Ein Exklusiv-Interview am 7. Jahrestag des 25. April Herr Zhong Guichun spricht über die Motive der Verfolgung

 

Als Herr Zhong Guichun noch Polizist in China war

(Minghui.de) Der 25. April 2006 war der 7. Jahrestag des Ereignisses in Zhongnanhai. Die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC) dauert jetzt beinahe sieben Jahre an. Die Falun Dafa-Praktizierenden erklären weltweit mit ganzem Herzen die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong. Sie versuchen die Verfolgung aufzudecken und zu beenden, doch gibt es immer noch viele Menschen, besonders Westliche, die nach den Gründen fragen. Hören wir, wie Herr Zhong Guichun diese Frage beantwortet.

Herr Zhong Guichun war Vorgesetzter in einem politischen Sicherheitsbüro der KPC der Polizeibehörde in Peking, er hatte den Grad II. Er lernte Falun Gong vom Begründer Herrn Li Hongzhi im Jahr 1990. Ende 1993 und Anfang 1994 wurde ihm sein Arbeitsplatz gekündigt, weil er Falun Gong praktizierte und diese Übungspraxis unterstützte. Demnach war Zhong Guichun das erste Opfer, das aufgrund der Kultivierung von Falun Gong eine schlechte Behandlung erfuhr. Er war der erste, der als Falun Dafa-Praktizierender innerhalb des Polizeisystems arbeitete. Herr Zhong Guichun`s Name war den Chinesen, besonders in Peking, sehr bekannt. Später war er gezwungen, sich in der Export- und Import-Aktiengesellschaft für chemische Produkte Chinas eine neue Anstellung zu suchen. Nach dem 20. Juli 1999 startete das Regime von Jiang Zemin die Verfolgung von Falun Gong. Zhong Guichun stand unter strenger Beobachtung und wurde eingesperrt, bis er im Jahr 2003 nach Neuseeland kam. Am 25. April 2006 führten die Journalisten vom Minghui.Net und der Minghui-Radiostation in New York ein Interview mit Herrn Zhong Guichun.

Am 25. April 1999 gingen 10 000 Falun Dafa-Praktizierende zum Zentralbeschwerdebüro, das sich in der Nähe des Geländes Zhongnanhai in Peking befand, um zu appellieren. Sie forderten von den Beamten der Polizeibehörde der Stadt Tianjin die Freilassung der über 30 verhafteten Falun Dafa-Praktizierenden, die in der Stadt Tianjin appelliert hatten. Des Weiteren forderten sie die Genehmigung, Falun Gong-Bücher veröffentlichen zu dürfen und eine rechtmäßige und ungestörte Umgebung zum Praktizieren der Übungen zu erhalten. Später wurde dieses Ereignis von der KPC und von Jiang Zemin als „Angriff auf die Regierung in Zhongnanhai” bezeichnet und als einer der Hauptgründe für das Verbot von Falun Gong am 20. Juli 1999 benutzt.

Nachstehend ist die Aufnahme unseres Interviews:

Minghui Reporter: Wie geht es Ihnen, Herr Zhong! Können Sie uns sagen, wann Sie mit dem Lernen von Falun Gong begonnen haben?

Herr Zhong: Ich habe mich seit 1978 sehr für die verschiedenen Qigong-Kultivierungspraktiken interessiert und las auch viele Magazine über Qigong. Ich probierte bis 1989 selbst viele Arten von Qigong aus, hatte sie aber bald über und war dann der Meinung, Qigong sei nur ein Schwindel, unwahr und es basiere auf keinen wahren Lehren. Ich nahm Abstand von Qigong und praktizierte es nicht länger. Nur Kampfkunst übte ich etwas weiter. 1990 hatte ich das Glück, den Gründer von Falun Dafa, Meister Li Hongzhi, in Peking zu treffen; ich begann mit der Kultivierung und folgte dem Meister.

Reporter: Können Sie das genauer erklären?

