Geschichten aus dem alten China: Leben und Reinkarnation
(Minghui.de) Viele Menschen wissen mehr oder weniger etwas über ihre früheren Leben. Dies war in alten Zeiten üblich, als die Kultur der Kultivierung vorherrschend war. Su Shi ist dafür ein gutes Beispiel.
Su Shi (1037 bis 1101 n. Chr.) war auch bekannt als Su Dongpo. Die meisten Chinesen wissen, dass er ein hervorragender literarischer Gelehrter, Maler und Kalligraph in der Nördlichen Song-Dynastie und einst der Sekretär des Ministeriums für Brauchtum (Riten) war. Was sie jedoch nicht wissen, ist, dass er in seinem vorhergehenden Leben ein Mönch war. Genaugenommen erwähnte er in seinen Gedichten und Artikeln seine vergangenen Leben einige Male. Er schrieb: „Ursprünglich war ich ein Kultivierender und hatte mich drei Leben lang gewissenhaft kultiviert. Einmal irrten meine Gedanken ab und dafür durchlaufe ich hundert Jahre der Verdammung.” („Nanhua Tempel”) „Ich besuchte in meinem letzten Leben Hangzhou. Wohin ich auch gehe, Dinge kommen mir bekannt vor.” („Gedicht: Vergangene Besuche”)
Im April des siebenten Jahres von Yuanfeng (1084 n. Chr.), bevor Su Shi in Yunzhou eintraf, träumte der Mönch Yun'an, dass er mit Su Zhe (dem Bruder von Su Shi) und dem Mönch Cong vom Shengshou Tempel an einen Platz außerhalb der Stadt ging, um den Mönch Wujie willkommen zu heißen. Bevor Su Zhe etwas sagen konnte, traf der Mönch Cong ein. Su Zhe sagte: „Soeben erzählte mir Yun'an seinen Traum. Bist du auch hier, um über Träume zu sprechen?” Der Mönch Cong sagte: „Ich hatte letzte Nacht einen Traum, dass drei von uns losgingen, um Mönch Wujie zu begrüßen.” Su Zhe klatschte und lachte: „Wie können nur drei Leute den gleichen Traum träumen? Das ist schon merkwürdig!”
Sehr kurz danach traf Su Shi's Botschaft ein. Er sagte, er sei gerade in Fengxin angekommen und werde bald eintreffen. Su Zhe, der Mönch Cong und der Mönch Yun'an waren hocherfreut. Sie eilten in den Jianshan Tempel, welcher etwa sechs Meilen außerhalb der Stadt lag, um auf Su Shi zu warten. Als Su Shi ankam, erzählten sie ihm von ihren gemeinsamen Träumen. Su Shi dachte darüber nach und sagte: „Als ich acht oder neun Jahre alt war, träumte ich, dass ich in meinem letzten Leben ein Mönch gewesen war. Ich lebte im östlichen Teil von Shaanxi. Als meine Mutter schwanger war, träumte sie von einem Mönch, der bei uns übernachten wollte. Er war ein stattlicher Mönch, hatte jedoch ein blindes Auge.” Yun'an rief: „Mönch Wujie war aus dem östlichen Teil von Shaanxi und war auf einem Auge blind. In seinen späteren Jahren reiste er nach Gao'an und starb in Dayu.” Sie dachten, der Mönch starb etwa vor 50 Jahren; Su Shi war damals 49 Jahre alt. Von Zeit, Ort und den Träumen her gesehen, war es offenkundig, dass Su Shi in seinem letzten Leben der Mönch Wujie war.
Später schrieb Su Shi an Yun'an: „Mönch Wujie fürchtete nicht, verlacht zu werden. Er kam erneut auf die menschliche Welt zurück. Dies war ganz komisch! Wenn es jedoch in der Tat eine Schicksalsbestimmung mit dem Buddha gibt, muss ich gewissenhaft (fleißig) sein. Ich wäre wirklich glücklich, könnte ich dahin zurückkehren, von wo ich ursprünglich gekommen bin.”
Su Shi liebte es, Mönchskleider zu tragen, vielleicht wegen seiner Schicksalsbestimmung aus früheren Leben. Kaiser Zhe aus der Song-Dynastie fragte einmal seinen Wächter Chen Yan: „Was trägt Su Shi unter seinen offiziellen Uniformen?” Chen sagte: „Eine Mönchstracht.” Der Kaiser lachte.
