Singapur: Praktizierende fordern die Regierung auf, die Anklagen gegen sie fallen zu lassen
(Minghui.de) Am 28. Mai 2006 wurde bekannt, dass Li Lanqing, der ehemaliger Leiter des „Büro 610” in China, von Lee Kuan Yee, dem Staatsoberhaupt von Singapur eingeladen worden war, um einen Ehrendoktortitel der Nationalen Universität von Singapur zu erhalten. Eine Reihe von Ereignissen folgte. Diese reichten von dem Versuch, Falun Gong-Praktizierende abzuschieben, über das Verbot für Falun Gong-Praktizierende, Aktivitäten zur Erklärung der Hintergründe der Verfolgung abzuhalten, bis dahin, dass zum dritten Mal Falun Gong-Praktizierende angeklagt wurden.
Die neun Praktizierenden, die wegen des Verteilens von Flyern am 22. und 23. Oktober 2005 in der „Orchard Road” und in der Unterführung von „Orchard MRT” einer rechtswidrigen Versammlung angeklagt wurden, gaben eine offene Erklärung ab, in der sie ihre eigentlichen Gründe für das Verteilen der Flyer mitteilten und die Regierung von Singapur aufriefen, die Anklage gegen sie fallen zu lassen. In der Erklärung kam auch zum Ausdruck, dass sie sich auf jeden Fall weiterhin bemühen würden, bis das Morden in China ein Ende hat.
Nachfolgend finden Sie den offenen Brief:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Neun Falun Gong-Praktizierende aus Singapur werden am 21. Juli 2006 wegen des Verteilens von Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong und anderer damit in Zusammenhang stehenden Informationen am 22. und 23. Oktober 2005 in der „Orchard Road” und der „Orchard”-Unterführung vor Gericht stehen. Wir möchten hiermit unsere Meinung zu dieser Angelegenheit offen kundtun.
An den angegebenen Tagen wählten wir diese von Fußgängern stark frequentierten Örtlichkeiten, damit wir die Menschen aus allen Bevölkerungsschichten darüber informieren konnten, dass fünf Millionen Chinesen bereits ihre Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) und deren Tochterorganisationen gekündigt hatten. Unsere Gedanken waren ganz einfacher Natur. Wir wollten, dass die Menschen darüber erfuhren. Die Zahl der Austritte aus der KPC ist mittlerweile auf über 11 Millionen angestiegen.
In den vergangenen sieben Jahren haben Falun Gong-Praktizierende auf der ganzen Welt beständig unter schwierigen Umständen und auf verschiedene Art und Weise, die Fakten über die Verfolgung von Falun Gong aufgezeigt. Unser Anliegen ist es, eine breite Öffentlichkeit auf die Leiden unserer Mitpraktizierenden und den entsetzlichen Völkermord, der in China eskaliert, aufmerksam zu machen.
Vor kurzem haben die Medien auf der Welt die bösartigen Taten der KPC bei dem groß angelegten Organraub bloßgestellt, der an lebenden Falun Gong-Praktizierenden, die in Konzentrationslagern in ganz China, wie zum Beispiel in Sujiatun, Shenyang und der Provinz Liaoning, eingesperrt waren, geschah. Die entnommenen Organe wurden gewinnbringend verkauft und die noch lebenden Körper wurden sofort eingeäschert, um Beweise zu vernichten.
Der ehemalige kanadische Parlamentsabgeordnete David Kilgour und der Anwalt für internationale Menschenrechtsfragen David Matas führten eine unabhängige Untersuchung zu den Anschuldigungen dem Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China durch. Am 6. Juli 2006 veröffentlichten sie einen Bericht über die Schlüsse, die sie zogen. Der Bericht kommt zu dem bedauerlichen Schluss, dass die Anschuldigungen wahr sind. „Die Ergebnisse unserer Nachforschungen sind schockierend. Für uns handelt es sich hier um eine Form des Bösen, wie wir sie auf diesem Planeten noch nicht gesehen haben.”
