Ehemaliger Ingenieur des Instituts für Design der Provinz Yunnan berichtet über die Verfolgung, die ihm in den chinesischen Zwangsarbeitslagern widerfahren ist.

(Minghui.de) Während ich im Januar 2002 im Zwangsarbeitslager Nr. 2 der Provinz Yunnan eingekerkert war, führte das Krankenhaus des Arbeitslagers eine allgemeine Gesundheitsuntersuchung bei den Falun Gong-Praktizierenden durch. Diese Untersuchung bestand unter anderem aus Elektrokardiogramm, Röntgen des gesamten Körpers und einem Serumtest der Leberfunktion. Diese Art von Gesundheitsuntersuchung ist kein reguläres Verfahren. Als der Organraub an lebenden Praktizierenden durch die KPC bekannt wurde, fielen mir die Einzelheiten wieder ein. Wenn ich mich jetzt an die Gesundheitsuntersuchung und die „besondere Aufmerksamkeit” zurück erinnere, erschaudere ich.

Bevor ich ins Ausland ging, arbeitete ich als Textilingenieur im Institut für Design der Provinz Yunnan. Weil ich meinen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” nicht abschwor, erlitt ich unmenschliche körperliche und seelische Folter. Meine Erfahrungen sind nur ein Tropfen in einem Wassereimer verglichen mit dem, was Tausende von Falun Gong-Praktizierende in China erleiden.

In aller Öffentlichkeit im Büro verhaftet

Am Morgen des 21. Juli 2001 wurde ich von Ma Bin von der Abteilung für Politik und Sicherheit (jetzt nationale Sicherheitsbrigade genannt) des Wuhua Unterbüros für öffentliche Sicherheit der Stadt Kunmin, von drei Polizisten des „Büro 610” und von Angestellten der Sicherheitsabteilung meiner Arbeitsstelle, in meinem Büro verhaftet. Danach durchsuchten sie meine Wohnung, beschlagnahmten meine Falun Dafa-Bücher, meinen Computer und einen Drucker im Wert von 10.000 Yuan.

Sie erlaubten mir den ganzen Tag lang nichts zu essen. Am Abend stießen sie mich dann durch das Autofenster in ein Polizeiauto. Ich schaute zurück zu meiner Frau und meiner zweijährigen Tochter, die hinter dem Fahrzeug herliefen. Als ich meine ängstliche Frau und meine weinende Tochter sah, war mein Herz sehr schwer. Ich sah wie blass ihr Gesicht war und ihre Arme, die unser Kinder hielten, zitterten noch nachdem man uns voneinander entrissen hat. Sie brachten mich in das Internierungslager Wuhua in der Stadt Kunming.

Erniedrigungen und ein brutales „Willkommensgeschenk”

Im Internierungslager durchsuchte mich die Polizei und konfiszierte mein ganzes Geld und mein persönliches Eigentum, ohne mir dafür eine Quittung zu geben. Meinen Gürtel, den Knopf sowie die Spitze des Reisverschlusses meiner Hose nahmen sie mir ab. Sie nahmen mir Schuhe und Socken weg, obwohl es sehr kalt war. Ich musste meine Hose halten und barfuss auf dem langen, eiskalten Betonboden zur Zelle gehen.

Die Polizei öffnete zwei Metalltüren und ich wurde vom Chef der Zelle mit dem Spitznamen „Ma Lu” empfangen. Er war groß und hatte überall auf seinem Körper Tätowierungen von schwarzen Drachen. Er befahl den anderen Häftlingen, mir die Kleider auszuziehen. Ich war nackt. Sie überprüften, ob ich irgendetwas in die Zelle mitgebracht hatte und dann schlugen sie grausam auf mich ein. Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf durch das Schlagen ganz leer war. Ich hielt ihn mit beiden Armen und schützte ihn. Tatsache ist, dass jeder Neuling in dem Internierungslager mit diesem „Willkommensgeschenk” empfangen wird. Menschen wurden Rippen gebrochen und andere starben unter den Schlägen. Einmal geschah es, dass ein Gefangener zu Tode geschlagen wurde, und seine Leiche in der Zelle einfach liegen gelassen wurde.

