Siebenjähriger: Ich möchte, dass meine Eltern zurückkommen
(Minghui.de) Ich heiße Tiantian und bin sieben Jahre alt. Eines Tages im September 1999 brachen einige Polizisten bei uns zu Hause ein und zwangen meine Eltern in ein Polizeiauto hinein. Meine Mutter hielt mich fest im Arm. Ich war damals erst zehn Monate alt. Die Polizei wollte uns nicht nach Hause lassen, sondern sperrte uns alle drei in ein verlassenes Gebäude. Wir wurden jeden Tag abwechselnd von vier Aufsehern überwacht. Das Haus war so schrecklich kalt und baufällig!
Eines Abends im Oktober 1999 brachen plötzlich mehrere Polizisten ein und nahmen meinen Vater mit. Er kam nicht vor dem nächsten Morgen zurück. Ich schrie das Wort „Papi” in Richtung Fenster und Tür und meine Mutter hielt mich weinend im Arm. Wir blieben zwei Monate lang in dem abbruchreifen Haus. Manchmal hatten wir nichts zu essen und meine Mutter musste hungern. Ich schnappte mir vor Hunger ein kaltes hartes Brötchen und biss hinein. Ich hatte damals nur acht Zähnchen.
Eines Abends im November brach eine Gruppe von Leuten dort ein und fragten meine Mutter: „Ist Falun Gong gut oder nicht?” Meine Mutter sagte: „Falun Dafa ist gut!” Sie fragten: „Praktizierst du noch Falun Gong?” Meine Mutter sagte: „Ja.” Ich hatte solche Angst, dass ich meine Mutter am Hals umklammerte und sie nicht loslassen wollte. Ich hatte Angst, meine Mutter zu verlassen. Die Polizisten zerrten mich von ihr fort und ich schrie verzweifelt: „Mami!” Ich hatte solche Angst, von ihr fort zu kommen. Die Polizisten zerrten meine Mutter in das Polizeiauto und fuhren sie weg. Ich wurde zu meiner Großmutter geschickt. Meine Großeltern weinten an diesen Tagen ununterbrochen.
Im Frühjahr 2003 hörte ich, dass meine Mutter im Zwangsarbeitslager von den Aufsehern so sehr gefoltert worden war, dass man sie für eine größere Operation in ein Krankenhaus gebracht hatte. Meine Großeltern eilten in das Lager, um sie zu besuchen; aber man ließ sie nicht hinein. Sie gingen immer wieder dorthin und schließlich sahen sie meine Mutter. Sie konnte sich kaum bewegen und die Treppen nur ganz langsam und mit Hilfe anderer Menschen hinauf- und hinuntergehen. Meine Großeltern waren sehr bestürzt, als sie das sahen.
Immer, wenn von meinen Eltern gesprochen wurde, mussten meine Großeltern weinen. Ich vermisste Vater und Mutter, aber ich wagte nicht, es zu sagen. Ich fürchtete, dass sich meine Großeltern zu sehr sorgen würden.
Im letzten Sommer kam meine Mutter endlich heim. Ich sah sie, nachdem ich diesen Augenblick so lange erwartet hatte. Sie war blass und ging ganz langsam, als sei ihr Bein verletzt. Sie war sehr schwach und konnte nur liegen. Ich saß neben ihrem Bett. Meine Großeltern erzählten mir, dass die Wärter im Lager meine Mutter geschlagen hätten. Ich war bestürzt: Wie kann man so grausam sein und meine Mutter schlagen?
Meine Mutter hat immer zu mir gesagt, dass ich ein gutes Kind sein sollte, das sich an die Eigenschaften des Universums „Zhen, Shan, Ren” (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) angleichen sollte. Sie sagte auch, dass man anderen Menschen vergeben sollte. Ich wünsche mir so sehr, mit meinen Eltern zusammenleben und ein herzliches Familienleben führen zu können, wie andere Kinder; aber meine Mutter hat Angst, dass sie wieder von der Polizei festgenommen wird und wagt es deshalb nicht, nach Hause zu kommen. Mami, wo bist du? Hast du genug zu essen und etwas zum Anziehen? Frierst du?
Mein Vater ist im Gefängnis. Hat er es auch so schwer gehabt? Ich erfuhr, dass mein Vater auf dem linken Ohr taub geworden sei, weil man ihn schlug, und dass seine Nieren beschädigt worden seien. Warum waren die Polizisten dort so grausam? Mein Vater ist ein guter Mensch. In seinem Betrieb wurde er jedes Jahr als vorbildlicher Arbeiter ausgezeichnet, und zu Hause ist er ein guter Vater. Ihr solltet meinen Vater nicht derartig behandeln.
Ich vermisse meine Mutter und meinen Vater so sehr ...
Ich möchte so gern eine Familie haben!
27. September 2006
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