The Times-Herald, GA: 500-Meilen Marsch aus Protest gegen die Verfolgung von Falun Gong
(Minghui.de)
Von Winston Skinner
Vor einem Jahrzehnt machte die Verfolgung von Falun Gong-Anhängern durch das chinesische Regime Schlagzeilen.
Die Medienberichte sind weit zurückgegangen, doch die Anhänger von Falun Gong - und die Unterstützer der Religionsfreiheit - sagen, dass die Verfolgung weitergeht. Dr. Yang Jianli, Gründer und Präsident von Initiativen für China, marschiert derzeit durch den Nordosten der Vereinigten Staaten, um die Aufmerksamkeit auf die Verfolgung von Falun Gong und anderen religiösen Bewegungen in China zu lenken.
Es ist nicht bekannt, dass es im Bezirk Coweta eine Falun Gong-Gruppe gibt, obwohl der Praktizierende Robert Lu aus Atlanta über Falun Gong informierte und diese spirituelle Praxis im Dezember 2000 in der öffentlichen Bücherei Newnan-Coweta zeigte. Damals sagte Lu, dass diese „Kultivierungspraktik” 1992 in China anfing, obwohl ihre Wurzeln viel weiter zurückreichen.
Diese Praktik hat ihre Wurzeln im Buddhismus und wurde von Li Hongzhi in China angefangen. Innerhalb weniger Jahre erlangte Falun Gong Millionen von Anhängern - und den Zorn der Regierungsführung Chinas.
Yang, der an der allgemeinen Universität Peking studierte und zwei Doktortitel besitzt, einen in Mathematik an der Berkeley Universität von Kalifornien und einen in Volkswirtschaft von Harvard, gab am 1. April in Boston die Pläne für seinen 500-Meilen-GongMin (Bürgerkraft)-Marsch nach Washington bekannt.
Im historischen Massachusetts State House erklärte Yang: „Ich stehe heute hier und weiß, dass der chinesische Olympische Slogan ,Eine Welt, ein Traum' nicht weiter von der Wahrheit in China entfernt sein könnte.
Dann sprach er über die Menschen, die wegen ihrer Proteste gegen Abtreibungen eingesperrt sind und über „tibetische Mönche, von denen die jeden Monat abgeschlachtete Anzahl nicht bekannt ist”.
Er fragte: „Was haben sie für einen Traum? Ist das der ,eine Traum' des chinesischen Regimes? Nein. Das ist nicht ihr Traum, es ist ihr Albtraum.”
Am 4. Mai brach Yang zu seinem GongMin-Marsch in Boston auf. Seine Wegstrecke führte über Wellesley, Providence, New Haven, Bridgeport, New York, Philadelphia, Wilmington und Baltimore. Am kommenden Mittwoch, dem 19. Jahrestag des Massakers am Platz des Himmlischen Friedens, wird er seine Tour in Washington DC zum Abschluss bringen.
Yang war Zeuge der Schrecken auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Als er die Arbeiterunruhen in Nordchina erforschte, wurde Yang verhaftet und mehr als ein Jahr in Isolation behalten, bevor man eine Verhandlung abhielt, ihn für schuldig erklärte und zu fünf Jahren Gefängnis wegen „Spionage” verurteilte. Im Gefängnis wurde er gefoltert und über lange Zeit in Einzelhaft gesteckt.
Im April 2007 wurde er nach einer Resolution der Vereinten Nationen und der Unterstützung von beiden Häusern des Kongresses der Vereinigten Staaten freigelassen.
Auf verschiedenen Abschnitten seines Weges begleiteten ihn Menschen. Am 17. Mai erreichte er Manhattan und dort sprach er bei einer Kundgebung: „Die Menschenrechtsangelegenheit ist nicht politisch, sie ist nicht situationsbezogen, sie ist keine Modeerscheinung, nicht etwas, was man je nach Lust und Laune geben oder nehmen kann. Sie ist eben die Bindung zwischen den Menschen und ihrem Schöpfer. Menschenrechte geben uns Würde und eine Bestimmung.” Dies sagte Yang bei dieser Kundgebung in New York:
„Der Schutz dieser Rechte, für alle ihre Bürger, ist die oberste Verantwortung jeder Regierung. Jede Regierung, die nicht die von Gott gegebenen Rechte für ihre Bürger schützt, handelt unverantwortlich. Jede Regierung, die ihren Bürgern aktiv die Menschenrechte und die politischen Rechte vorenthält, kann keine Legitimität, geschweige denn Wohlstand oder Macht, beanspruchen.”
