Mein 7-jähriger Kultivierungsweg in einer Produktionsstätte für Informationsmaterialien (Teil 2)

(Minghui.de)


Teil 1 siehe unter: www.minghui.de/artikel/47128.html


[Anmerkung der Minghui-Redaktion: In der Zeit der Fa-Berichtigung sind zahlreiche Dafa-Jünger dabei, ihr Versprechen, das sie dem Meister vor langer Zeit gegeben haben, stillschweigend einzulösen. Die Versprechen einzuhalten, ist manchmal sehr hart. Allerdings hatten wir die Schwierigkeiten bereits damals beim Ablegen unseres Versprechens vorhergesehen und wollten von uns aus die Aufgaben trotzdem übernehmen. Wir glauben, dass die Mitpraktizierenden in den Produktionsstätten für Informationsmaterialien im Gegensatz zu heute ein leichtes Gefühl haben werden, wenn sie in der Zukunft auf diese Erlebnisse zurückblicken werden.

Die Produktionsstätten für Informationsmaterialien sind in der menschlichen Welt sehr wichtig; sie sind ein unerlässlicher Teil der gesamten Arbeit unserer Dafa-Jünger. Der Zustand der Produktionsstätten sowie der Kultivierungszustand der dort beschäftigten Praktizierenden hängen zweifellos eng mit der gesamten Aufklärungsarbeit und Fa-Bestätigung in der jeweiligen Region zusammen. Wir hoffen, dass die Praktizierenden in den Produktionsstätten durch diesen Artikel mehr Unterstützung durch aufrichtige Gedanken erhalten, sodass sich ihr Zustand verbessern wird, sich die Produktionsstätten noch besser entwickeln und wir alle zusammen die historische Aufgabe noch besser erfüllen werden.]


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Turbulenz und Aufbau einer neuen Produktionsstätte

Ungefähr ein halbes Jahr später wurden wir verraten, nachdem ein Praktizierender einer anderen Stadt, der einmal in unserer Produktionsstätte gewesen war, festgenommen worden war. Die Arbeit in der Produktionsstätte wurde deshalb vorübergehend eingestellt und so arbeitete auch ich nicht mehr dort. Kurz danach wurde ich eines abends in einer Mietwohnung von der Polizei entführt. Ein Praktizierender, der zuvor in dieser Wohnung gewohnt hatte, war festgenommen worden und hatte dem Bösen diese Wohnung preisgegeben. Daraufhin hatte das Böse diese Wohnung bereits über einen Monat überwacht. Ich geriet in große Schwierigkeiten und wurde von vielen Mitgefangenen fast zu Tode geschlagen.

Als ich entlassen wurde, suchte ich unter vielen widrigen Umständen einen Praktizierenden eines anderen Ortes auf, um mich auf die neue Situation einzustellen. Zudem kam auch Dawei zufällig zu uns, ohne sich vorher mit jemandem abgesprochen zu haben. Einige Monate später schlug Dawei mir vor, in meine Gegend zurück zu kehren und eine neue Produktionsstätte einzurichten. Ich sagte ihm nicht sofort zu, da mein Zustand zu jenem Zeitpunkt noch nicht ganz stabil war. Dawei war jedoch sehr besorgt und ging allein zurück. Unerwartet wurde er schon am nächsten Tag vom Bösen verfolgt und festgenommen, nachdem er in unserer Gegend angekommen war.

Er wurde ohne gesetzliche Grundlage direkt in ein Arbeitslager gebracht. Lange Zeit fühlte ich mich sehr traurig. Dawei gab auch im Arbeitslager nicht nach. Ich weiß, dass er sich im Klaren über die erhabene Entscheidung eines Dafa-Schülers war und dass er seinen Entschluss nie bereut hat. Bei Dawei kann ich deutlich die selbstlose Buddhanatur spüren.

Nach einigen Monaten, als ich mich wieder in einem sehr guten Kultivierungszustand befand, gründete ich zusammen mit anderen Praktizierenden eine neue Produktionsstätte in einer anderen Stadt. Vor der Gründung der Werkstatt war mein Herz ganz ruhig gewesen, aber als die Werkstatt wirklich lief, war ich aufgrund der Verfolgung, die ich erlebt hatte, wieder sehr beunruhigt. Dennoch konnten das Bewusstsein für die Mission und das Verantwortungsgefühl eines Dafa-Jüngers alles besiegen.

