Verfolgungs-Albtraum einer Geschäftsführerin wegen ihres Glaubens an Falun Gong

Name: He Ximei
Geschlecht: weiblich
Alter: 58
Adresse: Stadt Nanyang, Provinz Henan
Beruf: Geschäftsführerin
Datum der letzten Verhaftung: 17. August 2006
Letzter Haftort: Erstes Untersuchungsgefängnis der Stadt Zhengzhou
Stadt: Zhengzhou
Provinz: Henan

(Minghui.de) Frau He Ximei, 58, wurde in Nanyang, Provinz Henan, geboren. Vor ihrer Pensionierung war sie Geschäftsführerin des Gasversorgungswerks der Stadt Nanyang (jetzt Nanyang Gas unter dem Dach von Zhengzhou Gas Co.). Weil sie sich weigerte, nach Beginn der Verfolgung das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben, war sie einer ständigen Verfolgung ausgesetzt. Ermittler der Polizeibehörde des Bezirks Gaoxin und des „Büro 610” (1) Nanyang haben sie immer noch auf ihrer Fahndungsliste.

Es folgen Einzelheiten dessen, was He Ximei in den vergangenen zehn Jahren erleiden musste.

Verlust der Position, Einstellung des Gehalts, Verhaftung, Haft und finanzielle Erpressung

Nach Beginn der Verfolgung befahl das chinesische kommunistische Regime jedem zu versprechen, „Falun Gong weder zu praktizieren noch zu unterstützen”. He Ximei weigerte sich, dem zu entsprechen. Unter politischem Druck entzogen ihr ihre Arbeitgeber die Position der Geschäftsführerin und entließen sie. Um sie und zwei andere Praktizierende davon abzuhalten, nach Peking zu fahren, konfiszierten Sachbearbeiter ihres Arbeitsplatzes ihre Personalausweise. Außerdem zwangen sie jeden, eine Garantiezahlung von 1.000 Yuan zu leisten, wofür sie keine Quittung gaben, um sicherzustellen, dass man nicht Peking ging. Bis jetzt haben sie die Ausweise und das Geld nicht zurückgegeben.

Im März 2000 wollten He Ximei und andere Praktizierende eine Petition für Falun Gong an den Nationalen Volkskongress und die politische Beratungskonferenz senden. He Ximei ging daher zur Wohnung eines Mitpraktizierenden, wo mehr als 20 Personen waren, die diese Thematik diskutierten und ihr Verständnis austauschten. Um 10:00 Uhr brachen die Polizisten Qu, Ji Yunxia und Li in diesen Raum ein und fanden die unterschriebene Petition.

Alle Praktizierenden in diesem Raum wurden einer Leibesvisitation unterzogen und ihr Geld wurde ihnen abgenommen. Einige verloren dabei mehr als 1.000 Yuan. Frau Yin Shuang Mei (die später durch die Verfolgung ihr Leben verlor) hatte 600 Yuan dabei, die sie bei dem Verkauf von Getreide eingenommen hatte. Dieses Geld wurde konfisziert. Später wurde sie drei Monate lang eingesperrt.

Alle von diesen über zwanzig weiblichen Praktizierenden wurden zur Polizeibehörde gebracht, wo man ihnen drei Tage lang den Schlaf entzog. Ihren Familien sagte man, sie sollten 5.000 Yuan bezahlen, damit sie freigelassen würden. Am dritten Tag fing die Polizei damit an, Personen freizulassen. Diejenigen, die nicht bezahlten, wurden als Hauptangriffsziele in das zweite Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanyang gebracht. He Ximei wurde schließlich zu einer „Geldstrafe” von 1.000 Yuan genötigt.

Ein paar Tage nach ihrer Rückkehr nach Hause rief sie der stellvertretende Polizeichef Duan Xiancheng zu Hause an und befahl ihr, sich bei der Sicherheitsabteilung einzufinden. Sie wurde an diesem Abend verhaftet und in das zweite Untersuchungsgefängnis Nanyang gebracht.

