Der Prozess, in dem ich meinen grundlegenden Eigensinn erkannte

(Minghui.de) Obwohl ich schon lange Falun Dafa praktiziere, ist mein Verständnis vom Fa noch relativ unzulänglich, auch komme ich mit der Kultivierung nicht fleißig voran. Selbst nachdem der Meister den Artikel „Der Vollendung entgegen” veröffentlicht hatte, war ich nicht fähig, meinen grundlegenden Eigensinn zu erkennen. Am Anfang meiner Kultivierung war ich in dem Glauben, dass Dafa meine Krankheiten heilen könne und mit meinem eigenen Verhaltenskodex übereinstimmen würde. Ich konnte erkennen, dass dieser Glaube meine menschlichen Anschauungen und mein grundlegender Eigensinn waren, die ich beseitigen musste. Aber im Hinblick darauf, das Fa vom Fa her zu verstehen, war ich nicht sehr klar. Obwohl ich standhaft das Fa gelesen und auswendig gelernt hatte, bekam ich kein höheres Verständnis von Dafa; ich verstand das Fa nur oberflächlich. In diesem Zustand befand ich mich eine sehr lange Zeit.

Der Meister hat mit seiner grenzenlosen Barmherzigkeit darauf gewartet, dass ich aufwache. In meinen Träumen gab mir der Meister immer wieder Hinweise. Einer der Träume hat mich tief beeindruckt. Ich hörte den Satz: „Um diese Fragen von Grund auf zu lösen, müssen die ...” und dann verstummte die Stimme. Ich dachte ständig darüber nach, konnte die Bedeutung jedoch nicht verstehen. Als ich später das Lunyu las, wurde ich auf folgenden Satz aufmerksam:

„Wenn dieses Gebiet erschlossen wird, müssen die Anschauungen der gewöhnlichen Menschen von Grund auf geändert werden. (Li Hongzhi, ”Lunyu"  im Zhuan Falun)

Gewöhnliche Menschen haben viele Anschauungen, aber welche? Da ich diese Frage immer noch nicht eindeutig verstehen konnte, stolperte ich am Ende schwerwiegend über die Frage des grundlegenden Eigensinns.

Der Meister sagte im Zhuan Falun:
„In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Wenn du selbst nach etwas trachtest, kümmert sich keiner darum; du selbst willst es haben, keiner kümmert sich darum. Mein Fashen wird dich daran hindern und dir Hinweise geben. Wenn er aber sieht, dass du immer weiter so handelst, kümmert er sich nicht mehr um dich. Wo gibt es denn so etwas, den anderen zur Kultivierung zu zwingen? Man darf dich nicht zur Kultivierung zwingen oder drängen. Du musst dich wirklich selbst erhöhen. Wenn du dich nicht erhöhen willst, kann niemand etwas tun. Die Grundsätze sind dir erklärt worden, das Fa ist dir auch erklärt worden, wenn du dich noch nicht erhöhen willst, über wen kannst du dich beschweren? Du selbst willst es haben, darum kümmert sich der Falun nicht, mein Fashen auch nicht, das ist garantiert so.”
(Lektion 6, „Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein”, im Zhuan Falun)

