Sich selbst loslassen beim Erklären der wahren Umstände der Verfolgung und der Errettung aller Lebewesen

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Australien 2006

(Minghui.de)

Hochgeschätzter Meister, werte Mitpraktizierende, seid gegrüßt!

In den vergangenen sieben Jahren bin ich gemeinsam mit Hunderten und gar Tausenden von Praktizierenden den aufrechten Weg gegangen, um das Fa zu bestätigen und die Lebewesen zu erretten. Entlang des Weges habe ich Schritt gehalten, aber so manches mal bin ich auch hingefallen. Es gab Zeiten, die ich mit vielen Praktizierenden zusammen war und auch Zeiten, in denen ich alleine war.

Zurückblickend auf meinen Weg der Fa-Berichtigung, bin ich reifer und standfester geworden und habe vor allem die Wichtigkeit erkannt, immer nach innen zu schauen, um meine eigenen Unzulänglichkeiten zu finden. Dabei habe ich eine ganz andere Art von Freiheit entdeckt. Meine friedvollsten Momente sind genau dann, wenn ich meine eigenen Fehler entdecke und es schaffe, sie zu beseitigen. Ich fühle dabei, dass ein schweres Gewicht, das mich herunterzieht, einfach abfällt. In solchen Momenten fühle ich mich wie ein tanzendes Teilchen im Universum, völlig frei, segensreich und vollkommen verschmolzen mit dem Fa.

Früher sah ich bei Konflikten immer zuerst die Fehler bei den anderen. Jetzt weiß ich, dass dies an meinem niedrigen Verständnis vom Fa lag. Ich wusste nicht, wie man tief nach innen schaut, um Eigensinne zu finden. Sobald ich meine Anschauung änderte und lernte, nach innen zu schauen, bekam mich mehr Verständnis und die Zusammenarbeit mit anderen Praktizierenden wurde harmonischer.

Als sich mein Fa-Verständnis erhöhte, verbesserte sich dabei auch die Auswirkung bei der Erklärung der wahren Umstände. Ich erkläre nicht nur einfach die wahren Umstände der Verfolgung, sondern ich nehme mir Zeit, den Menschen zuzuhören. Ich finde heraus, für was sich die Menschen interessieren und spreche mit ihnen darüber. Ich zeige ihnen mein Interesse an ihnen und interessierte mich wirklich von Herzen für sie und schenke ihren Fragen Beachtung. Mit Respekt und Achtung spreche ich mit ihnen. Ich erkläre ihnen die wahren Umstände von ihrer Sichtweise aus, ohne die Fa-Grundsätze außer Acht zu lassen.

In den letzten Jahren war es mein Weg, die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären. Sehr viele Menschen wissen, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) schlecht ist. Dennoch sympathisieren viele Menschen mit ihr und unterstützen sie immer noch passiv.

Jedes einzelne Stadium der Fa-Berichtigung stellt unterschiedliche Anforderungen an die Praktizierenden. Sie bewegt sich schnell in Richtung Menschenwelt. Dies ist auch die Realität für die gewöhnlichen Menschen.

Die entsetzliche Nachricht des Organentraubs an lebenden Praktizierenden war ein Schock. Die Tatsache, dass die Außenwelt dazu schwieg, war unfassbar. Dies schmerzte mich sehr und machte mich sehr traurig, so dass mir selbst das Atmen schwer fiel. Die australische Regierung sagte nichts dazu und die Medien wollten nicht glauben, was da geschieht. Ich war erstaunt, wie weit die Welt doch schon gesunken ist. Wenn angesichts solch einer bösartigen Verfolgung die Menschen gleichgültig bleiben und sich auch noch fragen, ob das alles stimmen kann, dann werden die alten Mächte sagen: „Haben solche Menschen überhaupt noch eine menschliche Natur? Müssen solche Menschen nicht vernichtet werden?”

Die einzige Hoffnung der Menschen liegt in unseren Händen.

