Aus dem selbst geschaffenen Gefängnis ausbrechen: Ein Austausch mit behinderten Falun Dafa-Praktizierenden (Teil 2)

Von der vierten Konferenz zum Erfahrungsaustausch per Internet für Praktizierende in China

(Minghui.de)

Teil 1: www.minghui.de/artikel/43854.html

Ich erinnere mich an einen Winterabend vor mehreren Jahren, als ich Dutzende von CDs zur Wahrheitsaufklärung erhalten hatte und alleine hinausging. Als ich beim Verteilen der Materialien war, hörte ich die Schritte von jemandem im Schnee auf mich zukommen. Ich hatte ein bisschen Angst gehabt, zwang mich aber, mit meiner Arbeit fortzufahren. Als jene Person mich erblickte, blieb sie stehen. Obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, erkannte ich anhand der Silhouette, dass es der mir am meisten vertraute Mensch war - mein Vater. Später erfuhr ich, dass meine Mutter sich Sorgen um mich gemacht und meinen Vater gebeten hatte, nach mir zu sehen. Sie hatten befürchtet, dass ich hinfallen und vielleicht nicht wieder aufstehen könnte und draußen erfrieren würde. In diesem Augenblick war ich tief bewegt. Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich und Dafa unterstützen, und ich bin sehr bewegt, dass sie die richtige Wahl für ihre Zukunft getroffen haben!

Bis zum heutigen Tag unterstützt mich meine Familie und ich weiß, dass dies mit meinen reinen aufrichtigen Gedanken zu tun hat. Es lässt mich lebhaft spüren, dass „alle Lebewesen für das Fa gekommen sind”.

Während der ersten beiden Jahre der Unterdrückung von Dafa verloren wir unsere Kultivierungsumgebung und das häusliche Umfeld meiner Mitpraktizierenden war nicht gut. Nur bei mir war das Umfeld gut, und so kamen die Mitpraktizierenden gerne zu mir nach Hause. Man sah oft Praktizierende bei mir zu Hause; es lag in der Nähe der Stadtverwaltung. Es kamen Praktizierende aus allen Nachbarsdörfern, besonders wenn Markt war. Später brachten die Praktizierenden aus anderen Orten für gewöhnlich die neuesten Artikel des Meisters mit, die dann von hier aus an andere Praktizierende weitergeleitet wurden. Zu der Zeit hatten wir noch keinen Drucker, sodass wir viele handgeschriebene Kopien machten. Dann wurde Minghui Weekly veröffentlicht, ein Mittel, durch das wir unsere Erfahrungen miteinander austauschen konnten. Auch sie wurde in mein Haus gebracht. Und so gründete ich mit der Hilfe meiner Familie und der Mitpraktizierenden unsere lokale Materialstelle.

Die Gründung einer Produktionsstätte für Informationsmaterialien

Ende 2002 kehrte mein älterer Bruder nach Hause zurück und brachte mir einen Computer mit.

Zu diesem Zeitpunkt benutzten wir eine Einwahlverbindung, um ins Internet zu gelangen, und ich hoffte, auf der Minghui-Webseite surfen zu können. Ich erinnere mich an den aufregenden Augenblick, als ich zum ersten Mal mit Minghui verbunden war. Ich konnte kaum glauben, dass ich die Internetblockade wirklich durchbrochen hatte und auf die Minghui-Webseite gelangt war. Was früher so schwierig und unerreichbar war, wurde nun so einfach.

Später dachte ich, dass es schön wäre, einen Drucker zu haben, um Sachen aus dem Internet ausdrucken zu können. So bat ich einen Mitpraktizierenden, sich nach den Preisen für Drucker zu erkundigen. Als dieser Praktizierende zurückkam, hatte er tatsächlich schon einen Drucker bei sich - einen Canon S200. Er sagte, dass er ihn von einem Praktizierenden aus dem Bezirk gekauft habe, und jener Praktizierende habe nicht einmal Geld dafür verlangt. So wurde meine kleine Produktionsstätte für Informationsmaterialien gegründet; dies geschah ungefähr im Mai 2003.

Während des Prozesses der Herstellung von Materialien ersetzten wir den Drucker mehrere Male. Zudem kauften wir ein Aufnahmegerät, eine Versiegelmaschine, eine große Papier-Schneidemaschine sowie das Zubehör für die Herstellung von Büchern. Wir konnten alles herstellen, wie etwa Broschüren, Zeitungen, Flyer und CDs über die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei. Wir können alles machen, was erforderlich ist. Wir sind gewachsen, wobei wir am Anfang nichts hatten und nichts wussten. Wir haben viele Schwierigkeiten erlebt, aber wir haben gute Ergebnisse erzielt; über die Details werde ich hier nicht sprechen. Letztes Jahr, als ich die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei druckte, musste ich die halbe Nacht aufbleiben, etwa bis zwei oder drei Uhr morgens, aber ich war nicht müde. Ich schlief nur zwei bis drei Stunden pro Nacht und ruhte mich tagsüber etwas aus, insgesamt weniger als fünf Stunden. Jedoch befand sich mein Geist in einem sehr guten Zustand.

Meine Produktionsstätte für Informationsmaterialien, obwohl es nur eine familiäre war, versorgte in der Tat mehrere Dutzend Praktizierende aus unserer ganzen Gemeinde mit wöchentlichen Newslettern und Informationsmaterialien. Gleich zu Anfang hatte ich nach jemandem gesucht, der mit mir die Koordination übernehmen könnte. Ich wusste, dass die Aufrechterhaltung des Normalbetriebs einer solchen Produktionsstätte nicht von einer Person abhängen konnte und ich fand schnell einen Partner. Die Frau jenes Praktizierenden praktiziert ebenfalls Falun Gong; sie schloss sich uns an und half beim Einbinden der Materialien. In den Jahren unserer Zusammenarbeit halfen wir uns gegenseitig, die Mängel des anderen auszugleichen und wurden ein sehr effektives Team. Bis zu dem Zeitpunkt, da ich den Ort verließ, gab ich alles, was ich hatte, einschließlich des Hauses. Jene Praktizierenden betreiben die Materialstätte noch heute.

(Fortsetzung folgt)