Nach den Schlägen wurde mein Kopf rasiert. Danach erwartete mich die „Kühlschrank”-Folter. Ich musste mich auf den Betonboden unter den Wasserhahn hocken. Da war gerade Platz genug für eine Person. Dann übergossen sie mich mit kaltem Wasser, obwohl es in der kalten Jahreszeit war. Es war erniedrigend.

„Hockfolter” verursacht Infektionen des Gesäßes

Bei der „Hockfolter” muss man die Füße unter das Gesäß legen. Nach langer Zeit des Sitzens entzündet sich das Gesäß. Bei mir dauerte es noch nach meiner Entlassung zwei Monate, bis ich von dieser Folter wieder genesen war.

In der Zelle, die ungefähr 50 Quadratmeter groß war, war an beiden Seiten ein langes Brett zum Schlafen. Der Raum dazwischen war sehr eng. Es gab neben dem Chef und seinen Favoriten über 40 Personen im Raum. Die Häftlinge konnten nur auf der Seite schlafen und erhielten eine stinkende, sehr dünne Decke.

Rechtswidrige Erpressung

Ich wurde fast einen Monat inhaftiert. Als ich freigelassen wurde, erpresste das Wuhua Unterbüro für öffentliche Sicherheit 10.000 Yuan und nannte es „Kaution”.

Erneute Verhaftung

Nach meiner angeblichen Entlassung erkannte ich, dass sie mich zur weiteren Nachstellung in ein Gehirnwäschezentrum brachten. Dies ist eines der bösartigsten Mittel, die die Kommunistische Partei Chinas (KPC) bei der Verfolgung von Falun Gong anwendet. Wenn mit Hilfe der körperlichen Folter nicht erreicht werden kann, dass die Praktizierenden ihren Glauben aufgeben, stecken die Behörden sie in Gehirnwäsche-Zentren. Dort erleiden die Praktizierenden grausame Schläge, Hunger und Schlafentzug. Außerdem versucht die Behörde, sie zu zwingen eine Reueerklärung und „drei Erklärungen” zu unterschreiben, um damit den Glauben aufzugeben und Falun Gong zu verleumden. Der seelische Druck ist unvorstellbar. Um der Verfolgung zu entgehen, verließ ich mein Zuhause. Ich war traurig, dass ich zu meiner Frau und meiner Tochter nicht einmal auf Wiedersehen gesagt hatte. Ich begab mich weit weg in die Provinz Guangdong. In kurzer Zeit fand ich Arbeit in einer Elektrofirma in Shunde.
Doch nach weniger als einem Monat wurde ich bei einer Razzia der Polizei der Provinzen Guangdong und Yunnan wieder ohne rechtliche Grundlage verhaftet. Ein Falun Gong-Praktizierender ist ein „Volksfeind” geworden und steht auf der Fahndungsliste. Am 30. Oktober 2001 umstellten ein paar Dutzend Polizisten gegen 14:00 Uhr das Gebiet, wo sich meine Firma befand. Darunter war auch der Polizist Ma Bin vom „Büro 610” der nationalen Sicherheitsbrigade des Wuhua Unterbüros für öffentliche Sicherheit in der Stadt Kunming und Jin Jiaming aus meiner früheren Firma (weil er aktiv an meiner Verhaftung beteiligt war, wurde er später zum Fahrer des Chefs der Sicherheitsabteilung des Instituts für Design in der Provinz Yunnan befördert). Ich kooperierte nicht bei dieser gesetzwidrigen Verhaftung und schrie laut: „Falun Dafa ist gut!” Sieben oder acht Polizisten stießen mich auf den Boden, hielten meine Arme und Beine, hoben mich hoch und warfen mich in das Polizeiauto. Die Handschellen gruben sich in meine Haut. Mehrere Menschen zogen von hinten fest an meinen Armen und meinem Hals, so dass ich kaum atmen konnte. Später erfuhr ich von einem Insider, dass das „Büro 610” der Provinz Yunnan mehrere hunderttausend Yuan für die Suche nach mir ausgegeben hatte. Es ist unvorstellbar, wie viel Arbeitskräfte, materielle Mittel und Geld die KPC bei der Verfolgung von Falun Gong aufwendet!

