The Lantern, Stimme der Studenten an der Universität des Staates Ohia: Student im Aufbaustudium äußert sich nach fünf Jahren Gefängnis

25. September 2008

(Minghui.de) Vor seiner Ankunft in den USA war William Huang, ein Student im Aufbaustudium, fünf Jahre wegen seines religiösen Glaubens in chinesischen Gefängnissen eingesperrt. In Freiheit erhebt er nun seine Stimme gegen die Unterdrückung und Folter, der er ausgesetzt war.

Huang fing vor 10 Jahren mit der spirituellen Praktik Falun Gong an. Damals war er Vorsitzender der Oberklassenstudenten an der Tsinghua Universität, einer der Topuniversitäten in China. Falun Gong, auch als Falun Dafa bekannt, ist eine spirituelle Praktik, die auf meditativen Übungen zur Verbesserung von Körper und Geist basiert.

„Es ist eine friedliche Übung, die in der traditionellen chinesischen Kultur wurzelt”, sagte Huang: „Ihre Hauptprinzipien sind Aufrichtigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.”

Als Huang im Jahr 1999 ein Student im ersten Jahr des Aufbaustudiums war, verbot die Kommunistische Partei Chinas Falun Gong. Innerhalb von Wochen fing die Regierung mit einer Kampagne der Verfolgung und Propaganda gegen die 70 Millionen Falun Gong-Praktizierenden an.

Bei der Razzia wurde Huang und anderen Studenten der Tsinghua Universität verboten, sich für Seminare einzuschreiben und sie wurden nach Hause geschickt, um über ihre Wahl des Praktizierens von Falun Gong „nachzudenken”. Huang wurde von der Universität verwiesen, weil er weiterhin Falun Gong praktizierte.

„Ich ging für ungefähr drei Monate nach Hause ... am Ende war ich ohne Wohnung, weil die Universität mir nicht erlaubte, zum Studium zurückzukehren und ich damals auch keine Arbeit hatte”, erzählte er.

Im Oktober 2000 verließ Huang die Tsinghua Universität und zog in die Stadt Zhuhai, wo er als ehrenamtlicher Reporter für Epoch Times, eine internationale Nachrichtenagentur, die ohne Zensur der chinesischen Regierung Nachrichten vermittelt, über die Verfolgung schrieb. Doch zwei Monate später verhaftete die Kommunistische Partei Chinas Huang und neun weitere Mitarbeiter dieser Zeitung, wegen „Untergrabung der politischen Macht des Staates”.

Huang verbrachte die ersten zwei Jahre seiner fünfjährigen Strafe im Internierungslager Zhuhai, wo er gezwungen wurde, täglich 16 bis 20 Stunden lang Dekorationsblumen herzustellen und Pistazien zu knacken. „Die Umgebung war sehr schmutzig und eng. Es waren über 20 Gefangene in einem sehr kleinen, ungefähr 10 Quadratmeter großen Raum”, berichtete Huang.

Um gegen seine Haft zu protestieren, beteiligte sich Huang an mehreren Hungerstreiks, was schließlich dazu führte, dass er von Gefängnisbeamten brutal zwangsernährt wurde.

„Sie sperrten meine Hand- und Fußgelenke in eine Bretterkonstruktion wie ein Kreuz. Alle Handgelenke und Fußgelenke waren an den vier Enden fest gekettet”, sagte Huang. „Und sie verwendeten eine Zange, um meine Zähne zu öffnen und benutzten Stäbchen, um Essen in meinen Hals zu stopfen und Flüssigkeit in meinen Mund zu gießen. Es war sehr schmerzhaft.”

Die Gefängniswärter entzogen Huang auch den Schlaf und schlugen ihn mit Elektroschockstöcken.

Im Jahr 2003 wurde Huang in das Sihui Gefängnis verlegt, wo man ihn wieder zu Sklavenarbeit zwang, bis er seine Strafe im Jahr 2005 abgesessen hatte.

„Vielleicht wegen des Drucks der internationalen Gesellschaft oder wegen Bemühungen von Auslandchinesen wurde ich schließlich im Jahr 2006 wieder an die Tsinghua Universität zurückgelassen und setzte von 2006 bis 2008 mein Studium fort”, sagte er.

Anfang dieses Jahres erhielt Huang ein Visum für sechs Jahre Studium in einem Aufbaustudiengang in Maschinenbau an der Universität des Staates Ohio (OSU). In Columbus ging er zu einer Falun Dafa-Übungsgruppe an der OSU, welche sich Mittwochabends im Buckeye Dorf trifft.

Lucia Dunn, Professorin für Wirtschaft und Mitglied dieser Organisation, sagte, dass es noch andere Mitglieder gäbe, die ähnliche Verfolgung erlebten. „Wir haben noch jemanden in unserer Gruppe, der verhaftet wurde”, erzählte Dunn. „Das ist eine ganz alltägliche Geschichte.”

Über 3000 Falun Gong-Praktizierende starben laut der offiziellen Falun Gong-Pressequelle faluninfo.net „als direktes Resultat der Verfolgungskampagne, welche die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1999 begann”.

„Obwohl ich so viel erlebte, ist es nur die Spitze des Eisbergs, was Festlandschinesen aushalten müssen”, sagte Huang. „Viele Praktizierende werden noch schlimmer gefoltert, sogar jetzt.” Huang erklärte, dass seine Zukunft nach seinem Studienabschluss unsicher ist, weil er in den USA seine Stimme erhob und nicht nach China zurückkehren kann, bis die Verfolgung beendet ist.

25. September 2008