Eines Abends verstauchte ich mir auf der Treppe meinen Knöchel. Drei Abende später gab mir der Meister einen Hinweis. Im Traum ging ich auf einem ebenen Grundstück und in der Mitte dieses Grundstücks war eine gerade Straße, die sich über den flachen Boden erhob. Ich wollte diese Straße betreten, ging zum Straßenrand und als ich im Begriff war, meinen Fuß auf die Straße zu setzen, trat ich mit dem verstauchten Fuß in ein Loch, wodurch ich dann plötzlich aufwachte. Bis dahin erkannte ich nicht, dass dort in meiner Kultivierung Lücken existierten, die vom Böse ausgenutzt worden waren. Ich schaute nach innen, konnte meinen Eigensinn jedoch nicht finden. Zu diesem Zeitpunkt brachte mir ein Mitpraktizierender eine Minghui Weekly, in der ich den Artikel eines Praktizierenden sah. Die Situation des Praktizierenden hatte große Ähnlichkeit mit meiner. Er „kam zu der Erkenntnis, dass es ein grundlegender Eigensinn ist, Dafa auszunutzen, um egoistische Ziele zu erreichen.” Dann verstand ich plötzlich, dass ich praktiziert hatte, um Dafa auszunutzen; ich wollte ein bequemes Leben ohne Krankheiten und Leiden führen sowie eine schöne Zukunft haben. Inmitten der wahnsinnigen Verfolgung fand ich die Zeit, das Fa zu lernen, und vermied es, selbst verfolgt zu werden. Die drei Dinge machte ich nicht besonders gut und solide und wenn ich sie tat, hatte ich große Angst dabei. Ich machte die drei Dinge nicht aus der Absicht heraus, Lebewesen mit Barmherzigkeit zu erretten und das Fa zu bestätigen. Stattdessen tat ich es wegen meines Wunsches, die Vollendung zu erreichen. Dieser schwerwiegende, egoistische Eigensinn trennte mich ziemlich lange von Dafa und verhinderte, dass ich die wahre Bedeutung von Dafa erkennen konnte, ohne Rücksicht darauf, welche Mittel ich einsetzte. Ich konnte mein grundlegendes Problem nicht lösen, denn ich hatte Dafa benutzt, um meine persönlichen Ziele zu erreichen. Was für eine riesige Sünde hatte ich begangen, dem Meister und Dafa gegenüber so wenig Achtung entgegen zu bringen! Und der Meister hat selbst einen Praktizierenden wie mich nicht aufgegeben. Ich durfte wirklich erfahren, wie die grenzenlose Barmherzigkeit des Meisters mein stures Herz geschmolzen hat. Zudem konnte ich meine eigenen schmutzigen und verzerrten Anschauungen tatsächlich erkennen. Vor Bedauern weinte ich. Mein Verhalten dem Meister und Dafa gegenüber tat mir unendlich Leid und ich traf den Entschluss, mich vollständig zu berichtigen.

Mehrmals las ich den Artikel des Meisters „Dafa darf nicht gestohlen werden” (aus Essentielles für weitere Fortschritte) und lernte ihn auswendig. Dann sprach ich in Gedanken zum Meister: „Meister, ich gebe Ihnen mein Herz. Ich werde ganz bestimmt die Grundursache meines Egoismus finden und mich korrekt positionieren. Alles, was ich möchte, ist, die drei Dinge gut zu machen und das Ende meines Kultivierungsweges gut zu gehen. Dann begann ich, hart daran zu arbeiten, um die Grundursache in meinem Geist ausfindig zu machen. Jeden Tag setzte ich mich vor dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken hin, um einige Minuten lang meine egoistischen Anschauungen und die Angst in meinem Geist zu vernichten. Ständig versuchte ich, nach dem Fa zu handeln und meine Gedanken zu reinigen. Beim Lernen des Fa versuchte ich, meine Lücken zu finden und sie zu beseitigen. Ich erkannte, dass viele meiner Eigensinne und Anschauungen auf meinem Egoismus basierten, der sich in jedem meiner Gedanken und Handlungen gezeigt hatte. Zudem suchte ich bei jedem Problem, das mir begegnete, nach der Grundursache. Fand ich einen Teil meiner egoistischen Natur, eliminierte ich ihn und handelte dann gemäß den Anforderungen des Dafa.

Einmal wusste ich eindeutig, dass einer meiner Gedanken egoistisch war und trotzdem versuchte ich, Entschuldigungen dafür zu finden. Dann erinnerte ich mich daran, was ich dem Meister versprochen hatte. Ich durfte mein Versprechen nicht nur einfach so daher sagen, ich musste es in die Tat umsetzen. Nur auf diese Weise kann ich retten, was ich während der vergangenen Jahre verloren habe, und den Anforderungen des neuen Kosmos entsprechen, nämlich uneigennützig und selbstlos zu sein. Der Koordinator für die Dafa-Informationsmaterialien an meinem Ort konnte zum Beispiel aus verschiedenen Gründen seine Arbeit nicht mehr fortsetzen. Er bat mich, die Arbeit zu übernehmen. Da tauchten meine Eigensinne, der Egoismus und die Angst wieder auf und ich fand Vorwände abzulehnen. Daraufhin beruhigten sich meine Gedanken überhaupt nicht mehr.

