Das Beseitigen des Eigensinns Kritik nicht vertragen können
Erfahrungsbericht auf der Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Washington 2006
(Minghui.de)
Respektvolle Grüße an unseren geschätzten Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!
In den vergangenen sechs Monaten wies der Meister in seinen Fa-Erklärungen oft ernsthaft auf den häufig vorkommenden Eigensinn hin, dass Dafa-Jünger Kritik nicht vertragen und nicht annehmen können. Beispielsweise erklärte der Meister ganz direkt:
„Es gibt eins, was am markantesten ist, am größten und am längsten nicht gelöst wurde, das ist auch etwas, was die Gottheiten mir immer wieder in meine Ohren geflüstert haben, worüber sie am meisten unzufrieden sind, ... In welcher Hinsicht? Das ist nämlich das, dass die Dafa-Jünger es nicht zulassen, auf ihre Fehler hingewiesen zu werden. Keiner darf ihnen das sagen. Sobald man das anspricht, explodieren sie schon. Wenn sie Recht haben, möchten sie keine kritischen Meinungen hören; wenn sie Fehler gemacht haben, lassen sie sich das auch nicht gerne von anderen sagen. Sobald man ihnen das sagt, ärgern sie sich darüber. Das ist schon zu einem sehr ernsthaften Problem geworden.” („Fa-Erklärung in Los Angeles City (Änderung am 04. Mai 2006)” vom 25.02.2006)
Kultivierende sollten gelassen und harmonisch sein, und nicht „... wie ein Streichholz, mit einem Streich sind sie schon angezündet”. Viele Praktizierende wundern sich, dass dieses Problem ihre Kultivierung ernsthaft beeinflusst. Wie man diesen Eigensinn beseitigt und wie man es richtig macht, ist zurzeit zu einer großen Lektion geworden. Tatsächlich lernen wir aus der traditionellen chinesischen Kultur, dass die Ohren einen „ehrlichen Rat nicht gerne hören”, dass wir „konstruktive Kritik annehmen” sollen, dass „Zi-lou froh war, auf seine Fehler aufmerksam gemacht zu werden”, dass „das Herz eines Premierministers groß genug ist, dass ein Boot darin Platz hat” usw. Das alles bedeutet, dass es sogar gewöhnlichen Menschen wichtig ist, tolerant zu sein und verschiedene Meinungen akzeptieren zu können. Wenn wir diesen Eigensinn nicht beseitigen können, dann ist es genau, wie der Meister im „Zhuan Falun” sagt:
„Wenn du dich beim Kampf noch tüchtiger zeigst als er, dann bist du noch nicht einmal so gut wie dieser gewöhnliche Mensch.” („Die Umwandlung des Karmas” aus „Zhuan Falun”, 2. Übersetzung, Lektion 4)
Der Meister sagt:
„Bei der Kultivierung soll man eben bei sich selbst nachschauen. Ob man Recht hat oder nicht, man soll immer bei sich selbst nachschauen. Bei der Kultivierung sollen eben die menschlichen Gesinnungen beseitigt werden. Wenn man nie Kritik anhören kann, immer nach Außen hin den anderen Vorwürfe macht und immer die Meinungen oder die Kritik der anderen zurückweist, ist das noch Kultivierung? Wie hat man sich denn kultiviert?” („Fa-Erklärung in Los Angeles City (Änderung am 04. Mai 2006)” vom 25.02.2006)
Jedes Mal, wenn ich die neuesten Erklärungen des Meisters lese, bin ich sehr berührt. In den letzten sieben Jahren zeigte sich dieser Eigensinn sehr häufig bei mir. Ich habe dieses Problem auch gesehen, es jedoch nicht ernst genommen, und nun weitet es sich zur Besorgnis des Meisters aus.
