Herr Liu Yongwang befindet sich im Jidong Gefängnis. Er liegt im Sterben (Provinz Hebei) (Teil 2)

(Minghui.de)

Teil 1: www.minghui.de/artikel/37881.html

Liu Yongwang's Nacherzählung seiner Leiden im Baoding Zwangsarbeitslager

Am 11. Dezember 2001 wurde ich in die Erste Brigade des Baoding Zwangsarbeitslagers gebracht, wo ich grausamer Folter ausgesetzt war. Als Folge davon ist nun mein linkes Bein verkrüppelt. Ich möchte den Menschen über die von Li Dayong, Hauptmann der Ersten Brigade, begangenen kriminellen Handlungen berichten. Ich rufe die Regierungen und aufrechten und anständigen Menschen der ganzen Welt auf, die von ihm begangenen Verbrechen zu untersuchen.

1. Obwohl ich im Sterben lag, nahm mich das Zwangsarbeitslager auf

Die Bestimmungen des Zwangsarbeitslager lauten explizit: „Jene, ohne zufrieden stellende körperliche Gesundheit, dürfen zur Zwangsarbeit nicht angenommen werden.” Doch das Personal im Arbeitslager missachtete Gesetze und nahm eine Person auf, die sich drei Monate lang in einem Hungerstreik befand und deren Gesundheit in einem lebensbedrohlichen Zustand war.

2. Grausame Zwangsernährung

Während der ersten zwanzig Tage nach meiner Ankunft im Lager, wurde ich intravenös zwangsernährt. Jeden Tag bekam ich zwei Flaschen, eine mit Glucose, eine mit einer Kochsalzlösung. Am 30. Dezember setzten sie die Nährlösungen ab. Am 01. Januar 2002, um 10 Uhr, sagte die Polizei zu mir, sie würden mich zwangsernähren. Zwei Gefangene brachten mich in das Büro des Hauptmanns. Es waren viele Menschen anwesend, einschließlich des Direktors des Öffentlichen Gesundheitssystems Zhang, Gefängnisarzt Du Baochuan und der Hauptmann der Ersten Brigade, Li Dayong. Ein Stuhl stand in der Mitte des Raumes. Du Baochuan forderte mich auf, mich auf den Stuhl zu setzen und einige Leute hielten meinen Kopf und die Arme fest. Mein ganzer Körper schmerzte und ich konnte nur schwer atmen. Du Baochuan gab Anweisungen und fluchte unaufhörlich. Dann nahmen sie einen Metalllöffel, um meinen Mund gewaltsam zu öffnen und eine Zange um den Mund offen zu halten. Sie waren so gewalttätig, dass mein oberer Gaumen zu bluten anfing. Dann fixierten sie meine Zunge, dass ich sie nicht bewegen konnte. Der Gefängnisarzt wies Wang Shunwei an, mit der Zwangsernährung zu beginnen. Wang sagte: „Ich habe das bisher noch nie gemacht.» Der Gefängnisarzt fluchte ihn an und beauftragte die meinen Kopf festhaltende Person, mir die Nase zusammenzudrücken, so dass ich nur durch den Mund atmen konnte. Als ich tief einatmete, wurde ein Löffel Flüssigkeit in meine Kehle eingebracht. Da ich gerade durch den Mund atmete, verschluckte ich mich an der Flüssigkeit. Es fühlte sich an, als würde ich unter Wasser getaucht und gewürgt. Ich empfand unbeschreibliche Angst und hielt unbewusst den Atem an, als ein weiterer Löffel Flüssigkeit unter Zwang in meinen Rachen gelangte. Später bekam ich heraus, dass die Flüssigkeit eine Mischung aus Milchpulver, Salz und Wasser war. Sie machten damit immer weiter. Ich kämpfte, konnte mich aber nicht rühren. Ich fürchtete, ermordet zu werden. Eine größere Menge der Flüssigkeit war in meine Lungen geraten.

Nachdem ich zwangsernährt wurde, schmerzte mein ganzer Körper, ganz besonders der Brustbereich. Ich brach in kalten Schweiß aus, doch der Gefängnisarzt lachte gehässig und verspottete mich. Ganz offensichtlich benutzten sie diese Methode, um ihre Opfer einzuschüchtern.

Im Januar 2002, spuckte der 46-jährige Falun Gong-Praktizierende Ping Guoguang ständig Blut. Er starb zwei Wochen später.

3. Bewusstlos und Verlust der Kontrolle über Körperfunktionen

Ich wurde in eine Haftzelle gebracht. Ich hatte heftige Brustschmerzen und konnte kaum atmen. Ich atmete schwer und hatte Fieber. Mein Herzschlag ging hoch bis auf 120 und ich konnte nur auf dem Bettgestell liegen. Wenn ich meinen Kopf anhob, konnte ich nicht atmen und hatte Brustschmerzen. Gegen 17 oder 18 Uhr fühlte ich plötzlich heftige Schmerzen, ein Frösteln und musste den Darm entleeren. Sie brachten mir einen Spucknapf. Ich hatte Schwierigkeiten auf dem Bett zu liegen. Wenn ich auf dem Bett lag, hatte ich fürchterliche Brustschmerzen und verlor mein Bewusstsein. Als ich aufwachte, lag ich im Bett. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich bewusstlos war. Keiner wollte mir etwas sagen, außer, dass ich inkontinent war. Dann deuteten sie auf einen Kotflecken auf der Bettdecke. Der schnelle Herzschlag, die Atemlosigkeit und die Schmerzen dauerten an. Am folgenden Tag hörte ich jemanden sagen, sie wären vorbereitet, mich zwangszuernähren. Ich war daher gezwungen, wieder mit dem Essen anzufangen. Sie führten keine Zwangsernährung durch.