Ohne zu zögern flog ich nach Washington D.C. Ich ging auf dem Kapitolshügel von Büro zu Büro. Dort berichtete ich: „Ich bin den weiten Weg von Australien hierher gereist. Die ganze Welt wartet darauf, dass der Präsident der Vereinigten Staaten zu einer sofortigen Untersuchung auffordert. Bitte stellen sie sich angesichts solcher Gräueltaten nicht blind oder taub. Es handelt sich hier um gutmütige, unschuldige Chinesen, die grausam abgeschlachtet werden. Die meisten Regierungen achten darauf, wie Amerika reagiert und warten darauf, dass sie weiteres Unheil in Cina verhindern. Sie müssen die Verantwortung übernehmen und diesen Genozid, der genau in diesem Moment passiert, stoppen.”

Obwohl ich keinen Termin vereinbart hatte, konnte ich mit den meisten Kongress-Abgeordneten oder ihren Mitarbeitern sprechen. Die meisten machten sich Notizen und hörten sehr aufmerksam zu, was ich ihnen zu sagen hatte. Sie waren sehr überrascht, dass ich den weiten Weg nach Australien gekommen war, um mit ihnen zu sprechen.
Nach meiner Rückkehr habe ich nicht damit aufgehört, mich mit Menschen zu treffen, sie anzurufen oder ihnen zu schreiben. Ich führte bekannten Persönlichkeiten der Gesellschaft den Organraub in China vor Augen, bat sie, sich dafür einzusetzen und die australische Regierung zu überzeugen, doch endlich zu handeln. Am Anfang hielten die Menschen es für unglaubwürdig oder sie sagten: „Dies ist wirklich sehr grausam, aber was kann ich schon dagegen tun?”

Ich habe es nie zugelassen, dass meine aufrichtigen Gedanken von der Gleichgültigkeit der Menschen berührt werden. Das einzige Mal als ich mich bewegen ließ, war als die Untersuchungsberichte von David Matas und David Kilgour herauskamen. Ich bekam viele E-Mails von Menschen, mit denen ich mich getroffen hatte, und sie erzählten mir: „Die etablierten Zeitungen haben vor kurzem davon berichtet.” Tränen rollten über meine Wangen. Dies war eine große Erleichterung und ich freute mich für alle, die das Handeln der KPCh als moralisch nicht vertretbar erkannten und endlich die Wahrheit akzeptierten. Ein einziger Gedanke über so einen wichtigen Gesichtspunkt entscheidet, ob jemand gerettet werden kann.

Die Erklärung der wahren Umstände über die Verfolgung wurde nun leichter. Vom Erkennen der Wahrheit bis zum tatsächlichen Eintritt in die CIPFG (Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong) brauchen die Menschen allerdings einen Prozess. Ich fuhr mit dem Anrufen fort und vereinbarte weiterin Gesprächstermine. Oft wurde mir gesagt, dass sie schon die wahren Umstände wüssten und kein Interesse bestehe, mich zu treffen. Daraufhin schrieb ich eine E-Mail, um sie aufzufordern, etwas dagegen zu unternehmen, wie in etwa die CIPFG zu unterstützen. Ich erklärte ihnen, was die CIPFG ist und versuchte weiterhin in Kontakt zu bleiben, stellte ihnen die neuesten Nachrichten zur Verfügung und baute so nach und nach eine Beziehung zu ihnen auf.

Bei denen, die aus persönlichen Gründen nicht helfen konnten, bedankte ich mich und blieb aber weiterhin in Kontakt. Ich ließ sie die Barmherzigkeit eines Dafa-Praktizierenden spüren. Ein berühmter Richter schrieb mir: „Ich kann Ihnen momentan aus persönlichen Gründen nicht behilflich sein, jedoch werde ich nie damit aufhören, mich von der Weisheit und Güte dieser Welt überraschen zu lassen und nicht verzagen vor der Grausamkeit und des Hasses. Ich bedanke mich recht herzlich bei Ihnen. Ich würde mich freuen, Sie bald einmal zu treffen.”

Ich verstehe die Menschen, die einen gewissen gesellschaftlichen Status haben. Sie müssen so viele eigene Interessen vertreten und schützen. Dies erfordert unsere fortwährenden aufrichtigen Gedanken, um ihnen zu helfen, ihre Furcht zu durchbrechen, um ihre Ehre und Würde zum Vorschein zu bringen.

