Begrenzt durch menschliche Anschauungen
(Minghui.de) Praktizierende aus dem Raum Toronto haben vor kurzem das „Himmlreich Orchester” gegründet. Ich wollte so gerne mitmachen, aber wegen meines Mangels an musikalischem Talent ging das nicht. Jedoch schaute ich ihnen immer beim Üben zu. Als ich in den Proberaum kam, wurde meine Aufmerksamkeit auf die Teilnehmer gelenkt, die sich viel Mühe gaben, da so viele von ihnen wenig oder überhaupt keine Ahnung von Musik hatten. Ich bemerkte, dass die Lippen einer Person durch die Überbelastung des Blasens angeschwollen waren. Es gab einige, die nicht einmal wussten, wie man ein Instrument hält. Am meisten hat mich eine Praktizierende im Trommlerteam beeindruckt. Sie versuchte mit größter Anstrengung, mit dem schnellen Rhythmus Schritt zu halten.
Der Rhythmus der Trommler schien mich aufzuheitern und so fragte ich, ob ich mich den Trommlern anschließen könnte. Der Teamleiter antwortete, dass bereits alle Positionen besetzt seien; ich war enttäuscht. Plötzlich fühlte ich mich, als ob ich etwas von meinem Leben verloren hätte. Ich bedauerte, durch mein Zögern die Gelegenheit verpasst zu haben. Bis ich die anderen beim Üben gesehen hatte, hatte ich nicht geglaubt, das auch zu können. Jetzt war die Gelegenheit verstrichen und das stimmte mich traurig.
Dieses Bedauern brachte mich dazu, meine Kultivierungslücke herauszufinden, die mich bereits seit langer Zeit begleitete. Ich hatte mich zu sehr auf das verlassen, was meine Augen sahen, und bin folglich durch meine eigenen menschlichen Anschauungen behindert worden.
Zurück in China traf ich vor einiger Zeit eine Dame mittleren Alters. Sie war eine witzige Frau, stand aber sehr stark unter dem Einfluss der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPC). Eines Tages brachte ich unser Gespräch auf das Thema Falun Gong. Daraufhin wurde sie ruhig und schaute mich argwöhnisch an. Mein unmittelbarer Gedanke darauf war, dass diese Frau nicht zu erlösen wäre. Innerhalb einer Sekunde wechselte ich das Thema. Als ich meine Erfahrung mit einer Mitpraktizierenden teilte, sagte diese, sie wolle selbst einmal zu dieser Frau gehen, um mit ihr zu sprechen. Als sie zurückkam, erzählte sie, dass die Dame, von der ich gedacht hätte, sie wäre verloren, sei aus der KPC ausgetreten. Ich war neugierig zu erfahren, wie meine Mitpraktizierende das geschafft und was sie zu ihr gesagt hatte. Tatsächlich unterschied es sich nicht allzu sehr von meiner eigenen Vorgehensweise. Aber warum gab es so unterschiedliche Ergebnisse?
„Wir müssen tiefer nach innen schauen”, erklärte die Praktizierende. „Als ich mit ihr sprach, war meine einzige Absicht, ihr zu helfen. Als sie den Austritt vorlegte, umarmten wir einander, um zu feiern. Die Seite, die die Wahrheit kennt, weiß, was geschieht.”
Als ich versucht hatte, die Dame über die wahren Geschehnisse aufzuklären (1), war ich sehr eigensinnig. Deshalb schränkte mich meine menschliche Seite ein. Trotz langjähriger Kultivierung tappe ich immer noch in die Falle meiner eigenen Anschauungen. Der Meister sagt im „Lunyu” („Zhuan Falun”, 2. Übersetzung):
„ ... gewöhnliche Menschen kriechen für immer innerhalb des durch ihre eigene Ignoranz gekennzeichneten Rahmens herum.”
Gefangen in meinen eigenen Anschauungen habe ich bestimmt viele Gelegenheiten verpasst, Nichtpraktizierende und meine Verwandtschaft zu erretten. Wenn sich die Wahrheit offenbart, wie werde ich dem Bedauern und den schmerzhaften Verlusten gegenüberstehen? Der Meister hat die schicksalhafte Gelegenheit geschaffen und mir die unzähligen Leben der Lebewesen anvertraut, die darauf warten, errettet zu werden. Und doch, wegen meiner dummen menschlichen Anschauungen habe ich einen nach dem anderen im Leid zurückgelassen. Ich fragte mich: „Was habe ich in den letzten zehn Jahren erreicht? War die Vollendung die einzige Absicht in meiner Kultivierung? Wann werde ich diese Eigensinne Schicht für Schicht los? Die ganze Zeit über habe ich mich selbst getäuscht, auf der Suche nach dem Schutz und der Barmherzigkeit des Meisters. Schlau zu sein, ist Dummheit. Ich tat nur das, was mir Spaß machte; die schwierigen Dinge ließ ich andere machen. Ich strebe täglich nach Bequemlichkeit und tue nur ein Minimum für die drei Dinge (2), die der Meister uns aufgetragen hat, um mein Gewissen zu beruhigen. Ist es nicht so etwas wie das Ergreifen der menschlichen Seite mit der einen Hand und die göttliche Seite mit der anderen? Wenn wir heraustreten, sollten wir dann nicht völlig auf die menschliche Seite verzichten und dem göttlichen Zustand näher kommen? Bin ich jetzt ein gewöhnlicher Mensch, der Dafa-Arbeit macht und sogar mit dem Meister verhandelt, wie viel wir tun sollen?”
