Glaube und Kultivierung (2. Teil)

Erfahrungsbericht bei der Fa Konferenz in Minnesota

(Minghui.de)

1. Teil: www.minghui.de/artikel/42434.html

Kultivierung

Egal, wie fest man an das Fa glaubt, es ist sinnlos, wenn man sich bei seiner Kultivierung nicht nach den Anforderungen des Fa verhält, weil die Kultivierung der Xinxing der ausschlaggebende Punkt für die Kultivierungsebene ist. Aber die Xinxing zählt auch zu den schwierigsten Dingen in unserer Kultivierung.

Bei der Kultivierung hatte ich sehr viele Unzulänglichkeiten und Gewissensbisse.

Es war nicht so einfach für mich, während meiner Kultivierung den Eigensinn zu beseitigen. Ich hatte oft unbewusst dagegen verstoßen. Ich hatte zum Beispiel beim Austausch mit den Mitpraktizierenden oft betont, dass man das Dafa an die erste Stelle setzen sollte und seine Eigensinne loslassen muss. Vielleicht schien es so, dass ich meine eigenen Interessen schon nicht mehr so wichtig nähme. Meiner Meinung nach konnte ich auch wirklich eigene Interessen loslassen. So war es leicht für mich, mit anderen darüber zu sprechen und andere deswegen zu kritisieren. Aber eines Tages kam es in meiner Firma plötzlich zu einem großen Personalabbau. So wurde ich entlassen. Plötzlich hatte ich keine Arbeit mehr. Nun war ich völlig durcheinander und meine Eigensinne tauchten in dieser schwierigen Zeit sofort auf. Eigentlich ist so etwas eine ganz normale Angelegenheit und man braucht deswegen auch nicht gleich so kopflos zu werden. Man soll doch in jedem Fall das Dafa und die Kultivierung an die erste Stelle setzen. Falls man keine Arbeit mehr hat, kann man doch auch mehr Zeit einsetzen für die Fa-Bestätigung, mehr Fa lernen und sich besser kultivieren. Natürlich muss man sich auch um den Lebensunterhalt kümmern. Es ist schon in Ordnung, sich eine gewisse Zeit zu nehmen, um eine neue Arbeit zu suchen. Aber ich war damals wirklich kopflos, enttäuscht und fand, dass das Leben sehr schwierig ist. Ich nutzte meine plötzlich so viel freie Zeit nicht, um mehr für die Fa-Bestätigung zu tun, sondern vertrödelte viel Zeit damit, Kungfu-Romane zu lesen. Um meinen Druck loszuwerden und mich zu entspannen, hatte ich alle Kungfu -Romane gelesen, die ich zu Hause hatte. Ich dachte nicht im geringsten daran, wie ich das Fa nun besser bestätigen könnte und die Menschen zu erretten, sondern nur, wie ich Arbeit finden und mehr Geld verdienen könnte. Das war damals mein wahrer Zustand und viele Mitpraktizierende wussten nichts davon.

Aber je mehr ich über Arbeit und Geld nachdachte, desto schlechter wurde das Ergebnis. Dieser schlechte Zustand dauerte etwa acht Monate. Eigentlich sollte ich mit meinen Fachkenntnissen kein Problem haben, eine neue Arbeit zu finden. Aber ich konnte damals einfach nicht meine Eigensinne sehen. Außerdem hatten wir auch keine Probleme mit unserem Lebensunterhalt, da meine Frau Arbeit hatte. Dies zeigte eben genau das Problem meiner Kultivierung auf. Als ich auf Schwierigkeiten traf, dachte ich zuerst an mich selbst und an meine eigenen Interessen und setzte Dafa in den Hintergrund. Ich suchte sogar noch Gründe dafür, um dies zu rechtfertigen. Wie zum Beispiel: Nur wenn man seinen Lebensunterhalt sichert, kann man das Fa besser bestätigen. Wenn ich viel Geld verdiene, kann ich auch Dafa-Projekte besser unterstützen und so weiter. So kamen alle meine egoistischen Anschauungen zum Vorschein. Aber ich hatte damals meine Eigensinne gar nicht erst bemerkt, geschweige denn aktiv beseitigt. Wenn ich damals wirklich mich selbst hätte loslassen können und auch die Dinge unter den gewöhnlichen Menschen gut hätte regeln können, so glaube ich, wäre das Ergebnis mit Sicherheit anders gewesen.

