Geschichten aus alter Zeit: Belohnt (Teil I):

Mit guten Dingen und begabten Nachkommen belohnt, weil man mildtätig, wohlwollend und uneigennützig war

(Minghui.de) Fan Zhongyan (989 bis 1052 n. Chr.) auch als Fan Xien bekannt, war ein hervorragender Politiker und Literat in der Südlichen Song Dynastie (1127 bis 1279 n. Chr.) in China. Sein Vater starb, als er noch klein war. Er lebte in Armut und hatte kaum jeden Tag gefrorenes Gemüse zu essen. Aber die Armut hielt Fan Zhongyan nicht von seiner Begeisterung fürs Lernen ab. Er lernte sehr fleißig und glaubte, dass er Einfluss darauf hätte, den Chinesen ein gutes Schicksal zu bringen. Er sagte oft zu sich: „Ich habe gelernt, dass jeder sich um die Welt Sorgen machen sollte, bevor irgend jemand anderes damit anfängt, sich Sorgen zu machen; er sollte erst dann bequem und fröhlich leben, wenn alle anderen ein bequemes und fröhliches Leben haben.”

Einmal ging Fan zu einer Lesung bei einem Wahrsager. Er fragte: „Gibt es irgend eine Möglichkeit, dass ich Premierminister werde?” Der Wahrsager antwortete: „Das ist nicht möglich.” Fan fragte wieder: „Habe ich eine Möglichkeit, ein ausgezeichneter Arzt zu werden?” Der Wahrsager antwortete: „Wieso hattest du vor einer Minute noch nach so etwas Hohem Sehnsucht und nun richtet sich deine Aufmerksamkeit auf etwas so viel Niedrigeres?” Fan antwortete: „Nur, wenn ich entweder Premierminister oder Arzt werde, habe ich die Möglichkeit, viele Menschen zu retten.” Der Wahrsager seufzte und erklärte: „Du hast so ein gutes Herz. Du hast die richtige Einstellung für einen Premierminister.”

Fan Zhongyan studierte eine Zeit lang fleißig in einem buddhistischen Tempel. Als er dort war, entdeckte er eine Urne mit Gold in der Erde. Anstatt sie in Besitz zu nehmen, stellte er die Urne an ihren Platz zurück und verbarg sie wieder unter dem Boden. Später wurde er Premierminister und sagte zu den Mönchen, sie sollten die Urne hervorholen und dafür den Tempel renovieren. Merkwürdigerweise war das Gold aus der Urne verschwunden. Es war nur noch ein Stück Papier mit einer Zusammenfassung über seine Laufbahn als Regierungsbeamter und über sein Einkommen in der Urne. Es stellte sich heraus, dass sein Einkommen dem Wert des fehlenden Goldes in der Urne entsprach. Offenbar war das Gold für Fan eine Prüfung der Götter gewesen und Fan hatte sie glänzend bestanden.

Fan Zhongyan wurde Bester bei den Prüfungen für den Zivildienst in der Provinz und wurde zum kaiserlichen Wissenschaftler in der kaiserlichen Bibliothek ernannt. Fan hatte hervorragendes Wissen über die sechs Klassiker. Er beantwortete geduldig alle Fragen seiner Schüler und versorgte sogar verarmte Schüler in ganz China. Einige von ihnen hatten keinen Pfennig, als Fan anfing, für sie zu sorgen. Aber alle vergaßen Fan, sobald sie die Examen für den Zivildienst bestanden hatten und fortgingen, um ihre Posten anzutreten. Trotz allem tat es Fan nie leid, dass er diesen undankbaren Menschen geholfen hatte.

Es machte Fan Zhongyan Freude, Menschen in Not zu helfen. Er gab verarmten Verwandten Geld, auch weit entfernten, wenn sie in Not und begabt waren. Gleich nachdem er den ersten Platz beim Examen für den Zivildienst erworben hatte, beschloss er, seinem ganzen Clan finanziell zu helfen, sobald er in Zukunft einen hohen Posten erwerben würde. In den ersten zwanzig Jahren seines Zivildienstes hatte er nicht genug Geld, um sich seinen Traum zu erfüllen. Nachdem er jahrelang die Grenzen verteidigt hatte, wurde er endlich an den kaiserlichen Hof in der Hauptstadt versetzt und wurde Premierminister. Nun, wo es ihm gut ging, kaufte er einige tausend Mu ungeschälten Reis (Anmerkung: Mu ist ein chinesisches Landmaß. 1 Mu entspricht in etwa 733 1/2 Quadratyards). Das wurden bekannt als „Wohltätigkeits-Reis”, den Fan Zhongyan dazu benutzte, ihn seinen verarmten Verwandten zu geben. Wegen seiner wohltätigen Reisfelder brauchte keiner seines Clans mehr zu hungern und alle hatten genügend Kleidung. Wenn jemand seines Clans Geld brauchte für eine Hochzeit oder eine Beerdigung, gab ihm Fan das Geld, um die Unkosten zu decken.

Fortsetzung folgt...