Augenzeugenbericht: Folter und Misshandlungen im Arbeitslager Masanjia
(Minghui.de) Ich heiße Sun Yuanyan. Seit 1998 praktiziere ich Falun Gong. Ende April 2002 wurde ich von jemandem denunziert, weil ich an einem öffentlichen Platz „Falun Dafa ist gut” geschrieben hatte. Die Gongji Polizeiwache und das Büro 610 steckten mich unrechtmäßig ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Wafangdian, Provinz Liaoning. Ende August desselben Jahres wurde ich ins Masanjia Arbeitslager in der Provinzhauptstadt Shenyang verlegt. Dort wurde ich in die Unterbrigade 5 der Großbrigade 1 zugewiesen. Die Leiterin der Unterbrigade 5 war Zhang Chunguang und die Leiterin der Großbrigade 1 war Wang Xiaofeng.
Am Anfang ließ der Polizist mich auf einer Bank im Tagesraum schlafen. Später wurde ich in eine Zelle eingewiesen, und ich bekam grobes Getreide und gesalzenes Gemüse zum Essen. Das dauerte zwei Monate. Eines Abends ließ Zhang Chunguang eine Gefangene meine Beine zusammenbinden. Sie selbst trat auf meine Beine und gab mir zwangsweise eine Spritze angeblich zur Impfung. Zhang ist ein barbarischer Mensch. Sie ergriff mich an meinem Kragen und schlug einfach auf mich ein. Im eiskalten Winter zog sie mir meine Winterjacke aus und hängte diese auf eine Schnur. Ich durfte meine Jacke nicht anziehen und wurde gezwungen, zwei Tage lang im Freien zu stehen und zu frieren. Einmal habe ich das Morgendrillen nicht exakt gemacht, wurde deswegen geohrfeigt und geschlagen. Meine Zähne wurden dabei ausgeschlagen. Danach banden die Wachen meine Beine im Lotussitz fest und ließen mich einen Tag lang so bleiben. Sie gaben mir nichts zum Essen und trampelten noch mit ihren Füßen auf meine Beine. Ein anderes Mal, kurz nach der Arbeit auf dem Feld, sagte jemand zu mir, dass die Leiterin mich suche. Ich antwortete, dass ich nicht zu ihr gehe. Gleich danach kam Zhang Chunguang. Sie packte meinen Halskragen und zog mich zu ihrem Zimmer. Sie schlug heftig auf meine Brust ein. Es wurde schwarz an meiner Brust. Erst zwei Wochen später war die verletzte Stelle wieder normal.
Einmal fesselte eine Polizistin mit Familiennamen Sun meine Hände mit einer Handschelle an einem Heizkörper und zwang mich, zwei Tage und zwei Nächte zu stehen. Das war eine Strafe, damit ich über meinen „Fehler” reflektiere. Nach zwei Tagen band sie meine Hände auseinander an einem Rohr und ließ mich einen Tag und eine Nacht lang sitzen.
2004 wurde ich einem neuen Team zugeteilt. Die Leiterin hieß Ren Hongzan, ein Parteimitglied und wohnhaft in der Stadt Tieling. Eines Tages ließ sie mich vom Lagerraum in ihr Zimmer gehen. Als ich dort ankam, schlug sie heftig auf mich ein und trat mich. Danach holte sie aus der Tasche einen Gegenstand. Ich dachte, dass es wahrscheinlich ein elektrischer Stab war. Sie legte das Ding auf meine Handflächen, Handrücken. Trotz mehrerer Versuche funktionierte der elektrische Stab nicht. Sie wusste überhaupt nicht, dass es die Wirkung meiner aufrichtigen Gedanken war. Sie gaben in dem neuen Team oft sog. Vorlesungen über chinesische Geschichte. Da ich überhaupt gegen die Verfolgung protestierte und nicht an der „Vorlesung” teilnehmen wollte, ließ die Polizistin Guo Wenxiu mich beim Unterricht nicht sitzen, sondern stehen.