Manche Mitpraktizierende sagten oft: „Die Praktizierenden in unserer Werkstatt haben einfach wenig Angst, sonst könnten sie diese Arbeit nicht mehr weiter machen.” Jedes Mal, wenn ich so etwas hörte, hatte ich ein eigenartiges Gefühl. Ich konnte die Praktizierenden, die so etwas sagten, nur sehr schwer verstehen. Denn im Grunde genommen stellen sich diese Praktizierenden nicht mit denjenigen Dafa-Jüngern auf eine Stufe, die fleißig vorankommen, sondern bestätigen vielmehr ihre nachlässige Seite.

Meine Angst war besonders groß, als ich das zweite Mal mit Praktizierenden zusammen eine Werkstatt zur Herstellung von Informationsmaterialien aufbaute. Offenbar versuchte das Böse alles Mögliche, Faktoren wie die Angst in meine Gedanken zu drängen. Oberflächlich gesehen war ich den ganzen Tag über müde und hatte ein starkes Gedankenkarma. Meine Erkenntnisse hinsichtlich der Fa-Grundsätze waren auch nicht so klar wie heute. Obwohl ich mir Gedanken machte, möglicherweise wieder verfolgt zu werden, dachte ich niemals daran, die Werkstatt aufzugeben.

Wenn ich morgens aufwachte, stellte ich mir jedes Mal zuerst die Frage, ob ich Dafa mit meinem Leben schützen könnte, falls ich wieder festgenommen würde. Könnte ich Leben und Tod loslassen? Erst nach einer langen Zeit konnte ich diese Fragen mit einem Ja beantworten. Erst dann war ich erleichtert. Damals war es allgemein üblich, dass alle zwei, drei Monate eine Werkstatt vom Bösen zerstört wurde. Ganz automatisch dachte ich auch darüber nach, wie es wäre, wenn mir eines Tages so etwas passierte. Wenn ich große Angst hatte, war ich bereits nervös, sobald ich die Geräusche der Druckmaschine hörte. Dann hatte ich das Gefühl, noch nicht einmal mehr gleichmäßig atmen zu können. Ich stand unter Druck und versuchte, keine Angst vor diesem Druck zu haben. In Wirklichkeit musste ich mein eigenes Ich loslassen.

Die neue Werkstatt befand sich in einem Dorf und zwar in einem Haus aus Lehm, das mindestens 50 Jahre alt war. Damit die Geräusche der Maschine nicht von Nachbarn gehört wurden, bauten wir ein hohes Bett aus Eisen ein. Auf dem Bett lagen Wärmeisolierschichten, die gewöhnlich für den Transport von Gemüse verwendet wurden. Alle Geräte befanden sich unter dem Bett. Um meine Arbeit verrichten zu können, musste ich mich unter das Bett begeben. Zudem schloss ein anderer Praktizierender die Tür von draußen ab. Obwohl diese Werkstatt sehr primitiv war, versorgte sie über 1000 Praktizierende in fünf benachbarten Regionen mit Halbmonatszeitschriften und Informationen über die Fakten zu Falun Gong.

Viele Praktizierende, die keinen Kontakt zu Mitpraktizierenden haben, die in den Produktionsstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien arbeiten, halten die Arbeit in der Werkstatt für angenehm. Tatsächlich verließen jedoch viele Praktizierende, die in der Werkstatt arbeiteten, diesen Platz, weil dort die Arbeit sehr schwer und mühsam ist. Natürlich gibt es Unterschiede unter den Produktionsstätten. Die jeweiligen Schwierigkeiten bei der Arbeit hängen auch von der Umgebung und den dort arbeitenden Praktizierenden ab.

Aus einem bestimmten Grund arbeitete ich später in einer neuen Werkstatt. Seit Jahren verbringe ich mein Leben nun in dieser Werkstatt und kultiviere mich hier. Obwohl diese Werkstatt mehrmals umgezogen ist, ist sie bis heute in Betrieb.

Zuerst erzähle ich einmal von dem täglichen Leben in unserer Werkstatt.