Ein Internierungslager ist die Höhle von Gespenstern und eine Sklavenwerkstatt

Bai Enpei, der Sekretär des Parteikomitees der Provinz Yunnan, verfolgte Falun Dafa-Praktizierende erbarmungslos. Er und das Komitee richteten während seiner Amtszeit die „Umerziehungsbasis für Falun Gong der Provinz Yunnan” ein. Er war Sekretär in der Provinz Yunnan vor dem Jahr 2000. Als ich zum zweiten Mal verhaftet wurde, sperrten mich die Polizisten des „Büro 610” im Internierungslager Wuhua ein. Ich erlitt wiederum unmenschliche Folter. In dem Internierungslager gab es eine Sklavenwerkstatt. Das Internierungslager beschafft oft Arbeiten, die mit der Hand zu machen sind, und zwingt die Häftlinge diese auszuführen. Solche Arbeiten sind zum Beispiel Auslesen von Trockenfrüchten, Gemüse und Nüssen, das Zusammenbauen von Papierschachteln, Verpacken von Zahnstochern, Kerzen, Teeblättern und Wattestäbchen. Wenn die Häftlinge die tägliche Quote nicht erfüllen, werden sie bestraft. Die Hände von vielen Menschen waren verletzt von der Handarbeit, weil sie keinen Handschutz trugen. Nachdem ein Gefangener lange Zeit getrockneten Chili mit bloßen Händen bearbeitet hatte, verlor er durch eine Infektion sein rechtes Auge. Die Produkte im Internierungslager wurden hauptsächlich für den Export verarbeitet. Es ging das Gerücht um, dass die Mehrheit der Produkte nach Europa, Amerika und in andere westliche Länder exportiert wurden. Natürlich erhielten die Häftlinge keinen Cent dafür. Die ausschweifendste Hoffnung, die wir hatten, war, genug zu essen zu bekommen. Grundsätzlich war ich in jeder Sekunde hungrig und in jeder Sekunde war mir kalt und mir wurden keinerlei Menschenrechte zugestanden.

„In die Wüste schicken”

Das Gerücht ging um, dass das Wuhua Internierungslager das bösartigste in der Stadt Kunming war. Der Preis für lebenswichtige tägliche Dinge war zweimal so hoch wie der Verkaufspreis in einem Geschäft. Außerdem hatten wir keine Kontrolle über das Geld und die Gegenstände, die uns unsere Familien schickten. Der Chef der Zelle kontrollierte das. Dieser Gefängnistyrann verfluchte und schlug uns aufs Geratewohl und die Wärter taten, als ob sie nichts hörten und sahen. Immer wenn jemand Offizielles das Gefängnis inspizierte, wurde den Häftlingen gesagt, welche Antworten sie auf ihre Fragen geben sollten. Sie mussten sagen, dass sich die Wärter und Polizisten sehr anständig gegenüber den Häftlingen benahmen und sie nicht schlugen usw. Zhang, Chef der Abteilung für Politik und Sicherheit (jetzt: nationale Sicherheitsbrigade) des Wuhua Unterbüros für öffentliche Sicherheit sagte einmal: „In Bezug auf Falun Gong ist es so, dass wir jeden verhaften, der es praktiziert. Wenn ihr euch nicht „umerziehen” lasst, dann werden wir euch in ein Zwangsarbeitslager stecken. Wenn ihr euch dann immer noch nicht „umerziehen” lasst, dann bringen wir euch in die Wüste”.

