Der Ruf der Barmherzigkeit

Kultivierungserfahrung in Manhattan

(Minghui.de) Im August 2004, als ich von den Aufklärungsaktionen in Manhattan erfahren hatte, dachte ich, dass dies bestimmt seine besondere Bedeutung hat. Als Dafa-Jüngerin in der Zeit der Fa-Berichtigung fühlte ich mich dazu berufen, dort hinzugehen, um Menschen zu erretten.

Zuvor hatte ich aber verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden und es fiel mir auch nicht leicht, meinen Familienangehörigen klar zu machen, dass ich den Wunsch hegte, drei Monate lang nach Manhattan zu gehen. Ich musste damals sehr oft meine Mutter zu ihren ärztlichen Behandlungen begleiten, weil ihr Gesundheitszustand sehr schlecht war und mein Vater auch schon ziemlich alt war, meine ältere Schwester war längst verheiratet. Mein jüngerer Bruder war zwar verheiratet und wohnte mit seiner Frau bei uns, aber er war schon von klein auf von meiner Mutter sehr verwöhnt worden. Ich machte mir Sorgen, ob er der Verantwortung, unsere Mutter zu pflegen, überhaupt während meiner langen Abwesenheit gewachsen sein würde.

Ich schaute meine Mutter an und dachte mir, die gewöhnlichen Menschen können aus dem Kreislauf Geburt, Altern, Kranksein und Sterben nicht ausbrechen, was konnte ich schon gegen ihre Schmerzen wirklich tun? Tief in mir rief ständig eine Stimme --- die Errettung aller Lebewesen ist mein vorgeschichtliches Gelübde.--- Ich will es unbedingt einlösen. Vielleicht weil ich die Errettung der Lebewesen an die erste Stelle gesetzt hatte, gab meine Mutter zu meiner Überraschung ihr Einverständnis für diese Reise. Außerdem gab mir ein Freund gerade in jener Zeit das geliehene Geld zurück. So konnte ich dann doch völlig reibungslos nach Manhattan fliegen.

1. Erfahrung mit dem Verteilen der Zeitungen

Im September im letzten Jahr kam ich in Manhattan an. Jeden Montagmorgen teilte ich die von den Dafa-Jüngern hergestellte, ganz normale Wochenzeitung aus. Am Anfang hatten wir auch viele Schwierigkeiten. Zum Beispiel: Viele Praktizierende kamen aus Taiwan, rein äußerlich sind wir nicht zu unterscheiden von den Chinesen, vielleicht nahmen die eilig zur Arbeit hastenden Menschen deshalb nicht die Zeitung an. Ich dachte darüber nach. Unsere Zeitung enthält nicht nur weltliche Nachrichten, sondern auch neueste wissenschaftliche Nachrichten und viele Artikel über alte chinesische traditionelle Kulturen. Außerdem hat sie auch ein frisches und vornehmes Layout. Solch eine Zeitung wird den Menschen viel Freude und Gutes bringen! So hielt ich diesen positiven Gedanken aufrecht und mit einem Lächeln verteilte ich die Zeitungen. Ich bemerkte, egal ob die Menschen die Zeitung annahmen oder nicht, sie lächelten zurück und ich konnte die Zeitungen zudem viel schneller verteilen.

2. Es war stürmisch in Manhattan

Eines Nachmittags war wunderschönes Wetter, der Himmel war klar und schön. Aber am Platz wo die Folterszenen nachgestellt wurden, gab es überraschenderweise starke Windböen. Der Wind hatte nicht nur die Schautafel umgeblasen, sogar der ganze Tisch, worauf die Petitionslisten lagen, bewegte sich hin und her. Der Wind brachte auch viel Sand und Steinchen mit sich, so dass eine breite Sandschicht und Erde vor den nachgestellten Folterszenen lag, sogar das Gesicht eines Mitpraktizierenden war mit Sand bedeckt. Als der Wind sich endlich gelegt hatte, fing es plötzlich aus heiterem Himmel an zu regnen. Schnell deckte ich alles ab und dachte noch bei mir, dass diese plötzliche Wetteränderung doch äußerst ungewöhnlich sei, irgendetwas musste doch der Grund dafür sein.

