Das Ego loszulassen und Erfahrungen auszutauschen, sind essentiell, um Barrieren zwischen Praktizierenden zu beseitigen
Das Ego loszulassen und Erfahrungen auszutauschen, sind essentiell, um Barrieren zwischen Praktizierenden zu beseitigen
(Minghui.de) Einige Praktizierende in meiner Nähe hielten sich jahrelang von verschiedenen anderen Praktizierenden auf Distanz. Es gab natürlich Gründe für ihre Zurückhaltung. Andere Praktizierende teilten ihr Verständnis mit einem Praktizierenden, dessen Himmelsauge geöffnet ist, und kamen zu einigen Schlussfolgerungen, die auf dessen übernatürlichen Fähigkeiten beruhten, jedoch nicht auf dem Fa. Hinzu kommt, dass sie die Menschen nicht aktiv über die Hintergründe der Verfolgung aufklärten.
Jedes Mal, wenn der Praktizierende mit dem geöffneten Himmelsauge kam, hatte ich ein alarmierendes Gefühl: „Mitpraktizierende, bitte weicht nicht [vom Fa] ab.” Als wir unsere Verständnisse austauschten, war ich immer der erste, der sprach. Ich redete und redete, erzählte allen meine Erfahrungen, die Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären und ihnen zu helfen, aus der Partei auszutreten. Ich hatte den Eindruck, dass aufgrund meiner Aktivitäten nur meine Herangehensweise die richtige war. Wenn andere eine differierende Meinung äußerten, riet ich stets zur Vorsicht: „Stimmt deine Meinung mit dem Fa überein?” Dadurch geschah es oft, dass am Ende unseres Treffens alle enttäuscht waren. Es tat mir leid, dass diese Praktizierenden dabei waren, von Dafa abzuweichen. Diese Situation hielt jahrlang an und hatte eine negative Wirkung auf die Kommunikation und die Kooperation unter den Praktizierenden in unserem Gebiet. Für eine lange Zeit versuchte ich, diese Situation zu verändern, indem ich ihre Art zu denken korrigieren wollte, doch wurde die Trennung dadurch nur noch schlimmer.
Nachdem ich die Fa-Erklärung des Meisters „Fa-Erklärung vor den australischen Praktizierenden” gehört hatte, war ich zutiefst berührt. Ich erkannte, wie falsch ich gehandelt hatte. Ich sagte zu mir selbst, dass es jetzt an der Zeit sei, mein eigenes Denken zu verändern. Ich begann, ernsthaft nach innen zu schauen, um meine Unzulänglichkeiten aufzuspüren. Ich bemerkte, dass all meine negativen Ansichten über meine Mitpraktizierenden verurteilend waren und ich andere dadurch bloßstellte. Ich versagte darin, mich in Konflikten zu kultivieren. Ich unterließ die Möglichkeit, mich selbst zu erhöhen, mit der Rechtfertigung, Dafa zu beschützen.
Als ich ruhiger wurde und auf meine eigenen Probleme schaute, entdeckte ich, dass das Schlüsselproblem ich selbst war: Ich versuchte, mich selbst zu beweisen, mich darzustellen, alle auf mich zu fokussieren und zu prahlen. Ist dies nicht ein großes Problem? Nachdem ich dies erkannt hatte, erwarb ich plötzlich ein größeres Verständnis, und meine Kultivierung erhöhte sich merklich. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken fügte ich nun Folgendes hinzu: „Beseitige die Barriere zwischen mir und meinen Mitpraktizierenden und löse die störenden Emotionen in meinem Herzen auf.” Während des Chinesischen Neujahrs, nachdem ich einige Vorträge des Meisters gelesen hatte, die der Meister außerhalb Chinas gehalten hatte, fühlte ich mich sehr erleuchtet. Der Meister sagte uns:
„Man hat die Angewohnheit, immer die Schwachstellen bei anderen zu suchen und legt nie Wert darauf, bei sich selbst nachzuschauen. Wenn die anderen sich gut kultiviert haben, was soll denn aus dir werden? Wartet der Meister nicht darauf, dass du dich gut kultivierst? Warum kannst du die Kritik nicht annehmen, sondern schaust immer nur auf die anderen? Warum kultivierst du dich nicht innerlich und schaust nicht bei dir selbst nach? ”
(Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25,02,2006)
„Jeder ist dabei, seinen eigenen Weg zu gehen. Wir dürfen anderen unsere eigenen Anschauungen nicht aufzwingen. Wenn es Probleme gibt, soll man nicht sagen, wer recht hat oder wer nicht. Wenn es Probleme gibt, sollt ihr euch gegenseitig helfen und versuchen, sie zu lösen.” (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)
Nachdem ich wiederholt auf meine eigenen Probleme geschaut hatte, erhöhte sich meine Xinxing zusehends. Die Thematik, dass Mitpraktizierende mir Sorgen bereiteten, wurde in meinen Gedanken immer weniger. Meine Verstimmung bezüglich dieser Thematik verschwand ebenso. Als einige Praktizierende über die „Fehler» von Mitpraktizierenden redeten, lernte ich zu sagen: „Lasst uns immerzu uns selbst kultivieren. Wir sollten uns auf seine Vorzüge konzentrieren. Sogar wenn er ein Nicht-Praktizierender wäre, sollten wir immer noch barmherzig mit ihm sein. Aber er ist ein Praktizierender. Sollten wir ihn dann nicht auch als solchen behandeln?” Meine Erhöhung beeinflusste auch die Praktizierenden in meiner Nähe.
Nachdem ich mein Ego losgelassen hatte, spürte ich das Bedürfnis, einen Schritt weiter zu gehen und eine direkte Konversation mit den in Frage kommenden Praktizierenden zu führen. Ich dachte, dass ich ein Treffen initiieren sollte, um mein Verständnis mitzuteilen. Ich fühlte mich regelrecht gezwungen, diesen Schritt zu tun. Bezüglich dieser Angelegenheit musste ich den Anforderungen des Meisters entsprechen, die er an uns gestellt hatte, damit der Meister sich nicht weiterhin um mich sorgen musste. Mit diesem neuen Verständnis traf ich mich mit den Praktizierenden A und B. Nach einer langen Unterhaltung erzählte ich ihnen: „In der Vergangenheit glaubte ich immer, dass ihr falsch liegen würdet und eure Gedanken vom Fa abgewichen wären. Ich schaute wegen meiner Probleme immer nach außen. Doch - auch wenn ihr in meinen Augen tatsächlich Unrecht hattet - habe ich versucht, euren Gesichtspunkt mit einer großen Barmherzigkeit, so wie sie der Meister lehrt, zu verstehen und zu tolerieren? Jahrelang beschwerte ich mich über andere. Ich lernte nicht, mehr Aufmerksamkeit auf die Vorzüge der anderen zu richten und weniger auf deren Unzulänglichkeiten. Ich konzentrierte mich auf eure menschlichen Eigensinne. Ich fühle mich schrecklich, weil ich jahrelang diese Einstellung hatte.”
Der Praktizierende A sagte: „Ich wusste, dass du in den letzten Jahren besorgt darum warst, dass wir zurückfallen würden. Doch wie auch immer, einige Dinge sind nicht so, wie du denkst. Wir Praktizierende kommen alle aus verschiedenen Welten mit unterschiedlichen Charakteren, deshalb unterscheiden sich unsere Verhaltensweisen zwangsläufig in der menschlichen Welt. Nimm beispielsweise die Aufklärung der Menschen über die Hintergründe der Verfolgung, bei der du es vorziehst, ganz direkt darüber zu reden, während ich es bevorzuge, mehr Weisheit walten zu lassen, wenn ich mit den Leuten spreche. Ich habe keine gute Gelegenheit verpasst, sie aufzuklären. Ich wage zu sagen, dass wenn die Fa-Berichtigung vorüber ist, ich meinen Teil dazu beigetragen habe.” Ich kannte den Praktizierenden A länger als zehn Jahre, doch bekam ich erst jetzt ein tieferes Verständnis bezüglich seiner Person. Ich fühlte mich sehr warm in meinem Herzen, wobei dieses Gefühl nicht wirklich beschrieben werden kann.