Ich glaube, dass alles in den Händen des Meisters liegt. Der Meister sagte:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.” (Zhuan Falun)

Der ganze Prozess ist meine Kultivierung, den Eigensinn loszulassen, schnelle Ergebnisse zu erzielen, und mit Standhaftigkeit und ruhigem Herzen die drei Dinge zu tun, die ein Dafa-Jünger während der Zeit der Fa-Berichtigung machen soll. Zur gleichen Zeit müssen wir die Überzeugungskraft aufrecht erhalten, um diese Menschen zu retten. Am Anfang gab es viele Praktizierende, die die gewöhnlichen Menschen über den Organraub aufklärten. Das aufrichtige Feld war sehr kraftvoll. Aber irgendwie fielen viele von ihnen wieder in ihre vorherige Trägheit und Abgestumpftheit zurück und wandten sich anderen Tätigkeiten zu. Es ist schwer, gewöhnliche Menschen zu überzeugen, wegen ihrer Eigeninteressen und der Illusion der großen Geschäfte in China. Alles wurde nur für uns arrangiert, um die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären und die Täuschung der KPCh offenzulegen, aber es ist erforderlich, dass wir Praktizierende dies tun. Der Prozess der Aufklärung der wahren Umstände über die Verfolgung von Angesicht zu Angesicht ist sehr kraftvoll. Ich bin dankbar, dass der Meister meinen Kultivierungsweg arrangiert hat und mir viele Gelegenheiten bietet, meine Eigensinne zu erkennen. Dies hat meine Kapazität erweitert, um mit Barmherzigkeit Lebewesen zu erretten.

Ich musste eine Stunde fahren, nur um einen Doktor zu treffen, der inzwischen Mitglied der CIPFG ist. Jedes Mal hatte er nur 10 Minuten für mich Zeit, um ihm die wahren Umstände zu erklären, so musste ich mich immer sehr gut vorbereiten. Da ich wusste, dass er sehr beschäftigt ist, konnte ich ihm nur das Wichtigste aufschreiben, damit er es auch wirklich liest. Wenn ich ihm nur die Informationen hinterlassen hätte, hätte er sicher keine Zeit gefunden, sie zu lesen. Es bedurften sechs Besuche, bis er endlich die wahren Umstände verstanden hatte und überzeugt war, mit anderen Menschen über die Verfolgung von Falun Gong zu sprechen.

Nach David-Kilgours Forum erzählte er mir, dass er im nächsten Jahr selbst ein Forum organisieren würde, um seinen Arbeitsbereich und medizinischen Fachkräfte zu informieren. Er sagte mir auch, dass er dieses Jahr viel zu tun habe. Das Laternenfest stehe bevor, begleitet mit vielen anderen Veranstaltungen und Verpflichtungen seinerseits. Ich erzählte ihm, dass wir ihn ja unterstützen könnten, indem wir für die Kinder seines Arbeitsbereiches Lotusblumen falten würden und außerdem auch unter uns Praktizierenden fantastische Tänzer seien. Er lud mich ein, sich mit seinen Ausschussmitgliedern zu treffen. Sie waren sehr berührt, als sie die hübschen Lotusblumen sahen, welche die Praktizierenden gefaltet hatten. Sie sahen sich auch die hübschen Fotos der Tänzerinnen an. Ich nahm die Gelegenheit wahr, diesen Ausschuss über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären. Ich bat um Hilfe, dieses Forum so schnell wie möglich zu gründen, weil es von großer Wichtigkeit sei, da jeden Tag unschuldige Menschen sterben müssten.

Sie stimmten zu. Das Datum und der Veranstaltungsort wurden festgelegt. Ich selbst war für das Besorgen der drei Redner verantwortlich.

