Meine Kultivierungserfahrung und mein Verständnis

- aus der Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA 2009 -

(Minghui.de) Grüße an den verehrten Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!

Ich fing im Sommer 2002 mit dem Praktizieren von Falun Gong an, als ich in Taiwan war. Eines Tages brachte mein jüngerer Bruder von einem Spaziergang im Park einen Flyer über Falun Gong mit und ließ ihn auf dem Tisch liegen. Zufällig nahm ich ihn und sah ihn an. Ich war sofort von den drei Schriftzeichen „Zhen-Shan-Ren” (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) angezogen und beschloss, mir das Buch Zhuan Falun im Buchladen zu kaufen.

Ich versuchte es in zwei Buchhandlungen, doch ich konnte das Buch nicht finden. So ließ ich es sein. Möglicherweise war das eine Prüfung meiner Entschlossenheit zur Kultivierung. Ein paar Tage später ging ich mit einem Freund zum Bergsteigen. Wir zogen um 5:00 Uhr morgens los. Als wir an einem Park vorbeikamen, sah ich Falun Gong-Praktizierende, die zusammen die Übungen praktizierten. So ging ich hin. Die Verantwortliche dieser Übungsgruppe war sehr herzlich. Sie sagte, dass sie jeden Tag an diesem Ort die Übungen praktizieren würden. Sie fragte, ob ich Interesse am Neun-Tage-Seminar hätte. Meine Freude kann ich nicht beschreiben.

Ein paar Tage später suchte ich weiter nach dem Buch Zhuan Falun in einigen anderen Buchhandlungen. Schließlich kaufte ich ein Exemplar und las es die ganze Nacht durch. Dann nahm ich am Neun-Tage-Seminar teil und lernte die Übungen. Auf meinem Nachhauseweg am 9. Tag fühlte ich mich so leicht, dass ich fast zu hüpfen und springen angefangen hätte. Mein Herz war mit Freude angefüllt. Ich wusste, dass dies der Weg war, den ich gehen würde. Wenn ich an meine Erfahrung beim Erhalten von Dafa zurückdenke, bin ich sehr dankbar. Ich danke dem Meister, dass er keinen Jünger aufgibt.

Im Jahr 2003 beschloss ich zu heiraten und emigrierte in die USA. Ich war an einem Wendepunkt meiner Karriere sowie meiner Kultivierung. Als Neuling in den USA hatte ich eine Sprachbarriere. Außerdem kamen mein Mann und ich aus ganz unterschiedlichen familiären Verhältnissen und ich kam mit meinen Schwiegereltern nicht zurecht. Ich konnte zuerst keine geeignete Arbeit finden, da ich in Taiwan Geschäftsführerin einer kleinen Firma gewesen war und mich weigerte, einfach irgendeine Arbeit anzunehmen. Außerdem lebt der Rest meiner Familie in Taiwan. Ich hatte das Gefühl, dass ich wegen dieser Heirat meine Karriere geopfert hätte, meine liebe Mutter verlassen musste und ohne Freunde dastand. Ich fühlte mich unausgeglichen und war voller menschlicher Gefühle. Ich erkannte nicht, dass dies eigentlich eine gute Gelegenheit war, um alle Eigensinne, die ich zuvor gehabt hatte, loszuwerden.

Jedes Mal, wenn ich wusste, dass ich die Prüfung nicht bestanden hatte, hatte ich trotzdem immer ein herzzerreißendes Gefühl und ich vergaß, dass ich als Kultivierende aushalten und die menschlichen Eigensinne ablegen sollte. Langsam erkannte ich, dass ich mehr Zeit für das Fa-Lernen verwenden und ein aufrichtiges Denken behalten sollte, dass ich ein gütiges Herz und eine friedvolle Gemütsverfassung bewahren sollte. Wenn ich immer zuerst an andere dachte, sobald ich auf irgendetwas stieß, dann würde ich bei Konflikten nicht so gereizt sein.

In Lektion 4 im Zhuan Falun sagt der Meister:

„Warum stößt du auf solche Probleme? All dies wird durch das Karma verursacht, das du selbst verschuldet hast. Wir haben schon unzählige Portionen für dich beseitigt. Es bleibt nur noch das bisschen, das auf verschiedene Ebenen verteilt wird, um deine Xinxing zu erhöhen; einige Schwierigkeiten sind eingerichtet worden, damit das Menschenherz gestählt und allerlei Eigensinne beseitigt werden. All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten; um deine Xinxing zu erhöhen, haben wir sie benutzt. Wir werden sicherstellen, dass du sie alle überwinden kannst. Solange du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden; es ist nur zu befürchten, dass du selbst sie nicht überwinden willst. Wenn du willst, kannst du sie überwinden. Also, wenn du später auf Konflikte stößt, sollst du sie nicht für zufällig halten. Denn wenn Konflikte entstehen, werden sie plötzlich auftauchen, aber sie sind nicht zufällig da, sie sind dazu da, um deine Xinxing erhöhen zu lassen. Solange du dich als einen Praktizierenden betrachtest, kannst du schon gut damit umgehen.” („Die Umwandlung des Karmas”)

