Lektionen über das nach innen Schauen
(Minghui.de) Durch einen Mitpraktizierenden, der unlängst verstorben ist, und sein Verhalten vor seinem Tod, habe ich die Bedeutung des nach innen Schauens erkannt.
Der Praktizierende war standhaft in seinem Glauben und hatte eine gute Auffassungsgabe beim Lesen des Fa (Falun Gong Lehren). Er konnte normalerweise die Schlüsselstellen von komplizierten Situationen oder Problemen aufzeigen. Andere Praktizierende stimmten überein, dass seine Ebene ziemlich hoch war und tauschten sich gerne mit ihm aus. Diese Faktoren, neben seinem eigenen Stolz, könnten sein Überlegenheitsgefühl und die Tendenz, auf andere herabzublicken, die es nicht so gut gemacht hatten wie er, verstärkt haben. Dieses Herz von ihm zeigte sich von Zeit zu Zeit, dennoch achtete er nie darauf, obwohl es ihm aufgezeigt wurde.
Am Anfang dieses Jahres zeigten sich bei ihm einige Krankheitssymptome, die sich verschlimmerten und sich später als Anzeichen von Krebs herausstellten. Allerdings lehnte er diese Störung mit starken aufrichtigen Gedanken ab, sodass die Krebssymptome allmählich verschwanden. Beim Austausch mit anderen Mitpraktizierenden erwähnte er oft, nur er hätte diese Trübsal durchstehen können, andere hätten das nicht schaffen können und wären wahrscheinlich gestorben. Er hackte auch gerne auf den Schwächen anderer Praktizierender herum und brachte seine Enttäuschung ihnen gegenüber darüber zum Ausdruck. Sein Verhalten verkörperte offensichtlich sein Herz der Geltungssucht und seines fanatischen Eifers. Der Lehrer sagte Folgendes:
„Geltungssucht und Selbstzufriedenheit werden am leichtesten von der Dämon-Natur benutzt”.
(„Feststellung”, 01.07.1997, aus Essentielles für weitere Fortschritte)
Später traten seine Symptome wieder auf und verschlimmerten sich sogar. Er konnte nicht verstehen, warum sogar die aufrichtigen Gedanken nicht mehr halfen. Bei einem späteren Austausch mit Mitpraktizierenden erkannte er, dass das nach innen Schauen das Wichtigste war und was er zu tun hatte. Er erkannte, warum er diese Störung erlebte und welches seine Unterlassungen waren. Mitpraktizierende halfen ihm auch, nach den Ursachen seines Problems zu suchen: 1) Er war übermäßig um Schutz seiner Familienangehörigen besorgt. Er war immer aufgebracht, wenn andere sie kritisierten und konnte die Dinge nicht objektiv betrachten. 2) Er hatte in seinem täglichen Leben starke Anschauungen erworben und liebte es, eine Führungsrolle zu spielen. Wenn andere seinen Maßgaben nicht folgten, wurde er nicht nur wütend, sondern verlangte von ihnen, sich zu entschuldigen und sogar auch Entschuldigungsbriefe zu schreiben (dies war auf den starken Einfluss der Gebräuche der Kommunistischen Partei Chinas zurückzuführen). 3) Er schaute auf jene Praktizierenden herunter, die es nicht so gut gemacht hatten wie er und war pingelig bei Begegnungen mit gewissen Praktizierenden. Anders ausgedrückt, er vermied es, manche Praktizierenden zu treffen. Zusammengefasst, er war egozentrisch und nicht barmherzig bei der Behandlung von Dingen. Weil seine Gedanken vom „Selbst” anstatt von „Lebewesen” erfüllt waren, wie konnte er da die drei Dinge gut machen? Wenn Mitpraktizierende ihm diese Punkte barmherzig aufzeigten, stimmte er ihnen zu. Doch in der Praxis änderte er sich nicht viel. Ganz gleich, wie oft ihn auch Mitpraktizierende daran erinnerten, seine menschlichen Anschauungen waren noch dominant. Daneben war er der Auffassung, dass das menschliche Herz aufrichtige Gedanken nicht beeinflussen könne. Aus diesen Gründen bemühte er sich nicht, seine Eigensinne zu betrachten und nach innen zu schauen. Später, als sein „Krankheitskarma” stark wurde, fing er an, nach innen zu schauen, doch zu jener Zeit schien das nach innen Schauen der letzte Ausweg zur Rettung seines Lebens zu sein. Zu versuchen, Probleme um der reinen Problemlösung wegen zu lösen, stimmt nicht mit den Prinzipien des Fa überein.
Der Mitpraktizierende ist gestorben. Es ist nicht meine Absicht, mit dem Finger auf ihn zu zeigen, doch möchte ich jene von uns daran erinnern, die dem nach innen Schauen nicht genügend Bedeutung beimessen, um gleiche Fehler zu vermeiden.
Wenngleich wir alle sagen, dass wir die Verfolgung der alten Mächte nicht anerkennen, sollten wir dem Lehrer im Fa folgen, selbst wenn wir noch einige Mängel in unserem Charakter haben. Doch was kann wirklich als Nichtanerkennung der Arrangements der alten Mächte gezählt werden? Es ist nicht genug, nur davon zu reden, sondern vielmehr muss es in die Kultivierungspraktik eingebaut werden. Wenn Eigensinne auftauchen, müssen wir erkennen, dass sie nicht wir selbst sind; wir müssen sie eliminieren, sie ablehnen oder dürfen ihnen nicht folgen. Nur wenn wir so handeln, werden wir sie ”nicht anerkennen”. Wenn wir unaufmerksam oder unklar sind, werden wir ihnen Aufmerksamkeit geben und sie sogar nähren. Die alten Mächte werden dies dann ausnützen und unsere Eigensinne verstärken, damit wir in Trübsal geraten. Wenn wir nicht gut handeln, wie können wir dann unsere Eigensinne eliminieren? (Die Krankheit des Mitpraktizierenden dauerte zehn Monate, eine Zeit, in welcher der Lehrer wartete und ihm zusätzliche Gelegenheiten zum Erkennen gab.)
Unter den Menschen gibt es ein Sprichwort: „Die Zerstörung eines Dammes kann durch ein Ameisennest eingeleitet werden.” Ein Praktizierender, der sich nicht gewissenhaft kultiviert und mit sich selbst nicht strikt verfährt, wird herausfinden, dass Eigensinne des menschlichen Herzens, die nicht eliminiert worden sind, ihn in Gefahr bringen können. Menschliche Emotionen können nicht automatisch verschwinden; sie müssen, um genau zu sein, durch Kultivierung Schritt für Schritt eliminiert werden. Kultivierung zu stoppen, bedeutet, dem Bösen zu erlauben, sich zu vergrößern und riesige Trübsal aufzubauen.
Vom Standpunkt eines Praktizierenden her gesehen wirken die Defizite unserer Mitpraktizierenden wie Spiegel, die unsere Eigensinne, welche wir gewöhnlich zu wenig beachten, widerspiegeln. Dann werden sie zu unüberwindbaren Hindernissen. Wenn wir alle Eigensinne loslassen und jede Gelegenheit nutzen, um unsere Ebenen zu erhöhen, können wir viele Verluste vermeiden.
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