Kurz danach hatte ich verstanden, was das alles zu bedeuten hatte. Der plötzliche Regen hatte alle Zuschauer davongejagt. Nur noch eine Frau mit rot verweinten Augen stand vor der Folterszene. Sie sagte traurig: „Warum gibt es in China noch solch eine grausame Verfolgung? Was kann ich für euch tun?” Ich erklärte ihr, sie könne die Medien bitten, über die Verfolgung von Falun Gong in China zu berichten oder den Kongressabgeordneten schreiben. Sie sah mich an und sagte, dass ihr Vater selbst ein Kongressabgeordneter sei. Sie meinte sehr traurig, dass solche grausame Folter nicht mehr weiter gehen dürfe und sie ihren Vater wissen lassen würde, dass in China immer noch solche menschenrechtsverletzenden Dinge passieren und die Menschen dort auch keine Glaubensfreiheit haben und Falun Gong-Praktizierende mit solch brutalen Methoden verfolgen.

Am Anfang gab es sehr wenige Praktizierende, die an der Folternachstellung mitwirken konnten, somit musste jeder von uns sehr viel Arbeiten übernehmen. .

Später kamen Praktizierende aus der ganzen Welt nach Manhattan, um über die wahren Umstände aufzuklären. So erfuhren immer mehr Menschen in New York über die wahren Umstände der Verfolgung. Unsere Folternachstellungen zogen die Aufmerksamkeit der Touristen aus der ganzen Welt an und es passierten viele ergreifende Geschichten: Ein Schüler startete in seiner Klasse eine Spendenaktion für die Opfer. Es gab auch einen Filmregisseur, der sich vorgenommen hatte, die Geschichte der Verfolgung von Falun Gong zu verfilmen, damit die ganze Welt davon erfahren konnte. Es gab auch Journalisten, die spontan in der Presse über die Verfolgung von Falun Gong in China berichteten. Manche kamen von Menschenrechtsorganisationen und wollten die Folterszenen fotografieren und Informationen darüber sammeln, um der bösartigen kommunistischen Partei in China Einhalt zu gebieten. Es gab auch Menschen, die so sehr von den Folterszenen erschüttert waren, dass sie weinten, oder sie halfen uns bei der Erklärung der wahren Umstände und manche verteilten mit uns Flugblätter.

Ich freute mich sehr, dass so viele Menschen zu uns kamen und über die wahren Umstände erfahren wollten. Auf der anderen Seite war unsere Arbeit um so härter, da es oft an mithelfenden Praktizierenden mangelte. Es gab auch wenige Praktizierende, die Englisch sprechen konnten, so dass ich ständig am Reden war und kaum Zeit hatte zum Ausruhen. Nach einiger Zeit fühlte ich mich körperlich sehr müde, ich brachte oft vor lauter Halsschmerzen kaum noch ein Wort heraus. Ein paar Mal wollte ich wegen Überanstrengung in mein Zimmer gehen. Aber dann besann ich mich doch. Ich hatte so viel Geld ausgegeben und mir sehr viel Zeit genommen, um von Taiwan nach Manhattan zu kommen und dort das Fa zu bestätigen. Meine Eltern konnten sogar ihre Schmerzen in Kauf nehmen und hatten mich nach Manhattan gehen lassen, also wenn es noch so anstrengend ist, ich musste einfach durchhalten.

Es gab auch einige Beispiele bei Mitpraktizierenden, die durch ihr fleißiges Vorankommen in Manhattan rasche Veränderungen spürten

In unserer Wohngemeinschaft gab es eine ältere Dame. Sie half uns immer unaufgefordert beim Kochen. Ich wusste, dass sie dies völlig selbstlos machte, um mit uns die Arbeit zu teilen und Geld zu sparen. Aber aus verschiedenen Gründen wurde sie oft von den anderen Mitpraktizierenden kritisiert. Ich sah deutlich, wie die alte Dame dies alles stillschweigend ertrug und das Fa fleißig lernte, sie suchte nach ihren eigenen Unzulänglichkeiten, auch bei solch schwieriger Prüfung bewahrte sie ihre gütiges Herz und bestand weiterhin darauf, für uns zu kochen. Einmal sah ich sogar einen goldenen Lichtschein in der Nudelsuppe, die sie für uns gekocht hatte.