Während dieser Zeit las ich oftmals den Artikel des Meisters „Auch einen Stockschrei”:

„Warum muss ein Lebewesen vom Dafa und von mir persönlich erlöst werden? Klar ausgedrückt, welches Lebewesen ist würdig, vom kosmischen Dafa erlöst zu werden? Kann es sein, dass das zu erlösende Lebewesen nur die persönliche Vollendung erreichen soll? Wie kann man würdig sein, ein Dafa-Tu zu sein? Sollen es diejenigen sein, die sich zu Hause verstecken und sozusagen das Fa lernen? Sollen es die Menschen sein, die aus dem Dafa nur Nutzen ziehen wollen und nichts für Dafa hergeben wollen? Besonders diejenigen, die während der Verfolgung der Dafa-Jünger nicht
einmal ein aufrichtiges Wort für Dafa einlegen wollen, und immer noch zu Hause sozusagen die Bücher lesen und etwas vom Dafa nehmen wollen, was sind das für Menschen? Beurteilt das doch mal selbst.” (aus dem Artikel „Auch einen Stockschrei” vom 11.10.04)

Da erkannte ich, dass ich wegen meinem Egoismus nur Dinge von Dafa bekommen, aber nichts zurückgeben wollte, und dass meine Gesinnung, Dafa auszunutzen, sündhaft war. Wie kann ich würdig sein, ein Dafa-Jünger zu sein? Werde ich vernichtet, wenn das Fa beginnt, die Menschenwelt zu berichtigen? Habe ich schon mit dem Bösen kooperiert, weil ich kein aufrichtiges Wort für Dafa eingelegt habe? Wie könnte ich mit dieser falschen Handlungsweise ein Dafa-Jünger sein?

Die Fa-Berichtigung hat den Dafa-Jüngern eine heilige Mission anvertraut, nämlich dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und Lebewesen zu erretten. Als Dafa-Jünger müssen wir unsere Verantwortung annehmen und die heilige Mission, die Dafa uns auferlegt hat, ausführen. Wir müssen den egoistischen Eigensinn beseitigen und unser Versprechen in die Tat umsetzen. Deshalb nahm ich die Verantwortung an und wurde Koordinator für die Dafa-Informationsmaterialien. Als ich am Anfang die Materialien auslieferte, war ich noch ziemlich ängstlich. Dann erkannte ich jedoch, dass Angst auch aus dem Eigensinn des Egoismus resultiert; in diesem Fall resultierte die Angst vor den Schwierigkeiten aus dem Verlust meiner persönlichen Interessen. Ich musste diesen Eigensinn eliminieren. Dafa-Jünger sind die Lebewesen, die von Dafa erschaffen wurden, und müssen auf jeden Fall das Fa schützen. Wie kann ich in Gegenwart des Meisters und Dafa Angst haben? Es ist das Böse, das Angst hat, da es im Begriff ist, vollständig aufgelöst zu werden.”

Manchmal tauchten jedoch meine menschlichen Anschauungen noch auf. Eines Abends übergab ich auf der Straße die Dafa-Materialien. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie mich eine Person beobachtete und heimlich mit einer anderen Person sprach. Ich drehte mich sofort wieder um, ging in eine andere Richtung und sandte dabei aufrichtige Gedanken aus. Dadurch machte ich einen Umweg und übergab die Materialien in einer ruhigen Gasse an einen anderen Praktizierenden. Nachdem dieser Praktizierende die Materialien angenommen hatte, sagte er: „Dein Eigensinn der Angst hat das verursacht. Ich kann dir sagen, wenn es wirklich ein Problem gegeben hätte, hätte dein Eigensinn dann nicht auch mich verraten? Wäre der Verlust dann nicht noch größer gewesen? Du musst das Fa mehr lernen, den Eigensinn der Angst loslassen und das Böse keine Lücken ausnutzen lassen.” Als ich dies hörte, bedauerte ich zutiefst.

Als ich wieder zu Hause war, las ich „Die Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C.”:

„... denn jede deiner Gesinnungen kann sich zu einem Eigensinn entwickeln und vom Bösen ausgenutzt werden. Sobald dein Gedanke aufkommt, kann das Böse dir ein falsches Bild zaubern, in diesem Moment kann es zu einer Art Störung führen.”
(aus „Die Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C.” vom 21.07.01)

Durch dieses Ereignis erkannte ich, dass der Eigensinn der Angst die schlechteste menschliche Anschauung ist, die das Böse stärkt und ausnutzt, um seine Ziele zu erreichen. Wie gefährlich dies doch ist! Nachdem ich mich entschlossen hatte, die Angst zu eliminieren, lernte ich das Fa auswendig und sandte aufrichtige Gedanken aus, um sie allmählich zu beseitigen. Dadurch beruhigten sich meine Gedanken wieder.

Da meine Ebene nicht sehr hoch und mein Verständnis vom Fa begrenzt ist, bitte ich die Mitpraktizierenden, mich barmherzig auf ein falsches Verständnis hinzuweisen.

12. Februar 2006