Herr Zhong: Ich kultiviere Falun Dafa seit 1990 und folgte dem Meister nach Peking. Der Meister begann im Jahr 1992, das Fa in der Öffentlichkeit zu verbreiten, und er hielt 13 Kurse in Peking ab. Während der Kultivierung half ich dem Meister, das Fa zu verbreiten. Zu dieser Zeit war ich noch ein Polizeibeamter, deshalb beschützte ich den Meister, weil ich dachte, dass Peking ein sonderbarer Ort wäre, die Praktik zu verbreiten. Peking war auch eine komplizierte Qigong-Umgebung. Das Falun Gong des Meisters war so gut und ich wusste, dass Menschen mit allerlei Hintergedanken ihn hinter seinem Rücken verfluchten, deshalb beschützte ich den Meister unauffällig. Das war das, was ich tat.

Reporter: Wie war die Situation, als das Polizeisystem Sie entließ?

Herr Zhong: Ich wusste schon früh darüber Bescheid, dass sie Falun Gong ins Auge gefasst hatten. Es gab mehr als 2 000 verschiedene Arten von Qigong und unter ihnen befand sich Falun Gong mit dem Meister Li Hongzhi, das das aufrichtigste Qigong war. Seine heilende Wirkung war die beste im ganzen Land und auch die wundersamste unter allen Qigong-Arten. Alle Menschen wussten von Falun Gong und dass der Meister der edelste, barmherzigste und gutherzigste Mensch war. Viele Beamten auf Landesebene in der Regierung, im Parteisystem und in der Armee sowie Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, wie Schüler und Hochschulstudenten, praktizierten Falun Gong. Aufgrund dieser Situation wurden die Abteilung für politische Sicherheit der KPC und das Polizeisystem auf Falun Gong aufmerksam.

Reporter: Im welchem Jahr war das?

Herr Zhong: Zwischen 1993 und 1994.

Reporter: Falun Gong war doch so gut und der Heilungseffekt war auch so gut und viele Menschen von der Zentralregierung bis hinab zur örtlichen Umgebung wollten es lernen und davon profitieren, warum entwickelte sich bei der Polizei eine solch unerfreuliche Einstellung?

Herr Zhong: Eigentlich gab es viele Menschen innerhalb des Polizeisystems, die Falun Gong lernten, und sie alle wussten, dass Falun Dafa gut und der Meister von Falun Gong sehr freundlich war. Die Abteilung für politische Sicherheit der KPC und das Polizeisystem waren in einer besonderen Situation: die Arbeit diente eigentlich der politischen Macht der Partei, die Abteilung war der Wächter der Partei. Sie wurde zum Ohr und zum Auge der Partei, in jeder Minute bestand ihr Zweck darin, der Partei zu dienen. So, warum genau schenkten sie Falun Gong so viel Aufmerksamkeit, wenn sie wussten, dass Falun Gong so gut war? Es ist gut möglich, dass dies aufgrund der eigenen Interessen der Abteilung für politische Sicherheit geschah. Sie fürchteten vielleicht, dass Falun Gong politisch benutzt werden könnte. Meine Worte können von den Mitarbeitern der Abteilung für politische Sicherheit sehr gut verstanden werden, einschließlich der staatlichen Sicherheitsagenten; sie alle verstehen die Bedeutung von „für politische Zwecke benutzt werden”.

Reporter: Meinen Sie damit, dass der Grund für die Verfolgung nicht darin lag, wie tief oder wie oberflächlich das Verständnis der Anführer der KPC von Falun Gong oder wie effektiv diese Praktik war, sondern darin, dass die KPC Falun Gong benutzen wollte? Weil Falun Gong dies aber ablehnte, begann die Verfolgung von Falun Gong. Meinen Sie das so?

