Geschichten aus dem alten China: Liebe und Güte, Freundlichkeit die Beziehung bei Paaren im Altertum
(Minghui.de)
Liebe und Güte - die Beziehung bei Paaren im Altertum
"Nach fünfundzwanzig Jahren werden die Zypressen auf meiner Grabstätte ausgewachsen sein und ich werde immer noch auf dich warten..."
In unserer traditionellen Kultur liegt die Betonung, neben der Liebe bei Paaren, mehr auf der Verantwortung des für einander Sorgens. „Sie können danach streben, zehn Jahre zusammen zu leben, sie können anstreben, hundert Jahre zusammen zu schlafen.” Dies zeigt, dass die Beziehung weitergeht, ohne Unterbrechung andauert und dass Bestimmung, Schicksal in Ehren gehalten wird.
Wenn man heutzutage bei einer steigenden Scheidungsrate Geschichten über Paare aus dem Altertum liest, lösen diese Geschichten angenehme Gefühle über die Beziehung aus, die sie pflegten.
Erste Geschichte: Die Frau des im Exil befindlichen Königssohns Chong Er
In der Frühling-Herbst Periode wurde Chong Er (der spätere König von Jin) vom Königreich Jin ins Exil geschickt. Er sagte zu seiner Frau: „Du kannst einen anderen Mann heiraten, wenn ich in 25 Jahren nicht zurückgekommen sein sollte.” Seine Frau antwortete: „Wenn ich 25 Jahre auf dich gewartet habe, werden die Zypressen auf meiner Grabstätte ausgewachsen sein. Ich werde immer noch auf dich warten.”
Zweite Geschichte: Xu Yuns neue, scharfsinnige Frau zähmte ihren Ehemann
In der Drei-Königreich Periode heiratete Xu Yun, der im Königreich Wei lebte, die Tochter des Generals Ruan. Die Braut war sehr hässlich und so suchte Xu Yun nach einem Vorwand, nach der Zeremonie das Brautgemach nicht betreten zu müssen. Seine Familie machte sich darüber Sorgen. Dann kam der Landwirtschaftsbeamte Huan Fan zu Besuch. Xu Yun empfing ihn und unterhielt sich mit ihm außerhalb der Brautgemächer.
Huan Fan redete auf ihn ein: „Die Familie Ruan verheiratete ihre Tochter mit Euch, es muss da noch etwas Höheres über der Braut geben. Ihr solltet das bedenken.”
Xu Yun begab sich sehr zögerlich in die Brautgemächer. Als er die Braut enthüllte, war er so niedergeschlagen, dass er auf der Stelle weggehen wollte. Die Braut wusste ganz genau, dass wenn Xu Yun jetzt wegginge, er niemals wiederkommen würde und so ergriff sie die Kleider von Xu Yun.
Xu Yun spöttelte: „Welche von den vier Tugenden, die eine Frau haben sollte, besitzt du: Benehmen, Tugend, Erscheinung und Handwerkskunst?”
Die Braut antwortete: „Von den vier Tugenden vermisse ich nur ein gutes Erscheinungsbild. Jedoch, ein Gelehrter sollte auch viele Tugenden besitzen. Wie viele hast du?”
Xu Yun sagte: ”Ich habe sie alle.»
Die Braut fragte: „Ist das wahr? Unter all den Tugenden, die ein Gelehrter haben sollte, ist die moralische Rechtschaffenheit, die Integrität, die wichtigste. Du ziehst ein gutes Erscheinungsbild der moralischen Integrität vor, wie kannst du also sagen, du hättest sie alle?”
Als er dies hörte, begriff Xu Yun, dass seine Gemahlin eine sehr scharfsinnige Frau war und so blickte er nicht mehr auf sie herab. Von da an respektierten und liebten sie einander.
Dritte Geschichte: Liu Tingshi ließ seine blinde Frau nicht im Stich
In der Nord Song-Dynastie gab es einen Gelehrten, Liu Tingshi, aus Qizhou (in der heutigen Provinz Shandong), der den Titel Dezhi hatte. Er bestand das kaiserliche Examen und wurde Richter in Mizhou. Su Dongpo war der dortige Gouverneur und schätzte die Tugenden von Liu Tingshi.
Bevor Liu das Examen bestand, machte er einer Frau in seinem Dorf den Hof und verlobte sich mit ihr, ohne ihr die Verlobungsgeschenke zu geben.
Später, als Liu Richter und von einer wichtigen Person (Su Dongpo) hoch angesehen wurde, sah die Zukunft für ihn sehr verheißungsvoll aus. Die Frau jedoch zog sich eine Krankheit zu und verlor auf beiden Augen ihre Sehkraft. Ihre Familie war kleinbäuerlich und arm und so wagten sie nicht, danach etwas über die Heirat zu erwähnen.
Einige von Lius Freunden sagten zu ihm: „Die Frau ist blind geworden und so solltest du zum Wohle deiner Zukunft und deiner Familie eine andere zur Frau nehmen. Wenn du in diese Familie einheiraten willst, könntest du stattdessen ihre Schwester heiraten.”
Liu antwortete: „Als ich mich mit ihr verlobte, habe ich ihr bereits mein Herz hingegeben. Nun ist sie zwar blind geworden, doch ihr Herz ist immer noch gut. Wenn ich sie betrüge, bedeutete dies, dass mein Herz schlecht geworden ist. Außerdem wird jeder alt. Wenn meine Frau alt ist und daher weniger schön, soll ich dann eine jüngere und hübschere stattdessen nehmen? Man muss ehrlich und treu ergeben sein und sollte nicht die Vertrauenswürdigkeit verlieren.
Dann heirateten sie. Nach der Trauung versuchte Liu Tingshi alles ihm Mögliche, um für seine Frau zu sorgen. Sie kamen gut miteinander aus und liebten sich sehr. Später zogen sie einige Kinder gemeinsam auf.
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