Er rief mich vier Wochen vor dem Forum an und fragte mich, ob ich inzwischen Redner gefunden hätte. Da ich dies noch nicht getan hatte, sagte er: „Dann müssen wir die Veranstaltung ausfallen lassen.” Ich bat ihn darum, doch an die unschuldigen Falun Gong- Praktizierenden zu denken, die völlig isoliert darauf warten würden, abgeschlachtet zu werden, bevor er so eine schwerwiegende Entscheidung fälle. „ Wir sind ihre einzige Hoffnung, um durch die Hilfe der internationalen Gemeinschaft gerettet zu werden. Wissen Sie, wie mutig das ist, dieses Forum zu organisieren, um dieses äußerst schlimme Regime aufzudecken?” Ich sagte: ”Ja, ich kenne eine Menge Leute, aber nicht viele sind so wie sie.” Er lenkte ein und wurde wieder klar. Er sagte: »Dies wird nicht das einzige Forum sein, welches ich veranstalte. Ich werde weitere Foren organisieren, um diesen Organhandel an die Öffentlichkeit zu bringen.”

Zwei Wochen vor dem Forum fragte er erneut nach den Namen der Redner. Ich sagte ihm, dass einige auf der Liste stünden, aber keiner bisher bestätigt hätte. Er sagte, er könne nicht länger warten, bis zum Abend wollte er die Namen der Redner haben, sonst fiele das Forum aus. Ich schaute auf die Uhr, es was genau 16 Uhr. Mein Herz blieb ruhig. Ich wusste, dass er von den morschen Gespenstern gestört wurde. Das Böse hatte Angst vor diesem Forum, so sandte ich fortwährend aufrichtige Gedanken aus, um sein Feld und das Feld der Redner auf der Liste zu bereinigen. Ich bat um die Hilfe des Meisters. Noch am selben Abend bestätigten alle Redner, dass sie kommen würden.

Das Böse ist im Angesicht unserer aufrichtigen Gedanken sehr schwach.

Einige Mitglieder der CIPFG sagten: „ Ich habe das Gefühl, dass Gott sie zu mir geschickt hat, nur um herauszufinden, ob ich ein guter Mensch bin.» Ein Richter sagte: »Danke, dass sie es nicht aufgegeben haben, auf mein Gewissen zu pochen. Sie sind wirklich ein Engel.” Andere sagten, nachdem sie die Wahrheit verstanden hatten: „Wir müssen das Leben der Falun Gong-Praktizierenden retten. Sie symbolisieren den Geist von China.”

Der Meister sagte:

”Das Ziel eurer Kultivierung liegt nicht nur in eurer eigenen Vollendung, ihr sollt alle Lebewesen erretten. Ihr seid auch dabei, den zukünftigen Lebewesen zu helfen, die Zukunft aufzubauen. Ihr tragt eine sehr große Verantwortung. In Zukunft werdet ihr auch enorm viel zurückbekommen. Egal wie viel ihr hergegeben habt, das steht nicht im richtigen Verhältnis zu dem, was ihr in Zukunft bekommen werdet. So hoffe ich, dass ihr unter keinen Umständen in Unruhe verfallt. Ob die Menschheit nun Dafa rehabilitiert oder nicht, ob es eine neue Situation gibt oder nicht, Dafa-Jünger sollen wie immer alle Lebewesen erretten und das tun, was ihr tun sollt, und das bis zu euer Vollendung.” („Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004”, 21. November 2004 (Fragen und Antworten) (Änderung am 01.12.2005))

Die Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong in China (CIPFG) drängt vorwärts, um nach China einzureisen. Um diese historische Reise anzutreten, benötigt sie die aufrichtigen Gedanken eines jeden Praktizierenden, innerhalb und außerhalb Chinas. Durch starke aufrichtige Gedanken müssen alle Arbeitslagern, Gehirnwäschezentren und Krankenhäuser, wo Falun Gong-Praktizierende festgehalten werden, geöffnet werden. Wir müssen diesen Weg mit unserer Kultivierungsenergie führen und die physischen Körper der gewöhnlichen Menschen werden folgen. Ich fragte mich selbst: ”Glaube ich wirklich an den Meister und glaube ich, dass die Fashen des Meisters in jedem Moment hinter uns stehen, zusammen mit allen Buddhas, Gottheiten und Daos? Glaube ich an die starke Kraft unserer aufrichtigen Gedanken, welche bereits den Weg für die CIPFG ebnen, um diese historische Reise anzutreten?”