Herr Zhong: Ja, so kann es verstanden werden. Die Beamten der KPC haben sich immer nur um ihre eigenen Ziele gekümmert. Beispielsweise kümmerten sie sich weniger darum, wen sie töteten oder wo sie Feuer legten oder wie sie Kriminelle behandelten, weil diese Dinge nichts mit ihrer Promotion zu tun hatten, oder damit, wie wohlhabend sie wurden. Politische Veranstaltungen sind normalerweise eng mit ihrer Promotion verbunden, wenn die Art der Veranstaltung von der oberen Ebene bestimmt wurde. Der Gewinn für sie - über den ich gesprochen habe - ist der Grund, warum die Abteilung für politische Sicherheit der KPC auf der Verfolgung von Falun Gong bestand. Sie wollten Falun Gong verleumden und fabrizierten falsche Beweise; dies berichteten sie dem Zentralkomitee der KPC und erhielten so dessen Aufmerksamkeit. Sie wollten den Leuten auf der oberen Ebene mit einer Verfolgung, mit einer systematischen Verleumdung, mit fabrizierten und erfundenen Beschuldigungen und Beweisen für die Verfolgung gefallen.

Besonders die Verfolgung von Falun Gong durch das politische Sicherheitssystem der KPC bestand darin, Luo Gan zu gefallen; Luo Gan seinerseits wurde aufgrund seines „Verdienstes” während der Verfolgung von Jiang Zemin in das Zentrale Politbüro befördert. Ursprünglich sollte die politische Sicherheitsabteilung der KPC innerhalb des Polizeisystems mit der staatlichen Sicherheitsbehörde zusammengelegt werden. Doch das Reinlegen und die Verfolgung von Falun Gong führte in der politischen Sicherheitsabteilung der KPC innerhalb des Polizeisystems dazu, nicht nur nicht zu sehr verkleinert zu werden, sondern ihr Aufbau, ihr Ausrüstungsbedarf, die Zahl der Mitarbeiter und die Finanzausstattung wurden sogar noch vergrößert und ihre Position innerhalb des Polizeisystems wurde stabilisiert. Die politische Sicherheitsabteilung der KPC schloss sich mit dem Bürosystem 610 zusammen, wurde damit das staatliche Sicherheitssystem und bekam somit eine bessere Ausrüstung, mehr Geldmittel und mehr Personal. Sie sicherten ihre Stellung innerhalb des Polizeisystems und erreichten ihr Ziel.

Jiang war sehr eifersüchtig, besonders auf die Popularität des Meisters Li. Er war sehr engstirnig und sehr verängstigt, weil Falun Gong über 100 000 000 Praktizierende hatte.

Der Grund für die Verfolgung von Falun Gong ist äußerst lächerlich. Alles, was ich ihnen erzähle, sind Tatsachen.

Reporter: Gibt es irgendwelche Dokumente über die unmittelbare Planung und den Befehl zur Verfolgung von Falun Gong?

Herr Zhong: Am Anfang gab es kein solches Dokument. Der Grund, warum ich das mit Sicherheit weiß, ist der, weil ich auch in diesem Bereich gearbeitet habe und Leiter eines politischen Sicherheitsbüros war. Ich war mit der Entdeckung und Untersuchung von Personen anderer Nationalitäten, Religionen, von Menschen mit anderer Meinung und anderen demokratischen Parteien, von Aktivisten demokratischer Bewegungen und sozialen Qigong-Gruppen beauftragt. Qigong-Gruppen gehörten auch zu den Gruppen, die wir überwachten.

Reporter: Viele Menschen im Ausland sahen ein Dokument, das besagte, dass Zhu Rongji, der chinesische Ministerpräsident, zu dieser Zeit die Tugend von Falun Gong anerkannte und gemeint hätte, dass Falun Gong China eine große Summe an medizinischen Ausgaben erspare. Als die Falun Dafa-Praktizierenden zum Beschwerdebüro der staatlichen Ratsversammlung gingen, traf sich Zhu Rongji mit den Vertretern der Praktizierenden und führte ein gutes Gespräch mit ihnen. Danach empfanden es viele Menschen als befremdlich, dass eine Gruppe, die vom Ministerpräsident so positiv anerkannt wurde und die nationale Wirtschaft und die soziale Sicherheit begünstigte, verboten wurde. Ist die Beziehung zwischen dem zentralen Regime und dem nationalen Sicherheitssystem, von dem Sie gerade gesprochen haben, nicht etwas merkwürdig?