An diesem Punkt angekommen, fühlte ich ein Zittern. Was für ein Glück. Danke Meister, dass Sie mich darauf hingewiesen haben. Plötzlich fühlte ich, dass meine Schale zersprang und mein wahres Selbst erschien.
Der Meister hat für uns den Weg geebnet, damit wir die Leiter der Kultivierung ganz nach oben steigen, um den göttlichen Zustand der unendlichen Tugend zu erreichen. Wir müssen uns nur ständig erhöhen und uns durch das Fa-Lernen (3) stärken. Welche Probleme wir auch haben, die Lösung ist in uns, weil auf unserem Kultivierungsweg nichts zufällig auftauchen wird. Wenn wir unsere eigenen Anschauungen loslassen und uns auf die Errettung von Lebewesen konzentrieren, wird das Gefühl von Zeitmangel kein Problem mehr sein. Eigentlich sind unsere eigenen Anschauungen Hindernisse auf dem Pfad der Kultivierung. Der Meister sagt, dass wir ständig Prüfungen ausgesetzt werden und das bis zum Schluss. Ich sagte mir selbst: „Wenn die Zeit kommt, sei sicher, dass du es gut getan hast.” Bedenke, das ist sehr amüsant. Ich habe mich wie ein Schulkind benommen, das während normaler Tage faul ist und am Ende auf gute Noten hofft.
Die obige Erfahrung zeigte mir, dass Kultivierung die ernsthafteste Prüfung ist. Es ist schwieriger als alle Tests unter den gewöhnlichen Menschen. Die Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass man auf keinen Fall betrügen kann. Jeder einzelne Kultivierungsweg ist individuell und es gibt keine Vorbilder, nach denen man sich richten könnte. Außerdem gibt es keine Abkürzungen. Wie durch das Sammeln von Verdienstpunkten werden Anstrengungen auf dem Kultivierungsweg durch unsere Gedanken und Taten angehäuft. Wenn wir während der täglichen Kultivierung nur wenige Punkte sammeln, wie können wir dann glauben, dass wir das Finale erreichen? Die Vollendung wird durch Kultivierung erreicht und nicht durch Erwartung. Der Weg, den der Meister für uns vorbereitet hat, wird uns zur Vollendung führen. Es sind die verschiedenen Eigensinne, die uns blockieren, Probleme als Prüfungen zu betrachten und diese zu lösen. Wir erwarten nicht, dass uns der Meister die Lösungen vorgibt, oder doch? Lasst uns bereit sein!
Das Obige sind einige meiner Gedanken, um sie mit euch zu teilen.
(1) Über die wahren Umstände der Verfolgung informieren: Aufgrund der Verfolgung in China und der nicht nachlassenden Hasspropaganda durch die staatlich kontrollierten chinesischen Medien informieren die Falun Gong-Praktizierenden aktiv über die wahren Umstände - indem sie der Öffentlichkeit erklären, was Falun Gong ist, und indem sie die Verfolgung bekannt machen. Die Aktivitäten beinhalten persönliche Gespräche, das Aufhängen von Plakaten und das Verteilen von Handzetteln. Außerhalb Chinas, wo Falun Gong in der Öffentlichkeit praktiziert werden kann, informieren die Praktizierenden über die Verfolgung auch durch Folternachstellungen, Kunstausstellungen, Internetseiten, Bücher, Magazine, Zeitungen, Filme und mittels Briefen. Das Ziel der Information über die wahren Umstände ist, dass die Menschen Falun Gong verstehen, die Lügen der kommunistischen Partei in China durchschauen, und dass die Öffentlichkeit sich verstärkt für ein Ende der Verfolgung einsetzt.
(2) Die drei Dinge: Die drei Dinge, die Lehrer Li von den Praktizierenden fordert, sind: das Fa zu lernen (die Lehre des Falun Dafa), aufrichtige Gedanken auszusenden und die Menschen über die Wahrheit von Falun Dafa und die Verfolgung zu informieren.
(3) Fa: Gesetz und Prinzipien; die Lehre des Falun Dafa
(Glossar-Quelle: http://www.minghui.de/articles/200603/30334p.html)
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