Belgien: Mitglied des Belgischen Parlaments fordert bedingungslose Freilassung für Xu Na (Foto)
(Minghui.de) Xu Na, eine Falun Gong-Praktizierende aus Peking und eine hoch angesehene Malerin, wurde von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) unter dem Vorwand der „Pekinger Olympischen Spiele” verfolgt. Ihr Mann Yu Zhou, Musiker in der bekannten Volksgruppe „Xiaojuan & Residents from the Valley”, war am 06. Februar 2008 zu Tode verfolgt worden, nur elf Tage nach dem er und Xu Na auf ihrem Nachhauseweg von einem Auftritt illegal festgenommen worden waren.
Xu Na war im November 2001 von der KPCh gesetzwidrig zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie wurde im Gefängnis brutaler Folter unterworfen. Sie ist seit Anfang dieses Jahres wieder gesetzwidrig inhaftiert, nachdem sie und ihr Mann Yu Zhou damals beide grundlos verhaftet wurden. Die KPCh Obrigkeiten erlaubten ihr nicht einmal an den Beerdigungsfeierlichkeiten für ihren Mann beizuwohnen. Xu Na befindet sich derzeit in der Gefängnisanstalt des Chongwen Bezirks in Peking in illegaler Haft.
Die erbärmliche Behandlung dieses Paares hat in der internationalen Gemeinschaft weites Aufsehen erregt. Frau Juliette Boulet, Parlamentsmitglied (MP) der Grünen Partei Belgiens und Vizevorsitzende des Petitionsausschusses des Nationalkongresses, schrieb diesbezüglich einen Brief an den belgischen Außenminister, in dem sie die Verfolgung schilderte, der Xu Na ausgesetzt ist, und ihre bedingungslose Freilassung sowie eine Garantie für ihre persönliche Sicherheit forderte.
Im Folgenden nun die Übersetzung des Briefes von MP Juliette Boulet an den belgischen Außenminister, Karel De Gucht:
Sehr geehrter Herr Minister,
Die jüngsten Vorfälle in Tibet, ließen uns nicht unbekümmert, sondern haben uns die Missachtung der Menschenrechte vor Augen geführt, dem wir uns bei unseren zukünftigen Beziehungen mit China stellen müssen. Gleichwohl haben wir das Gefühl, dass die belgische Regierung in ihrem Standpunkt bezüglich der ökonomischen Partnerschaft mit China Zurückhaltung geübt hat und erwägt, ökonomische Interessen über Menschenrechte zu stellen, was uns traurig stimmt.
Daher möchten wir Sie heute, neben einem Antrag auf eine Resolution, der vor einigen Monaten eingereicht wurde und die Diskussionen über dieses Thema, über die ständig berichtet wurde, nach Xu Na fragen, einer sowohl in China als auch in Hongkong bekannten Malerin, und in welcher Situation sie sich befindet?
Sie wurde im Jahre 2001 in einem Lager für Umerziehung durch Arbeit in Tuanhe und im Pekinger Frauengefängnis inhaftiert, wo sie brutaler Folter ausgesetzt war und zur Ausführung von intensiver Arbeit gezwungen wurde. Sie wurde in einer kleinen Gefängniszelle heftig und wiederholt verprügelt und in einem Falle wurde sie von acht Gefangenen gleichzeitig verprügelt. Sie (die KPCh-Beamte) zwangen sie, mit beiden Beinen gekreuzt zu sitzen und banden dann ihre gekreuzten Beine am Körper fest. Ihr wurde der Schlaf entzogen. Sie musste sogar im Schnee stehen, bis sie steif gefroren war. Über einen Monat lang wurde ihr neben anderen Formen von Folter, nicht erlaubt, sich zu waschen und zu reinigen.
Am 26. Januar 2008 wurden Xu Na und ihr Mann Yu Zhou, Mitglied der bekanntesten Volksgruppe „Xiaojuan & Residents from the Valley” auf dem Nachhauseweg von einer Konzertveranstaltung, von der Pekinger Polizei festgenommen. Sie wurden sofort in der Haftanstalt im Tongzhou Bezirk eingesperrt.
Am 06. Februar erhielten die Familienangehörigen von Yu Zhou eine Mitteilung mit der Aufforderung, augenblicklich in das Erste Hilfezentrum Qinghe zu kommen, um Yu Zhou zu besuchen. Als die Familie eintraf, war Yu Zhou bereits tot und mit einem weißen Tuch zugedeckt. Er hatte noch ein Beatmungsgerät an seinem Gesicht, doch seine Beine waren bereits eiskalt. Die Ärzte behaupteten, Yu Zhou sei an Diabetes, ausgelöst durch seinen Hungerstreik, gestorben. Doch seine Familienangehörigen konnten dies nicht glauben, weil Yu Zhou bei bester Gesundheit war. Die Polizei ordnete eine sofortige Einäscherung seines Körpers an, was jedoch seine Familienangehörigen zurückwiesen. Doch die Forderung seiner Familienangehörigen nach einer Autopsie wurde abgewiesen.
Xu Na durfte den Beerdigungsfeierlichkeiten ihres Mannes nicht beiwohnen und wurde stattdessen in die Haftanstalt unter dem Kompetenzbereich der Abteilung Nr. 7 des Öffentlichen Sicherheitsbüros Peking überführt und eingesperrt. Ihr wurden Verbrechen des „Involviertseins in illegale Organisationen” und der „Behinderung des Strafvollzugs” zur Last gelegt. Bei den in diesem Gefängnis Inhaftierten handelt es sich grundsätzlich um politische Gefangene.
Xu Na wurde von ihrem Anwalt über den Tod ihres Mannes Yu Zhou informiert. Sie entschloss sich, eine Beschwerde einzureichen, in der sie fordert, dass sie die Wahrheit über den Vorfall erfährt. Die Familienangehörigen von Xu Na und Yu Zhou wurden bedroht und die Polizei hat auch Druck auf sie ausgeübt. Wir haben erfahren, dass der Anklagefall für Xu Na auf Druck der internationalen Gemeinschaft verschoben wurde.
Herr Minister, der Fall der Misshandlung von Frau Xu Na ist keinesfalls ein Einzelfall. Die Behörden der KPCh blockieren die Dissidenten nicht nur, sondern sperren sie unter unmenschlichen Bedingungen ein. Die Zahl der Vermissten und derjenigen, über die keine Informationen vorliegen, ist alarmierend hoch. Jedoch über die brutale Folter und diese bösartigen Aktionen ist von Nichtregierungsorganisationen umfangreich berichtet worden, trotz der Verbannung aller Medien oder unabhängiger Beobachter.
Diese Menschen genießen nicht die Unterstellung von Unschuld, haben kein Recht darauf, sich selbst zu schützen und Erklärungen abzugeben und erhalten sehr oft nicht einmal medizinische Behandlung, wenn es erforderlich wäre. Diese Situationen haben uns zu dem einzigen Schluss kommen lassen: Forderung der bedingungslosen Freilassung von Xu Na und der großen Anzahl von den KPCh-Behörden illegal Inhaftierter.
Als Repräsentantin eines demokratischen Landes und Respekt für die Menschenrechte, bitte ich Sie, Herr Minister, jenen Hoffnung zu geben, die gezwungen werden unter verachtenswerten Bedingungen zu leben und sicherzustellen, dass Frau Xu Na nicht in Gefahr ist. Das ist Ihre und auch unsere Verantwortung.
Juliette Boulet
MP Mitglied der Grünen Partei Belgien
13. Juni
Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200808/44837.html
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