Wir alle sind Praktizierende, die aufgrund der Verfolgung Haus und Hof verlassen haben. Ersparnisse haben wir keine. Manche Praktizierende wurden mehrmals festgenommen. Ihre Familienangehörigen hatten kein Verständnis für sie und unterstützten sie deshalb auch nicht. Das Leben war schwer für sie.

Es waren meistens drei Praktizierende in unserer Werkstatt beschäftigt. Ab und zu arbeiteten dort auch vier Personen. Mein Elternhaus befand sich relativ nahe der Werkstatt. Manchmal brachte ich von meinen Elternhaus Nudeln und Öl mit, wenn ich meiner Familie die Informationsmaterialien brachte. Im Winter war das von Vorteil, da das Essen lange aufbewahrt werden konnte. Meine Mutter bereitete viele Dampfbrote auf einmal vor, die für eine Woche ausreichten. Manchmal kauften wir im Winter auf einmal über 50 Kilogramm Chinakohl; nicht weil wir den Chinakohl besonders mögen, sondern weil er das billigste Gemüse im Winter ist. Im Winter aßen wir jeden Tag Chinakohl.

Im Sommer konnte meine Mutter für uns nicht so viele Dampfbrote auf einmal backen, weil sie wegen des heißen Wetters leicht verdarben. So mussten wir die Dampfbrote kaufen. Manchmal kauften wir uns auf einmal eine große Menge davon, weil wir aus Sicherheitsgründen nicht jeden Tag hinaus gingen. Wenn wir sie nicht innerhalb von einem Tag verzehren konnten, verdarb der Rest. Da wir sie jedoch nicht wegschmeißen wollten, weil wir nicht so viel Geld hatten, kam es im Sommer öfter vor, dass wir die verdorbenen Dampfbrote trotzdem aßen.

Einmal waren wir im Sommer alle zu Hause, um Informationsmaterialien zu verteilen und kamen die Nacht über nicht in die Werkstatt zurück. Wir hatten alle Fenster und Türen geschlossen. In der Werkstatt befand sich jedoch noch ein Rest gekochter Nudeln, und als wir den nächsten Abend wieder zurückkehrten, waren die Nudeln verdorben und stanken. Es widerstrebte mir dennoch, sie wegzuwerfen. Ich nahm die Schüssel, schloss die Augen und wollte die Nudeln essen. Ich konnte mich jedoch nicht überwinden, sie hinunterzuschlucken und musste mich fast übergeben. Einer der Praktizierenden sah es, nahm mir die Nudeln ab, spülte sie mit Leitungswasser ab und aß sie anschließend auf.

Der Sommer hat auch Vorteile. Wir können kalte Speisen nehmen und kaltes Wasser trinken, was man im Winter nicht oft machen kann.

Einmal bereitete meine Mutter mir gebratenes Mehl zu. Am Abend des gleichen Tages wollten wir es essen. Ein Praktizierender hob die Schüssel auf und fragte: „Was ist da oben drauf?” Ich warf einen Blick auf das Mehl und dachte, dass meine Mutter Sesam dazu getan hätte. Es waren jedoch Maden, die sich auf der gesamten Oberfläche befanden.

Meine Mutter war über 70 Jahre alt und konnte nicht gut sehen. Sie hatte die Maden im Mehl nicht bemerkt. Wir entfernten die Maden aßen den Rest. Weil wir immer sehr beschäftigt waren, kamen wir erst Monate später darauf, wieder von dem Mehl zu essen. Es befanden sich erneut Maden darauf. Ich entfernte die Maden zwei Stunden lang mit einer Pinzette. Anschließend aßen wir das Mehl schnell auf.

Wir wissen ganz genau, wie oft wir pro Jahr in den letzten Jahren einkaufen gingen. Wir kaufen das Gemüse nicht pro Kilogramm ein, sondern in großen Mengen oder pro Sack. Oft bezahlen wir einen Yuan für eine große Menge oder einen großen Sack Gemüse. Dieses Gemüse würden die gewöhnlichen Menschen nicht einmal mehr beachten; sie würden es eher wegschmeißen.

In diesen Jahren haben wir niemals Fleisch gekauft. Nur zu Festen bekommen wir etwas Fleisch von Zuhause. Wenn Praktizierende aus anderen Orten kommen und sie uns etwas Gekochtes mitbringen, sind wir schon sehr zufrieden.