Herr Zhong: Es ist nicht so merkwürdig, weil wenn das System für Sicherheit und Politik der Polizei etwas geschehen lassen will und wenn es einer sozialen Organisation Aufmerksamkeit schenkt, dann feilt es Fälle aus, führt Untersuchungen und Prüfungen durch und lässt einige Dinge geschehen. Die hochrangigen Beamten der KPC müssen das nicht unbedingt wissen. Zum Beispiel, als Ministerpräsident eines Landes hob Zhu Rongji zu dieser Zeit die Wirtschaft hervor. Er wusste von den Machenschaften des Systems für Sicherheit und Politik überhaupt nicht Bescheid. Wenn ich ein Sektions- oder Abteilungsleiter einer Sicherheits- oder Politikeinheit bin, würde ich jedes Jahr einen neuen Fall haben wollen, einen noch größeren Fall, der eine ganze Stadt oder sogar die ganze Nation schockieren würde, einen, der die Aufmerksamkeit des Zentralkomitees der KPC und meiner Vorgesetzten wecken würde. Das erfordert nicht unbedingt das Wissen der hochrangigen staatlichen Beamten.

Reporter: War das Ereignis am 25. April auch auf diese Weise arrangiert worden?

Herr Zhong: Luo Gan wusste über alle Operationen des Systems für Sicherheit und Politik und über die Ausübung all dieser Verschwörungen - vom nationalen System für Politik und Sicherheit in Peking bis hinunter zur Nr.1 Behörde des Ministeriums für öffentliche Sicherheit - ganz klar Bescheid, weil er mit der Politik und dem Gesetz betraut ist.

Was Jiang Zemin betrifft, so wusste er am Anfang von nichts. Jiang Zemin sah nur, dass seine politische Macht bedroht war, er war einfach nur eifersüchtig. Er war äußerst eifersüchtig auf den Meister von Falun Gong. Jiang Zemin war engstirnig und neidisch. Später befürchtete er, dass zu viele Menschen Falun Gong praktizieren würden - es waren bereits 100 Millionen Chinesen, die Falun Gong praktizierten. Diejenigen, die um Jiang Zemin herum waren, jagten ihm noch mehr Angst ein, indem sie behaupteten, dass er an Macht verlieren würde, wenn er Falun Gong nicht unterdrücken ließe. Davor fürchtete sich Jiang Zemin am meisten, deshalb befahl er, dass es am 25. April 1999 zu dem so genannten „Umzingeln und Angriff auf Zhongnanhai” kommen solle.

Tatsächlich entsprach der Appell der Dafa-Praktizierenden vom 25. April der Aufrechterhaltung ihres Rechtes auf Glaubensfreiheit. Sie appellierten an das nationale Beschwerdebüro. Sie berichteten der Regierung, dass Dafa gut für das Land und die Menschen wäre und dass es viele Vorteile und nie etwas Schlechtes gebracht hätte, es wäre eine wunderbare Praktik. Es gab viele Tatsachen, die sie versuchten, den staatlichen Führern und den regierungsbezogenen Behörden mitzuteilen. Entsprechend der chinesischen Verfassung darf jeder appellieren und deshalb war alles völlig rechtmäßig. Doch die Polizei behauptete das Gegenteil. Es war ein Appell, doch sie nannten es verleumderisch „Umzingeln und Angreifen”. So war es. Er (Luo Gan) berichtete es dem Zentralkomitee der KPC und Jiang Zemin und Jiang Zemin schenkte seinen Worten Glauben, sobald er das Video bekam. Luo Gan stellte - so wie hier - Beweise zusammen, um die Verfolgung zu rechtfertigen.

Sie kümmerten sich nicht um Wirtschaftswachstum, nicht um das Leben der Menschen oder um die soziale Stabilität. Sie sorgten sich nur um ihre eigenen Interessen. Sie sind genau so.

Reporter: Vor dem Interview sagten Sie, dass Menschen in vielen Bereichen, wie beispielsweise dem Militär, Falun Gong unterstützten. Was meinten Sie mit „unterstützen”?