Eine grundlegende Lektion
Während des Fa-Lernens sprach einmal ein Praktizierender über sein Verständnis. Ich argumentierte wiederholt mit ihm, nur weil ich seinem Verständnis nicht zustimmen konnte. Und er machte das Gleiche. Folglich ging das so weiter und ein neuer Praktizierender ging sogar eher, weil die Atmosphäre sehr unharmonisch war. Auf der Fa-Konferenz erfuhr ich beiläufig, dass der neue Praktizierende mehrere Monate lang nicht mehr zum Fa-Lernen gekommen war, weil ich so sehr auf meiner Meinung gepocht hatte und Recht haben wollte. Mein Eigensinn wurde zu einem trennenden Faktor unter den Praktizierenden und schuf eine Lücke für die bösen Wesen. Ich versuchte auch immer, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ich wollte meine Fehler nicht zugeben und der Wahrheit nicht ins Auge sehen. So weigerte ich mich, mein Verhalten zu korrigieren. Eigentlich entstand alles aus meiner Angst, mein Gesicht zu verlieren.
Im Juni 2006 fuhr ich mit 37 Praktizierenden aus Taiwan nach Russland und Island und wir sandten aus nächster Nähe aufrichtige Gedanken aus. Bei unserer Ankunft in St. Petersburg fing ich an, mit einem Praktizierenden zu streiten. Trotz des gut gemeinten Rates eines Mitpraktizierenden hielt ich am nächsten Tag immer noch sehr eigensinnig an meiner Ansicht fest und verteidigte mein egoistisches Herz. Dies fügte der ganzen Gruppe unbemerkt großen Schaden zu. Ich konnte meine Xinxing nicht unter Kontrolle halten, was sich auch in den folgenden Tagen widerspiegelte. Ich konnte das Fa nicht mit ruhigem Herzen lernen und durchlitt außerdem während der Meditationsübung qualvolle Schmerzen. Ich schaute nach innen und fand meine Eigensinne: Ich wollte schnell ans Ziel gelangen - das Haupt des Bösen eher beseitigen. Außerdem war ich sehr konkurrierend und fühlte mich überlegen. An der Oberfläche machte ich einen sehr eifrigen Eindruck: Ich vergaß nie das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und manchmal blieb ich sogar die ganze Nacht auf. Doch meine Xinxing war bereits herabgesunken. Ich gab oft anderen die Schuld und zwang ihnen meine extremen Sichtweisen auf. Ich wurde sehr stark von den bösen Mächten gestört. Nachdem ich meine Mängel erkannt hatte, entschuldigte ich mich bei den Praktizierenden und den anderen Menschen und erklärte ihnen mein Bedauern darüber, dass ich das aufrichtige Feld zerstört hatte.
Suche nach der Wurzel des Eigensinns
Diese grundlegende Lektion zeigt sehr klar, dass der Eigensinn, Kritik nicht vertragen zu können, bei mir sehr tief verwurzelt ist. Was ist der Grund dafür? Ich versuchte es auszugraben. Je tiefer ich grub, umso mehr verstand ich, dass der Egoismus und die Meinungen, die in der Selbstverteidigung nach der Geburt gebildet werden, die grundlegenden Ursachen dafür sind, dass Lebewesen Ebene um Ebene herunterfallen. Zum Beispiel hatte ich, seitdem ich klein war, in der Schule immer gute Noten und war in den Augen meiner Lehrer ein guter Schüler. Ich hörte immer Komplimente und hatte ein starkes Selbstbewusstsein. Daher wollte ich Kritik nicht gerne hören. Immer wenn ich kritisiert wurde, war ich sehr unglücklich und dachte, dass ich gerade meinen Stolz verloren hätte.