Ein Jahr Zwangsarbeit

Nach 40 Tagen verurteilten mich Angestellte des Wuhua Unterbüros für öffentliche Sicherheit zu einem Jahr Zwangsarbeit. Ich wurde in das Zwangsarbeitslager Nr. 2 der Provinz Yunnan in Dapingba (Kleinstadt Luoci, Verwaltungskreis Lufeng, Staat Chuxiong) gebracht. Ich weigerte mich das Dokument über die Zwangsarbeit zu unterschreiben, doch der Polizist sagte: „Auch wenn Du es nicht unterschreibst, ist es trotzdem wirksam.” Ich wurde zur weiteren Verfolgung in das Arbeitslager gebracht.

Sonnenverbrannte Köpfe bedeckt mit Eiter und blutiger Krätze

Die Abteilung 5 dieses Arbeitslagers ist die „Intensiv-Schulungsabteilung”. Es gab in dieser Abteilung einige Dutzend Falun Gong-Praktizierende. Der Wärter Luo und der „Schulungsleiter” Liang waren für die Verfolgung von Praktizierenden verantwortlich. Neue Häftlinge wurden gezwungen, eine anstrengende und brutale „Intensivschulung” zu absolvieren. Es musste schwere Arbeit wie das Wegtragen menschlichen Kots, Feldarbeit, Ausgraben von Steinen und andere körperlich anstrengende Aufgaben erledigt werden. Trotz all dieser Arbeit durften wir nur eine halbe Portion der regelmäßigen Mahlzeiten essen. Wir wurden unter der brennenden Sonne „intensiv geschult”. Viele Menschen erlitten Herzattacken und fielen in Ohnmacht. Weil jeder seinen Kopf rasieren musste, waren wir nicht gegen die Sonne geschützt. Durch die starke ultraviolette Strahlung wurden unsere Köpfe verbrannt und schwollen an. Unsere Köpfe waren voller Blasen, aus denen der Eiter sickerte und blutige Krätze verursachte.

Die Anführer der Gruppen waren bösartige Drogenabhängige. Die Polizei befahl ihnen, uns zu quälen. Dies machten sie mit solchen Methoden wie dem „Froschsprung” und dem„Rennen wie eine Ente”. Sie schlugen und stießen die Praktizierenden. Ich wurde von mehr als vier Gefangenen misshandelt, die mich rund um die Uhr überwachten, sogar wenn ich um Mitternacht auf die Toilette musste. Sie ließen nicht zu, dass Praktizierende miteinander sprachen. Wir wurden sogar schon wegen eines so genannten bedeutungsvollen Blickes brutal misshandelt. Die Briefe, die wir von Zuhause bekamen, gaben sie uns nicht und die Praktizierenden, die nicht „umerzogen” waren, konnten ihre Familien nicht anrufen.

Bei Kooperationsverweigerung wurde die Verfolgung verstärkt

Weil ich mich weigerte, die „Anordnung Nr. 23”des Justizministeriums aufzusagen (es gibt die KPC-Anordnung für Arbeitslager, dass jeder Häftling sie mindestens zweimal am Tag auswendig aufsagen muss), wurde ich in die Abteilung 2 zu noch unmenschlicherer Verfolgung verlegt. Die Wärter Wang und Zhang waren dort für die Verfolgung der Praktizierenden verantwortlich. Wu Jibi, der stellvertretende Chef, Yang Yongxing, der „Schulungsleiter”, der ehemalige stellvertretende Leiter Ban Zhigang, der jetzt Leiter ist, Chen Yingbin von der Erziehungsabteilung und Qu Kaiming aus der Sicherheitsabteilung kamen oft in die Abteilung 2, um die Praktizierenden zu schikanieren. Sie zwangen uns, Videobänder des Kommunistischen Chinesischen TV anzusehen und Bücher, die Falun Gong und seinen Gründer verleumdeten. Das „Büro 610” der Provinz Yunnan organisierte viele „Unterstützungen für die Lerngruppe”, um so genannte „Angriffe auf befestigte Positionen” durchzuführen. Sie wollten die inhaftierten Praktizierenden „umerziehen”.