Herr Zhong: Sie wussten einfach, dass Falun Gong gut ist. Sie praktizierten selbst Falun Gong, unter ihnen waren auch einige bewaffnete Polizisten und Personen aus der Armee und aus anderen Systemen. Ich kenne sie, ich kenne viele Militärbeamte, die über dem Rang einer Abteilung standen; einige waren Leiter von Armeekorps, manche waren pensionierte Militärbeamte, Mitglieder der roten Armee, Beamte, die im chinesisch-japanischen Krieg oder im Befreiungskrieg kämpften, Militärbeamte von verschiedenen Rängen. Sie und ihre Familien praktizierten alle Falun Gong. Ich wusste darüber Bescheid.

Reporter: Waren Sie am 25. April 1999 in Peking?

Herr Zhong: Ich war am 25. April 1999 in Peking. Ich war persönlich Zeuge des friedlichen Appells vom 25. April 1999, als 10 000 Menschen appellierten.

Reporter: Wie erhielten Sie die Information von der Stadt Tianjin?

Herr Zhong: Ein Mitpraktizierender rief mich an und erzählte mir, dass He Zuoxiu Dafa-attackierende Artikel in einem Magazin veröffentlicht hätte. Dieser Praktizierende ging zur Tianjin Magazin-Agentur, um dort die wahren Umstände zu erklären. Die Regierung der Stadt Tianjin lehnte mit Absicht eine Lösung des Problems ab.

Ich war auch der Meinung, dass die Polizei willentlich versuchte, einen Hauptgrund zu schaffen. Diese Menschen an der Macht benutzten mehrere Pseudo-Wissenschaftler und Pseudo-Qigong-Meister, um Artikel in Zeitungen zu veröffentlichen, die Dafa attackierten, wohl wissend, dass die Falun Dafa-Praktizierenden sich nicht hinsetzen und nichts tun würden. Sie wussten das, deshalb benutzten sie mit Absicht solche Personen, die Falun Gong attackierten. Die Regierung der Stadt Tianjin lehnte absichtlich ab, das Problem zu lösen und ließ es zu, dass sich die Angelegenheit verschlimmerte.

Vor allem die Agenten der Polizeibehörde der Stadt Tianjin, sie verhafteten mehr als 50 Falun Dafa-Praktizierende. Der Leiter der Polizeibehörde log und behauptete, dass die Polizeibehörde der Stadt Tianjin niemals auch nur eine Person verhaftet hätte. Einige Praktizierende riefen mich an und erzählten mir, dass die Regierung der Stadt Tianjin das Problem nicht lösen könnte und die Polizei die Praktizierenden nicht frei lassen würde. Sie konnten das Problem nicht lösen und sie rieten uns, uns an die nächste Instanz der Regierung zu wenden. Deshalb hatten wir keine andere Wahl, als nach Peking zu gehen und vor dem Zentralkomitee der KPC und dem Beschwerdebüro zu appellieren. Die Mitpraktizierenden rieten mir, am 25. April vor dem staatlichen Beschwerdebüro der Ratsversammlung zu appellieren und der Regierung zu erklären, dass Falun Dafa gut wäre. Wir sollten darum bitten, die verhafteten Falun Dafa-Praktizierende frei zu lassen; die Erlaubnis einholen, Dafa-Bücher drucken zu dürfen; und für eine rechtmäßige und stabile Umgebung für die Kultivierung der Falun Dafa-Praktizierenden appellieren. So ungefähr war das. Deshalb ging ich hin.

Reporter: Gab es die drei Forderungen aufgrund der damaligen Situation?

Herr Zhong: Ja, deshalb. Weil das Polizeisystem involviert war, führte sie bei diesem Vorfall von Anfang an die Regie. Im Nachhinein schloss sich die Polizei mit der Behörde für Zeitungswesen und Veröffentlichung und anderen zusammenhängenden Agenturen zusammen, um die Veröffentlichung von Falun Dafa-Büchern zu stoppen. Sie schickten Polizeibeamte aus, um Falun Dafa-Praktizierende zu belästigen, wenn sie die Übungen im Freien machten. Die Praktizierenden hatten bald keine andere Wahl, als zu höheren Regierungsstellen und zum Beschwerdebüro zu gehen, um die Regierung über die Störungen zu informieren und um eine uneingeschränkte Umgebung für die Dafa-Praktizierende zu bitten. So war das damals.

