe gelernt, dass wir keine Politik betreiben
Die Korrespondenten der normalen Medien in Washington sind meistens politische Journalisten, da Washington das politische Zentrum der Welt ist. Als eine Journalistin von NTDTV hatte ich oft Kontakt zu dem Staatsrat, dem Weißen Haus, dem Kongress und zu verschiedenen großen Forschungsinstituten. Anfangs hatte ich keine Ahnung von Journalismus und erst später erlernte ich die Kunst, mit Leuten über interessante Fragen zu diskutieren. Ich glaubte, ich hatte mich schnell an das Journalistenleben angepasst, doch mein Mann meinte, dass ich meinen Kopf zu schnell mit der Politik angefüllt hätte.
Einmal bat ich ihn, mich zu einem Gespräch über die wahren Umstände mit einem bekannten Reporter zu begleiten. Als wir zurückkamen, sagte er zu mir: „Du erklärst nicht die wahren Umstände; es ist viel zu sehr Politik. Ich habe mich gar nicht wohl gefühlt, euch zuzuhören.” Ich dachte genau nach und fand, dass er seinen Grund hatte, dies zu sagen. Es ist zwar wichtig, sich dem Zustand der gewöhnlichen Menschen anzupassen, aber die Balance zwischen beiden muss gut gehalten werden. Täglich höre und sehe ich die politischen Streitereien der gewöhnlichen Menschen, die Veränderung ihrer Situationen und erfahre ihre Gefühlsschwankungen. Tief beeinflusst von der Parteikultur erinnerte ich mich daran, als ich das erste Mal an einer Nachrichtenkonferenz im Staatsrat teilnahm. Wegen einer Aussage des Sprechers hätte ich fast auf den Tisch geklopft, wenn ich einen Tisch gehabt hätte. Das Böse und der Kampfgeist der Parteikultur zeigte ihr wahres Gesicht in einer solchen politischen Situation ganz deutlich.
Anfangs war ich auch sehr bekümmert, aber später fand ich heraus, dass ich das Benehmen der Sprecher und der Journalisten durch Beobachten lernen kann; wie sie die Fragen stellen und die Art und Weise, wie sie denken. Doch eins muss ich mir unbedingt merken, nämlich dass ich die Vertreterin der aufrichtigsten Medien der Welt bin und ich meine Mission nicht vergessen darf.
Einmal nickte mir ein chinesischer Reporter zustimmend zu: „Wenn man ein großes Ziel im Herzen hat, kann sich der Tai-Shan Berg auf den Kopf stützen; das Rückgrad wird sich dadurch trotzdem nicht krümmen.” Die vielen Reporter wurden langsam auf NTDTV aufmerksam und mancher sagte zu mir: „Du stellst oft die chinesische Frage und auch die Frage der Menschenrechte und erhältst auch immer eine Antwort, sehr gut. Willst du nicht auch zu unserer Versammlung kommen?” Einmal, vor der NTDTV Neujahrs-Gala, zog ich zur Arbeit und zur Nachrichtenkonferenz im Staatsrat eine Tracht aus der Tang-Dynastie an und erklärte allen, dass ich bei der Vorbereitung für unsere Gala wäre. Zwei Journalisten sagten mir, dass diese Kleider sehr schön seien und sie zu Hause mehr über die Tang-Dynastie nachschlagen wollten. Es gab auch Journalisten, die meine Fragestellungen hörten, meine Tang-Tracht sahen und mich interessiert fragten, was für Medien wir sind.
Aber sie wussten nicht, dass ich jedes Mal zuerst den Meister innerlich bitte, dass mir eine gute Frage einfallen möge, bevor ich sie stelle. Oft wollte ich schon aufgeben und keine Frage mehr stellen, aber eine Stimme im Inneren sagt mir: „Die ganzen Lebewesen warten auf euch und auf wen wartest du? Sogar jetzt habe ich noch jedes Mal einen gedanklichen Kampf, bevor ich zu einer Versammlung gehe. Der Gedanke sagt mir, dass es sowieso wenig Sinn hat, dahin zu gehen, da diese Politiker mit China nur Geschäfte machen wollen und ich sowieso nicht die Antwort bekommen würde, die ich haben möchte etc. Einmal sagte ein Sprecher auf einem Vortrag, dass man auf der berühmten K-Straße in Washington oft ehemalige bekannte Politiker treffen könne und diese, sobald sie sich aus dem politischen Leben zurückgezogen haben, nur noch normale Bürger der Gesellschaft seien. Dieser Vortrag hatte großen Einfluss auf mich. Ich dachte, die wichtigen Politiker und Journalisten, die ich treffe, sind auch nur normale Menschen. Die Situation bleibt nicht immer gleich; das Leben verändert sich sehr schnell. Wer weiß, ob ich sie morgen noch sehe und dann bekommen sie vielleicht nur noch sehr schwer eine Chance, die Wahrheit zu erfahren. Dazu glaube ich, dass die positive Energie einer Dafa-Jüngerin sie vorteilhaft beeinflussen kann, auch wenn ich nichts sage und nur anwesend bin, da unser Leben vorteilhaft für die Menschheit ist und schlechte Anschauungen verändern kann. Einmal traf ich eine Journalistin, die ich lange nicht gesehen hatte. Ihre erste Reaktion war: „Ich freue mich sehr, dich zu sehen!” An diesem Tag hatten wir ein sehr harmonisches Feld bei der Versammlung; einige Journalisten hatten sogar ihre Fragen mir überlassen, weil das Thema China war.
Nach der Veröffentlichung der Neun Kommentare, hatte ich einen Umweg gemacht, da ich dachte, dass ich endlich offen und ehrlich gegenüber der kommunistischen Partei sein könnte. Doch wenn meine Ebene auf die Ebene der kommunistischen Partei sinkt, werden mich die Grundsätze der wechselseitigen Förderung und Hemmung einschränken. In Wirklichkeit haben die Neun Kommentare nicht dieses Ziel; sie sind zur Unterstützung der Wahrheitserklärung da und ihre Einzigartigkeit ist, dass sie die ganze Situation von außerhalb der kommunistischen Partei betrachten. Ich glaube, mein Umweg war dadurch passiert, weil ich die Siegel der Parteikultur noch in mir hatte. Ich las mehrmals die Neun Kommentare, nicht nur chinesisch, sondern auch englisch. Ich bemerkte viele schlechte Faktoren in mir und beseitigte sie. Danach hatte ich viel klarere Gedanken bei der Wahrheitserklärung. Einmal sagte ein Reporter, dem ich die wahren Umstände erklärt hatte, zu mir: „Jetzt habe ich endlich begriffen. Wie kann ich ihnen helfen?” Ich hatte ihm gesagt, dass der wahre Zweck der Neun Kommentare der sei, Menschen zu erretten.
Was ich hier niedergeschrieben habe, sind Dinge, die ich lernen konnte, doch gibt es noch vieles, das ich lernen muss. Beispielsweise finde ich, dass das Wichtigste, was ich momentan lernen muss, das Koordinieren ist. Ich bemerkte, dass es nicht ausreicht, Sachen nur selbst in die Hand zu nehmen und ich spüre auch, dass gutes Koordinieren den größeren Inhalt des Herzens bedeutet und es nicht nur eine Frage der Technik ist. Ich finde, dass ich in diesem Bereich noch sehr viel zu lernen habe, deshalb lasse ich dieses Thema für einen späteren Zeitpunkt. Die Xinxing muss durch Fa-Lernen noch weiter erhöht werden.
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