(Minghui.de) Vor kurzem wies mich eine Mitpraktizierende darauf hin, dass ich meinen Mund kultivieren sollte. Ein Artikel eines Mitpraktizierenden war von Mitarbeitern der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) entdeckt worden, woraufhin es zu einer eingehenden Untersuchung kam und ein Beamter des „Büro 610” die Wohnung dieses Praktizierenden aufsuchte und ihn störte. Zu dieser Zeit hatte der Praktizierende noch andere Probleme und er stand unter großem Druck. Ich fühlte mich verantwortlich. Bevor ihm all dies widerfuhr, hatte er mir ernsthaft aufgezeigt, dass ich meinen Mund kultivieren sollte. Ich erkannte, dass ich genau das tat, wovor mich der Praktizierende gewarnt hatte, ich folgte nicht dem Fa. Ich entschied mich, den Eigensinn loszulassen. Als mich die Praktizierende jedoch wieder warnte, war ich sehr böse. Ich schaute nicht nach innen, sondern nach außen. Ich sagte: „Wenn du denkst, ich sollte meinen Mund kultivieren, dann sage mir von nun an nichts mehr. Ich werde unsere Gruppe verlassen und werde zu einer anderen Fa-Lese-Gruppe wechseln. Ich will nur ein normaler Praktizierender sein.” Meine Worte stimmten sie traurig und sie ging.

Ich spürte, dass ich etwas Falsches gesagt hatte, und war sehr deprimiert. Am Abend sprach ich mit meinem Sohn darüber, der ebenfalls ein Praktizierender ist. Er sagte, dass ich ihr gegenüber feindlich gesinnt gewesen sei. Ich erinnerte mich dann, dass mich diese Praktizierende vor einem Jahr mehrmals freundlich auf meine Fehler hingewiesen hatte. Ich stimmte ihr zu, aber korrigierte mich nicht. Stattdessen benutzte ich eine Entschuldigung wie „Ohne Selbstsucht - Himmel und Erde sind grenzenlos.” Mein Sohn sagte: „Zuerst sagte sie dir, dass du um dich herum einen Kreis gebildet hättest, und zweitens, dass deine Beziehung zu den anderen Schülern ähnlich sei wie die zwischen Lehrer und Schüler. Du hast es mit dem Fa verglichen und gedacht, dass dies nicht stimme. Du hat eine gute Umgebung fürs Fa-Lernen geschaffen. Du hast älteren Praktizierenden geduldig geholfen, was auch gut ist. Aber als der Lehrer andere Praktizierende benutzte, um dich auf deine Schwächen hinzuweisen, hast du da nach den Gründen geforscht?” Ich erklärte, es mache keinen Sinn, die älteren Praktizierenden nach Hause gehen und das Fa alleine lernen zu lassen. Ich betrachtete die Sache weiterhin an der Oberfläche, anstatt in mir nachzuschauen. Mein Sohn fuhr fort: „Wiederholst du während des Lesens in der Gruppe nicht immer wieder das Fa? Stellen dir nicht alle Praktizierenden Fragen? Du fungierst seit Jahren als Lehrer. Andere hören dir gerne zu. Aber allmählich haben sie sich immer mehr auf dich verlassen, was bei dir zu einigen Eigensinnen geführt hat, wie Eitelkeit und Geltungssucht. Deshalb solltest du deinen Mund gut kultivieren.”

Plötzlich war mit klar, was der Lehrer sagte: „Weil wir uns unter den gewöhnlichen Menschen kultivieren, können viele unserer Lernenden vieles von ihrem Eigensinn nicht loslassen, mancher Eigensinn ist ihnen schon zur zweiten Natur geworden und sie merken ihn auch nicht.” (Li Hongzhi, „Zhuan Falun”, Lektion 6, „Geltungssucht”) Ich hatte sowohl meinen Mitpraktizierenden als auch mir selbst geschadet, dies jedoch nicht erkannt. Ich fühlte mich immer sehr gut, wenn andere mir sagten, dass die Energie in meiner Wohnung sehr stark sei. Und jedes Mal, wenn sie sich krank fühlten, fühlten sie sich besser, sobald sie in meine Wohnung kamen. Ich fühlte mich gut, als andere mir sagten, dass mein Verständnis sehr gut sei oder dass meine aufrichtigen Gedanken stark seien. Aber wenn andere mir sagten, dass kühn zu sein nicht aufrichtig sei und sie mich bei Sicherheitsfragen warnten, dachte ich nicht darüber nach. Tatsächlich befand ich mich schon in einer gefährlichen Lage. Ich schätze die Barmherzigkeit des Lehrers, die den Eigensinn enthüllte, der so lange Zeit verborgen war. Ich schätze die Hilfe meiner Mitpraktizierenden wirklich und entschuldige mich bei ihr für meine unhöflichen Worte. Ich hoffe, dass sich jeder in einer ähnlichen Situation in dieser Hinsicht bewusster wird.