Reporter: Schriftstücke zeigen, dass zu dieser Zeit viele Falun Dafa-Praktizierende die Übungen auf großen Rasenflächen in allen Städten Chinas und besonders in Peking, einschließlich in einigen Parks in der Mitte der Stadt, machten. Hörte das im April 1999 auf?

Herr Zhong: Ja, alles. Die Polizei schickte patrouillierende Gruppen, Straßenkampfpolizei und Stadtaufseher, um die Umgebung für die Kultivierungspraktik zu zerstören. Sie machten das mit Absicht.

Die Polizei sandte die bewaffnete Polizei, Patrouille-Gruppen und Feuerwehrleute aus, um die Praktizierenden zu stören. Sie zielten besonders auf Falun Gong ab. Zum Beispiel als ich mich einer Übungsgruppe anschloss, deren Übungsplatz an der staatlichen Meeresverwaltung lag, waren wir direkt gegenüber der Sinochem Aktiengesellschaft. Beinahe 1 000 Menschen machten auf diesem Übungsplatz jeden Morgen die Übungen, es war wirklich ein beeindruckender Anblick. Viele vorübergehende Passanten und Fahrer sahen uns, es war wirklich großartig. Das hörte sogar noch vor dem 25. April auf. Die Polizei stellte Metallbarrikaden auf, um die Umgebung zum Praktizieren zu blockieren und zu zerstören. Sie schickten Polizeibeamte und Stadtaufseher, um alle Übungsplätze, wo wir als Gruppe die Übungen machen konnten, zu zerstören, damit wir keine friedliche Umgebung mehr für die Übungen hatten. Sie störten uns mit Absicht. Genauso machte es die Polizei.

Reporter: Wie viele Menschen praktizierten - Ihres Wissens nach - vor der Verfolgung im Jahr 1999 Falun Gong?

Herr Zhong: Vor der Verfolgung praktizierten beinahe 100 Millionen Menschen Falun Gong. Ich weiß das ziemlich genau.

Reporter: Wie viele waren es in Peking?

Herr Zhong: In Peking waren es über eine Million.

Reporter: Wie Sie uns berichtet haben, begann die umfassende Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999, doch das passt nicht mit der offiziellen Propaganda der KPC zusammen. Die besagt, dass Falun Gong Zhongnanhai am 25. April attackierte oder dass Falun Gong für Aberglaube plädiere und den Menschen verbieten würde, Medikamente einzunehmen.

Herr Zhong: Ja, sie legten Falun Gong herein und täuschten die Menschen. Die Polizei war darauf bedacht, Informationen über anderes Qigong zu sammeln, damit sie diese benutzen konnten, Falun Gong hereinzulegen. Sie legten Falun Gong mit all den Problemen, die mit anderen Qigong-Praktiken zusammenhingen, herein. Von Anfang an sammelten sie diese Art von Informationen.

Reporter: Das klingt, als hätte sich das Polizeisystem nicht darum gekümmert, welche Anschuldigungen gegen Falun Gong erhoben wurden, so lange sie Ergebnisse lieferten und einige Vorfälle schufen, um befördert zu werden und Geld für sich herbeizuschaffen. Und die Dinge entwickelten sich, wie sie es planten. Waren die Vorwürfe nur zur Täuschung der Öffentlichkeit erhoben worden?

Herr Zhong: Ja. Die Öffentlichkeit war sich der Hintergründe nicht bewusst. Nur die Leute, die in diesem Bereich arbeiteten, wussten darüber Bescheid. Keiner meiner Kollegen, der in einem anderen Bereich arbeitete, wusste von den Hintergründen der Vorgehensweise des Systems für Politik und Sicherheit. Einige dieser Kollegen arbeiteten für die Kriminalpolizei, manche waren Kriminalermittler, manche arbeiteten bei der sozialen Sicherheitsüberwachung, Haushaltsverwaltung, als Sicherheitsbeamte, Feuerwehrleute und anderen Bereichen der Polizei. Auch einige Amtsleiter kannten den Hintergrund der Geschichte nicht. Dies waren Menschen, die sich nicht hauptsächlich um diese Angelegenheit kümmerten, unter ihnen auch die Amtsleiter, die das Feld der Politik und Sicherheit nicht kannten. Ihre Karriere begann nicht in diesem Bereich. Nur die Personen, die in diesem System der Politik und Sicherheit arbeiteten, waren „bestens” informiert.

