Selbstzufriedenheit überwinden

(Minghui.de) In den letzten drei Wochen habe ich wiederholt versäumt, am Morgen in der Gruppe zu üben, weil ich zu spät aufstand. Ich stellte zwar die Weckfunktion an drei Mobiltelefonen auf die höchste Lautstärke, trotzdem hörte ich das Klingeln nicht oder ich stellte es ab und ging wieder zu Bett. Wenn ich dann endlich aufwachte, hatte ich nur noch Zeit für die 5. Übung. Manchmal war das weniger als eine Stunde, bevor es Zeit zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken war. Danach blieben mir nur noch 30 Minuten Zeit für die Übungen im Stehen, bis ich frühstücken und zur Arbeit gehen musste. Gelegentlich, wenn ich am Morgen früh genug aufstand, war ich bei der Arbeit schrecklich müde und überhörte dann am nächsten Morgen wieder das Klingeln und versäumte das gemeinsame Üben. Ich war sehr unzufrieden mit mir. Wie hatte ich nur so faul werden können?

Gestern Morgen hatte ich einen Traum. Zwei Heere waren in eine tödliche Schlacht verwickelt. Beide Seiten erlitten ernsthafte Verletzungen und viele Verluste an Menschenleben. Ich stand dabei und betrachtete die Schlacht gleichgültig. Auf einmal spülte eine Flut Tote und lebende Soldaten weg. Dann fragte mich eine Stimme: „Warum rettest du sie nicht?” Ich antwortete: „Sie sind zum Sterben bestimmt.” Diese Worte kamen mir ganz von selbst aus dem Mund. Dann wachte ich erschrocken auf und war überhaupt nicht mehr schläfrig. Es war 3.50 Uhr in der Nacht. Ich stand sofort auf und machte alle fünf Übungen.

Immer, wenn ich an den Traum dachte, ergriff mich Reue. Immer, wenn ich meinte, die drei Dinge gut gemacht zu haben, wurde ich selbstzufrieden und benutzte meinen kleinen Beitrag als Entschuldigung, um damit meine Faulheit zu verstecken. Manchmal dachte ich lächerlicherweise so: „Ich bin ja vielleicht kein guter Kultivierender, aber ich bin doch besser als einige andere.” Wenn ich die Verfolgung entlarvte und die Menschen davon überzeugte, die Partei zu verlassen, wurde ich sehr selbstzufrieden, wenn ich nur das tägliche Minimum erreichte, das ich mir selbst gesetzt hatte. Ich fing an, nicht mehr auf diejenigen zu achten, die sich mir näherten. Manchmal jagte ich sie sogar fort, weil ich vorgab, zu viel zu tun zu haben. Außerdem war ich der Meinung, das es leichter sei, ganz fremde Menschen zum Austritt zu bewegen als Freunde und Kollegen. Folglich haben viele meiner Freunde, Klassenkameraden und Kollegen die Partei noch nicht verlassen, weil ich mir nicht genug Mühe gab, mit ihnen zu sprechen. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass andere Praktizierende sie eines Tages zum Austritt bewegen würden. Die Errettung der Menschen betrachtete ich als eine Art Job, der getan werden musste. Ich machte es nicht aus Selbstlosigkeit und Nächstenliebe. Der Traum zeigte meine Selbstbezogenheit und Gleichgültigkeit. Kein Wunder, dass ich nie den Gipfelpunkt meiner persönlichen Praxis erreicht hatte. Wenn ich im Außen suchte, um meine Kultivierung zu verbessern, hatte ich meine Kultivierung bereits verpasst.

Gestern habe ich beschlossen, meine Kultivierung in Ordnung zu bringen, damit ich in Zukunft nichts mehr bereuen muss. Zwei Kunden kamen in mein Büro. Ich klärte sie über die wahren Umstände auf und bewegte sie dazu, die Partei und die ihr angeschlossenen Verbände zu verlassen. Schließlich machte ich mich auch noch auf, meinen Abteilungsleiter aufzuklären. Früher hatte ich befürchtet, dass er mich beim Oberaufseher anzeigen würde. Ich hätte nie angenommen, dass er schon viel Informationsmaterial über Falun Gong bekommen hatte. Er hatte schon lange die Absicht, die Partei zu verlassen, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte. Als er mir aufgeregt von den vielen Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) erzählte, musste ich weinen.

Heute morgen bin ich um 3.50 Uhr aufgewacht, habe alle Übungen gemacht und fühle mich wach und klar. Bei der 5. Übung dachte ich nicht an die Schmerzen, sondern nur: „Ich darf die Beine nicht herunternehmen, ehe die Musik zu Ende ist.”

Solange die Fa-Berichtigung noch nicht vorüber ist, darf ich nicht nachlassen oder gleichgültig werden.