Manchmal aßen wir auch Obst, jedoch nur, um unseren Hunger zu stillen.

Einmal hatte ein Praktizierender einen großen Sack mit teilweise verfaulten Pfirsichen gekauft. Ich fragte ihn, warum er so viele gekauft habe, wo doch Pfirsiche im Sommer nicht leicht zu lagern seien. Der Praktizierende antwortete: „Sie sind sehr billig und kosteten nur zwei Yuan. Sie sind sogar noch billiger als gedämpftes Brot. Wir brauchen erst einmal nichts mehr zu kochen. Wenn wir Hunger haben, können wir ein paar Pfirsiche essen.” Eigentlich hätte der Verkäufer die Pfirsiche schon weggeschmissen, wenn wir sie nicht gekauft hätten.

Einmal kaufte ein Praktizierender einige angefaulte Äpfel, als sich gerade eine Koordinatorin bei uns aufhielt. Der Praktizierende gab ihr einen relativ guten Apfel zu essen. Unerwartet sagte diese Koordinatorin: „Solche Äpfel würde ich nicht kaufen und essen.” Wir lächelten nur. Diese Koordinatorin wohnt in ihrem Zuhause. Obwohl sie viel Kontakt mit uns hatte, wusste sie nicht viel darüber, wie wir wirklich lebten. Diese Äpfel waren dazu da, unseren Hunger zu stillen, sie dachte jedoch, dass wir unseren Eigensinn auf Genuss dadurch stillen wollten.

Damit möchte ich nicht sagen, wie großartig die Praktizierenden in den Produktionsstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien sind. Ich möchte nur mehr Praktizierenden zeigen, wie es dort wirklich aussieht. Ich denke, dass das gewiss sinnvoll ist.

Ein Praktizierender eines anderen Ortes erzählte mir, dass er in seiner Produktionsstätte zur Herstellung der Informationsmaterialien vier Monate lang kein Gemüse gesehen hätte. Ein anderer Praktizierender eines anderen Ortes hatte sechs Monate lang kein Fleisch gegessen. Als er es wirklich nicht mehr aushalten konnte und einmal zum Einkaufen ging, holte er nebenbei auch ein bisschen Schweinekopffleisch. Beim Gehen begann er schon, es zu essen. Er sagte: „Ich konnte es wirklich nicht mehr aushalten.” Jedes Mal wenn ich an seine Worte denke, ist das sehr bitter für mich und es gibt für mich dabei nichts zu lachen.

In unserer Werkstatt gab es wegen des Essens einmal einen Konflikt.

Eine Praktizierende namens Xiaoli (Pseudonym) hatte aufgrund der Verfolgung Haus und Hof verlassen. Anfangs wollte sie in der Werkstatt mithelfen und wohnte vorübergehend bei uns. Fünf, sechs Tage später wollte sie nach Hause gehen und schauen, ob alles wieder in Ordnung war. Nachdem sie nach Hause gegangen war, kam sie nicht wieder zurück. Von anderen Praktizierenden hörten wir, sie sei der Auffassung, dass das Leben bei uns zu leidvoll sei. Uns war sofort klar, dass sie deshalb nicht mehr kommen wollte. Eigentlich hatten wir, als sie sich bei uns aufhielt, bewusst etwas besser gegessen. Wir hatten für zwei Yuan einige Kilogramm Salat gekauft und ihn mit Sauce gegessen. Das war für uns ein großer Luxus.

Später sprach Xiaoli mit ihrer Mutter über ihren Aufenthalt bei uns. Ihre Mutter war mit der Praktizierenden, die Xiaoli zu uns geführt hatte, unzufrieden. Denn als jene Praktizierende aufgrund der Verfolgung nicht nach Hause gehen konnte, hatte sie eine Zeit lang bei Xiaoli gewohnt und wurde von der Familie sehr gut aufgenommen. Xiaolis Mutter, die nicht praktiziert, meinte, diese Praktizierende hätte Xiaoli nicht gut mit Essen versorgt und sie sei ihrer Tochter gegenüber rücksichtslos gewesen.

Seitdem hatten sich zwischen Xiaoli und jener Praktizierenden einige Missverständnisse aufgebaut. Diese Praktizierende sagte mir: „Ich habe selbst auch kein Geld. Ich kann ja nicht das Geld, das der Errettung der Menschen dienen soll, zur Verbesserung des Lebens verwenden.” Sie selbst war auch traurig über die Situation, fand aber keinen Ausweg.

