Schockierende Nachrichten von einem chinesischen Journalisten: Die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in der Provinz Shanxi

Zuerst in The Epoch Times veröffentlicht. Der Autor ist ein Reporter aus China

(Minghui.de) Kürzlich mailte mir ein Freund einige Meldungen, die in den Medien im Ausland erschienen. Die Nachrichten handelten von Beamten der öffentlichen Sicherheit aus einem Elektrizitätswerk in der Stadt Huozhou, Provinz Shanxi, die widerrechtlich die Wohnungen von Falun Gong-Praktizierenden durchsuchten und sie quälten, um Informationen zu bekommen. Nachdem ich dies gelesen hatte, wusste ich, dass diese Meldungen nur die Spitze des Eisbergs waren. Während der vergangenen Jahre erfuhren meine Kollegen und ich während unserer Interviews von zahlreichen schockierenden Geschichten über die Verfolgung. In dieser entfernten Provinz wurden viele Menschen wegen des Praktizierens von Falun Gong verfolgt, viele Familien wurden auseinander gerissen und viele Menschen starben. Im Nachfolgenden erzähle ich nur ein paar Beispiele.

Im Zwangsarbeitslager Yuncheng, Provinz Shanxi, wurden viele Falun Gong-Praktizierende und ihre Familien während des chinesischen Neujahrs 2006 gequält, anstatt die Möglichkeit zu bekommen, sich zu sehen. Man erlaubte den Familien von Falun Gong-Praktizierenden zunächst, ins Arbeitslager zu kommen. Wenn sie jedoch dort waren, erlaubte ihnen das Lager nicht, die Praktizierenden von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Stattdessen durften die Praktizierenden die Familien nur von hinten sehen. Dann beendeten sie die Besuche und erklärten, dass diese oder jene Praktizierenden sich im Arbeitslager nicht gut verhalten hätten und daher die Familienangehörigen nicht sehen durften. Wenn sie ihre Familie treffen wollten, dann sollten sie ein „Garantieschreiben” verfassen und Falun Gong verleumden. Ein Praktizierender mit Familiennamen Zhang war dort siebenmal eingesperrt und hatte seine Familie zwei Jahre lang nicht gesehen. Die Frau des Praktizierenden Pan Jing kam, um ihren Ehemann zu besuchen. Sie wurde in den Besuchsraum gebracht, musste ihre Kleider ablegen und wurde von einem Wächter 30 Minuten lang sexuell belästigt. Sie ertrug dies, weil sie ihren Ehemann sehen wollte. Doch danach erlaubte man es ihr nicht. Sie weinte zu Hause. Wenn ihr Nachbar sie nicht in Form von Gesprächen betreut hätte, hätte sie Selbstmord begangen.

Am 30. November 2005 begannen der Falun Gong-Praktizierende Lu Ming und seine Frau einen Hungerstreik, um gegen die Folter im Internierungslager der Stadt Datong, Provinz Shanxi zu protestieren. Die Wärter und sieben Kriminelle zwangsernährten sie. Die Folterer steckten ihnen Plastikschläuche in den Hals und zogen diese dann mehrmals heraus und wieder hinein. Manchmal stachen sie sie sogar in die Bronchien. Blut schoss ihnen aus Nase und Mund. Lu Ming und seine Frau verloren mehrmals das Bewusstsein. Eine Woche später wurden sie in ein geheimes Gefängnis gebracht.

Im August 2004 wurde unter Du, dem Chef des politischen und rechtlichen Komitees der KPC der Provinz Shanxi, vom Büro für öffentliche Sicherheit der Stadt Taiyuan (Hauptstadt von Shanxi) ein gewaltiges Überwachungs- und Spionagesystem eingerichtet. Dieses System spionierte auf jedem Online-Computer in der Stadt und war spezialisiert auf die Aktivitäten der Falun Gong-Praktizierenden. Es kann die Wohnanschrift eines Praktizierenden herausfinden, wenn es die Aktionen eines Praktizierenden im Internet findet. Allein in einem Jahr wurden mehr als 100 Fälle bekannt, bei denen die Aktivitäten von Praktizierenden anhand dieses Systems herausgefunden wurden. Eine weibliche Praktizierende namens Fenglin aus der Stadt Jici wurde von diesem System identifiziert, als sie im Internet war. Polizisten gaben vor, Praktizierende zu sein und kommunizierten mit ihr online. Sie sagten, sie wollten sich mit ihr an einem bestimmten Ort über ihre Kultivierungserfahrungen austauschen. Als sie dort hin ging, wurde sie verhaftet. Fenglin wurde zuerst in ein Internierungslager gesperrt und später in das Frauengefängnis in Shanxi gebracht. Der Chef des Gefängnisses namens Li sprach selbst mit ihr und befahl einer Wärterin, ihr unbekannte Drogen zu verabreichen. Nach der Einnahme der Drogen wurde Fenglins Verstand unklar und sie schrieb über 20 Briefe und Reueschreiben. Das Gefängnis veröffentlichte ihre Reueschreiben zur Gehirnwäsche der anderen überall im Gefängnis. Nach den Angaben von Fenglins Familie hatte sie deswegen ein schlechtes Gewissen. Nach ihrer Freilassung erlitt Fenglin einen seelischen Zusammenbruch und erkannte ihre eigene Familie nicht mehr.