Da gab es noch einen 77-jährigen Mitpraktizierenden, ein pensionierter Soldat, der den Krieg am eigenen Leib erlebt hatte. Ich sah, wie ihm jedes Mal bei der Meditation wegen der Schmerzen in den Beinen die Tränen herunter liefen. Wegen seinem hohen Alter und der Verletzung von früher konnte er nur langsam gehen. Seine finanzielle Lage war auch nicht sehr gut, er musste lange sparen, um nach Manhattan zu kommen. Aber sein Wille war nicht geringer als bei den Jüngeren. Egal ob bei Regen oder Wind, er war tätig von morgens bis abends. Wenn er tagsüber bei den Folterszenen mitgemacht hatte, ging er abends noch zur chinesischen Botschaft und sendete aufrichtige Gedanken aus. Niemals hörte ich ein klagendes Wort von ihm. Innerhalb kurzer Zeit konnte ich bei ihm eine Veränderung feststellen. Er war voller Energie, wie ein junger Mann und sein Blick war voller Güte.

Frau Zhong, eine 75-jährige alte Dame hatte viele weiße Haare. Sie hatte eine sehr gütige Erscheinung und sie war auch sehr unermüdlich. Während dem Besuch des Oberhauptes der bösartigen kommunistischen Partei Chinas, ging sie frühmorgens mit uns aus dem Haus und nahm an verschiedenen Protestaktionen in sengender Hitze teil. Am Abend ging sie von sich aus vor das Hotel, in welchem das Oberhaupt der KPC übernachtete und sendete aufrichtige Gedanken aus. Erst am frühen Morgen um 4 Uhr kam sie nach Hause. Kaum ausgeruht nahm sie wieder an den Aktivitäten teil. Auf diese Weise hatte sie zwei Nächte lang nicht geschlafen. Trotz ihrem hohen Alter sah man ihr die Müdigkeit nicht an, man konnte nur den festen Glauben und einen standhaften Willen bei ihr erkennen. Alle hatten Achtung vor ihr. Das Interessante war, als sie mich am nächsten Morgen um 5 Uhr nach der Uhrzeit fragte, war ich von ihrer Stimme sehr überrascht. Nach zwei schlaflosen Nächten klang ihre Stimme wie die eines jungen Menschen. Seitdem nannten wir sie liebevoll „junge Frau Zhong”.

3. Besondere Begabungen der Mitpraktizierenden erkennen

Einmal sendeten wir aufrichtige Gedanken vor der chinesischen Botschaft aus. Mein ganzer Körper fühlte sich plötzlich sehr leicht an, als ob ich schwebte und mein Körper vergrößerte sich unendlich. Mit dem Himmelsauge sah ich, wie mein Handwagen neben mir immer größer wurde, er hatte sich bis zur 9.Straße hinaus ausgedehnt. Ich dachte darüber nach, warum ich diese Erscheinung hatte. Wir wissen, um das „Böse” zu beseitigen, ist Manhattan eines der Hauptschlachtfelder, deshalb ist es gerade hier am dringendsten, Lebewesen zu erretten. Ich dachte an die vielen älteren Mitpraktizierenden, die jederzeit Flugblätter brauchten, aber sie nicht alle tragen konnten, weil sie einfach zu schwer waren. Nur deshalb hatte ich meinen Handwagen mit Flugblättern und handlichen Schautafeln und Transparenten gefüllt, damit Mitpraktizierende jeder Zeit Sachen nehmen konnten, welche sie gerade brauchten, egal ob in der U-Bahn oder im Bus. Ich tat es nicht wegen mir, sondern zur Errettung der Lebewesen. Ich glaubte deshalb, dass der barmherzige Meister mich ermutigen wollte und mich sehen ließ, dass mein Handwagen vergrößert ist.