Einmal las ich in einem Erfahrungsbericht: „Wenn du eine höhere Ebene des Fa erreichen möchtest, darfst du nicht an deinem Verständnis von gestern, nicht einmal an deinem Verständnis der letzten Sekunde haften. Festhalten an der Vergangenheit bedeutet, stehen bleiben. Die Schwäche unserer Aufrichtigkeit kommt von der Zufriedenheit und sogar von der Lethargie, etwas zu verändern.

Ich wollte nie für irgendetwas verantwortlich sein, besonders wenn Sachen verkehrt laufen -der erste, der eine Rüge bekommt, ist doch immer der Koordinator. Irgendwie endet es bei mir aber immer mit dieser Rolle. Es muss wohl eine Menge Dinge geben, die ich in diesem Bereich noch kultivieren muss. Ich war sehr beunruhigt über den letzten Beginn der diesjährigen Neujahrsgala. Ich war auch an den letzten drei Galas aktiv beteiligt. So trat ich sofort in die Rolle des Koordinators für das Marketing. Dann hörte ich zufällig einen Praktizierenden sagen: ”Wer ist eigentlich diejenige, die diese Verantwortung übernommen hat?” Ich würde nur auf den Vorsitzenden von NTDTV hören. Ich wusste sofort, dass das eine Xinxing-Prüfung war, aber ich zeigte trotzdem so eine Reaktion. Ich sagte, dass ich gar nicht verantwortlich sein wollte. Ich dachte daran, Sydney zu verlassen, anstatt in diesen alten Verhaltensmustern zu stecken.

Dann beschwerte ich mich bei einem Praktizierenden und hoffte auf Unterstützung seinerseits. Ich war enttäuscht über das, was er dazu zu sagen hatte. Ich versuchte, mich wieder zu beruhigen, indem ich Fa lernte, konnte aber kaum zur Ruhe kommen. Meine Gedanken kreisten ständig nur um die Frage, warum derjenige das wohl über mich gesagt hatte? Plötzlich, wie ein Stockschlag des Meisters, war jeder Mikrokosmos in meinem Universum erschüttert und schüttelte mich. Ich wurde hellwach und in meinem Kopf schwirrten diese Fragen herum: „Warum kann ich nur keine Kritik ertragen? Warum kann ich keine Missverständnisse tolerieren? Warum kann ich Beleidigungen nicht leicht nehmen? Möchte ich mich denn überhaupt noch kultivieren?”

Ich erkannte den Grund, warum ich weglaufen wollte, es war nur, weil ich mich nicht meinen Eigensinnen stellen wollte. Ich wollte für mich keine Verantwortung übernehmen. Ich wollte mein eigenes gebrechliches Ego schützen und alle meine wichtigen Ichs dazu. Ich wusste genau, dass ich diese Prüfung nicht gut bestanden hatte. Mein Ego hatte die Oberhand über meine Vernunft. Im Laufe der Jahre habe ich pflichtgetreu oft unter sehr widrigen Umständen das Fa geschützt, das Böse entlarvt und die wahren Umstände der Verfolgung erklärt. Niemals zeigte ich ein Zeichen von Unschlüssigkeit oder Zurückhaltung. Jetzt wo ich doch nur einige Worte eines Praktizierenden vernommen habe, habe ich meine Rechtschaffenheit verloren. Ich hatte mein Gelübde vergessen, alle Menschen mit Schicksalsverbindung zu retten. Ich fühlte mich im Angesicht der großen Barmherzigkeit des Meisters sehr beschämt.

Diese Prüfung hat mir geholfen, meine Vergangenheit genauer zu betrachten, denn ich konnte selten Dinge aus der Sicht der anderen Praktizierenden in verschiedenen Situationen oder während verschiedener Diskussionen verstehen. Sehr häufig glaubte ich, dass keine Notwendigkeit bestünde, auf Praktizierende viel Rücksicht zunehmen - schließlich sind wir alle Kultivierende. Sehr häufig hatte ich ihre Gefühle verletzt, ohne zu wissen, warum ich sie verletzt habe. Ich dachte, ihnen zu helfen. Meinem Egoismus gegenüberstehend sagte ich zum Meister: „Bitte geben Sie mir die Weisheit und den Mut, meine Fehler zu erkennen und sie zu beseitigen. Ich werde mich nun noch sorgfältiger kultivieren.”

Danke, Meister.