Neueste Verfolgung im Zwangsarbeitslager Masanjia

(Minghui.de) Im Zwangsarbeitslager Masanjia, Provinz Jilin, sind gegenwärtig über 100 Falun Dafa- Praktizierende gefangen.

Im September 2006 „borgte” das Zwangsarbeitslager Masanjia eine Reihe von Aufsehern aus anderen Lagern aus. Diese taten sich mit den Aufseherinnen von Masanjia zusammen, um die Praktizierenden, die sich nicht reformieren ließen, mit ausgefallenen Mitteln zu foltern.

Sie fesselten Praktizierende an zwei Metallbetten, wobei sie deren Hände soweit wie möglich ausreckten. Einigen wurden die Hände an die Waden gebunden, sodass sie sich bücken mussten ohne die Möglichkeit, aufrecht zu stehen oder sich zu setzen. Das ist mit der Zeit sehr schmerzvoll ,da das ganze Körpergewicht sich auf die gefesselten Teile legt. Die Aufseher drohten: ”Keine Garantieerklärung (1) - kein Essen und Schlafen.” Von Zeit zu Zeit kam einer von ihnen herein und fragte: „ Willst du nun die Garantieerklärung schreiben?” Wenn es immer noch nein hieß, machten sie den Abstand zwischen den beiden Metallbetten größer, was den Schmerz verstärkte. Davon zitterten die Praktizierende unbeherrscht und ihr Körper wurde nass vor Schweiß. Bei einigen entstanden große Blasen bei den Handschellen, die gelegentlich platzten und eine Flüssigkeit ausschieden. Einige wurde für mehrere Tage und Nächte oder sogar Wochen gefesselt. Wenn ein Praktizierender ohnmächtig wurde, schlugen und beschimpften ihn die Aufseher oder sie stießen ihm die Finger in die Achselhöhle. Sie sperrten einigen Praktizierenden den Mund auf und gaben ihnen zwangsweise unbekannte Drogen hinein.

In jenen Tagen konnte man von Zeit zu Zeit in den Fluren Rufe wie „Falun Dafa ist gut!” und die Geräusche von Schlägen und Flüchen der Aufseher hören.

Im Oktober wurde das erste Lager von Masanjia aufgelöst. Etwa 700 gewöhnliche Gefangene wurden in das 2. Frauenlager überstellt, in dem Falun Dafa- Praktizierende gefangen sind. Nun mussten sie um 4.30 Uhr aufstehen und um 5 Uhr mit den Handarbeiten beginnen. Manchmal mussten sie bis um 22 Uhr arbeiten oder sogar noch länger, wenn die geforderte Quote nicht rechtzeitig erfüllt war. Die Arbeitstage haben 14 bis 15 Stunden ohne Essenspausen und eine kurze Pause am Nachmittag. Einige müssen schwere Arbeit leisten wie Korn abladen oder Abfälle fortschaffen. Einige mussten Baumwollkleidung machen, Knoblauch abpellen, und Handwerkliches in der Werkstatt neben den verbrecherischen Gefangenen machen. Einige mussten den verschneiten Untergrund aufgraben. Ihre Gefangenenzeit wurde oft verlängert, wenn sie irgend einem Befehl nicht gehorchten.

Einige Praktizierende erlebten starken geistigen und körperlichen Stress, wenn sie der gewaltsamen Reform nachgegeben hatten.

Eines Tages im November 2006 riefen alle Falun Dafa- Praktizierenden gemeinsam: „Falun Dafa ist gut!” Das erschreckte die Übeltäter und drückte den Entschluss der Praktizierenden aus, Falun Dafa weiter zu praktizieren und es aufrecht zu erhalten. Die Verfolgungszustände in verschiedenen Divisionen Masanjias waren die folgenden:

Werkstätten: Zwangsarbeit beginnt um 6 Uhr und endet gegen 20 oder 21 Uhr. Jedenfalls haben einige Divisionen diese Art Verfolgung ausgesetzt oder erleichtert, nachdem die Dafa- Praktizierenden fortgesetzt Gegenverfolgungs- oder nicht Zusammenarbeits-Aktivitäten durchgeführt haben. Einige Divisionen entscheiden, ob ein Praktizierender arbeitet oder nicht. Wenn ein Praktizierender zum Arbeiten gezwungen ist, muss er in der Werkstatt sein, kann sich nicht umherbewegen und wird ständig von gewöhnlichen Gefangenen überwacht.

Die Zellen: Wenn Praktizierende in Zellen eingeschlossen sind, dürfen sie nicht heraustreten oder andere Zellen besuchen. Die Tür muss zugeschlossen sein. Außer bei Besuchen von Familienangehörigen oder zu Einkäufen im Lagerladen können die Praktizierenden die Zelle für Monate nicht verlassen. Ob sie nun in der Werkstätte oder in der Zelle sind, stehen sie ständig unter Beobachtung - manchmal auch heimlich - durch gewöhnliche Gefangene, die von den Aufsehern dazu befohlen werden. Diese berichten alles, was sie sehen, selbst Belanglosigkeiten, den Aufsehern.

Das Besuchsbüro: Für die monatlichen Besuche benötigen die Familienangehörigen mindestens eine, manchmal bis zu drei oder vier Stunden, um all die schwierigen und zeitraubenden Vorgänge beim Besuchsbüro, Lagerabteilungen, und Lagerverwaltungsstellen zu erfüllen. Jedenfalls nimmt das bei Besuchern von gewöhnlichen Gefangenen nur eine halbe Stunde in Anspruch. Darüber hinaus können Dafa- Praktizierende ihre Familie nur per Telefon besuchen unter dem Vorwand, dass das Provinzbüro es so für Praktizierende angeordnet habe. Die beobachtenden Aufseher hören während der Unterhaltung mit. Immer, wenn sie das Thema Falun Gong hören oder etwas über „empfindliche” Sachen, lassen sie sofort eine Warnung los oder beschneiden die Besuchszeit. Praktizierende dürfen nichts von Besuchern in Empfang nehmen, nicht einmal Obst.

