Eine Mutter schreibt ihrem Sohn aus dem Gefängnis

Geschrieben von einer Falun Dafa-Praktizierenden, die in China unrechtmäßig inhaftiert wurde

(Minghui.de)

Mein Sohn, wie geht es dir?

Die Zeit verfliegt. Es ist sieben Jahre her, seitdem ich von dir fortgerissen wurde. Damals warst du noch ein Kind. Heute bist du ein aufgeweckter und kluger Gymnasiast. Ich bin so froh! Der Elektrozaun und die hohe Mauer trennen mich von dir. Ich kann dich nur in meinen Träumen besuchen und dir meinen festen Glauben an die Wahrhaftigkeit überbringen.

An jedem einzelnen Tag der vergangenen sieben Jahren dachte ich an dich, wie es jede Mutter dieser Welt tut. Während du aufwächst, begleiten dich alle meine besten Wünsche! Obwohl ich deine Hände nicht halten konnte, um mich mit dir zusammen zu kultivieren, wusste ich, dass sich „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht”, die Wahrheit des Kosmos, tief in deinem Herzen verwurzelt haben. Als du acht Jahre alt warst, hatte deine Mama das Glück, mit dem Kultivieren von Falun Dafa beginnen zu können. Jeden Tag nahm ich dich zum Fa-Lernen in der Gruppe mit. Du last das Zhuan Falun zusammen mit uns. Auf einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch gingen du und ein paar andere junge Praktizierende auf die Bühne, um die Meditationsübung vorzuführen. Ihr saht alle sehr konzentriert und feierlich aus. Es beeindruckte mich so sehr, dass ich mich sogar heute noch lebhaft daran erinnern kann. Auf deinem Schulweg nach Hause sahst du, wie dir eine Kette mit farbigen Faluns folgte. In deinem Traum verfolgte dich ein Dämon. Du ranntest zu einem Falun hin. Der Dämon verschwand sofort. Der Lehrer beschützt uns und bezahlt für Schulden, die wir in unseren vergangenen Leben anderen schuldeten. Daher waren wir in der Lage, ein Leiden nach dem anderen zu überwinden und in diesen Jahren den Pfad unserer Kultivierung friedvoll zu gehen.

Eines Nachts, als du 15 Jahre alt warst, wurden wir plötzlich aus dem Schlaf gerissen. Polizisten brachen in unsere Wohnung ein, durchsuchten sie ohne rechtliche Grundlage und nahmen mich mit. Seither war ich nicht mehr Zuhause. Ich machte mir über die Hunderte von Falun Dafa Büchern und DVDs der Vorträge des Meisters in unserer Wohnung Sorgen. Du warst so klug, jeden Tag auf deinem Weg zur Schule ein paar mitzunehmen, bis sie alle in sicheren Händen von anderen Praktizierenden waren. Das ist ein Geheimnis zwischen uns. Keiner wusste davon. In diesen Tagen wurde unser Telefon abgehört und die Polizei überwachte unser Haus. Wie du das Fa wertschätzt, rührt mich zu Tränen. Es gibt keinen Zweifel, dass du ein kleiner Schüler des Meisters bist. Es gibt keinen Zweifel, dass du das Fa bewahrst! Als deine Mutter will ich dir danken! Wie könnte ich mir immer noch keine Sorgen um dich machen? Wie könnte ich versuchen, nach Entschuldigungen zu suchen, den Weg der Kultivierung in der Zeit dieser unmenschlichen Verfolgung nicht geradeaus und aufrecht zu gehen?

Aufgrund der Verfolgung verlorst du die Wärme unseres Zuhauses und du musstest früh reif werden. Mein tapferer Sohn! Du hast der bösartigen Prüfung, die uns auferlegt wurde, nicht nachgegeben. Du hast mir sogar oft geschrieben und mich besucht, um mich aufzumuntern. Ich danke dir so sehr! Ich habe hier verschiedenste Foltermethoden erlitten. Es war wie die Hölle auf Erden. Ich verstand, dass der Grund, warum eine Person in der schwierigsten Umgebung überleben kann, der ist, dass sie einen Geist mit einem festen Glauben hat! Woher kamen die Menschen? Wohin gehen sie? Falun Dafa hat all meine Frage beantwortet. Und meine Kultivierung brachte mir Hoffnung. Ist es nicht erbauend, wenn wir Leben und Sterben loslassen können, wenn Dafa verleumdet und ungerecht behandelt wird und während uns die alten Mächte foltern und dazu zwingen wollen, unseren Glauben aufzugeben?

Während dieser brutalen Verfolgung habe ich das Leben besser verstanden. Weil ich das Extreme erlebte, merkte ich, dass ich immer noch etwas mehr ertragen konnte. Wenn ich feststellte, dass es schwer war, etwas loszulassen, bemerkte ich, dass ich noch mehr loslassen konnte. Mir wurde das Recht genommen, mich um meine Eltern und mein Kind zu kümmern. Allerdings war mein Glaube an das Fa immer bei mir und nichts kann mich mehr zerstören.