Jetzt werden die Projekte der Fa-Bestätigung immer größer, die Dinge, die wir machen müssen, werden auch immer mehr. Deshalb passiert es leicht, dass man manchmal das Fa-Lernen und die Kultivierung vergisst. Es ist besonders wichtig für die Koordinatoren und Organisatoren, während der Kultivierung hohe Anforderungen an sich selbst zu stellen, nur dann können sie in komplizierten Situationen die Arbeit für Dafa gut machen. Sonst wird es schief gehen. Als ich ein Projekt koordinierte, musste ich in unterschiedlichen Gegenden mit den unterschiedlichsten Menschen verkehren. Eines Tages entdeckte ich, dass sich die Praktizierenden aus einer bestimmten Gegend über mich bei einem anderen Koordinator beschwert hatten. Dieser Brief war am Ende auch bei mir gelandet. Ich dachte bei mir, dass ich mit Sicherheit keine größeren Fehler begangen habe, worüber man sich hätte beschweren können. So las ich völlig unbedarft den Brief. Aber nachdem ich den Brief gelesen hatte, schoss mir alles mögliche durch den Kopf. Der Brief ging durch und durch. In dem Brief wurde mein Handeln fast wie ein unverzeihliches Verbrechen beschrieben. Das war vielleicht ein Gefühl! Letztendlich schaute ich tatsächlich nach Innen, um herauszufinden welche Probleme ich eigentlich hatte.

Der Vorgang war damals so: Das Projekt lief in einer bestimmten Gegend nie glatt und sie waren im Vergleich zu anderen Gegenden zurückgeblieben. Aber ich wollte helfen und so hatte ich einen bestimmten Termin nur wegen ihnen zweimal verschoben, sodass sie mehr Zeit hatten, diese Sache zu schaffen. Aber sie konnten es trotzdem nicht schaffen. Letztendlich war ich darüber verärgert. Aber die Praktizierenden aus jener Gegend gaben sich in dieser Zeit wirklich große Mühe und hatten auch Hoffnung, es zu schaffen, nur brauchten sie noch mehr Zeit. So verschob ich den Termin noch einmal. Aber ich war sehr nervös dabei. Endlich hatten sie diese Sache erfolgreich hinter sich gebracht und ein Praktizierender rief mich voller Freude an, aber ich war leider nicht zu erreichen und hatte auch seine hinterlassene Nachrichten nicht abgehört. Als er mich abermals anrief, telefonierte ich gerade. Ich sagte ungeduldig zu ihm, dass ich gerade beschäftigt sei und er mit dem Organisator aus seiner Gegend darüber sprechen sollte. Als ich am Abend die Informationsbroschüren las, welche von ihnen geschickt worden waren, merkte ich sofort, dass es gleich auf der ersten Seite ein Foto gab, welches keinesfalls den Anforderungen entsprach. So las ich nicht mehr weiter und sagte ihnen einfach, dass es so nicht ginge. Später erfuhr ich, dass dieses Foto nur einen Vorgang zeigte. Es gab noch andere Vorgänge, die unseren Anforderungen entsprach. Vielleicht wurden dadurch die Fortschritte dieses Vorgangs gestört. Deshalb glaubten sie, dass ich absichtlich gegen sie gearbeitet hätte und es dadurch nicht schaffen konnten. Das Problem sei sehr schlimm und mein Verhalten äußerst schlecht, sie müssten nun aufrichtige Gedanken aussenden, um das Böse, das mich stört, zu beseitigen und so weiter.