Ende März 2005 wurde ich der Unterbrigade 1 der Großbrigade 1 zugeteilt. Die Leiterin hieß Zhang He. Anfang April behauptete der politische Kommissar Wang Naimin auf einer Versammlung, dass unsere Brigade „strenge Erziehung” durchführen sollte und den Gefangenen deshalb kein feines Getreide zum Essen gegeben werde. Die Pfannkuchen waren schwarz, hart und klein. Sie waren so hart, dass sie laut klangen, wenn man sie gegen eine Essschüssel schlug. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, traten wir nacheinander in den Hungerstreik und nahmen kein Essen und Wasser zu uns. Die Polizistinnen ernährten uns zwangsweise mit Maisbrei. Bevor ich zwangsernährte wurde, konnte ich wegen der Schwäche nicht mehr stehen und fiel um. Da wurde ich ins Masanjia-Krankenhaus eingeliefert.
Folgendes ist das, was ich von anderen im Masanjia eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden gesehen oder gehört habe.
Sun Juan, eine Praktizierende aus Pulandian, wurde 17 Tage lang in einer Kleinzelle isoliert eingesperrt. Sonst war sie in einem Raum eingesperrt, wo es im Winter keine Heizung gab und im Sommer keine Luft. Auch kein Bett war da. So musste Sun Jian im Sitzen schlafen.
Wang Jinlan: Ihre Hände wurden stets mit einem Stoffstreifen gebunden. Zum Essen legten die Wachen eine Schüssel Maisbrei auf den Tisch. Ihr körperlicher Zustand war äußerst schwach infolge der Misshandlungen.
Sun Zhuping aus der Stadt Dalian: Weil sie sich nicht beugte, wurde sie in eine Einzelzelle gesteckt. Als sie raus gekommen war, konnte sie nicht mehr gehen. Sie benötigte die Stütze vom anderen.
Wang Jinfeng kommt aus der Stadt Liaoyang. Sie wurde für längere Zeit in einem Raum eingesperrt, in dem im Winter keine Heizung verfügbar ist und im Sommer schlecht durchgelüftet. Dort durfte sie auch nicht schlafen.
Tian Li kommt aus Huludao. Sie war für längere Zeit im Treppenhaus eingesperrt. Als sie entlassen wurde, hatte sie nur noch einen letzten Atemzug.
Kang Yuzhi kommt aus Yingkou. Sie wurde ca. vier, fünf Stunden lang aufgehängt.
Wang Cuiying kommt aus Dalian. Sie war Krankenschwester. Weil sie ablehnte, die Gymnastik-Übungen zu machen, wurde sie von der Leiterin Wang Xiaofeng drei Tage und drei Nächte aufgehängt.
Li Wenhua kommt auch aus Huludao. Sie wurde einer Gehirnwäsche durch die sog. Hilfsgruppe für die Umerziehung ausgesetzt. (Die Hilfsgruppe besteht aus ehemaligen Falun Gong-Übenden, die aufgrund der Gehirnwäsche und Folter im Masanjia-Arbeitslager auf Falun Gong verzichtet haben und, freiwillig oder gezwungen, bei der Umerziehung anderer Falun Gong-Praktizierenden mithelfen.) Bei der Gehirnwäsche wurden die Falun Gong-Praktizierenden gezwungen, die Bücher von Falun Gng mit Füßen zu treten und sich auf die Büchern zu setzen.
Li Chunxiu kommt auch aus Huludao. Im eiskalten Winter ließen die Wachen sie draußen frieren. Ihre Haft wurde um sechs Monate verlängert.
Leng Liandi kommt aus Wafangdian. Weil sie das Drillen nicht mitmachte, wurde sie zehn Tage lang in einer Kleinzelle isoliert. Im eiskalten Winter ließ man sie draußen frieren.
Wang Shudongs Haft wurde um vier Monate verlängert.
Anmerkungen:
Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
"Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.
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