Der Tod meines Vaters wurde durch die Verfolgung ausgelöst; meine Familie wurde auseinander gerissen

Nachdem ich verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden war, waren alle meine Familienangehörigen sehr besorgt. Mein alter Vater starb auf Grund des enormen seelischen Drucks im Februar 2002 an einem Herzmuskelinfarkt. Ganz eindeutig war die Ursache dafür die bösartige Verfolgung, doch die Gefängnisleitung gab Falun Gong die Schuld: „Dein Falun Gong verursacht in dir eine unmenschliche Natur und Gefühllosigkeit und daher starb dein Vater, weil er so unglücklich war. Willst Du, dass deine alte Mutter auch noch stirbt?” Sie übten auch auf meine Frau Druck aus, dass sie sich von mir distanzieren und scheiden lassen sollte. Das war so grausam. In dieser Zeit befand ich mich am Rande eines Zusammenbruchs.

Ich forderte ganz entschlossen, zur Beerdigung meines Vaters heimkehren zu dürfen. In diesen zwei Tagen begleiteten mich der Chef der Sicherheitsabteilung Qu Kaiming und der Wärter Yan für die Beerdigung in meine mehrere hundert Kilometer entfernte Heimatstadt. Qu Kaiming wurde auf Grund seiner Rolle bei der Verfolgung später zum Leiter der Verwaltungsabteilung befördert. Er hatte die Autorität, Gefängnisstrafen zu verkürzen oder zu verlängern. Sie verleumdeten die ganze Zeit den Gründer von Falun Gong und Falun Dafa. Sie versuchten ihr Möglichstes, dass meine Klassenkameraden, Kollegen, meine Familie und meine Freunde Falun Dafa und die Praktizierenden hassten. So wurden sie nicht nur von meiner Familie willkommen geheißen, sondern sie übernachteten und aßen kostenlos bei mir zu Hause und erpressten noch ein paar hundert Yuan.

„Schickt sie an einen einsamen und unbewohnten Ort und tötet sie alle”

Im Zwangsarbeitslager Nr. 2 der Provinz Yunnan waren hauptsächlich männliche Praktizierende inhaftiert. Viele Praktizierende erlitten brutale Folter. Die Polizei ordnete an, dass die Zellenchefs und Gefangenen Praktizierende schlagen und bedrohen sollten, sie barbarisch zwangsernährten, wenn sie im Hungerstreik waren, um gegen die Verfolgung zu protestieren und sie fesseln und aufhängen sollten. Dies sind nur ein paar Foltermethoden, unter denen Praktizierende litten. Der Praktizierende Jiang Qibo aus der Elektrizitätsfabrik Xiaolongtan in Kaiyuan wurde wegen der unaufhörlichen Verfolgung in der Abteilung 5 geistesgestört. Trotzdem sperrten sie ihn in eine kleine Einzelzelle. Später bekam die Polizei Angst, dass seine Misshandlung aufgedeckt würde. Daher verlegten sie ihn in eine andere Abteilung. Niemand weiß, wo er sich jetzt befindet.

Qu Kaiming, Chef der Sicherheitsabteilung sagte: „ Ihr entschlossenen Falun Gong-Praktizierenden solltet an einen einsamen und unbewohnten Ort gebracht und getötet werden.” Damals dachte ich, dass das nur das Wüten einer bösartigen Person sei. Nachdem ich über den Organraub und die versteckten Konzentrationslager hörte, glaube ich, dass er über die Todeslager sprach.