Dieser Vorfall lässt mich zutiefst verstehen, wie wichtig es ist, unser Herz zu kultivieren. Egal, was wir machen, ist dies eine Gelegenheit, uns zu kultivieren. Wir müssen jeder Zeit daran denken, dass wir Kultivierende sind. Jeder Vorfall ist für uns eine Gelegenheit, uns zu kultivieren und zu erhöhen und kein Vorfall ist einfach, sondern er enthält auch immer eine große Chance für unsere eigene Kultivierung. Als Koordinatoren müssen wir noch mehr auf unsere Worte und unser Verhalten achten und an uns selbst noch höhere Anforderungen stellen. Objektiv gesehen, gab es in diesem Brief viele Dinge, die der Tatsache nicht entsprachen und die auch mit der Xinxing des Verfassers zu tun hatten. Aber ich bedankte mich trotzdem sehr bei ihm, weil er mich noch rechtzeitig nach Innen schauen ließ, um meine Unzulänglichkeiten zu finden. Später habe ich stets daran gedacht, rechtzeitig an mich selbst höhere Anforderungen zu stellen, sobald Probleme bei der Koordination auftraten.

Wenn man sich in einem Vorhaben verfängt und beim Fa-Lernen und der eigenen Kultivierung nachlässt, wird sich eine schlechte Geistesverfassung auch in normalen Kontakten widerspiegeln. Neulich hatte ich einige Male meine Beherrschung verloren, als ich mit einem Kollegen über unsere Arbeit diskutierte. Danach sagte der Kollege zu mir, dass er immer geglaubt hätte, dass wenn man Falun Gong kultiviert, sich auch die Laune verbessert. Seine Worte hatten mich auf einen Schlag wach werden lassen. Es ist richtig, dass ich viele Dinge koordinieren und verantworten muss und mein Druck auch sehr groß ist. Aber all dies darf nicht der Grund dafür sein, mein Herz nicht mehr zu kultivieren und meine Eigensinne nicht mehr zu beseitigen. Sonst ist alles was ich tue einem gewöhnlichen Menschen gleich. Nur wenn wir uns gut kultivieren, können wir auch die Dafa-Arbeit gut machen.

Kultivierung in der letzten Phase

Der Meister hat uns deutlich erklärt, dass je näher die Zeit der Vollendung entgegengeht, desto fleißiger sollten wir uns kultivieren. Das zeigt uns auch auf, dass wir in dieser letzten Phase manchmal nicht besonders fleißig waren.

Oft schon habe ich gehört, dass die beschäftigten Praktizierenden immer mehr zu tun haben und die nicht beschäftigten Praktizierenden immer weniger tun.

Einerseits vermehren sich die Projekte in der Zeit der Fa-Bestätigung, und so haben manche Praktizierenden immer mehr zu tun. Dadurch geraten sie leicht in den Arbeitszustand eines gewöhnlichen Menschen und kultivieren sich nicht immer fleißig; andererseits je lockerer die Situation scheint, je mehr sich das Leben der gewöhnlichen Menschen bei der Kultivierung breit macht, desto nachlässiger werden manche Praktizierenden, die fest in das Leben gewöhnlicher Menschen eingebunden sind. Sie kommen immer weiter von ihrer Kultivierungsumgebung ab, machen immer weniger, um das Fa zu bestätigen und kommen nicht mehr fleißig genug voran.

Aber egal unter welchen Umständen, sollten wir uns über einen Punkt ganz klar sein, nämlich je näher wir der Vollendung entgegen gehen, desto höher sind die Anforderung an die Praktizierenden und desto schwieriger ist es. Wenn wir nicht mehr fleißig genug sind, werden wir vielleicht einmal unser Verhalten sehr stark bereuen.

Es gibt bestimmt einen Grund dafür, warum die Zeit der Fa-Bestätigung noch nicht zum Ende gekommen ist. Das kosmische Dafa wird nicht verfolgt bis in alle Ewigkeit, die restliche Zeit kann auch nicht mehr allzu lang sein. In tausend und abertausend Jahren bekommen wir nur einmal diese unschätzbare Chance. Meine lieben Mitpraktizierenden, lasst uns in der letzten Phase der Fa-Bestätigung gemeinsam fleißiger vorankommen.

(Erfahrungsaustausch der Fa-Konferenz in Minnesota, Region Mitte der USA 2007 )