Geschichten aus dem alten China: Eine buddhistische Geschichte - Nachdem Xuan Zhuang mit den Schriften aus dem Westen zurückgekehrt war

(Minghui.de) Die berühmte klassische Geschichte „Reise in den Westen” erzählte künstlerisch von den Erfahrungen Xuan Zhuangs, als er nach Tian Zhu ging, um ungeachtet aller Schwierigkeiten die buddhistischen Schriften zu holen. Nun, was tat er, nachdem er die wahren Schriften erhalten hatte und nach China zurückgekehrt war? Um die Wissbegier unserer Leser zu stillen, folgen hier Zusammenfassungen einiger Geschichten, verfasst nach historischen Aufzeichnungen über Xuan Zhuang nach seiner Rückkehr in sein Heimatland.

Xuan Zhuang benötigte volle zwei Jahre, um nach China zurückzukehren und als er in seinem Heimatland ankam, war er beinahe zwei Jahrzehnte unterwegs gewesen. Es war exakt der 24. Januar des 19. Jahres der Zhen Guan-Periode der Tang-Dynastie. An diesem Tag drängten sich die Menschen in den westlichen Außenbezirken der Hauptstadt und einige Hunderttausend Mönche und Bürger versammelten sich, um Xuan Zhuang zu begrüßen, der mit den Schriften aus dem Westen zurückgekommen war. Am nächsten Tag schickte Xuan Zhuang die Schriften und Buddhastatuen, die er mitgebracht hatte, in den Hong Fu-Tempel zurück. In diesem Augenblick erschienen um die strahlende Sonne am Himmel bunt schillernde Wolken und die Buddhastatuen strahlten ein Rad-ähnliches, mit roten und weißen Farben gemischtes Licht aus. Die Anwesenden stießen immer wieder Seufzer der Bewunderung aus. Wegen der Heimkehr von Xuan Zhuang unterbrachen zehntausend Menschen in der Hauptstadt ihre Arbeit und viele Menschen konvertierten zum Buddhismus. Die großartige Begrüßungszeremonie für Xuan Zhuang kann als seltenes Ereignis in der Geschichte bezeichnet werden.

Als Xuan Zhuang nach Chang'an zurückkehrte, befand sich Kaiser Tang Tai Zong (ein Kaiser der Tang-Dynastie) in Luo Yang und war bereit, in die Schlacht zu ziehen. So ging dann Xuan Zhuang nach Luo Yang, um Tai Zong aufzusuchen und präsentierte ihm verschiedene Schätze, die er dem Kaiser überbringen wollte. Er sprach in dem Palast so lange, bis die Trommeln zum Abschied geschlagen wurden. Tang Tai Zong befahl Fang Xuan Ling, Menschen zu bestimmen, um Xuan Zhuang zu beschützen und ihm alle seine Auslagen zu erstatten. Später ersuchte Xuan Zhuang darum, begabte Menschen auszuwählen, die mit ihm zusammen die Schriften übersetzen sollten, und Tai Zong stimmte dem zu. Daher war Xuan Zhuang nach seiner Rückkehr aktiv mit der Übersetzung der Buddhaschriften und der Verbreitung des Buddha-Fa (1) beschäftigt und wurde so einer der vier großen Übersetzer der buddhistischen Schriften.

Als Tang Tai Zong nach der Unterwerfung einiger Verräter in die Hauptstadt Chang'an zurückkehrte, bat Xuan Zhuang den Kaiser, ein Vorwort zu den buddhistischen Schriften zu schreiben, die er übersetzt hatte. Er sagte: „Eurer Majestät' Weisheit ist so gewaltig, wie weiße Wolken die Sonne verdecken und Euer Ruhm übersteigt den Hunderter von Königen. Ich denke, dass das Buddha-Fa grenzenlos ist, so dass eine Person ohne göttliche Gedanken seine Prinzipien nicht erläutern kann. Die heiligen Lehren kommen aus tiefgründigen und fernen Quellen, so dass nur die Worte eines Heiligen es wert sind, ein Vorwort für sie zu schreiben. Daher wage ich, Eure Unantastbarkeit zu verletzen und bitte Euch, das Vorwort zu den heiligen Schriften zu schreiben. Die Worte eines Kaisers haben eine tiefgründige Bedeutung, zögert bitte nicht lange, damit anzufangen.”

Um den wiederholten Bitten von Xuan Zhuang nachzukommen, schrieb Tai Zong das berühmte „Vorwort für die Heiligen Lehren der Drei Schätze der Großen Tang”. Als ihnen dies bekannt wurde, sprachen alle Beamten ihr Lob aus und von da an begannen die Beamten des königlichen Hofes, die buddhistischen Schriften zu lesen und das Fa des Buddhas erfuhr eine noch nie da gewesene Förderung.