Ich denke, ein wichtiger Grund, warum so etwas passierte, liegt darin, dass viel zu viele Praktizierende, die zu Hause wohnen, denken, dass die Praktizierenden in den Produktionsstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien in einer Art „Utopie” leben, von anderen Praktizierenden ernährt werden und sich um ihren Lebensunterhalt keine Sorgen machen müssten. Auch denken jetzt noch immer welche, die die Gelegenheit haben, in der Werkstatt mithelfen zu können, dass wir hier von anderen Praktizierenden ernährt werden. Aber sobald sie hier leben, entdecken sie viele, viele Dinge, die nicht ihren Wünschen entsprechen und sie traurig machen.

Ein anderer Praktizierender der Werkstatt war mal als Massenkäufer auf dem Computermarkt und wollte eine große Menge Secondhand-Laptops kaufen. Zum Mittag holte er aus dem Rucksack gedämpfte Brote heraus, die er aus der Werkstatt mitgebracht hatte. Das überraschte einen anderen Praktizierenden, der das jedoch auch interessant fand. Er sagte ihm, dass man den gewöhnlichen Menschen nicht den Eindruck vermitteln sollte, sich anomal zu verhalten. (Anmerkung der Übersetzerin: In den Augen der gewöhnlichen Menschen in China sind Massenkäufer von High-Tech-Produkten, wie z.B. Computern, nicht arm und sollten nicht nur gedämpfte Brote essen, sondern auch Beilagen wie Gemüse und Fleisch, denn gedämpftes Brot ist sind nur eine Art Teigware, die nach nichts schmeckt. Normalerweise isst man es nicht ohne Beilage.)

Ich gehe auch oft auf den Computermarkt. Manchmal fuhr ich im Sommer 300 bis 350 km zu einem Computermarkt eines anderen Ortes. Wenn ich die Werkstatt verließ, nahm ich immer eine Flasche Wasser mit. Einmal ging das Wasser aus und ich hatte wirklich sehr großen Durst, so dass ich kaum sprechen konnte. Das Wetter war sehr heiß. Ich verbrachte den ganzen Tag auf dem Markt und wollte nach Hause. Ich fragte die Frau eines Verkaufsstandes an der Straße nach dem Preis des günstigsten Mineralwassers. Sie sagte, es koste zwei Yuan. Meinen Durst mit der Ausgabe von zwei Yuan zu stillen, wäre mir zu viel Geld gewesen. So fragte ich sie: „Darf ich ein bisschen Wasser aus eurem Eimer haben?” Sie meinte aber, sie hätte keine Tasse dafür. Das war eigentlich ein Vorwand. Das Wasser im Eimer war nur zum Spülen da. Da ich ihr nichts abkaufte, wollte sie mir kein Wasser geben. Wenn ich ein gewöhnlicher Mensch wäre, hätte ich sie nicht gefragt. Schließlich löschte ich meinen Durst mit Leitungswasser auf der Bahnhofs-Toilette.

All das ist für die Praktizierenden in den Produktionsstätten ganz normal.

Außer zu essen, muss man sich auch kleiden.

In den letzten Jahren konnte ich ein bisschen mehr Geld von zu Hause bekommen und mich dadurch ein bisschen besser kleiden. Besonders schwierig war es jedoch in den Jahren davor. Von unserer Kleidung war fast alles gebraucht und altmodisch und stammte von Praktizierenden, die nicht in den Produktionsstätten arbeiteten. Manchmal bekamen wir nach zwei Jahren noch keine neue Kleidung. Wir sind alle jung und wollten manchmal auch einige Kleidungsstücke haben, die einigermaßen gut aussehen. Wir warteten dann bis zum Saisonwechsel, wo die Preise sanken.

Vielleicht fragen sich manche Praktizierende, woher unser Geld kommt, wenn wir selbst nicht arbeiten und die Angehörigen uns auch nicht mit vollem Herzen unterstützen.

Als ich las, dass die Praktizierenden der Provinz Jilin meinten, dass die Praktizierenden der Produktionsstätten von anderen Praktizierenden ernährt würden, war ich sehr traurig.

