Nach innen zu schauen, ist das Wesentliche, um Lücken zwischen Praktizierenden zu beseitigen

(Minghui.de) Eine Zeit lang hatten der Praktizierende A und ich Unstimmigkeiten, wodurch die Lücken zwischen uns aufgezeigt wurden. Ich war darüber sehr unglücklich. Daher sagte der Praktizierende B zu mir: „Kultivierung bedeutet, sich selbst zu veredeln.” Das half mir, einige Wahrheiten des Fa zu erkennen und ich sagte mir: „Egal, wie mich A behandelt, egal, ob es ein Fehler ist oder nicht - wenn es eine Schwierigkeit gibt, so muss es etwas geben, das ich in mir verbessern muss, ich muss also nach innen schauen.”

Als ich bereit war, ernsthaft in mir selbst zu suchen, fand ich, dass es mir schwer fiel, meine Streitlust abzulegen. Manchmal dachte ich unbewusst über die Mängel eines Praktizierenden nach: „Wenn er das besser machen würde, dann würde das ganze Projekt besser laufen.” Jedes Mal, wenn ich darüber nachzudenken anfing, zwang ich mich dazu, positiv zu denken: „Wenn ich besser wäre, so würde das Projekt besser laufen.”

Ich fing an, ernsthaft in mir zu forschen. Nach ein paar Tagen fand ich, dass ich wirklich bedeutende Schwierigkeiten hatte. Ich hatte immer noch die Einstellung, die mir durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) beigebracht worden war, diese Einstellung hieß „Parteikultur.”

Ich wollte, dass die anderen Menschen Dafa so verstehen sollten wie ich. Ich zwang die anderen, sich an mir und meiner Ebene zu messen und glaubte mich jederzeit im Recht. Ich wollte immer meine Ansichten zum Besten geben und legte einen besonderen Wert auf das, was ich selbst zu sagen hatte. Ich hörte nicht auf andere und arbeitete nicht mit ihnen zusammen. Ich konzentrierte mich stets auf das, was ich glaubte. Ich verstand nichts von den Sichtweisen anderer Menschen und kümmerte mich wenig darum, ob die anderen das, was ich sagte, akzeptierten. Ich war eigensinnig auf die schlechten Eigenschaften anderer Menschen, mir mangelte es an Mitgefühl und ich wollte die anderen Praktizierenden immer verändern. Ich steckte tief in Gefühlen und wollte ständig von den anderen Praktizierenden anerkannt werden. Ich fürchtete, missverstanden zu werden und hatte Angst vor Streitereien. Ich vergaß, das Fa als meinen Lehrer zu nehmen und wollte einfach nicht „das Gesicht verlieren”. Ich sprach nicht von Angesicht zu Angesicht mit den anderen und fürchtete mich, Fragen zu stellen.

Schließlich erkannte ich, dass es keine Lücken ohne diese meine Mängel gegeben hätte und merkte, dass ich eine ganze Reihe von schlechten Eigenschaften losgeworden war. Die so genannten Lücken zu den anderen Praktizierenden verschwanden sofort. Egal, welche Fehler andere haben, egal, was andere von mir denken, wird mich das nicht bewegen. Ich begriff eine Ebene von „Barmherzigkeit”, es bedeutet nicht, sich selbst zu verbessern und zu verändern, um es „zum Besten der anderen” zu tun. Es bedeutet vielmehr, frei von Wünschen und Streben zu sein. Es ist so weit und grenzenlos. Barmherzigkeit ist so, wie der Meister gesagt hat:

„Die Barmherzigkeit kommt durch die Kultivierung, sie ist nicht aufgesetzt. Sie kommt vom Herzen und ist nicht etwas, was man den Menschen zeigt. Sie ist etwas Ewiges und verändert sich nicht je nach Zeit und Umgebung.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC 2003”, 20.7.2003)

Was ich empfand, kann man schlecht beschreiben. Ich merkte nur, dass ich viele Belastungen losgelassen hatte! Ich war nicht mehr der, der ich zuvor gewesen war. Ich war es gewohnt gewesen, mich um dieses und jenes zu sorgen, mich auf die Mängel bei anderen zu konzentrieren und hatte immer das Bedürfnis gehabt, die Praktizierenden zu „führen”. Jetzt verstehe ich, dass Dafa das Maß aller Dinge ist und dass jedes Wesen von Dafa geleitet wird.

Die Anforderungen Dafas an die Lebewesen sind die Grundsätze „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht”. Praktizierende müssen sich selbst an diese Maßstäbe des Fa halten und nach innen schauen, anstatt andere an den Fa-Maßstäben nach eigenem Verständnis zu messen. Ich verstand nun auch, dass man barmherzig mit Mitpraktizierenden sein sollte. Gleichgültig, welche Fehler der Praktizierende haben mag und ob man das Bedürfnis hat, dies zu ändern oder nicht, so sollten wir immer mit ihnen gut zusammenarbeiten. Wir sehen nicht auf sie herab, klagen oder zeigen nicht mit dem Finger auf sie oder fühlen uns unfair behandelt. Solange wir Mängel von Praktizierenden mit freundlichem Herzen andeuten, können wir wirklich das Ziel erreichen, uns miteinander auszutauschen und miteinander besser zu werden.

Ich habe Praktizierende gesehen, die versucht haben, anderen zu helfen, die Mängel haben. Aber sobald sie anfingen, über die Fehler des anderen zu sprechen, versuchten beide, das Verständnis des anderen zu gewinnen. Darum verschwanden ihre Fehler nicht, sondern vertieften sich eher noch. Ich meine, dass wir die Lücken untereinander nur dann, wenn wir in uns selbst nachschauen, beseitigen können. Das ist der einzige Weg für uns Praktizierende, den Abstand zwischen uns zu beseitigen.