Eine Überlebende der Verfolgung aus den USA: Meine Erfahrung der Verfolgung in einem Zwangsarbeitslager
(Minghui.de) Im November 2000 wurde ich gesetzwidrig zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Ich saß die Zeit im Sanshui Frauenzwangsarbeitslager, Provinz Guangdong, ab. Mithilfe der amerikanischen Regierung, internationaler Organisationen sowie der Falun Gong-Praktizierenden erlangte ich am 13. Januar 2004 meine Freiheit zurück. Am 11. September 2004 ging ich in die Vereinigten Staaten zu meiner Familie.
Vom 30. September bis 28. November 2001 befahl Mao Dan, ein Polizist, der im Sanshui Frauenzwangsarbeitslager arbeitete, dem Anführer sowie anderen Personen der Gruppe 308, mich zu zwingen, ausschließlich das Abzeichen der kontrollierten Zone zu tragen. Sollte ich mich weigern das Abzeichen zu tragen, würden sie mir nicht erlauben, den Raum zu verlassen, um mein Mittagessen zu holen. Eine ältere Dame, die sich im gleichen Raum befand, hatte Mitgefühl mit mir und gab mir unauffällig Kekse. Einige der jungen Universitätsstudenten, die gerade begannen, Falun Dafa zu lernen und gesetzwidrig verhaftet worden waren, brachten mir mehrere Male mein Mittagessen mit, wurden aber bald von den Wärtern gestoppt. Der Druck wurde immer größer, zum Schluss wagte es niemand mehr, mir zu helfen. Für etwa zwei Monate durfte ich nichts essen. Schamlos sagten sie zu mir: „Es liegt an dir.” Sie meinten damit: „Wenn du das Abzeichen trägst, darfst du essen.”
In diesen zwei Monaten überlebte ich mit Reisnudeln, die ich selbst mitgebracht hatte. Jedes Päckchen wog ca. 43 g, das Gesamtgewicht der Box betrug ca. 2,3 kg. Nach einiger Zeit konnte ich täglich nur noch einmal Reisnudeln essen. Um die Reisnudeln zuzubereiten, benötigte ich heißes Wasser (Reisnudeln legt man in kochendes Wasser, bis diese sehr weich sind). Aufseherin He Chunling begann zu schreien und sagte, dass ich faul sei und niemals arbeite, sondern nur das Ergebnis der Arbeit anderer Leute genieße. Sie erlaubte mir nicht, heißes Wasser zu benutzen und sagte, dass sie aufpassen werde, damit ich es nicht bekäme. Jeder im Raum nahm ihr das übel. In dieser Zeit verriet jemand aus meinem Zimmer das Geheimnis, dass ich Leitungswasser verwendete, um die Nudeln zuzubereiten. Alle waren geschockt: Reisnudeln sind anders als Sofortnudeln; wenn sie in Leitungswasser zubereitet werden, sind sie viel härter und schwerer einzuweichen.
Die Aufseherin He Chunling kam aus der Stadt Shenzhen, Provinz Guangdong. Später wurde sie zur Anführerin und zur bekanntesten Person der 2. Brigade. Infolgedessen musste sie nicht mehr zur Werkstatt gehen und konnte ihr Leben genießen. Bei Chen Haixia wandte sie die Foltermethode „heiße und scharfe Suppe” an und Lai Chunying folterte sie auf grausame Art. Sie spielte eine entscheidende Rolle während der Verfolgung von Du Yuhua, A Chong, Deng Mei und anderen Falun Gong-Praktizierenden. Mir befahl sie, in die Werkstatt zu gehen und benutzte grauenhafte Methoden, um mich zu foltern. Sie ließ mich nur wenig ausruhen; in Folge verlor ich die Sehkraft auf beiden Augen. Auch die Wärter waren verantwortlich für meine Verfolgung.
Als ich in Einzelhaft saß, wurde ich täglich kontrolliert. Während der Jahre, in denen ich dort war, hörte ich, dass körperliche Untersuchungen durchgeführt wurden. Manchmal saßen Ärzte direkt unten rechts in der Vorhalle, um den Blutdruck zu messen. In den chinesischen Arbeitslagern gab es viele Aktivitäten. Heute ein Feuerübungsalarm, morgen eine körperliche Untersuchung etc. Im Jahr 2003 sind einmal fast alle Falun Gong-Praktizierenden körperlich untersucht worden, inklusive Bluttest, EKG (Elektrokardiogramm) usw. Zu jener Zeit schien dies ziemlich seltsam. Man wusste nicht, ob es wegen der öffentlichen Meinung in Übersee getan wurde, um die Menschen dort zu betrügen, ob es ein Täuschungsmanöver der Provinz Guangdong war, um einige „politische Ergebnisse” zu zeigen, oder ob es aus anderen Gründen geschah. Auch schickten sie Falun Gong-Praktizierende an geheime Plätze, um sie dort zu foltern. Als man diese Praktizierenden später wieder zurückbrachte, waren sie sowohl körperlich als auch geistig ernsthaft verletzt.
Das Sanshui Zwangsarbeitslager war sehr effektiv beim Isolieren von Falun Gong-Praktizierenden untereinander. Manchmal war mir für lange Zeit nicht einmal bewusst, wer einen Raum weiter festgehalten wurde. Außerdem schickte man die Praktizierenden, die in den vergangenen Jahren inhaftiert worden waren, in verschiedene Brigaden. Niemand kennt ihre Namen. Ob sie nach ihrer Haftzeit entlassen oder ob sie weiterhin festgehalten werden und wo man sie hingebracht hat, bleibt oft ein Rätsel. Einige Falun Gong-Praktizierende vom Land, die bereits mehrere Jahre zuvor verhaftet worden waren, brachte man zu anderen Orten. Da war eine Praktizierende, die keinen Besuch von ihrer Familie und niemals Briefe oder Päckchen bekam. Ich hörte, dass es mehrere solche Praktizierende wie sie gab. Wie auch immer, ich kann mich nicht an ihren Namen erinnern. Ich kann mich jedoch erinnern, dass sie in der 4. Brigade war. Nur diese Information erhielt ich im Jahr 2001 von einem anderen Falun Gong-Praktizierenden.
Ich hoffe aufrichtig, dass uns die internationale Gemeinschaft helfen wird und nach China fährt, um die Verfolgung in den Zwangsarbeitslagern zu untersuchen. Ich bin bereit, zu bezeugen und auszusagen, was ich erlebt habe. Ich möchte auch erwähnen, dass es in China Millionen von Menschen gibt, die diese Verfolgung bezeugen können, da sie selbst verfolgt wurden. Ich hoffe wirklich, dass die Öffentlichkeit Chinas bei dieser Untersuchung helfen und mitarbeiten wird.
17. Mai 2006
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