FDI, Deutschland: Chinesischer Gast bei Hamburger China-Gipfel für Folter und Tod von Falun Gong-Praktizierenden verantwortlich

PRESSEMITTEILUNG 9. September 2008

Berlin/Hamburg (FDI) - Im Rahmen des von der Handelskammer organisierten Hamburg Summit - China meets Europe soll Chinas Vizepremier und stellvertretender Ministerpräsident Zhang Dejiang Medieninformationen zufolge am Mittwoch, den 10. September, bei der Eröffnung des China-Gipfels mit Vizekanzler Frank Walter Steinmeier zusammentreffen. Zhang ist für den bestätigten Tod von 64 Falun Gong- Praktizierenden in der Provinz Guangdong verantwortlich, wobei die tatsächliche Anzahl wesentlich höher liegen dürfte.

Büro 610 - Gestapo-ähnliche Organisation

Als Gefolgsmann des damaligen chinesischen Staatschefs, Jiang Zemin, wurde Zhang Dejiang 2002 Parteisekretär in der Provinz Guangdong und war dort für die Angelegenheiten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sowie des Büros 610 und des Arbeitslagersystems verantwortlich. Das Büro 610, eine Gestapo-ähnliche Organisation, wurde 1999 ausschließlich für die Verfolgung von Falun Gong gegründet. Für jeden erfolgreich umerzogenen (gefolterten) Falun Gong-Praktizierenden erhalten die Beamten des Büros 610 ein Kopfgeld. Zu den Verfolgungsmaßnahmen des Büros 610 gehört die systematische Rufschädigung, der finanzielle Ruin, sowie Folter und Mord an Falun Gong-Praktizierenden.

Am 8. November 2005 wurde Zhang Dejiang bei einer Konferenz in Australien eine Anzeige des Obersten Gerichtshofes von Neu Süd Wales zugestellt. Darin weist die Falun Gong-Praktizierende Xie Yan nach, dass Zhang für die Folterungen an ihr verantwortlich ist.

Frau Xie, die über zwei Jahre im Frauenarbeitslager von Guangzhou inhaftiert war, wurde dort an mehreren aufeinander folgenden Tagen und Nächten an Fensterstangen aus Metall gefesselt und ihres Schlafes beraubt. Später wurde sie gezwungen, täglich mehr als 16 Stunden zu arbeiten.

Die KPCh steht über dem Gesetz

Der Senat Hamburg wird im Rahmen der China Time einen Dialog mit China führen, in dem die Menschenrechtssituation angesprochen wird.

„In China gibt es ein in der Theorie brauchbares Rechtsstaatssystem mit allen notwendigen Gesetzen und Regelungen - jedoch wird es, falls dies im Interesse der Partei liegt, ohne weiteres von der KPCh außer Kraft gesetzt. Das Ausmaß und die Methoden der Verfolgung von Falun Gong an das Tageslicht und an die Öffentlichkeit zu bringen, wäre ein wichtiger Schritt, um das jahrelange Leiden unschuldiger Menschen zu beenden. Ich setze meine Hoffnung auf die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Menschenrechte in China", sagt Waltraud Ng, Sprecherin des Falun Dafa Informationszentrums.

 


Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532;

Internet: www.faluninfo.de; Email: pm@faluninfo.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 70 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.050 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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