Reporter: Können Sie uns Ihre Eindrücke von Meister Li Hongzhi, dem Gründer von Falun Gong, erzählen?

Herr Zhong: Der tiefste Eindruck, den der Meister in mir hinterließ, war seine ernorme Barmherzigkeit und Würde. Das war einer meiner Eindrücke. Ein weiterer Eindruck war, dass der Meister sehr aufrichtig und ehrlich ist. Zum Beispiel, wenn wir mit anderen Qigong-Meistern zusammen arbeiteten, baten diese uns oft um Hilfe. Ich half ihnen, so gut ich konnte. Doch der Meister erbat niemals etwas von uns. Alles, was wir taten, machten wir, weil wir das wirklich wollten. Der Meister befahl uns nie etwas oder bat uns, etwas für ihn zu tun. Jeden Tag, wenn er ausging, war es für mich aufgrund meiner Verbindung zum öffentlichen Sicherheitsbüro selbstverständlich, ihn zu fahren. Ich versuchte, dem Meister einige Annehmlichkeiten zu schaffen, wenn er Kurse in Peking abhielt, wie zum Beispiel ihn abzuholen oder irgendwohin zu bringen. Der Meister fragte mich immer: „Xiao Zhong, ist das in Ordnung? Kannst du das machen? Jedes Mal fragte er mich: „Ist das in Ordnung? Wird das auf deiner Arbeit gestattet?” Ich sah, wie freundlich und aufmerksam der Meister war. Immer wieder fragte er: „Ist das in Ordnung?”, und lächelte dann. Ich fühlte, dass sich der Meister um die Praktizierenden und deren Familienmitglieder sorgte, ob sie oder die Vorgesetzten am Arbeitsplatz zufrieden waren. Obwohl das alles kleine Dinge waren, dachte der Meister immer zuerst an die anderen und nicht daran, wie angenehm es für ihn sein würde. Je mehr wir den Meister so handeln sahen, desto mehr wollten wir ihm aus tiefstem Herzen helfen und ihm folgen, das Fa zu verbreiten.

Der Meister wollte seinen Jüngern niemals Umstände machen. Jedes Mal, wenn er von Changchun nach Peking kam, nahm der Meister den Bus. Er informierte uns erst, nachdem der Bus in Peking angekommen war, weil er uns keine Umstände machen wollte und nicht wollte, dass wir ihn abholten. Wenn der Meister Peking verließ, versuchte er umso mehr, es uns nicht wissen zu lassen. Wir wussten, dass der Meister besorgt war, dass wir die Buskarte oder Geschenke für ihn kaufen würden. Wir wussten, dass er seinen Jüngern keine Umstände machen wollte. Jedes Mal verlief es so. Manchmal fanden wir seine Ankunft heraus und holten ihn vom Bahnhof ab. Aber meistens wussten wir nicht Bescheid. Der Meister verhielt sich immer so. Der Meister kümmerte sich auch im alltäglichen Leben viel um uns. Zu dieser Zeit war unser Einkommen sehr niedrig. Der Meister war auch nicht reich. Wenn wir mit ihm ausgingen, beispielsweise in den Jietai Tempel oder in andere Tempel, hielten wir bei kleinen Gasthäusern auf der Straße am Rückweg an. Wir bestellten einen gebratenen Pfannkuchen, eine Schüssel Nudel oder etwas anderes Einfaches. Der Meister aß mit uns, doch er ließ uns nie bezahlen, immer bezahlte er. Diese kleinen Dinge, die unser Meister tat, waren sehr berührend.