Als ich älter wurde, besuchte ich die besten weiterführenden Schulen und studierte Medizin. Ich gehörte immer zu den Klassenbesten und war stolz und eingebildet. Ich dachte, dass ich besser sei als jeder andere. Komplimente nahm ich als selbstverständlich hin, Kritik hörte ich mir nicht an. Nach meinem Studienabschluss eröffnete ich eine Zahnarztpraxis. Jeden Tag behandelte ich Patienten und war der Meinung, dass ich ein Medizinexperte war. Langsam weitete sich diese Geisteshaltung auf mein tägliches Leben aus und ich war davon überzeugt, dass ich immer Recht hatte. Ich wollte die Ansichten anderer nicht hören, ich konnte sie auch nicht verstehen und schon gar nicht tolerant sein. Ich verbreitete eine Atmosphäre um mich, über jegliche Diskussion erhaben zu sein.
Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, wurde dieser Eigensinn schlimmer, doch ich konnte ihn besser überdecken. Wenn Mitpraktizierende etwas an meinen Übungen korrigierten, hörte ich ihnen überhaupt nicht zu. Wenn die Redaktion meine Artikel abänderte oder verbesserte, war ich sehr unglücklich. Wenn andere meine Vorschläge nicht annahmen, klagte ich äußerlich und innerlich. Mit den Jahren nahm meine Koordinationsarbeit immer mehr zu einschließlich des Fa-Lernens, Fahrten ins Ausland, Koordination von Gruppenprojekten und Fa-Konferenzen usw. Mein Eigensinn, Kritik nicht zu vertragen, wurde bei der Koordinationsarbeit und der Diskussion immer offensichtlicher. Ich wurde zu einem gewöhnlichen Menschen. Ich hatte starkes Konkurrenzdenken und nahm keinen einzigen Vorschlag bescheiden an. Manchmal handelte ich so, als ob ich die Vorschläge anderer angenommen hätte, doch dann verhielt ich mich wieder genau wie immer. Wenn danach die Dinge gut ausgingen, war ich erfreut, und das verstärkte meinen Eigensinn. Mit den Jahren ist diese Geisteshaltung ganz natürlich zu einem Teil von mir geworden. Es war mikroskopisch sehr verwurzelt und sogar nach vielen Jahren der Kultivierung nicht erkennbar.
Den Eigensinn, Kritik nicht vertragen können, beseitigen
Wie soll man diesen Eigensinn beseitigen? Ich glaube, dass drei Dinge wichtig sind. Das Fa-Lernen und das Aussenden der aufrichtigen Gedanken, der Austausch mit anderen Praktizierenden sowie die Schaffung einer Umgebung, um nach innen zu schauen. Der Meister sagt:
„Wenn ihr im äußerst Mikroskopischen mal die Substanzen anschaut, die diese eigensinnigen Dinge in den Gedanken bilden, was sind sie? Sie sind Berge, riesengroße Berge, sie sind harte Gesteine, wie Granit. (...) Ich habe euch gesagt, das Fa mehr lernen, das Fa lernen, das Fa lernen und das Fa lernen. Wenn ihr nicht auf das Fa-Lernen achtet, werden diese Dinge bestimmt unterstützt.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004” vom 23.05.2004)
Wir alle wissen, dass das Fa alle Eigensinne durchbrechen kann. So ist es entscheidend, dass wir das Fa gründlich lernen.
In Wirklichkeit sind der Stolz und das Ablehnen von Kritik nicht unsere wirkliche Natur, sondern sie sind Gedankenkarma aus menschlichen Ansichten. Daher können wir nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken, zur Reinigung unseres Energiefeldes und zur Beseitigung der schlechten menschlichen Anschauungen und des Karmas, unser wahres Selbst von dem falschen unterscheiden und so den harten Fels des Eigensinns auflösen.