Alle Praktizierenden dort mussten viele Stunden arbeiten und Papierschachteln fertigen. Wenn sie ihr Soll nicht erfüllten, ließ man sie nicht schlafen. Die Praktizierende Frau Pan machte jeden Morgen die Falun Gong-Übungen. Um sie zu bestrafen, legte ihr die Wärterin Zhao hinter ihrem Rücken 24 Stunden lang Handschellen an, so dass Frau Pans Hände anschwollen. Die Praktizierende Xiao Yongzhen (die später an den Folgen der Verfolgung starb) und vier weitere Praktizierende litten auch darunter, dass ihre Hände lange Zeit in Handschellen gelegt wurden. Das hauptsächliche Essen, das in diesem Lager sparsam ausgeteilt wurde, war abgestandener Kohl und Maismehlsuppe, in der Sand war. Rattenkot und tote Fliegen konnte man oft im Essen finden. He Ximei wurde zwanzig Tage später entlassen, nachdem ihre Familie an den Chef der Sicherheitsabteilung Wang Taicheng 2.000 Yuan bezahlt hatte.

Im Jahr 2000 ging He Ximei zur Wohnung der Mitpraktizierenden Du Xu (die in der Zwischenzeit durch die Verfolgung ihr Leben verlor). Mehrere Polizisten aus der Wache in der Jianshe Straße waren gerade dort und durchsuchten Du Xus Wohnung. Sie verhafteten He Ximei, Gao Yuqing, die erst vier Tage zuvor aus dem ersten Untersuchungsgefängnis freigelassen worden war, und Du Xu. Sie wurden zur Polizeiwache gebracht. Beim Verhör an jenem Nachmittag schlugen die Polizisten Zhang und Du Siwei He Ximei ins Gesicht und auf den Kopf, um sie zu zwingen, die Bezugsquelle der Falun Gong-Flyer preiszugeben. Sie schlugen mit einem Bambusstock auf ihre Handrücken ein. Es war sehr schmerzhaft, ihr Gesicht wurde von den Schlägen deformiert und ihre Hände schwollen an und waren blutig.

Um 22:00 Uhr wurden He Ximei und Gao Yuqing zum zweiten Untersuchungsgefängnis Nanyang gebracht. Dort erfuhren sie, dass Du Xi schlimm zusammengeschlagen und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden war. He Ximei und Gao Yuqing wurden einen Monat lang eingesperrt. Der Leiter der Polizeiwache Jinashe Straße namens Wang forderte schließlich von jeder der beiden 600 Yuan und ließ sie nach Bezahlung frei.

Appell in Peking, Zwangsernährung und Sklavenarbeit

2000 fuhr He Ximei nach Peking, um sich für Falun Gong einzusetzen. Mit zwei anderen Praktizierenden ging sie zum Platz des Himmlischen Friedens, um dort ihre Meinung kundzutun. Die Polizei verhaftete sie und brachte sie in die Bezirkshaftanstalt Dongcheng und einige Stunden später in die 13. Abteilung der Pekinger Polizeibehörde. Wegen der überaus großen Zahl an Praktizierenden, die nach Peking gekommen waren, verfrachtete die Polizei viele weibliche Praktizierende in Handschellen in Polizeifahrzeuge und fuhr sie zur weiteren Haft nach Nordost-China.

Die Kleintransporter hielten auf dem Weg nach Nordosten in Jinzhou, wo ungefähr 100 Praktizierende in einen Bus umgeladen wurden, der zum ersten Untersuchungsgefängnis Anshan gehörte. Dort kamen sie dann gegen Mitternacht an. Die Praktizierenden weigerten sich, ihre Namen preiszugeben und forderten die bedingungslose Freilassung. Als ihre Forderungen ignoriert wurden, traten sie in Hungerstreik. Die Polizisten schlugen auf die weiblichen Praktizierenden heftig ein und viele hatten am Ende schlimm geschwollene Gesichter und blutige Münder. Wärter Tang Monzong (zwischen 40 und 50 Jahre alt) trat auf die Praktizierenden mit harten Stiefeln ein. Er und eine Wärterin banden die Praktizierenden an Stühle und führten eine brutale Zwangsernährung mit salziger Maismehlsuppe in Plastikschläuchen durch. He Ximei blutete wegen Verletzungen ihrer Luftröhre. Viele Praktizierende wurden gewaltsam zwangsernährt. Ihre schmerzvollen Schreie konnten überall in dem Untersuchungsgefängnis gehört werden.