Oft tausche ich mich über mein erhöhtes Verständnis mit meinem Mann aus. Ich erzählte ihm, was ich als Grund für das Nicht-Bestehen der Prüfungen ansah. Im Laufe der Zeit wurden die Konflikte unter den Familienmitgliedern weniger scharf, obwohl sie noch nicht vollkommen gelöst waren. Mein Mann begann auch mit der Kultivierung von Falun Gong und wurde mein Mitpraktizierender.

Im Jahr 2006 fing ich bei meiner ersten Stelle in den USA an. Am ersten Tag bekam meine Kollegin, die auch neu begann, einen Schreibtisch im Hauptbüro zugeteilt und ich wurde an die Rezeption beim Haupteingang untergebracht. Dieser Tisch war nicht für Computerarbeit geeignet. Der Computer war sehr hoch platziert und ich musste auf einem hohen Stuhl sitzen und zum Tippen meine Arme heben. Es gab einen Hochgeschwindigkeitsdrucker hinter meinem Stuhl und neben mir einen Trinkwasserautomat. Ich musste den donnernden Drucker hinter meinem Stuhl und die Geräusche des Öffnens und Schließens der Tür ertragen. Außerdem wurde ich von den Personen gestört, die sich einen Pappbecher vom Rezeptionstisch nahmen und Wasser trinken wollten. Nach ein paar Tagen schmerzte mein Rücken und meine Hände und Arme taten weh. Ich fühlte mich wirklich unausgeglichen. Mein direkter Vorgesetzter kam aus meiner Heimatstadt in Taiwan. Wie konnte es da sein, dass ich nicht einen Schreibtisch an einem besseren Ort bekommen hatte?

Ich sprach mit meinem Mann über die Situation. Er konnte es nicht ertragen, dass ich solche harten Umstände erleiden musste und schlug mir vor, die Situation der Personalabteilung zu schildern und meine Rechte einzufordern. Doch ich erkannte, dass ich eine Kultivierende war! Kultivierung heißt, Leiden zu ertragen. Wie konnte ich meine menschlichen Anschauungen nicht loslassen? Als ich dies erkannte, legte ich meine unausgeglichene Haltung ab und danach schien es, dass meine Arme und mein Rücken nicht mehr die gleichen Schmerzen empfanden.

Ungefähr eine Woche später bearbeitete ich Unterlagen, so wie mir ein Kollege gezeigt hatte, dass ich es tun sollte. Mein Abteilungsleiter kam zu meinem Schreibtisch, um meine Fortschritte zu überprüfen. Er schien bezüglich der Art und Weise der Handhabung anderer Meinung zu sein. Ich bemerkte es jedoch nicht und machte auf die gleiche Weise weiter. Plötzlich erhob er seine Stimme und nahm mich mit ins Hauptbüro. Dann sagte er zu mir vor allen Kollegen, dass ich einen großen Fehler gemacht hätte. Er machte einige sehr peinliche Äußerungen. Dies war die schlimmste Erniedrigung, die ich seit meinem Schulabschluss erlebt hatte. Fast traten mir die Tränen in die Augen, doch ich wusste, dass ich nicht weinen durfte. Ich durfte nicht von den alten Mächten geschlagen werden, ich musste die Prüfung bestehen. Ich hielt meine Tränen zurück und antwortete: „Danke, ich werde darauf besser aufpassen!”

In der Nachmittagspause rief ich meinen Mann an, um ihm davon zu berichten. Dieses Mal konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Mein Mann sagte: „Wenn du es nicht machen willst, dann kündige einfach. Du musst nicht arbeiten”. Ich dachte bei mir: „Nein, das ist eine Prüfung, die ich bestehen muss und eine Schwierigkeit, die ich ertragen muss”. Ich wischte mir die Tränen ab und setzte meine Arbeit fort. Obwohl ich es ertragen hatte, hatte ich trotzdem das Gefühl, das mir Unrecht getan worden war. In „Was bedeutet Nachsicht (Ren)?” erklärt der Meister:

„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen, gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.” („Was bedeutet Nachsicht”, 21.01.1996, in „Essentielles für weitere Fortschritte”)

