Frau Li Bin flüchtete in die USA und berichtet von der psychischen Misshandlung, die sie im psychiatrischen Krankenhaus Siping, Provinz Jilin, erlitt (Teil 1)
(Minghui.de) Mein Name ist Li Bin. Ich wurde am 10. April 1973 im Verwaltungsbezirk Dongfeng, Provinz Jilin, geboren. Ich begann im August 1996 Falun Dafa zu praktizieren. Ebenfalls im August 1996 erlangte ich an der Dongbei Universität für Finanzen & Wirtschaft den Magister und übersiedelte noch im selben Jahr nach Peking, um dort zu arbeiten.
Im November 1999 wurde ich ohne rechtliche Grundlage während einer Erfahrungsaustausch-Konferenz in der Stadt Guangzhou festgenommen und im Januar 2000 brachte mich die Polizei in das psychiatrische Krankenhaus Siping in der Provinz Jilin, weil ich meinen Glauben nicht aufgeben wollte. Ich wurde auf grausamste Weise gefoltert. Im April 2000 verurteilte man mich zu einem Jahr Zwangsarbeit und anschließend war ich im Dongcheng Internierungslager, in der Pekinger Arbeits-, Umerziehungs- und Auslieferungsabteilung und im Xinan Frauenarbeitslager in Peking gefangen. Durch die ständigen Misshandlungen kam ich mit dem Tod in Berührung. Im Juli 2004 gelangte ich in die USA.
Nach einer einmonatigen „Behandlung” im psychiatrischen Krankenhaus verlor ich beinahe alle meine Erinnerungen und die teilweise Genesung benötigte mehrere Jahre. Falun Dafa ist die einzige Quelle der Stärkung, die es mir ermöglicht, einen gesunden Geist zu erhalten und mir heute eine Aussicht auf ein Leben gibt. Ich möchte die in China benutzten Methoden der Folter aufdecken, damit die Menschen sehen können, welch bösartiges Verbrechen das kommunistische Regime gegen die Menschen begeht.
Ich wurde in zwei verschiedenen Internierungslagern in Dongshan festgehalten
Ich wurde im November 1999 während einer Dafa-Konferenz in der Stadt Guangzhou verhaftet und man brachte mich in das Dongshan Internierungslager der Stadt Guangzhou.
Die Polizei beförderte mich so um den 26. Dezember 1999 zurück in die Provinz Jilin. Die Reise dauerte einen Tag und eine Nacht und ich war die ganze Zeit mit Handschellen gefesselt. Die Menschen schauten mich befremdend an. Die Polizei befahl mir, Falun Gong aufzugeben. Sie versprach mir, mich sofort freizulassen, sodass ich die Ferien mit meiner Familie verbringen könnte, wenn ich ihren Bedingungen zustimmen würde. Dies war kurz vor dem chinesischen Neujahr.
Ich lehnte ab und sie sperrte mich in das Dongshan Internierungslager im Verwaltungsbezirk Dongfeng, Provinz Jilin. Meine Eltern und andere Verwandte waren sehr besorgt um mich, weil sie zu dieser Zeit bereits seit mehreren Monaten nichts mehr von mir gehört hatten. Meine Mutter erlitt beinahe einen Nervenzusammenbruch und ein betagtes zerknittertes Gesicht ersetzte ihr ehemals jugendliches Aussehen. Ihre schwarzen Haare färbten sich allmählich weiß.
Die Gedanken meiner Mutter waren durch die allgegenwärtige und verleumderische Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas vergiftet. Als sie mich im Internierungslager besuchte, flehte sie mich an, Dafa aufzugeben. Manchmal kniete sie sogar schreiend und weinend vor mir nieder.
Die Polizei hielt mich im psychiatrischen Krankenhaus Siping fest
Die Polizei drohte, mich nicht eher freizulassen, bis ich eine Garantie-Erklärung geschrieben hätte. Sie brachten meine Eltern dazu, mich in das psychiatrische Krankenhaus Siping zu bringen, indem sie drohten, mich einzusperren und mich zur Zwangsarbeit zu verurteilen. Ich hatte von diesen Arrangements keine Ahnung.
Es war ein äußerst kalter Tag und ich ging mit kaputten Schuhen im Schnee herum. Meine Eltern nahmen mich mit, doch sie verrieten mir nicht, wohin wir gingen. Als wir den Eingang des psychiatrischen Krankenhauses erreichten, begann ich mich unwohl zu fühlen, doch meine Mutter log mich an und sagte, sie benötige in diesem Krankenhaus eine Infusion.
Ich folgte ihr hinein und wir fuhren in den dritten Stock. Ich sah in großen roten Buchstaben „Psychiatrische Abteilung” auf der Wand am Ende des Ganges stehen. Ich sah ein kleines rechteckiges Schild oberhalb von jeder Tür und jemand brachte uns in einen Raum. Meine Mutter war so schwach, dass sie kaum gehen konnte. Sie kollabierte und sah aus, als ob sie ihren Verstand verlieren würde. Ich saß am Rande des Bettes.