Als Su Shi in Hangzhou war, besuchte er mit seinem Freund Can Liao den Tempel der Langlebigen Gottheiten am Ufer des Westmeeres. Als sich Su Shi umgeschaut hatte, sagte er zu Can: „Ich bin in meinem jetzigen Leben noch nie hier gewesen, doch alles kommt mir so bekannt vor. Von hier zu der Halle der Reue (Buße) müssten es 92 Stufen sein.” Die anderen zählten und es war wirklich, wie er sagte. Su Shi erzählte Can auch: „Ich war in meinem letzten Leben ein Mönch in den Bergen. Ich lebte hier in diesem Tempel.” Von da an besuchte er den Tempel häufig und verweilte in ihm.
Wer war aber dann Mönch Wujie? Es wurde gesagt, dass er auf einem Auge blind war. Mönch Mingwu studierte unter dem gleichen Lehrer (Meister) wie Wujie. Wegen eines abirrenden Gedankens hatte Wujie eine Affäre mit einem Mädchen namens Honglian. Er verletzte die Regeln des Tempels. Sein Mitmönch Mingwu besaß übernatürliche Fähigkeiten und wusste daher über die Affäre Bescheid. Wujie schämte sich sehr und entschied sich, in der Meditation zu sterben, um reinkarniert zu werden. Mingwu sah mittels seiner übernatürlichen Fähigkeiten voraus, dass Wujie in seinem nächsten Leben schlechte Dinge über den Buddha sagen würde, was ihm ein schreckliches Schicksal bescheren würde.
Um Wujie zu helfen, trat auch Mingwu in der Meditation aus dem Leben und reinkarnierte, Wujie folgend. In diesem Leben wurde Wujie zu Su Shi und Mingwu wurde zu Su's gutem Freund, dem Mönch Fo'in. Anfänglich glaubte Su Shi nicht an den Buddhismus und hatte nur den Wunsch, Ruhm und Reichtum zu erlangen. Jedoch folgte ihm Fo'in überall hin und überredete ihn andauernd, Gutes zu tun und zur Erleuchtung zu gelangen. Mit der Zeit erlangte Su Shi eine realere Lebensperspektive und mit Fo'in's Überredung wurde Su Shi weiter erweckt. Letztendlich glaubte er nicht nur tief an Reinkarnation, sondern praktizierte den Buddhismus und war bei seiner Kultivierung sehr gewissenhaft und fleißig.
Am 28. Juli des ersten Jahres von Jingguo, unter Kaiser Hui der Song-Dynastie, starb Su Shi. Bevor er wegging, sagte er seinen drei, am Totenbett stehenden Söhnen: „Ich habe in diesem Leben nicht viele schlechte Dinge getan, also fürchte ich nicht, in der Hölle zu landen. Ihr müsst daher nicht zu traurig sein.” Er warnte auch Menschen, dass die Ebene der Gottheiten wirklich existiere, bereute aber auch, dass es für ihn zu spät sei, diese zu erreichen. Er sagte: „Es sieht so aus, dass es wirklich ein westliches Paradies höchster Glückseligkeit gibt, doch ich kann jetzt nichts mehr dafür tun.”
Wie die Gemeinschaft der Kultivierenden seit langem weiß, gibt es die Reinkarnation. Meister Li Hongzhi, der Begründer von Falun Dafa, sagte uns:
„Früher gab es im Buddhismus schon so etwas wie den Weg des Asuras, den Weg des Tieres, den Weg des Menschen, den Weg des Himmels und so weiter. Ich sage euch, egal was das für Wege sind, sie befinden sich in den drei Weltkreisen; und das sind die Reinkarnationen von Menschen, Tieren, Substanzen, Pflanzen und Lebewesen in den anderen Räumen innerhalb der drei Weltkreise. Das sind die Vergeltungen, die von dem kausalen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung bestimmt sind, die man auf der Welt durch gute oder böse Taten verursacht hat; man bekommt entweder eine gute Belohnung oder eine böse Vergeltung. Das heißt, wenn du viel Böses getan hast, wirst du vielleicht in dem Weg des Tieres wiedergeboren, oder vielleicht fährst du auch in die Hölle. Wenn du viel Gutes getan hast, wirst du in dem Weg des Himmels wiedergeboren. Die Himmel, die wir hier meinen, beziehen sich auf die Himmel auf den unterschiedlichen Ebenen innerhalb der drei Weltkreise, sie gehören auch zum Bereich der drei Weltkreise und unterliegen auch der Reinkarnation. Oder du wirst unter den Menschen das Glück genießen, einen hohen Posten oder Reichtum haben, das alles hast du durch gute Taten bekommen. Das also heißt glückliche oder auch gute Belohnung.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur 1998”)
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