Zusätzlich 280 Tage lang ohne Rechtsgrundlage inhaftiert

Das Zwangsarbeitslager hat keine rechtliche Autorität, die Gefängnisstrafen von Häftlingen zu verlängern, doch völlig rabiat brachen sie das in China gültige Gesetz und verlängerten Gefängnisstrafen von standhaften Praktizierenden. Soweit ich weiß, war die um eineinhalb Jahre verlängerte Strafe von Wu Guiyou aus dem Verwaltungskreis Songming, die am längste Strafverlängerung. So wurde er zur weiteren Verfolgung wieder in das Zwangsarbeitslager Nr. 2 der Provinz Yunnan gebracht. Meine Strafe wurde um weitere 280 Tage verlängert, das war fast so lange wie meine einjährige Strafe. Verlängerungen von Haftstrafen bei Praktizierenden sind keine Seltenheit, sondern gang und gäbe. Wegen der unmenschlichen Folter im Arbeitslager wurde mein Haar in diesen zwei Jahren teilweise grau.

In der Gemüseverarbeitungsfabrik gibt es überall Mücken, Fliegen, Mäuse und Kakerlaken

In der Abteilung 2, wo ich misshandelt wurde, gab es einige Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe einschließlich einer Fabrik zum Trocknen von Gemüse (auch „die Zwiebelfabrik” genannt) sowie eine Schmuckfabrik. In der Gemüsefabrik herrschte ein unhygienischer Zustand, überall gab es Mücken, Fliegen, Mäuse und Kakerlaken. Das ganze Jahr über durfte sich niemand heiß duschen. Die hygienischen Verhältnisse waren schrecklich. Die meisten Menschen hatten Krätze, große Blasen und andere ansteckende Hautkrankheiten. Es gab sehr wenige Menschen, die keine Hautprobleme hatten. Besonders in der Nacht juckte die Haut unerträglich. Wenn man die Stellen mit dem Finger berührte, bluteten sie oder eiterten. Es war widerlich und schrecklich. Nach einiger Zeit wurden sogar die Finger infiziert und eiterten. Doch wir mussten täglich mehr als 16 Stunden arbeiten. Niemand fragte, ob die Produkte den Hygienestandards entsprachen, so lange die Quote von uns erfüllt wurde.

Keine Mücken und Insekten in der toxischen Fabrik

In der Edelsteinfabrik, wo ich arbeitete, gab es weder Fliegen noch Mücken. Denn dort war die gesamte Werkstatt mit einem grünen oder roten toxischen Staub und Nebel angefüllt. Gefangene in dieser Schmuckfabrik produzierten künstliche Juwelen und Kristallaccessoires. Der Kristallstein musste nach einem speziellen Design geschliffen werden und dann mussten die künstlichen Juwelen und Kristalle poliert werden. Die Endprodukte wurden exportiert und brachten Devisen. Das Chrom-Oxid-Pulver, das zum Polieren verwendet wurde, ist ein schädliches Schwermetallpulver. Die Mücken und Fliegen konnten in dieser Luft nicht überleben, doch wir mussten stundenlang in dieser Umgebung arbeiten. Die Wimpern, Nasen und Ohren, ja sogar der ganze Körper von allen, die dort arbeiteten, war mit verschiedenfarbigem Politurpulver bedeckt. An einem Tag sahen wir grün aus und am nächsten rot. Unsere Halsschmerzen hörten nicht auch nur einen Augenblick auf, uns zu quälen.

Tod durch Erschöpfung - Todeskontingent

Wir standen normalerweise vor 6:00 Uhr morgens auf und fingen um 7:00 Uhr zu arbeiten an. Um 23:00 Uhr hörten wir mit der Arbeit auf. Wir hatten keine Pausen und durften nur eine kurze Pause zum Essen machen. Wir aßen Reis mit Sand vermischt und ein paar gekochte verfaulte Gemüseblätter. Jede Woche durften wir eine Mahlzeit mit ein wenig Schweinefleisch haben. Doch das Fleisch stammte normalerweise von einem kranken Schwein oder einem Schwein, das aus unnatürlichen Gründen gestorben war, bevor man es verarbeitete.