Dann war aus ungeklärtem Grund eine ältere Kollegin sehr unzufrieden mit mir und war mir gegenüber unfreundlich. Sie fand oft etwas an meiner Arbeit falsch und ignorierte mich absichtlich, wenn wir uns begegneten. Sie redete auch über mich mit anderen Kollegen. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte mir darüber auch keine Sorgen machen. Doch eines Morgens hörte ich ganz deutlich, wie sie sie es bei unserem Manager meldete, dass ich Papier verschwendete, weil ich Sachen ausdruckte, die nicht gedruckt werden mussten. Tatsache war, dass ich das ausdruckte, weil ein anderer Kollege mich darum gebeten hatte. Ich wollte wirklich hingehen und die Dinge aufklären. Danach redete sie vor anderen Kollegen schlecht über mich. Ich fühlte mich sehr elend, erkannte jedoch: „Ich bin eine Kultivierende, warum kümmere ich mich um das schlechte Verhalten von gewöhnlichen Menschen? Ich stehe über solchen Konflikten.” Ich fühlte mich ruhig und sorgenfrei und war nicht mehr verärgert oder traurig.

Eines Tages sagte eine Kollegin, die auch immer pingelig wegen mir war: „Du lächelst immer, jedes Mal, wenn ich dich sehe.” Sie sagte, dass sie launisch sei und sich deswegen nicht besonders um ihre eigene Haltung kümmere. Sie wollte sich entschuldigen und sagte: „Du hast wirklich Glück.” Ich antwortete: „Ja, genau, weil ich mich kultiviere.” Bald kamen Mitglieder der Personalabteilung und inspizierten die Sicherheit am Arbeitsplatz. Sie gaben mir einen Sitzplatz an einem Schreibtisch, den ein früherer Abteilungsleiter benutzt hatte, der gegangen war, weil mein ursprünglicher Tisch zu schmal war und mein ursprünglicher Sitz nicht den Sicherheitsnormen entsprach.

Später scherzte ich darüber mit meinem Mann. Vieles von den Dingen, die ich früher nicht gerne machte, sind genau die Dinge, die ich seit dem Beginn meiner Kultivierung machen muss. Ich wollte nicht in den Staatsdienst und nun arbeite ich in einer Behörde. Ich wollte keinen Beamten heiraten und nun arbeitet mein Mann auch in einer Behörde. Ich mochte keine kleinen Männer und mein Mann ist überhaupt nicht groß. Sind denn nicht all diese Dinge dazu da, um Eigensinne zu beseitigen?

Als ich unseren Meister bei der Fa-Konferenz 2008 in New York sah, füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich wusste, dass ich in der persönlichen Kultivierung und bei Xinxing-Prüfungen weiter gekommen war, doch die drei Dinge machte ich nicht wirklich gut. Ich musste dem Meister in meinem Herzen sagen: „Ich muss von nun an fleißiger sein und eine wahre Praktizierende werden.”

Nach der Rückkehr von der Fa-Konferenz widmeten sich mein Mann und ich Projekten, die die Verfolgung von Falun Gong aufdeckten. Wir traten beide der Divine Land Marching Band bei, halfen beim Layout-Design für The Epoch Times sowie beim Ticketverkauf für Shen Yun Divine Performing Arts.

Wenn wir bei einer Parade die Becken zusammenschlagen, verstehe ich und erlebe, was der Meister in der „Fa-Erklärung in Los Angeles City” am 25.02.2006 sagte: „Viele Himmelssoldaten und Himmelsgeneräle stürmten vorwärts.”

Als wir mit der Arbeit bei The Epoch Times anfingen, erkannte ich, dass sich zahlreiche Praktizierende diesem erstaunlich wunderbaren Projekt voll und ganz widmen.

Als ich das Kostüm einer Kaiserin anzog, um Flyer auf den Straßen zu verteilen und Tickets für die Shen Yun Show von Divine Performing Arts am Markt zu verkaufen, konnte ich das Energiefeld eines Dafa-Jüngers spüren. Ohne das bitterkalte Wetter überhaupt wahrzunehmen, konnte ich den ganzen Tag ohne Wasser und Essen und ohne Ruhepause dastehen und wollte so ungern weggehen und mein Kaiserinnenkostüm ausziehen.

Als an dem Abend der Aufführung von Shen Yun der Vorhang langsam aufging, füllten sich meine Augen mit Tränen, als die Lieder, die Musik und die göttlich anmutenden Tänze nacheinander folgten. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich spürte wirklich, wie wunderbar und großartig Dafa ist. Ich verstand, dass ich hart arbeiten muss, um auf dem Weg der Kultivierung aufzuholen.