Der Praktizierende B sagte: „Ich stimme damit überein. Wenn wir die drei Dinge, die der Meister von uns erwartet, in unserer eigenen Umgebung tun, erfüllen wir den Maßstab eines Praktizierenden. Es ist unmöglich, dass es jeder gleich macht. Meine Angestellten wissen alle, dass Dafa gut und die Kommunistische Partei Chinas schlecht ist. Einige haben damit begonnen, sich die Videovorträge des Meisters anzuschauen. Wenn Mitpraktizierenden Schwierigkeiten begegneten, halfen wir ihnen immer im Stillen.” Er begann mir verschiedene berührende Geschichten darüber zu erzählen.
Während unserer Unterhaltung traf der Praktizierende C ein. Er war derjenige, mit dem ich die meisten Probleme hatte. Nachdem ich ihm meine Gedanken und mein neues Verständnis mitgeteilt hatte, war er sehr bewegt und sagte: „In den letzten Jahren waren unsere Bemühungen, die drei Dinge zu tun, immerzu konstant und solide. Deine Meinung war nicht korrekt. Wenn du versuchst, mich zu ändern und ich versuche, dich zu ändern, wird niemand von uns den anderen ändern können und die Trennung zwischen uns würde nur größer werden.” Er fing damit an, mir viele Geschichten zu erzählen über seine Bemühungen bezüglich der Erklärung der Tatsachen und darüber, Menschen zu ermutigen, die Partei zu verlassen. Während ich zuhörte, bemerkte ich plötzlich, dass er mich während all der Jahre verstanden hatte und mir meine falsche Meinung über ihn vergab und tolerierte. Er hatte es bei vielen Gelegenheiten vermieden, mit mir zusammenzustoßen. Ich war von seinem friedfertigen Ausdruck und seiner Offenheit tief bewegt. Er fuhr fort: „Ich dachte nie daran, welche Ebene ich in der Zukunft erreichen würde. Der Meister hat für jeden einen Plan. Als ein Jünger muss ich mein Bestes tun. Ich habe eine kleine Fabrik, aber meine Absicht ist es nicht, Geld zu verdienen und mein Leben zu verbessern. Ich lebe sehr schlicht. Ich möchte mehr Gelegenheiten haben, um Menschen zu kontaktieren und ihnen die Erlösung anzubieten.” Seine Worte lösten viele meiner Zweifel auf.
Diese Praktizierenden machten es alle sehr gut. Warum hielten dann ich und einige Praktizierende, die mir nahe standen, solch eine negative Meinung über sie aufrecht? Auf diese Frage ergaben sich verschiedene Antworten.
1) Wir haben kein korrektes Verständnis des Fa und schauen nicht bedingungslos auf unsere eigenen Themen. Der Meister forderte uns in vielen Vorträgen ganz klar dazu auf, trotzdem versagten wir darin, diese Prinzipien auf uns selbst anzuwenden und wandten sie stattdessen nur auf andere an. Dies ist für Kultivierende ein großer Fehler.
2) Wir verstärkten einfache Angelegenheiten, wodurch sie zu größeren Problemen wurden und die anfänglich trivialen Dinge selbst gar nicht mehr ihre wahre Natur zeigten. Nachdem ich deren „Themen entdeckt hatte”, erzählte ich sie anderen. Darüber hinaus achtete ich nicht auf die Kultivierung meiner Worte, sodass sich Angelegenheiten aufbauschten und unnötige Verwirrung verursachten. Ich folgte nicht dem, was der Meister uns sagte, nämlich dass ich zuerst nach meinen eigenen Problemen schauen sollte und dann erst versuchen sollte, anderen barmherzig zu helfen. Ich hatte weder Barmherzigkeit noch Toleranz für Mitpraktizierende (Dies ist eine Ebene, die wir alle erreichen sollten).
3) Ich hielt an meinen Vorstellungen fest und wollte sie nicht verändern. Tatsache ist, dass der Meister uns viele Male sagte, dass wenn Konflikte unter Praktizierenden auftauchen, wir unsere Verständnisse darüber offen miteinander austauschen sollen. Doch wie auch immer, es war für mich sehr schwierig, den ersten Schritt zu tun.
Nachdem ich meine Gefühle mit diesen Praktizierenden ausgetauscht hatte, fühlte ich mich erleichtert. Zusätzlich fühlte ich die Freude darüber, eine höhere geistige Haltung eingenommen zu haben.
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.