Wenn ich gerade darüber spreche, wie sich der Meister um seine Jünger sorgte, möchte ich eine kleine Geschichte erzählen. Im Jahr 1994 ging der Meister nach Chongqing, um Kurse abzuhalten und ich ging mit ihm, ebenso ein anderer älterer Mitpraktizierender, Li Xuejun, der damit betraut war, die Übungen zu erklären. Ich folgte dem Meister zu allen Plätzen und half beim Ablauf usw. Nach ein paar Tagen, nachdem der Kurs begonnen hatte, sahen wir, dass der Meister jeden Tag Instant-Nudeln aß. Die Kurse fanden alle am Abend statt. Der Meister aß nie vor dem Kurs, er kochte sich erst nach dem Kurs immer eine Packung Instant-Nudeln mit heißem Wasser. So machte es der Meister immer. Natürlich aßen wir auch sehr einfach, wenn der Meister so einfache Sachen aß. Nach ein paar Tagen rief der Meister nach Xuejun und mir und nahm uns mit zu einem Restaurant am Fuße des Berges, ein Restaurant, in dem Menüs angeboten wurden. Wir bekamen einen Tisch und setzten uns. Der Meister schrieb die Bestellung selbst - ich erinnere mich, er bestellte vier Gerichte. Als die Gerichte gebracht wurden, ließ der Meister Xuejun und mich essen, er selbst aß nicht. Der Meister saß nur da und beobachtete uns, als ob wir seine eigenen Kinder wären. Ich kann das nie vergessen.

An diesen Dingen können wir sehen, wie großartig und barmherzig unser Meister ist. Er kümmert sich in jedem Aspekt um seine Jünger. Es gibt unzählig viele Beispiele. Bei manchen erinnere ich mich nicht mehr an alle Details. Solche Geschichten gibt es reichlich. Nicht nur wir, sondern viele andere Praktizierende konnten spüren, dass der Meister sehr besorgt um uns war. Denkt mal nach, nach dem Eintritt in Dafa sind wir alle gleich, ob wir neue oder alte Jünger sind. Wir alle schwimmen im Buddhalicht. Wir sind so glücklich!

Der Meister ist so. Eine Sache mehr, warum das Dafa des Meisters - Falun Gong - so wundervoll und magisch ist, wenn man praktiziert.

Reporter: Weil Sie Falun Gong praktizierten, wurden Sie gekündigt und Sie wurden eingesperrt. Nun haben Sie Ihr Heimatland verlassen. Bedauern Sie das?

Herr Zhong: Nein, solche Dinge nehme ich leicht. Ich fühle mich so glücklich und fröhlich, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, ein Dafa-Praktizierender zu werden, ein Jünger des Meisters, und dass ich Dafa praktizieren kann. Je länger ich praktiziere, desto mehr bemerke ich, wie kostbar diese Gelegenheit ist, dass es Zehntausende Jahre benötigt, sie zu bekommen.

Reporter: Sie begannen Falun Gong im Jahr 1990 zu praktizieren. Sie müssen eine Menge Freunde und Mitpraktizierende in Peking kennen. Wissen Sie, wie es ihnen momentan geht?

Herr Zhong: Ja. Die Praktizierenden unter den anfänglichen Jüngern im ganzen Land und besonders die in Peking kennen mich, weil ich einer der ersten Jünger des Meisters war. Seit der unrechtmäßigen Verfolgung hat sich die Situation sehr verändert. Nach diesen Jahren der Fa-Berichtigung glaube ich, dass sie nun alle verstehen, was das Fa ist, was die KPC ist und warum die KPC Falun Gong verfolgt. Ich glaube, dass sie verstehen oder anfangen zu verstehen. Was ich ihnen sagen möchte, ist, dass wir einer noch größeren Menschenmenge die Wahrheit erzählen sollten und jeden die wahren Hintergründe der Verfolgung wissen lassen sollten. Für die Praktizierenden auf dem Festland China ist die Umgebung für das Praktizieren und für die Fa-Berichtigung sehr wichtig. Der Meister sagte in seinen Lektionen außerhalb Chinas, dass die Praktizierenden auf dem Festland China den Hauptkörper bilden. Ich hoffe, dass die Praktizierenden auf dem Festland China dementsprechend handeln und dass wir das tun, was wir tun sollen, um diese Verfolgung zu beenden.

Reporter: Gut, Herr Zhong. Ich danke Ihnen für Ihr Interview mit Minghui.