Die Wärter zogen die Hände der Praktizierenden auseinander, banden sie an Holzstangen, so dass sie ein menschliches Kreuz bildeten und banden sie im Treppenaufgang fest. Die Wärter zerrten die Praktizierenden bei winterlichen Temperaturen von unter 20 Grad minus ins Freie und zwangen sie, unbekannte Substanzen einzunehmen. Die Praktizierenden waren bei der Rückkehr so unterkühlt, dass sie kaum sprechen konnten. He Ximei ging, um den Lagerleiter Li zu sprechen und bat ihn, alle Praktizierenden freizulassen. Er antwortete: „Wenn ihr uns eure Namen sagt, dann schicken wir euch heim.” He Ximei und zwei andere Praktizierende nannten ihm ihre Namen.

Schließlich brachte der Polizist der Stadt Nanyang, Wang Tengyong, mit dem Kollegen, Wang und dem Komiteemitglied Gu von der Xinhua Straße, He Ximei und die beiden anderen Frauen zurück zur Stadt Nanyang.

Wang Tengyong erpresste 5.000 Yuan von He Ximeis Familie, bevor er zum Untersuchungsgefängnis Anshan kam. Dann brachte er sie in das zweite Untersuchungsgefängnis. Drei Monate war sie in der Zelle Nr. 13 eingesperrt und dann schickte Wang Taicheng, der Chef der Sicherheitsabteilung des Bezirks Wancheng, sie und mehrere andere Praktizierende zu zwei Jahren Haft in ein Zwangsarbeitslager.

Am Morgen des 6. April 2001 wollten die Polizisten Ji Yunxia und Du Siwei (zwischen 40 und 50) vom Bezirk Wancheng He Ximei und drei weitere Praktizierende in einen Polizeitransporter stecken. Die Polizisten zerrten sie an den Haaren, schlugen sie, legten ihnen Handschellen an und brachten sie im Polizeitransporter in das Zwangsarbeitslager Shibalihe.

Als He Ximei im Arbeitslager war, stellten ihre Arbeitgeber ihre Gehaltszahlungen ein. Die 5.000 Yuan, die Wang Tengyong erpresst hatte, waren von dem Gehalt ihres Sohnes gekommen, die sein Arbeitgeber anteilsmäßig jeden Monat abzogen. Dies führte zu einer gewaltigen finanziellen Bürde für ihre Familie, besonders für ihre beiden Söhne. Ihr zweiter Sohn war so verängstigt, dass er nachts nicht mehr gut schlafen konnte und kalte Schweißausbrüche hatte.

Verhaftet, verurteilt und zu harter Arbeit gezwungen

He Ximei und ihr Mann Tie Linfeng reisten im August 2004 in die Stadt Zhengzhou, um ihren ersten Sohn zu besuchen. Auf ihrem Rückweg fanden Bahnangestellte am Bahnhof Zhengzhou Falun Gong-Bücher und Videos mit dem Seminar des Meisters in Tie Linfengs Tasche. Sie konfiszierten die Sachen und inhaftierten ihn. Die Bahnangestellten informierten die Stadtpolizei Nanyang. Tie Linfeng wurde in das erste Untersuchungsgefängnis Nanyang gebracht und dort 18 Tage lang eingesperrt. Dann erpressten die Polizisten 2.000 Yuan von seinem Arbeitgeber, bevor sie ihn frei ließen.