Zu Anfang, nachdem wir Haus und Hof verlassen hatten, nahmen wir tatsächlich Geld und Sachen von Praktizierenden an. Später hörten wir damit jedoch fast gänzlich auf nach einem Erkennungsprozess mit vielem Hin und Her.

Wir wussten, dass uns etliche Praktizierende bezüglich Geld und Sachen viel Hilfe zukommen ließen. Aber wir wussten auch, dass manch andere Praktizierenden uns immer beobachteten. Es kam so weit, dass wir regelrecht „überwacht” wurden, was das Essen und unsere Kleidung betraf. Einmal nahmen zwei Praktizierende, nachdem sie ihr Zuhause verlassen hatten, ein bisschen Geld von anderen Praktizierenden an. Jeder kaufte sich mit 10 RMB eine Sommerhose. Ein paar Tage später wurde die Nachricht verbreitet, wie verschwenderisch die Praktizierenden doch wären, die Haus und Hof verlassen hätten.

Einmal nahm ein Praktizierender das freundliche Angebot eines anderen vermögenden Praktizierenden wahr und nahm eine teure Jacke an, von deren Wert er nichts wusste. Allerdings war die Jacke schon aus der Mode gekommen. Dieser Praktizierende war später mit dieser Jacke bei einem anderen Praktizierenden, der wiederum ein sehr gutes Leben führte und den Wert dieser Jacke kannte. Dieser erzählte anderen Praktizierenden, dass die Praktizierenden, die ihr Zuhause verlassen hätten, auf großem Fuß lebten.

In der Werkstatt tauschten wir uns darüber aus. Wir kamen zu der übereinstimmenden Meinung, später nichts mehr anzunehmen, ganz gleich ob es sich um Geld oder Gegenstände handelte. Allerdings konnte man von den Praktizierenden, die sich mit den Bedingungen in der Werkstatt sehr gut auskennen, nur sehr schwer etwas ablehnen, wenn sie uns etwas zukommen lassen wollten. Wir legten das Geld dann einfach zu dem Geld, das für die Herstellung der Informationsmaterialien vorgesehen war. Das taten wir nicht, weil wir uns über andere Praktizierende ärgerten, sondern weil wir die Beziehung zwischen den Fa-Grundsätzen und den menschlichen Gefühlen unter den Praktizierenden immer besser verstehen. Wir machen das, um gegenseitige Störungen aufgrund des Menschenherzens und der persönlichen Interessen zu reduzieren, so dass der Ein-Körper noch reiner wird.

So ist es in fast jeder Werkstatt.

Meine Familie hat mich diese Jahre über finanziell sehr stark unterstützt. Jedoch konnte mein Geld manchmal die Ausgaben nicht decken. Dann verbrauchte ich wirklich das Geld anderer Praktizierender, das ist wahr. Aber jedes Mal, wenn wir Geld von der Familie bekamen, legten wir es nicht beiseite, sondern direkt zu den anderen Geldern. Wir dachten: „Soll man mehr Geld ausgeben, gut essen und sich gut kleiden, nur weil man Geld hat? Zwischen dem eigenen Geld und den Geldern anderer Praktizierender gibt es bezogen auf die Fa-Bestätigung keinen Unterschied. Das ist auf keinen Fall ein Vorwand für unser menschliches Herz. Wenn wir Geld ausgeben, legen wir möglichst einen sehr geringen Betrag fest. Bei jedem Kauf denken wir ans Sparen.

Ehrlich gesagt, wollte ich oft die Werkstatt verlassen und einer normalen Arbeit nachgehen, so dass ich in meinem Leben mehr Spielraum hätte. Es scheiterte jedoch mehrmals. Nicht, weil etwas dazwischen kam, sondern weil ich einfach keine Zeit hatte. Denn wenn ich gleichzeitig auch noch einen Job ausübe, komme ich zeitlich nicht einmal mehr dazu, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren.

Sind die Praktizierenden an den Produktionsstätten genauso wie manche Praktizierende meinen, dass sie faul sind, nichts machen und von anderen ernährt werden?

