FDI: Pekinger während der Olympischen Spiele wegen des Praktizierens von Falun Gong getötet
Nachbarschaftssicherheits-Agent bestätigt Tod, Ehefrau immer noch im Arbeitslager
24. September 2008
(Minghui.de) NEW YORK (FDI) - Ein älterer Falun Gong-Praktizierender aus dem Pekinger Stadtbezirk Chaoyang, Sitz des Vogelnest-Stadions, starb an den Verletzungen, die er zwei Tage vor Beendigung der Olympischen Spiele 2008 in Gewahrsam erlitt. Dies berichtete das Falun Dafa Informationszentrum am Mittwoch.
Herr Wang Chongjun starb laut Informationsquellen in China im Alter von 65 Jahren am 23. August 2008 zu Hause, nachdem ihm eine unbekannte Droge in einem Pekinger Arbeitslager injiziert worden war. Seine Frau Wang Zhiqin befindet sich weiterhin rechtswidrig in Haft und weiß über den Tod ihres Mannes nicht Bescheid.
In einem Telefongespräch mit der Arbeitsstätte der Dorfpolizei von Longzhuashu, die in der Nähe ihrer Wohnung ist, bestätigte ein Mitglied der Nachbarschaftswache Wangs Tod.
„Er starb. Wang Chongjun ist doch tot, nicht wahr?”, sagte ein Herr Li, der das Telefongespräch annahm. Als der Ermittler fragte, ob Wangs Familie eine Abfindung bekommen hätte, antwortete Li: „Das weiß ich nicht. Er starb zu Hause. ... Ich höre auf meinen Chef. Ich bin von außerhalb.” (siehe unten Auszug des Mitschnitts und Link zur Wiedergabe des Telefongesprächs.)
Das Falun Dafa Informationszentrum (FDI) berichtete zuerst über die Verhaftung von Wang und seiner Frau im Juli 2008. (Link) Das Ehepaar befand sich unter den 8.000 Anhängern, die bei der landesweiten Verhaftungswelle festgenommen worden waren, die in den Monaten vor den Olympischen Spielen stattfand und über die Schlussfeier hinaus weiter anhält.
„Der tragische Fall von Wang und seiner Frau ist typisch für die grauenvollen Misshandlungen, denen Falun Gong-Praktizierende in China weiterhin ausgesetzt sind, Schmähungen, die sich mit den Olympischen Spielen verschlimmerten”, erklärte Erping Zhang, der Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums. „Während der chinesische Premierminister Wen Jiabao in dieser Woche im UN-Hauptquartier in New York City spricht, siechen unzählige unschuldige chinesische Bürger in Arbeitslagern dahin und befinden sich in großer Gefahr. Die internationale Gemeinschaft einschließlich Regierungen, Medien und Menschenrechtsgruppen kann sicherstellen, dass diese vielen tausend Anhänger, die immer noch in Haft sind, nicht das gleiche Schicksal wie Wang erleiden.”
Einzelheiten des Falles
Am 14. April 2008 abends drangen örtliche Sicherheitsagenten in Wangs Wohnung ein und verhafteten das ältere Ehepaar. Der Verhaftung folgte über eine Woche verstärkte Schikanen und Überwachung der Familie, Berichten zufolge auf Anordnung von Yang Fengling, dem Leiter des „Büro 610” des Dorfes. Yang hatte auch die Überwachung von Frau Wang angeordnet, nachdem sie sich bei einem vorhergehenden Zusammentreffen geweigerte hatte, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Nach seiner Verhaftung wurde das Ehepaar in das Internierungslager des Bezirks Chaoyang gebracht. Den Familienangehörigen wurde keine Besuchserlaubnis erteilt.
Am 20. Juni 2008 erhielten Familienmitglieder des Paares eine Meldung vom Abfertigungszentrum des Pekinger Tuanhe Lagers für „Umerziehung durch Arbeit” (mehr über das Tuanhe Arbeitslager:(Link). In den Dokumenten hieß es, dass Wang Chongjun am 20. Mai 2008 zu zwei Jahren im Lager für „Umerziehung durch Arbeit” verurteilt wurde und in der ersten Abteilung des Abfertigungszentrums eingesperrt sei. Seine Frau Wang Zhiqin wurde zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt und werde in der 10. Abteilung festgehalten.
Laut Informationsquellen innerhalb Chinas spritzten Wärter Herrn Wang in diesem Lager unbekannte Drogen, was eine immer häufiger vorkommende Foltermethode an Falun Gong-Praktizierenden ist, die im Jahr 2007 zu 11 Todesopfern führte. Es hieß, dass die Droge verursachte, dass seine Haut eine gelbliche Farbe annahm und er ausmergelte. Als die Lagerverwaltung sah, dass Wang sich auf der Schwelle des Todes befand, ließen sie ihn frei, damit sie nicht für seinen Tod in Gewahrsam verantwortlich gemacht werden konnte.
Als Wangs Familie die Meldung vom Lager erhielt, holte sie ihn ab und brachte ihn zur medizinischen Behandlung ins Krankenhaus. Wang starb trotzdem am Nachmittag des 23. August 2008 zu Hause. Seine Frau wurde zwischenzeitlich kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in das Zwangsarbeitslager der Provinz Shanxi gebracht. Laut Quellen, die dem Paar nahe stehen, wurde Wangs Frau noch nicht vom Tod ihres Mannes unterrichtet.
„Wir rufen die internationale Gemeinschaft und die Medien mit Sitz in Peking auf, alle greifbaren Quellen zu nutzen, um die Fakten selbst zu untersuchen”, sagte Zhang. „Diese Verfolgung muss enden, damit nicht noch mehr unschuldige Menschen sterben.”
Abschrift des Anrufes, der Wangs Tod bestätigte:
Es folgt eine Abschrift eines Anrufs, der am 9. September 2008 bei der Arbeitsstätte der Dorfpolizei von Longzhuashu im Pekinger Stadtbezirk Chaoyang gemacht wurde. Der Mitschnitt ist hier zu hören (die Stimme des Ermittlers wurde geändert, um die Identität zu schützen).
Männliche Stimme (A): Mein Name ist Li, ich bin im Dienst. Ich bin kein Polizist.
Ermittler (F): Welche Telefonnummer hat Wang Zhiqin zu Hause?
(A): Ihre Telefonnummer funktioniert nicht mehr.
(F): Gingen Sie hin, als man ihn im April verhaftete?
(A): Ich war möglicherweise dort.
(F): Gingen Sie nach seiner Freilassung hin?
(A): Er ist gestorben. Wang Chongjun ist doch tot, nicht wahr?
(F): Lebt noch irgendjemand in seiner Wohnung?
(A): Er hat einen Sohn, der woanders arbeitet. Ich habe seine Telefonnummer nicht.
(F): Wurde alles geregelt? Bekam seine Familie eine Abfindung?
(A): Das weiß ich nicht. Er starb zu Hause. Sie können sie fragen [offensichtlich Yang Fengling]. Ich höre auf meinen Chef. Ich bin von außerhalb, ich bin kein Ortsansässiger.
(F): Wie viel bekommen Sie jeden Tag bezahlt?
(A): 20 Yuan am Tag.
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