Am 17. August 2006 reisten He Ximei und Tie Linfeng wieder nach Zhengzou, um die Familie ihres ältesten Sohnes zu besuchen. Zusammen mit anderen Beamten verhaftete sie der Beamte Zou Haitao von der Polizeibehörde Jinshui in der Stadt Zhengzhou. Ein Polizist und eine Polizistin der Polizeiwache Dongfeng Straße täuschten zuerst Tie Linfeng, damit er mit ihnen mitging. Dann bedeckten sie He Ximeis Augen und Mund und trugen sie in ein Polizeifahrzeug. In der Polizeiwache Dongfenglu legten ihr die Polizisten 24 Stunden lang Handschellen an und wechselten sich beim Verhör ab. Am nächsten Morgen sagte der Polizist Guo Dong heftig: „Ob du redest oder nicht, ob du deine Unterschrift gibst oder nicht, wir werden dich sowieso inhaftieren.” He Ximei antwortete: „Ich kann gar nichts machen, wenn Sie sich dafür entscheiden, schlechte Sachen zu machen. Da ich mich an Ihren Namen erinnere, werden Sie in der Zukunft zur Verantwortung gezogen, wenn etwas mit meinem Gesundheitszustand nicht mehr stimmt.” Als He Ximei und ihr Mann in das Untersuchungsgefängnis gebracht wurden, schlich sich Guo Dong unbemerkt weg.

Bevor He Ximei in das erste Untersuchungsgefängnis Zhengzhou gebracht wurde, hatte sie Zuckungen und konnte ihre Beine nicht heben. Daher verweigerte das Untersuchungsgefängnis ihre Aufnahme. Die Polizisten brachten sie in das Krankenhaus der Dongfeng Straße, wo sie Dokumente fälschten. He Ximei und ihr Mann wurden im ersten Untersuchungsgefängnis Zhengzhou festgehalten. Dann wurde ein formeller Haftbefehl ausgestellt und es gab eine Verhandlung. He Ximei wurde zu einem Jahr und ihr Mann zu drei Jahren verurteilt. He Ximei schrieb zu ihrer eigenen Verteidigung eine fünfseitige Erklärung. Doch Bai Guangmin, der Bezirksrichter von Jinshui, und der Bevollmächtigte der Staatsanwaltschaft Sun Gang hörten sich ihre Verteidigungserklärung überhaupt nicht an.

Als He Ximei im ersten Untersuchungsgefängnis Zhengzhou war, zwang Zhang Hui, Leiter der Frauenabteilung, die Praktizierenden dazu, die Gefängnisregeln auswendig aufzusagen, Nummern abzurufen und Sklavenarbeit zu verrichten. Weil He Ximei nicht kooperierte, wurde sie von Zhang Hui oft bestraft. Sie wurde dazu gezwungen, über 1.000 Feuerzeugköpfe pro Tag zu produzieren. Wenn sie es nicht schaffte, mussten sie und die Häftlinge während der Schlafenszeit im Bett weitermachen. Normalerweise mussten sie täglich 14 bis 15 Stunden arbeiten. Als sie entlassen wurde, wog sie nur noch 50 Kilo im Vergleich zu 70 Kilo früher.

Mitte Januar 2008, vier Monate nach ihrer Freilassung, informierten He Ximei und eine andere Praktizierende einen Verkäufer in einem Einkaufszentrum über die Zusammenhänge der Verfolgung von Falun Gong. Jemand meldete dies der Polizei. Polizeibeamte der Polizeibehörde Gaoxin hielten sie auf der Straße an und brachten sie zum Verhör zur Polizeibehörde. He Ximei klärte sie über die wahren Umstände auf und konnte später heimgehen.

Weil sie sich entschloss, ihre Wohnung zu verlassen, kamen Liu Tianliang und andere Beamte der Polizeibehörde Gaoxin oft in ihre Wohnung, um ihre Kinder zu schikanieren. Einmal nahm die Polizei sogar ihren Enkel mitsamt Babysitter zur Polizeibehörde mit, um sie zu verhören. Die Polizisten sagten auch zu den Nachbarn, dass derjenige, der sie über He Ximeis Aufenthaltsort informieren könne, 2.000 Yuan bekommen würde. He Ximei kann nicht nach Hause zurückkehren und ihr Mann Tie Linfeng ist derzeit im Gefängnis der Stadt Xinmi.

Während der Olympischen Spiele 2008 zwangen die Agenten des „Büro 610” der Stadt Nanyang die Arbeitgeber von He Ximei dazu, sie überall zu suchen. Sie schickten sogar viele Leute in die Nähe ihrer Wohnung und zu naheliegenden Straßenkreuzungen, um nach ihr zu suchen.


Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.