Ich wachte am Morgen des nächsten Tages auf und begann die sitzende Meditation auf dem Bett gegenüber meiner Mutter zu machen. Etwa 20 Minuten später kam eine ungefähr 50-jährige Frau herein. Nachher erfuhr ich, dass sie die Frau eines Krankenhausbeamten war. Sie weckte meine Mutter auf und begann mich anzugreifen, indem sie sagte: „Ihre Mutter ist so krank und Sie praktizieren immer noch Falun Gong. Was für eine schreckliche Tochter! Sie haben wahrscheinlich psychische Probleme! Die Regierung hat Falun Gong verboten und Sie sind so stur. Sie sind verwirrt und verloren.” Sie versuchte gleichzeitig, meine Mutter zu trösten: „Sie (die Falun Dafa-Praktizierenden) haben alle Zwangsneurosen. Seien Sie unbesorgt, es wird nur eine kurze Zeit dauern, bis sie wieder normal wird.” Ich unterbrach die Übung und begann, ihr Falun Gong zu erklären. Sie weigerte sich zuzuhören und beharrte auf ihrer Meinung, dass ich verrückt sei.
Eine Ärztin rief mich zu sich, da sie ein paar Fragen an mich hätte und ich dachte noch, es sei eine großartige Möglichkeit, ihr Dafa zu erklären. Sie nahm mich mit in ihr Büro, setzte sich mir gegenüber und fragte mich exakt die gleichen Fragen wie die Polizei: „Wann haben Sie begonnen, Falun Gong zu praktizieren? Wie fühlen Sie sich? Die Regierung hat Falun Gong offiziell verboten, warum praktizieren Sie immer noch? Warum bestehen Sie darauf, dass Falun Gong absolut richtig ist?” Ich beantworte jede ihrer Fragen ehrlich und hoffte, sie würde ein positives Verständnis von Dafa bekommen.
Ich wurde getäuscht, damit ich die psychiatrische Abteilung betrat und man injizierte mir gegen meinen Willen unbekannte Medikamente
Ich kann mich nicht erinnern, wie viele Tage lang meine Mutter im Krankenhaus Injektionen erhielt. Eines Morgens, kurz nachdem das Krankenhaus öffnete, kamen mehrere Ärzte mit weißen Mänteln in unseren Raum. Jeder Arzt trug ein Namensschild. Ein ungefähr 40-jähriger Arzt, auf dessen Schild „Leiter der psychiatrischen Abteilung” stand, stellte mir einige Fragen. Später belog er mich und sagte: „Viele Ärzte da oben wollen etwas über Falun Gong hören. Folgen Sie mir doch.” Ich erkannte nicht, dass dies eine Falle war. Ich war glücklich, dass Menschen die Wahrheit hören wollten, deshalb folgte ich ihm.
Als ich oben an der Treppe ankam, sah ich einen geschlossenen Gang und ein großes Metalltor gegenüber dem Treppenschacht. Ich dachte, dass dies wie ein Gefängnistor aussehen würde, als der Doktor das Tor öffnete. Ich folgte ihm hinein. Bevor ich etwas tun konnte, fiel das Tor hinter mir ins Schloss. Ich drehte mich sofort um, pochte auf das Tor und schrie: „Lassen Sie mich raus!” Ich war der Verzweiflung nahe.
Mehrere Ärzte brachten mich gewaltsam in einen Raum am Ende des Ganges. Der Gang war sehr lang, dunkel und Furcht einflößend. Es war sogar noch beängstigender als ein Gefängnis. Ich musste sofort an das Donshan Internierungslager in Guangzhou denken, wo ich in eine Zelle gesperrt worden war. Was sich im psychiatrischen Krankenhaus ereignete, war jedoch noch viel schlimmer als im Internierungslager.
Innerhalb des Raumes banden sie mich mit Seilen an ein Bett fest und ich konnte mich trotz meines energischen Kampfes nicht befreien. Mehrere von ihnen hielten meinen Arm fest und gaben mir eine Injektion mit etwas mir Unbekanntem. Ich versuchte dagegen anzukämpfen und munter zu bleiben, doch innerhalb von zwei Minuten kamen meine Gedanken zu einem Stillstand und ich verlor das Bewusstsein.
Es war dunkel, als ich meine Augen wieder öffnete. Ich war beinahe einen ganzen Tag lang bewusstlos gewesen. Ich wachte durch ein lautes Geräusch auf. Ich sah mich um und erblickte sechs Betten. Ich wurde von fremden Menschen mit merkwürdigem Ausdruck in ihren Augen empfangen. Ich bemerkte, dass ich mich unter geisteskranken Menschen befand.
Ich dachte bei mir, dass ich hier nicht bleiben könnte. Ich musste hier raus. Ich begann einen Hungerstreik und sie injizierten mir eine weitere Medizin. Der Arzt sagte: „Wir können Sie nicht verhungern lassen; wir versorgen Sie mit Flüssigkeit.” Ich wusste, dass ich nicht in ihren Händen gefoltert werden sollte, da ich doch das Fa schützen musste. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte und begann wieder zu essen.
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