Später, um Tang Tai Zongs Aufforderung nachzukommen, vollendete Xuan Zhuang das weithin bekannte Buch „Die westliche Region der Großen Tang”, in welchem er die Kostüme, Kulturen, Geographien, Geschichten, Religionen usw. von einhundertzehn Ländern beschrieb, die er persönlich durchreist hatte und von achtundzwanzig Ländern, von denen er gehört hatte. Seine Geschichten sind lebendig und wahr, die Sprache ist reichhaltig, schön und elegant und das Buch kann als Meisterwerk unter den alten Büchern unseres Landes bezeichnet werden. Später wurde es in viele Sprachen übersetzt und weit verbreitet.

Seitdem Xuan Zhuang durch das Tor des Buddhismus eingetreten war, wünschte er sich immer, in das himmlische Königreich von Mi Le aufsteigen zu können. Im Jahre 664, dem ersten Jahr der Lin De- (Tang Gao Zong) Periode, sagte Xuan Zhuang zu den Mönchen, welche mit ihm die Schriften übersetzt hatten, und zu seinen Schülern: „Ich werde bestimmt sterben, wenn ich 65 Jahre alt bin. Wenn irgendjemand noch Fragen hat, so mag er sich beeilen und fragen.»

Wer immer das hörte, fragte überrascht: „Warum sagst du dies, bevor du siebzig, achtzig oder neunzig Jahre erreicht hast?” Xuan Zhuang sagte: „Ich weiß das eben.” Er ging dann, um vor der Buddhastatue Lebewohl zu sagen. Als einige Mönche weggehen wollten, sagte Xuan Zhuang: „Ihr könnt gehen. Ich sage jetzt zu euch Auf Wiedersehen. Ihr braucht mich nicht mehr zu besuchen und ihr werdet mich auch nicht mehr sehen, selbst wenn ihr kommt.”

Am 09. Januar sagte Xuan Zhuang zu den Mönchen im Tempel: „Ich werde jetzt sterben. Nachdem ich gestorben bin, begrabt bitte meinen Körper an einem ruhigen Platz in der Nähe des Tempels.” Als er das ausgesprochen hatte, legte sich Xuan Zhuang nieder und schloss seine Augen. Er sah eine große Lotusblume und ein gigantisches Bild von sich selbst. Er war sich tief bewusst, dass der Augenblick gekommen war, an dem er in das himmlische Königreich aufsteigen würde. Xuan Zhuang versammelte alle Mönche in dem Tempel und sagte noch einmal Lebewohl zu ihnen. Er hinterließ auch ein Denkmal für den Kaiser und rezitierte dann still den Namen von Mi Le.

Am 04. Februar legte sich Xuan Zhuang ruhig nieder, ohne sich auf die Seite zu legen und mit seiner rechten Hand seinen Kopf zu stützen. Die Mönche fragten: „Was ist das für eine Position?” Xuan Zhuang entgegnete: „Fragt nicht. Das stört meine aufrichtigen Gedanken.” Um Mitternacht des 05. Februar fragten einige Schüler: „Gehst du sicher in das himmlische Königreich von Mi Le?” Xuan Zhuang antwortete: „Ganz sicher.” Dann hörte er auf zu atmen. Zwei Monate, nachdem Xuan Zhuang gestorben war, glichen die Farbe und Form seines Körpers dem Körper, den er zu Lebzeiten gehabt hatte.

Xuan Zhuang wurde zuerst auf der Ebene des weißen Hirsches beerdigt. Später erließ der Kaiser eine Verfügung, sein Grab nach Fan Zhou zu verlegen. Als der Körper von Xuan Zhuang aus der Erde gehoben wurde, hatte sein Körper immer noch die gleiche Farbe wie zu seinen Lebzeiten. Die Menge bezeichnete dies als seltsames Ereignis und erkannte, dass Xuan Zhuang tatsächlich ein außergewöhnlich hoher Mönch gewesen war, der Dao (2) erreicht hatte.

Xuan Zhuang legte alle Sorgen über Leben und Tod ab, überwand die großen Schwierigkeiten, um die buddhistischen Schriften von Tian Zhu zu holen und fügte dadurch der halb-göttlichen Kultur der chinesischen Zivilisation eine brillante Schriftseite hinzu. Die kulturellen Reliquien, die er späteren Generationen hinterließ, haben eine brillante Seite in der Geschichte der chinesischen Zivilisation hinterlassen.

Anmerkungen:

1. Fa = Gesetz, Gebot, Lehre
2. Dao (Tao) = Weg; höchste Wahrheit, höchste Erkenntnis

Rubrik: Meinungsforum