„Für die chinesischen Bürger gibt es keine Menschenrechte. Für die Tibeter gibt es keine Bürgerrechte. Für die Falun Gong-Praktizierenden gibt es keine religiösen Rechte.”
„Meine Brüder und Schwestern, ich bete, dass die Bürgerkraft zu uns allen kommt. Ich bete, dass sie uns alle zusammenbinden wird wie Freunde, wie Brüder und Schwestern, und wir unter einem blauen Himmel in einem freien China leben werden, frei sprechen können, frei eine Religion ausüben können, unsere gegenseitige Würde respektieren und unseren eigenen gewählten Weg zum Glück suchen können.
„Dafür bete ich, dafür marschiere ich, dafür werde ich nicht ruhen, bis ich euch alle auf einem Platz des Himmlischen Friedens umarmen kann, der frei ist”. Mit diesen Worten beendete er seine Rede.
Jim Geheran, Direktor internationaler Programme, reiste mit Yang auf einigen Abschnitten seines Weges und half ihm bei den Vorbereitungen für dieses Ereignis. Er sprach über die Rolle der Verfolgung von Falun Gong bei den derzeitigen Bemühungen für die Menschenrechte.
„Ich habe zu der Falun Gong-Gemeinschaft in Boston sehr engen Kontakt”, erklärte Geheran. Die Verfolgung von gläubigen Menschen auf der ganzen Welt ist „etwas, worauf wir wirklich unser Augenmerk richten müssen”.
„Es ist wirklich schrecklich, was diese Menschen durchleben müssen”, sagte Geheran. „Die Verfolgung von Religion ist ziemlich weit verbreitet”.
In der Anfangszeit wurde die Kunde von Falun Gong „einfach von Mund zu Mund weitergegeben”, berichtete Herr Lu in einem Interview mit The Times-Herald im Jahr 2000. Er erzählte, dass Freunde und Familienangehörige aufmerksam wurden, wenn jemand zuvor krank war oder unmoralisch lebte und wegen Falun Gong seinen Lebensstil gravierend änderte.
Viele fingen dann selbst an, der Lehre von Falun Gong zu folgen. In den ersten sieben Jahren seines Bestehens wuchs Falun Gong schätzungsweise zu 100 Millionen Praktizierenden an. „Wegen dieser riesigen Zahl fühlte sich das chinesische Regime bedroht. Das ist nämlich mehr als die Zahl der Parteimitglieder”, sagte Lu.
Es wird berichtet, dass chinesische Medien mit dem Angriff auf Falun Gong im Jahr 1996 begannen. Bemühungen von Falun Gong-Anhängern, zwei Jahre später diese Praktik zu erklären, wurden ignoriert.
„In China erlauben sie nicht, dass jemand sich zu Wort meldet”, erklärte Lu.
Am 23. April 1999 wurden Falun Gong-Praktizierende von Regierungstruppen zusammengeschlagen. Eine Gruppe von 10.000 Praktizierenden begab sich daraufhin nach Peking. „Sie versuchten bei den Regierungsführern zu appellieren, um dies geklärt zu bekommen”, sagte Lu, doch sie hatten keinen Erfolg.
Im Jahr 2000 sagte Lu, dass er glaubte, Falun Gong sei als Beispiel gewählt worden: „Sie wollten dies nutzen, um ihre Macht zu festigen. Weil Falun Gong eine friedliche Gruppe ist, werden sie weder ihre Faust erheben, noch ein schlechtes Wort zurückgeben.”
Diese pazifistische Haltung machte laut Lu die Gruppe attraktiv für einige opportunistische Regierungsführer. Statt eine wirkliche Dissidentengruppe zu unterdrücken, welche vielleicht mit Terrorismus reagiert, wählten sie den Angriff auf eine friedliche Bewegung ohne politische Ziele.
Lu, der in China aufwuchs, beschrieb Falun Gong nicht als Religion, sondern als ein „Kultivierungssystem auf hoher Ebene”. Falun Gong besteht aus körperlichen Übungen und Lehren, die eine spirituelle Komponente haben. „Die Prinzipien bei Falun Gong sind Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”, laut Lu. Die Praktik lehrt die Menschen, „das Bestmögliche zu tun”, sagte er.
Lu meinte, dass es für Menschen eines nicht buddhistischen Glaubenssystems vielleicht schwer sei, ihr Augenmerk auf Falun Gong zu richten. Er berichtete jedoch, dass Menschen aus vielen verschiedenen sozialen Kreisen diese Praktik ausüben. „Einige Menschen glauben an Buddha, einige sind Christen. Es wird die Menschen näher zu Gott führen”, erklärte er.
Quelle: http://www.times-herald.com/religion/500-mile-walk-protests-Falun-Gong-persecution--475875
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