Aber gleichzeitig erfuhr ich dabei auch eine Lektion. Immer wenn meine Gedanken selbstlos waren und ich an andere dachte, dann vergrößerte sich mein Handwagen. Aber wenn in meinem Gedanken selbstsüchtige oder verwerfliche, neidische Denkweisen entstanden, verkleinerte sich mein Handwagen. Er wurde sogar so klein wie ein Fingernagel. Dies ließ mich tief erkennen, dass ich unbedingt aufrichtig und selbstlos sein sollte, bei allem was ich mache, muss die Errettung der Lebewesen im Vordergrund stehen. Im Zusammenleben mit den Mitpraktizierenden sollten wir die Begabung eines Mitpraktizierenden erkennen und miteinander harmonisieren. Und wir sollten den anderen nicht nur tolerieren, sondern auch nach seinen Begabungen schauen und uns wirklich im Fa verschmelzen, der Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht angleichen und uns gemeinsamen erhöhen.

4. Auf die persönliche Kultivierung achten, ist ein sehr wichtiger Teil bei den Veranstaltungen

Die Mitpraktizierenden aus Taiwan, die nach Manhattan kamen, um die wahren Umstände zu erklären und die Folterszenen nachstellten, waren sehr beschäftigt. Wir standen jeden Morgen sehr früh auf, lernten zusammen das Fa, machten die Übungen, und sendeten aufrichtige Gedanken aus. Danach gingen wir auf die Straße, um die Folterszenen nachzustellen, manche Mitpraktizierenden gingen am Abend noch zur chinesischen Botschaft, um aufrichtige Gedanken auszusenden.

Trotz der vielen Aktivitäten mussten wir unser Essen selbst kochen, das Zimmer sauber halten, unsere Kleidung waschen und verschiedene andere alltägliche Arbeiten machen. Manchmal lebten wir mit sehr vielen Menschen zusammen, die Toilette und das Bad mussten miteinander geteilt und auf die Hygiene musste geachtet werden. Es war sehr anstrengend für uns, aber es war auch eine sehr gute Kultivierungsumgebung für uns alle. Deshalb war es sehr wichtig, im Fa zu verschmelzen und miteinander gut zu kooperieren.

Was mich sehr bewegte, war unser Helfen untereinander. Manche halfen beim Einkaufen, anderen halfen tatkräftig beim Kochen mit, die älteren halfen den Müll wegzubringen, die Frauen übernahmen Reinigungsarbeiten, jeder half wo er nur konnte. Es gab weder eine bestimmte Regel noch Befehle, was wer zu tun oder zu lassen hatte. Jeder machte einfach das was er konnte. Durch das Fa-Lernen, achteten wir uns gegenseitig und halfen uns gegenseitig, so hatten wir ein sauberes und bequemes Heim.

Auf unsere persönliche Kultivierung zu achten war ein sehr wichtiger Teil bei unseren Aktivitäten, wenn wir uns selbst nicht gut kultivierten, bei Konflikten nicht nach innen suchten, spiegelte sich dies dann sofort bei den Aktivitäten wider. Es tauchten viele Störungen auf. Wenn wir die Lebewesen die wahren Umstände verstehen lassen wollen, müssen wir unsere Herzen zusammenschließen. Deshalb ist jede Aktivität von Wichtigkeit, egal ob das Nachstellen von Folterszenen, oder die Vorführung der Übungen, oder das Verteilen der Flugblätter. Bei den Veranstaltungen sind wir ein gemeinsamer Körper, der harmonisch kooperiert und harmonisch miteinander koordiniert. Deshalb sollten wir beim Zusammenleben mit Mitpraktizierenden mehr auf die besonderen Begabungen der anderen schauen, den anderen gegenüber tolerant sein und eigene Fehler ständig berichtigen, immer an die anderen denken. So werden unsere Veranstaltungen auf den Straßen ihre größte Wirkung entfalten können.

Dies ist meine Kultivierungserfahrung bei der Aufklärung der wahren Umstände in Manhattan. Ich bitte um barmherzige Korrektur der Mitpraktizierenden.