Nachdem ich zu der zweiten Werkstatt gekommen war, waren wir drei zuständig für die Herstellung der Informationsmaterialien und den Fa-Erklärungen des Meisters (Bücher) für über 1600 Praktizierende aus drei Regionen. Damals wurde der Vorschlag noch nicht gemacht, kleine Produktionsstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien zu gründen, weshalb wir sehr viel zu tun hatten.

Jeden Tag saßen wir etwa acht Stunden lang vor den Geräten. Wenn viele Informationsmaterialien gebraucht wurden, hatten wir kaum Zeit, das Fa zu lernen. In den Jahren von 2002 bis 2005 konnten wir ein Jahr lang nur ein paar Mal das „Zhuan Falun” durchlesen. Andere Fa-Erklärungen konnten wir das ganze Jahr über nicht einmal ganz durchlesen. Am Anfang, als ich das Fa nicht lernen konnte, fühlte ich mich sowohl geistig als auch körperlich nicht wohl. Später jedoch fühlte ich mich im Gegenteil nur beim Fa-Lernen unwohl. Danach gewöhnte ich mich daran. Damals mussten wir nach einem ganzen Tag harter Arbeit noch am Abend die Informationsmaterialien in die drei Regionen bringen. Manchmal mussten wir abends mit dem Motorrad für die Strecke hin und zurück 100 km fahren, gleichgültig ob bei Hitze oder bei Kälte.

Am schlimmsten war, wenn Praktizierenden, die mit unserer Werkstatt Kontakte hatten, etwas zustieß - dann mussten wir umziehen. Aber auch wegen anderer Störungen mussten wir umziehen. Bis heute bekomme ich noch Kopfschmerzen, wenn ich nur an diese Zeit denke. Müdigkeit war nur ein Problem von vielen. Der Punkt war eigentlich, dass wir unter der Beobachtung des Bösen so schnell wie möglich umziehen mussten, um mögliche Schäden zu verringern. Wir kämpften mit dem Bösen um Leben und Tod, genauso wie auf dem Schlachtfeld.

Manchmal war ich beim Umziehen so müde, dass ich nur weinen wollte. Am Abend, als ich mich hinlegte, schmerzte der ganze Körper und ich wollte nie mehr aufstehen. Nach nur ein paar Tagen hatte ich schon abgenommen. Ich hatte das Gefühl, dass alles in mir erschöpft war. Beim Umzug mussten wir auf das Böse aufpassen und überlegen, wie wir schnellstmöglich eine passende Wohnung finden konnten, so dass die Werkstatt so früh wie möglich wieder in Betrieb genommen werden konnte und wir weiter Lebewesen erretten konnten. Ein Praktizierender in der Werkstatt erzählte einmal, dass er beim Umzug abnehme und später wieder zunehme. Diese Bitternis kann man nicht mit Worten ausdrücken. Bei einem Umzug kämpfen wir wirklich um Leben und Tod mit dem Bösen und viele Praktizierende wurden bei einem Umzug verhaftet.

Nach 2003 war das Böse nicht mehr so skrupellos. Es wurden immer mehr Informationsmaterialien gebraucht, denn es erschienen immer mehr Artikel, die das Böse entlarvten. Als Jiang Zemin angeklagt wurde, kamen handgeschriebene Berichte aus mehreren Regionen stapelweise bei uns an. Allein für das Tippen brauchten wir 1-2 Monate. Wir hatten manchmal nur zwei Praktizierende in der Werkstatt. Tagsüber druckten wir Informationsmaterialien, in der Nacht mussten wir tippen. Beim Fa-Lernen konnten wir nicht zur Ruhe kommen. Manchmal weinten wir vor lauter Sorge. Wir machten uns Sorgen, einerseits weil wir das Fa nicht lernen konnten, andererseits weil diese Berichte alle schnell fertig werden mussten und wir dies nicht schaffen konnten. Oft schliefen wir beim Tippen ein. Dabei mussten wir noch das Layout für Informationsmaterialien machen und die zweiwöchige Falun Gong Zeitschrift herausbringen. (Es gab damals noch keine fertig gelayoutete Zeitschrift wie heute).

