Der kleine Benny möchte, dass sein Papa nach Hause kommt (Foto)

(Minghui.de) Jiangs ältester Sohn Benny ist nur zwei Jahre alt, aber putzmunter. Er liebt seinen Papa über alles. Als die ganze Familie noch in Deutschland lebte, spielte er immer gerne mit seinem Papa. Wenn sein Papa die Übungsmusik von Falun Gong abspielen ließ, übte Benny mit ihm zusammen. Wenn sein Papa meditierte, saß er schelmisch daneben, machte die Handbewegungen nach und schloss die Augen; er machte sogar Heshi. Seine Mama sagte: „Benny war sehr gesund. Im Winter ließ er sich keinen dicken Mantel anziehen, nur mit einer Jacke spielte er draußen und wurde nicht krank.” Sie sagte weiter: „Er war so gesund, weil er immer mit uns die Übungen macht.”

Wenn Benny lachte, leuchteten seine großen Augen und er sah so niedlich aus. Einmal wartete er mit seiner Mutter am Bahnhof auf den Zug, als ein paar ältere deutsche Frauen vorbei liefen. Da lachte Benny sie so an, dass die Frauen ihn spontan auf ihre Arme nahmen und küssten.

Im März dieses Jahres beantragte Familie Jiang in Deutschland Asyl. Der Antrag wurde aber von der dafür zuständigen Ausländerbehörde abgelehnt und die ganze Familie wurde nach China abgeschoben. Sie mussten zurück nach Binxi, der Heimat des Vaters. Seitdem ereilt ein Schicksalsschlag nach dem anderen die Familie. Am 8. April spielten Benny und sein kleiner Bruder gerade zusammen im Haus ihrer Großeltern in Shenyang, als plötzlich sieben Leute herein kamen und seinen Papa mitnehmen wollten. Benny sah, dass sein Papa mitgehen musste, folgte ihnen bis zur Tür und weinte laut vor Schreck. Seitdem weint er oft und ruft nach seinem Papa. Damals konnte er noch nicht gut sprechen und rief daher nur laut nach Papa.

Seit sein Vater ins Gefängnis gekommen ist, lebt sein gerade ein Jahr alter Bruder bei den Großeltern in Benxi. Benny blieb bei seiner Mama, aber sie hatten ein sehr unruhiges Leben, weil die Polizisten zu jeder Zeit kommen konnten, um auch seine Mama festzunehmen, deshalb mussten sie sich verstecken.

Benny hat sich verändert, er isst nicht mehr gerne und hat auch sehr abgenommen. Er erkältet sich oft und hat dann hohes Fieber. Manchmal müssen die Großeltern ihn dann notgedrungen in ein Krankenhaus bringen, damit er eine Infusion erhält.

Jedes Mal, wenn er mit seiner Mama die Großeltern und den kleinen Bruder besuchte, weinte die Großmutter um die zerbrochene Familie. Einmal musste sich die Mama an einem fernen Ort versteckt halten, weil die Polizisten drohten, sie zu verhaften, falls sie nicht die „Verzichterklärung” (auf Falun Gong zu verzichten) unterschreiben würde. Seitdem ist Benny auch bei den Großeltern geblieben und er sieht seine Mama nur noch selten.

Erst Monate später, nachdem Bennys Papa ins Gefängnis gebracht wurde, durften die Großeltern mit ihm und seinem kleinen Bruder seinen Papa besuchen. Im Besucherzimmer des Gefängnisses rannte Benny freudig zu seinem Papa und wollte hochgehoben werden. Sein Papa sah, dass Benny schon gut sprechen konnte; ihm wurde warm ums Herz. Er trug dann auf dem einen Arm Benny und auf dem anderen Arm seinen Bruder und spielte mit den beiden. Der kleine Benny lachte und redete mit seinem Papa, aber den Großeltern, die daneben standen, liefen die Tränen herunter.

Wie konnte auch der kleine Benny die Gefühle der Großeltern verstehen? Es tat weh, zu sehen, wie der Sohn und die Enkelkinder unter diesen Umständen zusammen trafen. Vor vier Jahren hatten sie ihren Sohn verabschiedet, er ging nach Deutschland, um zu studieren. Jetzt ist er wieder nach Hause gekommen, hat zwei niedliche Enkelkinder mitgebracht und wurde grundlos in ein Arbeitslager inhaftiert und muss drei Jahre dort bleiben.

Wenn Benny und seine Großmutter alleine sind, erzählt ihm die Großmutter oft, dass sie seinen Vater sehr vermisst. Benny weint auch oft nach seinem Papa. Wenn sein Großvater traurig ist, geht er mit Benny spazieren. Der Großvater hoffte darauf, mit den Enkelkindern zusammen seinen Sohn besuchen zu können. Er erkundigte sich überall nach seiner Situation, denn er hat Angst, dass sein Sohn gefoltert werden könnte. Die Leute, die etwas über das Arbeitslager wussten, erzählten ihm: ”Im Arbeitslager sind sie sehr brutal zu den Falun Gong-Praktizierenden; wenn sie die Reuebekenntnis und die Verzichtserklärung nicht unterschreiben, werden sie mit allen möglichen Methoden gequält. In diesem Arbeitslager haben schon Falun Gong-Praktizierende ihr Leben verloren”.

Einmal fragte der Großvater den Staatssicherheitsbeamten, warum sie seinen Sohn festgenommen hätten. Die Antwort war: „Nach dem chinesischen Gesetz ist das Praktizieren von Falun Gong verboten. Wenn er in China ist, darf er nicht Falun Gong praktizieren. Solange er nicht auf Falun Gong verzichtet, muss er dort bleiben, wir haben genug Zeit, um ihn zu begleiten.” Der Großvater seufzte: „Ich weiß nicht, gegen welches Gesetz mein Sohn verstoßen hat. Mein Sohn ist ein guter Mensch, wenn irgendetwas mit ihm passiert, dann möchte ich auch nicht mehr leben. Ich will Gerechtigkeit einfordern; mein Sohn ist unschuldig!”

Benny hat seinen Papa endlich gesehen und er war voller Freude. Er hielt sich am Hals seines Papas fest, als die Großeltern die beiden Enkelkinder aus Papas Armen nehmen und gehen wollten. Benny befreite sich aus dem Griff der Großeltern und rannte zu seinem Papa zurück. Er hielt Papas Hand und sagte: „Papa, wir gehen nach Hause, wir gehen nach Hause!”