Lange Zeit hatte ich zwei Mängel. Bei allen Treffen sprach ich gerne sehr viel. Wenn mir die Meinungen von Mitpraktizierenden nicht behagten, unterbrach ich sie sofort und ließ sie nicht mehr weiterreden. Ich dachte immer, ich würde es richtig machen und konnte nur die Mängel der anderen sehen, nicht meine eigenen. Wenn ich die offensichtlichen Fehler anderer Praktizierenden sah, dann hatte ich entweder Angst, sie darauf hinzuweisen, oder es war mir peinlich. Später bat ich eine andere Person, ihn darauf hinzuweisen. An der Oberfläche schienen alle gut miteinander auszukommen. Die Konflikte waren jedoch tief vergraben. Die Schranken unter Praktizierenden können leicht von den alten Mächten ausgenutzt werden. Tatsächlich sollte ich fähig sein, andere freundlich auf ihre Fehler hinzuweisen, um Verantwortung für das Fa und für die Erhöhung des gesamten Körpers zu tragen.
Der Meister sagt:
„Wenn ihr alle miteinander auf freundlichem Fuß steht und ihr alle sehr nett zueinander sein würdet, keiner dem anderen Ärger machen will und jeder dem anderen Freude bringen würde, dann wäre es schlimm. (alle lachen) Das ist wirklich schlimm, da kann man sich nicht mehr kultivieren. Kein Konflikt würde zum Vorschein kommen, und ihr könnt euch nicht gegenseitig fördern und euch erhöhen. Das wäre doch keine Kultivierungsgemeinschaft. Der größte Unterschied zwischen uns und den gewöhnlichen Menschen liegt darin, wenn Konflikte auftauchen, können wir alle bei uns selbst schauen.” („Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 (Fragen und Antworten) (Änderung am 01.12.2005)” vom 21.11.2004)
„Sich selbst überprüfen, nach innen schauen und sich kultivieren”
Kürzlich erkannte ich, dass wirkliche Kultivierung dann stattfindet, wenn ich mich selbst überprüfen, nach innen schauen und mich kultivieren kann. Kann ich tolerant sein? Kann ich meine aufgedeckten Mängel in Ruhe beseitigen? Auch wenn ich keine Vorschläge machen kann, sollte ich zu aufrichtigen Gedanken fähig sein und bei der Ausdehnung unseres aufrichtigen Feldes mithelfen. Wir sollten unsere grenzenlose Barmherzigkeit entfalten, zu unseren Mitpraktizierenden freundlich sein, ein Umfeld schaffen, in dem alle nach innen schauen, sich gegenseitig ergänzen und uns schließlich als ein ganzer Körper erhöhen.
Als ich im Mai dieses Jahres von der Fa-Konferenz in Kanada zurückkehrte, zeigten zwei Praktizierende unabhängig voneinander in der Fa-Lerngruppe meine Fehler auf. Es war mir wirklich sehr peinlich. Ich beruhigte mich sofort und erkannte meinen Eigensinn, anschließend erstickte ich ihn im Keim. Obwohl ich etwas verwirrt war, hatte ich wenigstens einen Fortschritt gemacht. Wir haben den Meister und das Fa. Ich glaube, dass ich weiterhin Fortschritte machen und meinen Eigensinn sehr bald beseitigen werde.
Nachdem ich mit diesem Bericht fertig war, sagte mir meine Frau, dass ich keine weiteren Erfahrungsberichte mehr schreiben und Mitpraktizierenden auch die Möglichkeit dazu lassen sollte. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass wir darüber noch diskutieren sollten, nickte ich zustimmend. Ich sagte zu ihr, dass ich keinerlei Kampfgefühl spürte und glaubte, dass ich eine höhere Ebene erreicht hatte.
Am Ende meines Berichtes möchte ich noch einen Abschnitt aus der Fa-Erklärung des Meisters in Chicago 2004 zur Ermutigung für uns alle vorlesen.
„Es gibt nichts zu fürchten, wenn man solche menschlichen Dinge hat. Wenn man sie in seinem Verhalten hemmen kann, wenn man sich selbst und die aufrichtigen Gedanken festigen kann und sich richtig verhalten kann, ist das eben Kultivierung.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004” vom 23.05.2004)
Das ist mein Erfahrungsbericht, bitte weist mich auf Unrichtiges hin.
Ich danke dem Meister!
Ich danke allen meinen Mitpraktizierenden!
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