Wegen der schweren Langzeitarbeit, dem Mangel an nahrhaftem Essen und der unmenschlichen körperlichen und geistigen Qualen, starben einige Menschen. Ein junger Mann, der in der Zelle neben mir war, erschien eines Morgens nicht zum Appell. Man fand ihn im Bett und sein Körper war schon kalt. Doch den Beamten der Abteilung 2 war dies gleichgültig. Sie sagten, dass der Tod etwas ganz normales ist und dass sie ein Todeskontingent hätten.

Nach einer Ohnmacht ein halber Tag Ruhe

Als ich an einem Nachmittag der heißen, brennenden Sonne ausgesetzt war, fühlte ich mich übel und verlor dann das Bewusstsein. Als ich wieder wach wurde, lag ich neben dem Teich. An meinem Kopf war von dem Sturz eine tiefe Schnittwunde. An diesem Tag durfte ich mich einen halben Tag lang ausruhen. Es war die einzige „teuer bezahlte” Ruhe, die ich in den zwei Jahren Arbeitslager hatte. Diejenigen, die die Produktionsvorgaben nicht erfüllten, durften nicht ausruhen. Oft wurden sie von betrunkenen Wärtern festgebunden und geschlagen oder es wurden ihre Gefängnisstrafen als Warnung verlängert.

Ein spezielles Detail

Als ich im Januar 2002 in der Abteilung 5 des Zwangsarbeitslagers der Provinz Yunnan (auch Chunfeng Schule der Provinz Yunnan genannt) war, führte das Krankenhaus des Arbeitslagers (gleichwertig mit einem Krankenhaus auf Verwaltungskreisebene) eine gesundheitliche Untersuchung an über 60 Falun Gong-Praktizierenden durch. Sie untersuchten jeden Praktizierenden einen halben Tag lang von Kopf bis Fuß, von den inneren Organen bis zu den Gesichtszügen. Jedem wurde ein Elektrokardiogramm erteilt und der ganze Körper wurde geröntgt. Die Gefängnisärzte überprüften ihre Leber und Nieren, indem sie auf sie drückten. Sie nahmen Blutproben usw. Diesen Gesundheitstest erhielten die normalen Gefangenen nicht. Damals brachten die „Schulungsleiter” jeder Abteilung die Praktizierenden mit dem Auto oder zu Fuß vom Zwangsarbeitslager zum Krankenhaus. Die Polizei sagte: „Die kommunistische Partei kümmert sich so sehr um euch. Um Falun Gong-Praktizierende „umzuerziehen”, zögert sie nicht, all das Geld auszugeben.”

Damals dachten wir, das dies eine der Heucheleien der KPC sei. Um die wahren Umstände erklären zu können und die Großartigkeit von Dafa zu zeigen, sowie um zu beweisen, dass Praktizierende keine körperlichen und geistigen Krankheiten hatten, kooperierten wir mit ihnen. Mit meinem jetzigen Wissen ist mir klar, dass ich zu naiv war. Nachdem die geheimen Arbeitslager, Gefängnisse und Konzentrationslager der KPC bloßgestellt wurden, wo lebenden Falun Gong-Praktizierenden aus Profitgründen Organe entnommen werden und zur Vernichtung von Beweisen ihre Körper verbrannt werden, zittere ich vor Angst, wenn ich an diese Untersuchungen und die „besondere Aufmerksamkeit”, die uns Praktizierenden gegeben wurde, denke.

Im Februar 2005 wanderte ich mit Hilfe der kanadischen Regierung nach Kanada aus.