Man brachte normale, gesunde Falun Gong-Praktizierende in psychiatrische Krankenhäuser. In den psychiatrischen Krankenhäusern der Changzhi-Gegend wurde jeder Praktizierende auf drei verschiedene Arten gefoltert. Zuerst wurde er geschlagen. Die Wachen und die Kriminellen schlugen die Praktizierenden schlimm. Dann verabreichte man ihnen bewusstseinsverändernde Drogen. Die Wachen gaben als Entschuldigung an, dass sie „gewalttätiges Benehmen verhindern” wollten, und zwangen jeden, diese Drogen zu nehmen, die das Bewusstsein der Praktizierenden vernebelten. Die Wachen forderten sie dann auf, einen Reuebrief zu schreiben. Die dritte Folterungsmethode war Schlafentzug. Einige Praktizierende durften 24 Stunden, 36 Stunden und manchmal sogar 48 Stunden lang nicht schlafen. Es ist leichter, eine Person einer Gehirnwäsche zu unterziehen, die eine lange Zeit nicht geschlafen hat. Für weibliche Praktizierende gab es noch eine vierte Folterungsmethode: Vergewaltigung. In der psychiatrischen Klinik in der Changzhi-Gegend wurde Xiao Yi, ein 19-jähriges Mädchen, innerhalb von drei Nächten 14 Mal vergewaltigt. Die Vergewaltiger verbrannten ihre Brüste und Genitalien mit Zigaretten. Einige junge, hübsche Falun Gong-Praktizierende, die zuerst geistig vollkommen gesund waren, erlitten Nervenzusammenbrüche, nachdem sie mehrmals vergewaltigt worden waren.

An einem Ort namens Pangquangou nahe dem Beiwudang Gebirge gibt es ein Zentrum zur Gehirnwäsche für Falun Gong-Praktizierende. Es wurde als „Hauptprojekt der nationalen Sicherheit” gebaut, nachdem eine Konferenz für nationale Sicherheit in der Stadt Taiyuan abgehalten wurde. Der Sekretär des KPC-Komitee in Shanxi, Yu Youjun, wurde der direkte Leiter dieses Projektes, das den Codenamen „Zentrum 058” hatte. Wir erfuhren direkt oder indirekt über mehrere schockierende Vorfälle der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in diesem Zentrum, unter anderem, dass man ihre Körper mit Nadeln stach. Die Praktizierenden wurden gezwungen, ihre Kleider auszuziehen und dann in kaltem Wasser zu stehen bzw. es wurde kaltes Wasser über sie geschüttet. Die Wachen stifteten Kriminelle an, sie zu schlagen. Die Praktizierenden wurden gezwungen, jeden Tag den Gründer von Falun Gong zu verfluchen und Falun Dafa-Bücher zu zerreißen und zu zerstören. Sie mussten sich gegenseitig schlagen und wurden mit dem Gesicht nahe an die Toilette angekettet.

Laut stellvertretendem Chef des Verwaltungsbüros der Provinzgefängnisse Shanxi gibt es dort 289 bestätigte Todesfälle. Die Praktizierenden wurden zu Tode geschlagen. Ich weiß nicht, wie hoch die Zahl in den anderen Provinzen ist, doch diese Zahl ist schon sehr hoch. Dahinter stehen eine Menge Leben. Als Reporter wollten wir an einige Abteilungen des Zentralkomitees der KPC schreiben und wir dachten auch daran, über diese Verfolgungsfälle an die Hauptstelle unserer Zeitung in Peking zu berichten. Wir hofften sogar, dass diese Verfolgungen von örtlichen Wächtern und Polizisten ausgeführt wurden, und dass die Führer des Zentralkomitees der KPC nicht davon wussten. Doch unsere übergeordnete Abteilung im KPC-Komitee der Provinz Shanxi erlaubte uns nicht, davon zu berichten. Außerdem verbot sie uns, an das Ministerium des KPC-Zentralkomitees zu schreiben.

Ehrlich gesagt, wagen es die meisten Reporter nicht. Viele Menschen haben Angst, ihre Arbeit, ihr Einkommen und ihr bequemes Leben zu verlieren, und sie haben Angst davor, dass sie selbst und ihre Angehörigen verfolgt werden. Doch wir haben dennoch ein Gewissen und einen gewissen Gerechtigkeitssinn. Wir werden der ganzen Welt erklären, dass wir vielleicht nicht allen Vorstellungen und Handlungsweisen von Falun Gong-Praktizierenden zustimmen und dass wir vielleicht kein Falun Gong praktizieren, doch wir sind vollkommen gegen die seelische und körperliche Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden und die Menschenrechtsverletzungen an ihnen.

Zwischenzeitlich hoffen wir, dass uns die Menschen in den zukünftigen Gerichtsverhandlungen von den Personen trennen, die diese bösen Taten verbrochen haben, und auch von diesem bösartigen System. Daher habe ich mich dazu entschlossen, der Öffentlichkeit über die Fakten zu berichten. Um jene Opfer zu schützen, wurden alle Namen in diesem Artikel geändert, doch die Geschichten sind wahr. Aufgrund unserer begrenzten Möglichkeiten kann ich nicht alles, was ich erfahren habe, niederschreiben und ich kann auch keine Bilder, die ich von der Verfolgung gemacht habe, übergeben. Ich kann nur Freunde darum bitten, diesen Artikel zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass mehr Menschen die Wahrheit erfahren und die internationalen Medien Druck auf jene Polizisten ausüben werden, damit sie die Folterungen von gutherzigen Menschen einstellen. Vielleicht werde ich einmal internationalen Medien gegenüberstehen und ihnen erzählen können, was ich weiß, so wie das Herr Chen Yonglin in Australien gemacht hat.