Über die Verfolgung, die ich im Tianjin Frauengefängnis erfahren und gesehen habe (Teil 1)

(Minghui.de) In diesem Artikel beschreibe ich die Verfolgung, die ich im Tianjin Frauengefängnis erfahren und gesehen habe.

1. Körperlicher Missbrauch der Falun Dafa-Praktizierenden, weil sie die Gefängnisregeln nicht rezitieren

Wenn Praktizierende zum ersten Mal ins Gefängnis geschickt wurden, trennte man sie von den anderen und steckte sie in unterschiedliche Zellen, damit sich in jeder Zelle nur eine Praktizierende aufhielt. Wenn sich eine Praktizierende weigerte, die Gefängnisregeln zu rezitieren, zwangen die Wachen sie, ihre Nase und Zehen gegen eine Wand zu pressen und völlig still zu stehen, mit beiden Händen ganz gerade entlang der Seite haltend. Zwei „Assistenten” standen auf jeder Seite und schrieen und attackierten die Praktizierende, wann immer sie sich bewegte.

Wenn Praktizierende sich immer noch weigerten, die Gefängnisregeln zu rezitieren, zwang man sie, von morgens bis in die Nacht zu stehen, also insgesamt mehr als 16 Stunden. Die Füße und Knöcheln einiger Praktizierende schwollen an und schmerzten und ihre Gelenke ließen sich nicht mehr abbiegen. Sie waren auf die Hilfe anderer angewiesen, die sie ins Badezimmer trugen. (Anmerkung der Redaktion: Weil die Praktizierenden keine Verbrechen begangen haben und keine Kriminelle sind, protestieren sie häufig gegen ihre unrechtmäßige Inhaftierung, indem sie sich weigern, die Gefängnisregeln zu rezitieren oder eine Gefängnisuniform zu tragen.)

2. Die Praktizierenden ihrer grundlegenden Würde und ihrer Menschenrechte berauben

Praktizierende dürfen das Badezimmer nicht benutzen, wenn sie es benötigen. Jeden Tag durfte jeweils nur eine Praktizierende zwei Mal das Badezimmer benutzen. Um Praktizierende daran zu hindern, sich zu sehen, ließen die Wachen sie nicht zu zweit ins Badezimmer und auch nie länger als zwei Minuten. Einige Praktizierende bekamen Bauchschmerzen, weil es ihnen so lange nicht erlaubt war, das Badezimmer zu benutzen. Für standhafte Praktizierende, die sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, quälten die Gefängnismitarbeiter sie, indem sie ihnen überhaupt nicht erlaubten, das Badezimmer zu benutzen und ihnen verboten, sich zu bewegen. Gewöhnlich braucht eine Praktizierende bereits fünf Minuten, um zum Badezimmer zu gelangen, doch wenn sie dort angelangt war, meinte die Wache, dass die Zeit bereits um sei und zwang die Praktizierende zurückzugehen. Einige Praktizierende benutzten eine Woche lang keine Toilette und bekamen eine schwere Verstopfung. Als man ihnen schließlich erlaubte, [auf Toilette] zu gehen, mussten einige von ihnen die verhärteten Fäkalien mit den Fingern herausholen. Die Verstopfung bei einigen Praktizierenden verursachten Analfissuren und rektalen Prolaps [Anmerkung: der Mastdarm sackt ab bzw. tritt aus dem After heraus] mit schweren Blutungen über den gesamten Badezimmerboden.

Die Wachen verweigerten den Praktizierenden auch den Kauf von Sachen wie Öl zum Kochen des Essens und Trinkwasser. Die Gefängnisverwaltung ignorierte einfach die Misshandlungen der Praktizierenden. Man tat wirklich alles Mögliche, um die Praktizierenden zu verfolgen.

3. Zwangsernährung

Einige Praktizierende wurden gezwungen, von morgens bis in die Nacht - über 16 Stunden lang - hinter einer Tür zu stehen. Die Wachen misshandelten sogar eine 70-jährige Frau auf diese Weise. Praktizierende, die Symptome aufwiesen, die auch nur im Entferntesten denen des Bluthochdrucks ähnelten, wurden von den Wachen, die keine medizinische Ausbildung hatten, mit Medikamenten zwangsernährt. Einige Praktizierende erstickten sogar an der brutalen Zwangsernährung.

Einige Praktizierende wurden in Einzelhaft gesteckt. Normalerweise benötigt es eine Erlaubnis von höherer Stelle, um Gefangene in eine Einzelzelle sperren zu dürfen, doch bei Praktizierenden wurde es nach Belieben gemacht. Praktizierende, die sich weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, wurden barfuß über 24 Stunden lang in Einzelhaft gesperrt. Durch das lange Stehen schwollen die Füße stark an. Einige Praktizierende wurden gezwungen, mehrere Monate lang zu stehen. In Verbindung mit der Einzelhaft wurden die Praktizierenden auch häufig vom Schlafen abgehalten.

4. Schlafentzug

Um die Praktizierenden ”umzuerziehen», wechselten sich Gefängnismitarbeiter und Kollaborateure ab, sie mit falschen Erleuchtungstheorien zu belehren. Wenn das Bewusstsein einer Praktizierenden aufgrund des langen Schlafentzuges schwach wurde oder wenn sie keinen klaren Kopf hatte, wurde sie gewaltsam „umerzogen”.


5. Gedankenkontrolle und Gehirnwäsche mit der Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas

Nach dem Frühstück wurden die Praktizierenden in den Gang oder in den Fernsehraum gezerrt, um sich das „Fokus Interview” von CCTV anzuschauen. Man forderte von den Praktizierenden, nach jeder Episode einen Bericht zu schreiben. Die Wachen zwangen die Praktizierenden auch, viele verleumdende Artikel über Falun Gong zu lesen. Jeder Weigerung wurde mit körperlicher Bestrafung und Folter begegnet. Gefängnismitarbeiter lasen solche Artikel auch laut vor. Am Nachmittag zwang man Praktizierende, mit dem Anschauen und dem Lesen dieser boshaften Propaganda fort zu fahren. Nach dem Abendessen mussten sich die Praktizierenden die 7-Uhr-Nachrichten anschauen und weitere Episoden des „Fokus Interviews”, die häufig Falun Dafa verleumdeten, und wieder wurde ein Bericht darüber gefordert. Am Ende des Tages zwang man die Praktizierenden wieder zu stehen.