Am Abend des 02. Januar, spuckte ich etwas Blut und hatte Nasenbluten. Ich spuckte viele Mundvoll blut auf den Boden. Ein Arzt von der Gesundheitsabteilung prüfte das Blut auf dem Boden und sagte, es käme nicht vom Magen. Er ordnete an, dass es aufgewischt wird und unternahm nichts weiter. Chen Guang, der Dienst hatte, fand heraus, dass meine Augen rot waren und rief den Arzt, um meine Temperatur zu messen. Später kam ich in den Notfallraum im 252. Hospital und erhielt fünf Flaschen intravenös (I.V.). Am folgenden Tag wurde ich in das Zwangsarbeitslager zurückgebracht.

Ich war bettlägerig. Wenn ich meinen Kopf hob oder mich auf die Seite drehte, japste ich nach Luft, hatte Brustschmerzen und spuckte Blut. Dies hielt über einen Monat an.

Ab 03. Januar schlossen sie mich in eine Haftzelle ein und legten mir eine Infusion an. Ich hatte sehr hohes Fieber. Während dieser Zeit war ich halb ohnmächtig. Später hörte ich, dass es gefährlich war, so eine hohe Körpertemperatur zu haben.

4. An Tuberkulose leidende Menschen und solche mit verkrüppelten Beinen wurden eingesperrt

Damals spuckte ich Blut, jemand namens Zhang Wanxin aus dem Nordwesten, der Tuberkulose in fortgeschrittenem Stadium hatte, war auch in meiner Zelle eingesperrt. Die Bestimmungen des Zwangsarbeitslagers legen fest, dass Menschen mit ansteckenden Krankheiten nicht aufgenommen werden dürfen. Doch die Autoritäten missachten alle Gesetze.

Seit dem 03. Januar lag ich im Bett. Dann ging meine Temperatur langsam zurück und ich hatte seltsame Gefühle in meinem linken Bein. Es war nur ein Gefühl, doch es war nicht wirklich schmerzhaft. Auch konnte ich meine Beine nicht bewegen. Im September wurde ich zur Untersuchung in das Nanshi Abteilungshospital gebracht und man teilte mir mit, dass ich eine Nervenverletzung habe. Ich konnte den Gefängnisarzt Du Baochuan und den Ersten Brigade Hauptmann Li Dayong verklagen, da sie die Regelung 248 des Strafrechts verletzt hatten, welches sich mit dem Missbrauch von Gefangenen befasst. Gefängnisarzt Du Baochuan hatte auch die Regelung 335 des Strafrechts verletzt, welche gewissenloses medizinisches Handeln betrifft.

5. Ein Bestrafungsraum wurde eingerichtet und Praktizierende werden täglich geschlagen

Im Juli 2002 richtete die Erste Brigade auf einer Seite der Haftzellen drei Räume ein, die als
Bestrafungsräume benutzt wurden. Sie wendeten zu allen Zeiten unmenschliche Folter bei Praktizierenden an, die es ablehnten, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Praktizierende wurden mit Elektroschockgeräten misshandelt, was zu Brandblasen am ganzen Körper führte. Sie erlitten auch andere Verletzungen. Die ganze Erste Brigade war von Angst erfüllt. Dies hielt für sechs Monate bis zu einem Jahr an. Wenn sie die Praktizierenden folterten schlossen sie alle Fenster. Sie stellten auch sicher, dass es keine Augenzeugen gab und sagten der diensthabenden Person, sie solle irgendwo hin gehen, wenn sie die Praktizierenden folterten. Immer wenn sie die Folterungen für eine Weile unterbrachen, konnte man in diesem Bereich verbranntes Fleisch riechen. Sie benutzten einen Wischlappen, um das Blut der Praktizierenden aufzuwischen.

Praktizierende, die eine Reueerklärung geschrieben hatten, um ihre „Umerziehungserklärungen” zu widerrufen, die sie unter grausamer Folter abgegeben hatten, wurden aufs Neue verprügelt.

6. Das „Tötungsseil” schnitt in mein Fleisch

Am Morgen des 13. Oktober 2002, beauftragte die Polizei vier Personen, mich in den Bestrafungsraum zu bringen. Die Polizisten Liu Yuesheng und Li Dayong benutzten ein ”Tötungsseil», um mich zu foltern. Sie legten ein Seil um meine Brust und fragten mich: „Lässt Du Dich umerziehen (1) oder nicht?” Ich sagte: „Es verstößt gegen das Gesetz, Menschen zu foltern.” Dann zogen sie mir die Jacke aus, so dass ich nur noch dünne Kleidung an hatte. Sie wanden ein Seil um meinen Nacken, banden es dann in verschiedenen Schlingen um meine Schultern, Achselhöhlen und Arme. Dann wurde das Seil hinter meinem Rücken festgebunden und ich in die Höhe gezogen. Das erste Mal, als sie mich hochseilten, hielt Liu Yuesheng meinen Kopf und zwei andere brachten mich in eine Rückenlage. Weil das Binden eines Seils über eine lange Zeit auf diese Weise die Arme verkrüppelt, lockerten sie das Seil nach einer Weile. Sie seilten mich täglich drei Mal hoch. Am zweiten Tag, steckten sie kleine Stöcke und Weinflaschen unter meine Achselhöhlen, so dass das Seil noch fester gebunden werden konnte. Das Seil schnitt in mein Fleisch. Von den Einschnitten habe ich immer noch Narben an meinen Schultern.

Fortsetzung folgt....


Anmerkung:

"Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong-Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.