Was gibt dem Leben Bedeutung? Was macht uns so großartig? Das liegt daran, dass das Dafa verbreitet wird. Es liegt daran, dass wir dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen. Es liegt an unserer Verantwortung und Mission, Lebewesen zu erretten. Handschellen wurden uns angelegt. Wir wurden gefesselt. Wir wurden auf eine Tigerbank geschnallt. Es war so kalt hier und man ließ uns nicht schlafen. Schlechte Menschen versuchten, uns einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Allerdings blieben viele von uns standfest, während ihnen Unrecht getan wird und obwohl sie so viel körperliche Folter und Verfolgung des Geistes und der Seele erlitten haben.

Die Zeit kann das Herz eine Falun Dafa-Praktizierenden nicht ändern. Wir glauben standfest an die Wahrhaftigkeit. Das Fa brachte uns Weisheit und machte uns reif und tolerant. Im Gefängnis werden wir an unsere Grenzen gebracht. Allerdings gab der Lehrer uns Stärke. In den letzten sieben Jahren, während ich dich so sehr vermisste, rezitierte ich, was der Lehrer im „Zhuan Falun” geschrieben hat:

„Kultivieren ist eben, sich in genau diesen Schwierigkeiten zu kultivieren, um zu sehen, ob du alle deine Gefühle und Begierden aufgeben und leicht nehmen kannst oder nicht.” (Li Hongzhi, „Zhuan Falun”, „Xinxing erhöhen” in Lektion 4)

Einmal träumte ich, auf einem freien Feld zu sein. Ich hielt deine Hand und rannte zusammen mit anderen, um einer Katastrophe zu entkommen. Ich nahm dich hoch und hob dich über meinen Kopf. Plötzlich verwandeltest du dich in einen weißen Vogel und flogst in den Himmel. Ich sah nach oben. Der Himmel war voller farbenfroher Wolken. Ich habe diese Szene immer noch lebhaft vor Augen. Ich bemerkte, dass der Lehrer mich ermutigte, meine Gefühle loszulassen. Unser barmherziger Lehrer hat für uns alle Arrangements getroffen, aber ich hing immer noch an den gewöhnlichen Gefühlen. Wie könnte ich mit all meinen Eigensinnen emporsteigen? Der Lehrer beobachtet mich, beschützt mich und erträgt Leiden für mich, um mir zu helfen, die Leiden von Leben und Tod zu durchbrechen. In den Jahren ohne dich wusste ich immer, dass andere Praktizierende auf dich aufpassen würden. Selbst als du in eine andere Stadt gingst, trafst du Mitpraktizierende, die dir halfen, dich im Fa zu verbessern.

Fünf Jahre, nachdem man mich dir wegnahm, gingst du aufs Gymnasium, was bedeutete, dass du mich besuchen konntest. Im Besucherzimmer, auf der anderen Seite des dicken Glasfensters, erwartete ich mit Spannung das junge Gesicht, das mir so vertraut war. Allerdings hat die Zeit uns beide verändert. Du bist inzwischen groß geworden! Du siehst so selbstsicher und rechtschaffen aus. Ich war so glücklich! Du bist kein kleiner Junge mehr sondern ein Mann. Deine ersten beiden Worte an mich waren: „Mutter, du warst so mutig!”

Mein Sohn, in einem Jahr wirst du in die gewöhnliche Gesellschaft eintreten. In der jetzigen Gesellschaft streben die Menschen nach den körperlichen Dingen, aber du musst trotzdem ein guter Mensch bleiben, auch wenn es schwer ist. Zu deinem wahren Selbst zurückzukehren, ist die Hoffnung des Lebens. Dafa wird dir helfen, dich in einer solch lauten Welt selbst zu finden und das ist das letztendliche Ziel des Lebens. Lass dich nicht von oberflächlichem Reichtum verwirren. Es ist in Wirklichkeit recht bitter. Wenn dich die Menschen bewundern, wird dich das nicht in den Himmel bringen. All die Besitztümer werden der Reinkarnation kein Ende bereiten. All die Beziehungen mit den Familienmitgliedern werden Geschichte sein, wenn der alte Kosmos durch den neuen ersetzt wird.

Lass uns dankbar sein. Wir sind dankbar dafür, dass wir die Gelegenheit erhalten haben, das Fa zu lernen. Wir sind dankbar für die Zeit, in der der Lehrer bei uns ist. Wir danken dem Lehrer, dass er arrangiert hat, dass wir Mutter und Kind sein können. Wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, uns durch das Praktizieren des Dafa gut positionieren zu können.

In deinem letzten Brief hast du geschrieben: „Die Wolken sind weg. Die Sonne kommt heraus. Blumen blühen in unserer Wohnung. Das ganze Gebäude wird von dem Duft unserer Blumen durchdrungen. Die Blumen blühen für die Mutter. Sie heißen sie willkommen zu Hause. Lass uns zusammen bereit sein für die wunderbare Zukunft!”

Zusammen mit meinem Brief schicke ich dir die besten Wünsche!

Grüße bitte alle Familienmitglieder von mir!

Ich wünsche dir, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen!

Mutter

Aus dem Gefängnis.