Damals gab es einen Koordinator, der uns als erstes immer fragte, wenn er uns traf: „Sind die Infomaterialien schon fertig?” Wenn die Materialien noch nicht fertig waren, meinte er: „Was macht ihr denn den ganzen Tag?” oder „Wozu brauchen wir euch?” Wir wussten nicht, was wir sagen sollten. Genau dieser Koordinator gab uns alle Berichte, die die Verbrechen in seiner Region entlarvten, zum Tippen. Manchmal stellten wir beim Tippen Unklarheiten in den Berichten fest und mussten warten, bis wir ihn das nächste Mal trafen und ihn dazu befragen konnten. Das kostete sehr viel Zeit.

Eigentlich hatte dieser Koordinator selbst auch einen Computer und Internetzugang und konnte auch tippen. Aber er wollte nicht tippen und meinte, dass wir schneller tippen könnten. In Wirklichkeit war es so, dass wir erst kurz zuvor die ersten Berührungen mit dem Computer hatten und selber auch sehr langsam tippten. Aber es handelte sich um eine Arbeit für Dafa. Wie konnten wir sie einfach so wegschieben? Daher nahmen wir diese Aufgabe an, auch wenn wir es im Grunde genommen nicht wollten. Später beruhigten wir uns und erledigten die Aufgabe stillschweigend.

Manchmal waren wir wirklich in einem sehr schlechten Kultivierungszustand. Wir wollten eine Pause machen, um das Fa zu lernen und unseren Zustand zu korrigieren. Aber das ging nicht, denn es wartete zu viel Arbeit auf uns. Im letzten Jahr ist zu vielen Praktizierenden in den Produktionsstätten Schlimmes widerfahren. Wenn viele von ihnen rechtzeitig eine Pause hätten machen und sich einigermaßen hätten erholen können, hätten sie all die Schwierigkeiten vermeiden können.

Dawei arbeitete eine Zeit lang mit mir zusammen. Als ich festgenommen wurde, machte er weiter. Als wir uns später unerwartet an einem anderen Ort trafen, hatte er noch eine Druckmaschine dabei. Er wollte so sehr an unseren Ort zurück. Wenn er genauso wie ich eine Pause hätte machen und das Fa hätte mehr lernen können, hätte er die dämonische Schwierigkeit vermeiden können. Doch warum sollte Dawei unbedingt schnell in die Werkstatt zurückkehren? Ich weiß, dass er das Herz dafür hatte und kann nur sagen, dass Dawei großartig ist! Ich habe an ihm das Bewusstsein für die heilige Mission eines Dafa-Schülers in der Zeit der Fa-Berichtigung gesehen. Sein Verhalten hat das alles bezeugt.

Alle Informationsmaterialien mussten wir selbst an die anderen Praktizierenden weitergeben. Manchmal konnten wir noch nicht einmal einen Praktizierenden finden, der die Informationsmaterialien annehmen konnte, aus verschiedenen Gründen wollten viele Praktizierende sie nicht annehmen. Manche Praktizierenden gaben auf, wenn wir die Informationsmaterialien nicht an ihre Haustür brachten. Manchmal wollten wir wirklich, dass ein Praktizierender mehr mit uns zusammenarbeitete, aber dieser Vorschlag stieß normalerweise sofort auf Ablehnung, so als ob die Werkstatt uns gehörte.

Damals gab es in der Werkstatt wirklich sehr viel und schwere Arbeit. Für den Transport des Papiers mussten wir jedes Mal einen Transporter einsetzen und mieteten extra eine Wohnung als Lagerraum. Als wir umziehen mussten, konnte ich vor lauter Sorge nicht mehr gut essen und schlafen. Die Verlegung einer Werkstatt zur Herstellung von Informationsmaterialien ist nichts anders als die Verlegung einer Fabrik. Es ist wirklich eine sehr harte und komplizierte Arbeit. Nach der Verlegung muss man wieder eine neue Werkstatt errichten. In diese Aufgabe mussten wer weiß wie viele Bemühungen der Praktizierenden gesteckt werden. Doch mehr als ihnen sollten wir dem Meister danken, der sich immer und überall um uns kümmert. Jedes Mal wenn ich den Weg betrachte, den wir zurückgelegt haben, laufen mir Tränen über das Gesicht. Ich bin nicht über mich selbst gerührt, sondern darüber, dass der barmherzige und großartige Meister durch dieses großartige Fa so viele hervorragende Dafa-Praktizierende erschaffen hat. Im Vergleich dazu bin ich nur so klein wie ein Staubkorn.


(wird fortgesetzt)