Biete den erworbenen Anschauungen keine Möglichkeit des Unterschlupfes

(Minghui.de) Neulich bekam ich ein klareres Verständnis über meine erworbenen Anschauungen und wie diese Gewohnheiten die Gedanken und Verhaltensweisen der Menschen kontrollieren können. Der Meister sagte in dem Artikel „Für wen existieren” (in „Essentielles für weitere Fortschritte I”):

„Wenn die erworbenen Anschauungen sehr stark geworden sind, dann werden sie sich umdrehen, um die wahren Gedanken und das Verhalten der Menschen zu steuern. Zu dieser Zeit glauben die Menschen noch, dass es ihre eigenen Gedanken sind. Heutzutage ist fast jeder Mensch so.” (11.07.1998)

Ich finde, dass schlechte Gedanken nicht notwendigerweise offensichtlich sind oder sich an der Oberfläche befinden. Gewöhnlich sind sie nur Reaktionen auf das, was geschieht und kontrollieren heimlich das Verhalten der Menschen. In der Vergangenheit mögen Mönche fern ab in den Bergen in der Lage gewesen sein, einen Zustand der Freiheit von schlechten Gedanken erlangt zu haben, wahrscheinlich weil sie nicht in Kontakt mit der gewöhnlichen Gesellschaft kamen, so dass ihre schlechten Gedanken keine Gelegenheit hatten, aufzutauchen.

Anschauungen erscheinen oft als eine Art von Emotion, als Wunsch, als Gedanke, wie man etwas macht oder als eine Art von Gewohnheit. Es ist schwierig, sie von den wirklichen Gedanken zu unterscheiden. Zum Beispiel, wenn gewöhnliche Menschen kommen, um Hilfe zu bitten, lächeln sie immer und sind demütig. Wenn ich andere um Hilfe bitte, stelle ich fest, dass ich es genauso mache, demütig handle und sanft spreche. Welche Art Eigensinn verbirgt ein solches Verhalten? Ein beschützendes Ego und Angst vor dem Verlust meiner eigenen Interessen. Das ist der Grund für Zurückhaltung und Schutz meiner Interessen. Erworbene Angewohnheiten kontrollieren das Verhalten der Menschen. Obwohl ich keine schlechten Gedanken im Sinn hatte, spiegelte meine Handlungsweise bereits spezielle Gepflogenheiten.

Eine erworbene Angewohnheit ist die der Angst. Größtenteils fürchte ich nichts. Gelegentlich jedoch, wenn mir etwas Unerwartetes geschieht, schießen mir viele unpassende Gedanken durch den Kopf.

Der Eigensinn der Begierde ist eine andere typische erworbene Vorstellung. Ich begreife, dass der Eigensinn der Begierde nicht direkt als jämmerlicher Gedanke im Geist erscheinen muss, sondern üblicherweise als das Mögen von Schönheit; dies berührt und kontrolliert unbewusst das Verhalten der Menschen. Wenn mich zum Beispiel ein hübsches Mädchen um Hilfe bittet, werde ich vom Eigensinn der Begierde bewegt, obwohl ich keinerlei schlechte Gedanken im Sinn habe. Mein offensichtliches Verhalten, das ich zeige, ist das der Begeisterung und Freundlichkeit ihr gegenüber, weil ein schönes Mädchen mir Aufmerksamkeit schenkt. Ich würde Themen finden, um mit ihr zu sprechen und versuchen, sie zum Bleiben zu bewegen, bewusst oder unbewusst.

Selbst wenn ich nicht in der Lage wäre, ihr zu helfen, würde ich mein Bestes tun, um nach anderen Lösungen zu suchen usw. Würde andererseits ein unattraktives Mädchen kommen und mich um Hilfe bitten, hätte ich keine solchen Gefühle und würde nicht das Gleiche tun. Ich würde allen Protokollen geschäftlichen Handelns folgen und ihre Bitte, ohne zu zögern, abschlagen, wenn ich ihr nicht helfen könnte.

Der Begierde verfallen zu sein, ist eine Art von erworbener Vorstellung, eine Art Substanz, die tatsächlich existiert. Sie kontrolliert die Körper der Menschen, erschafft negative physische Symptome. Ich verstehe das durch und durch. Begierde während des Tages ist für mich nicht schwierig. Jedoch nachts, wenn ich dabei bin, einzuschlafen, erscheinen meine Wünsche und mein Geist zaubert einige erotische Szenarien herbei, die in der heutigen Gesellschaft üblich sind. Anfangs hatte ich das Gefühl, mich nicht gut kultiviert zu haben; meine sexuelle Gier war so stark. Ich konnte nicht davon loskommen. Augenscheinlich war es nicht etwas, das ich wollte. Schließlich begriff ich, dass diese Gier eine Reflektion meiner erworbenen Geisteshaltung war oder vielleicht auch eine Form der Störung seitens der alten Mächte.

Neulich tauchte diese Gier wieder auf. Ich blieb ruhig und verharrte bewegungslos im Bett. Ich beobachtete einfach, wie ein unschuldiger Zuschauer, wie meine Gier agierte. Und dann sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen und nach einer Weile verschwand sie. Ich sank dann reinen und ruhigen Geistes in Schlaf.

Als ich halb wach war und halb schlief, sah ich mich außerhalb meines alten Hauses in meiner Heimatstadt gehen. Wieder tauchte Begierde auf. Ich fühlte mich so angewidert, dass ich mich hinkauerte und überhaupt nicht mehr gehen wollte. In diesem Augenblick ertönte sanfter Donner. Der Klang war nicht sehr laut, doch ich war schockiert. Ich erkannte, dass mir der Meister einen Hinweis gab, gewissenhaft zu sein. Gleichzeitig war auch die Störung weggeräumt.