Uns stimmte jedoch die Gleichgültigkeit und die emotionale 'Taubheit' vieler Menschen traurig, die sogar noch an den Tag gelegt wird, wenn sie mit direkten Beweisen von Grausamkeiten und dem massiven Verlust von Menschenleben konfrontiert werden, der vom chinesischen Staatsterrorismus verursacht wurde. Die meisten der großen Medien der zivilisierten Gesellschaft schweigen zu den Verbrechen der KPC. Ein derartiges Schweigen und eine solche Passivität ermöglicht es, dass das blutige Morden am helllichten Tage weitergeht. Ohne Unterstützung sind Falun Gong-Praktizierende gezwungen, zu anderen Methoden zu greifen, um die Verfolgung zu beenden. Wenn man sich vorstellt, dass alle Zeitungen und Fernsehsender unvoreingenommen über die Verfolgung von Falun Gong berichten könnten, würde es nicht notwendig sein, dass wir unser eigenes Geld dafür verwenden, Informationsmaterialen zu produzieren, unsere Zeit, die wir mit unseren Familien verbringen könnten, dafür einsetzen, um uns auf die Straße zu stellen und die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass uns Unrecht getan wurde, dass unsere Mitpraktizierenden ermordet werden und, dass viele in der Gefahr schweben, jeden Augenblick ihrer Organe beraubt zu werden.
Es ist absurd, dass die KPC-Kader willkürlich Menschen töten können und vollkommen unbehelligt damit durchkommen, während Menschen, die um Hilfe rufen, vor Gericht gestellt werden. Wir stellen auch die professionelle Ethik der Medien von Singapur in Frage, weil sie zu den Verbrechen schweigen, die einer der Haupttäter der Verfolgung von Falun Gong, Li Lanqing, begangen hat, der am 6. Juli 2006 nach Singapur eingeladen wurde. Li Lanqing drohen in verschiedenen Ländern viele Anklagen wegen Völkermord, doch ironischerweise lässt ihm Singapur einen Ehrendoktortitel zukommen, während Falun Gong-Mitglieder, die zu einer Beendigung des Völkermords aufrufen, vor Gericht gestellt oder ins Gefängnis gesteckt werden.
Ist die Welt dabei, moralisch zu entarten? Haben die Menschen die Abgrenzungslinie von richtig und falsch, von gut und böse verwischt? Wir denken das nicht. Wir haben im Gegenteil in den vergangenen Jahren die Freundlichkeit und das Verständnis der Singapurer gesehen und gespürt, wenn wir ihnen die Hintergründe der Verfolgung erklärten. Wir haben das starke Gefühl, dass die gemeinsame Kraft der Gutherzigkeit alle Feindschaft auflösen kann. Wir werden uns aufs äußerste bemühen, um die guten Gesinnungen der Menschen zu wecken, so dass sie helfen können, die bösartigste Verfolgung in der menschlichen Geschichte zu stoppen.
Als Falun Gong-Praktizierende sind wir davon überzeugt, dass es nicht falsch ist, die Hintergründe der Verfolgung klarzumachen, indem wir der breiten Öffentlichkeit in Singapur die Verfolgung von Falun Gong durch die KPC aufzeigen. Wir hoffen, dass durch unsere guten Gedanken und Handlungen mehr Menschen die Wahrheit erfahren können und dann mithelfen, die wertvollen Leben zu retten, die in der Gefahr stehen, auf dem Festland China ermordet zu werden.
Das Gesetz ist von Menschen gemacht, doch urtypisch muss es mit Aufrichtigkeit und Gewissen geltend gemacht werden. Bevor man einen Menschen für schuldig oder nicht schuldig erklärt, muss man seine Beweggründe und seinen Hintergrund in Betracht ziehen. Haben wir wirklich die Absicht, das Gesetz zur Bestrafung derjenigen anzuwenden, die zur Rettung von Menschen beitragen wollen?
Wir hoffen, dass die Regierung von Singapur die Anklage gegen uns fallen lassen wird. Wenn unsere Methoden und Aktivitäten von den Singapurern nicht akzeptiert werden können und daher ein Missverständnis entstanden ist, tut uns das sehr leid. Wir haben überhaupt nicht die Absicht, das Gesetz zu brechen. Wir werden in Zukunft akzeptablere Wege gehen, um weiterhin die KPC dazu aufzufordern, das Töten zu stoppen, bis das Töten in China auch wirklich beendet ist.
http://www.abc.net.au/pm/content/2006/s1683142.htm
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