Das strikt kontrollierte Team: Es gibt zehn kleine Zellen und zwei große streng kontrollierte Räume mit einem Monitor in jedem von ihnen. Zwischen Ende 2003 und Ende 2004, der Zeit der wildesten Verfolgung, verweigerten die Praktizierenden die Zwangsarbeit und setzten ihr Praktizieren von Falun Dafa fort. 20 Praktizierende wurden damals mehrmals in die streng überwachten Zellen oder Räume eingeschlossen. Die längste Zeit war drei Monate. Es gab täglich nur zwei Mahlzeiten: Kornporridge und eingelegtes Gemüse zum Frühstück und Kornporridge mit gedämpftem Brot zum Abendessen. Streng bewachte Menschen können sich nicht umherbewegen außer, wenn sie zur Toilette gehen. Zu den Taktiken gehören Schläge, Flüche oder körperliche Strafen (täglich über 10 Stunden lang sitzen, wobei ein Bein gebeugt und das andere gestreckt sein muss wegen der Angst, dass Praktizierende meditieren könnten; „gekreuzte Stöcke” (das bedeutet einen Stock von einem Ärmel in den anderen stecken, um das Übungen von Falun Gong zu verhindern); Zwangsweise Handschellen, Ketten oder andere Folterwerkzeuge zu tragen und Elektroschocks.

Das Gefängniskrankenhaus: Praktizierende im Hungerstreik werden nach dem vierten Tag im Gefängniskrankenhaus zwangsernährt. Zu Beginn werden sie zweimal täglich zwangsernährt und dann ins Arbeitslager zurückgeschickt. Sie kommen ins Krankenhaus, wenn sie den Hungerstreik länger als sieben Tage machen. Die Übeltäter befestigen die vier Glieder des Praktizierenden an einem Bett. Der Nasenernährungsschlauch wird 24 Stunden in der Nase gehalten. Das Lagerpersonal ernährt dann die Praktizierenden täglich drei oder vier Mal mit Milchpulver und Salz. Manche Gefangene nehmen zu viel Salz und ziehen den Schlauch in der Nase aus und ein, um den Praktizierenden zu quälen. Das tun sie entweder aus sich selbst oder auf Befehl der Aufseher. Einige Gefangene halten Hände, Füße und den Kopf des Praktizierenden fest und schlagen sie wild, wenn diese sich weigern, bei der brutalen Zwangsernährung mitzumachen. Von Ende 2003 bis August 2006 wurden etwa 20 Praktizierende durch Dutzende von Malen der Zwangsernährung gequält. Mehrere Praktizierende sind im Lager Masanjia zu Tode misshandelt worden: Zhou Zhi starb im August 2004, Sun Qian im März 2005, Wu Yuan im Dezember 2003 un Guan Wenjiang im August 2004.

Das Bequemlichkeitenlager des Arbeitslagers: Das Einkaufen in diesem Lager geschieht unter der Aufsicht des Gruppenleiters. Gewöhnlich müssen die Praktizierenden in geschlossenen Zellen den Gruppenleiter um Erlaubnis bitten wenn sie etwas Notwendiges einkaufen wollen oder sie müssen anderen Gefangenen zur Werkstatt folgen, und dann den anderen folgen, die zum Einkaufen gehen. Manchmal verwehrt der Gruppenleiter den Praktizierenden den Einkaufsweg, das hat zur Folge, dass sie manchmal monatelang nicht einkaufen können, was ihnen das tägliche Dasein noch mehr erschwert.

Telefonische Anrufe: Nach den Regeln aller Arbeitslager in China dürfen die Gefangenen einmal im Monat nach Hause telefonieren. Manchem Praktizierenden wurde trotzdem erst nach über sechs Monaten ein Gespräch erlaubt. Andere mussten einen besonderen Antrag stellen, was die Zeit auch verlängerte. Einige durften nur kurze Zeit telefonieren und ihre Gespräche wurden von Aufsehern abgehört.

Zellenuntersuchung: Falun Dafa- Praktizierende müssen sich oftmals Durchsuchungen der Zelle gefallen lassen, die von den Divisionsaufsehern, Verwaltungsaufsehern, und bewaffneten Polizisten durchgeführt werden. Diese Untersuchungen finden regelmäßig statt oder auch irgendwann willkürlich, besonders vor Ferienzeiten. Wie berichtet, wurden die meisten Artikel von Meister Li (Lehre von Falun Gong) bei solchen zielgerichteten Durchsuchungen beschlagnahmt. Die Aufseher stehen daneben, wenn die gewöhnlichen Gefangenen die Durchsuchung machen. Manchmal machen sie diese aber auch persönlich. Die besonderen Aufseher allerdings gehen die Zellen jeden Tag durch und machen sofortige Durchsuchungen, wenn ihnen irgendetwas Besonderes auffällt. Um dieses Verhalten unwirksam zu machen, gehen manche Praktizierenden zu den Aufsehern und fordern des Meisters Artikel zurück, wobei sie die Aufseher über die wirklichen Umstände aufklärten. Andere gingen in Hungerstreik und wieder andere versuchten, die Artikel des Meisters direkt aus der Hand der Aufseher zurückzubekommen. Der Erfolg war immer wilde Schlägerei oder strenge Beschränkungen.

Anmerkung:

1. Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.

2. "Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.