Yue Changzhi erzählt von Folter und Misshandlung, die sie in einem Pekinger Frauengefängnis erlebt hat (Foto)

(Minghui.de) Der Bericht auf Clearwisdom über Liu Zhimei, eine Hochschulabsolventin der Qinghua Universität, die im Gefängnis verfolgt wurde, bis sie irsinnig wurde (siehe http://clearwisdom.net/html/articles/2010/2/18/114775.html), hat viele Menschen im Hinblick auf die Grausamkeit der chinesischen Polizei geschockt. Wie konnten diese Wächter gegen eine junge Hochschulabschlussstudentin nur so grausam sein? Die Erfahrungen einer anderen Falun Gong-Praktizierenden, einer älteren Frau aus Peking, illustriert weiter, wie diese niedrigen Methoden eingesetzt werden.


Yue Changzhi (li.) in Australien, November 2008


Yue Changzhi, 70, war Elektrogeräteingenieurin beim China Raumfahrtministerium. Sie appellierte zweimal für Falun Gong und wurde verhaftet und viele Male inhaftiert. Nachdem sie sich gezwungen sah, ihre Wohnung zu verlassen, um einer erneuten Festnahme zu entgehen, setzte die Polizei sie auf eine landesweite Fahndungsliste. Später verhaftete das Staatssicherheitsministerium in Peking ihre jüngere Tochter, folterte sie und nahm schließlich Yue Changzhi in der Wohnung ihrer jüngeren Tochter fest. Sie verurteilten sie zu vier Jahren im Pekinger Frauengefängnis. Wegen der vielen Folterungen, die sie erlitt, war das Leben von Yue Changzhi oft in Gefahr. Ihre Wirbelsäule war an zwei Stellen gebrochen und weil sie keine Behandlung oder Pause erhielt, war ihre Wirbelsäule stark verkrümmt und ihr unterer Rücken stark verdreht.

Yue Changzhi glaubt fest, dass die Wächter ihr Drogen in das Essen mischten. Sie erzählte einem Journalisten, dass sie immer eine Frau mit klarem Verstand gewesen wäre, ganz gleich wie schwierig ihr Leben auch verlief. Zum Beispiel, als ihr Mann wegen Folter während der Kulturrevolution im Krankenhaus lag, sagte ihr 1-jähriger Sohn, sein Kopf schmerze. Er starb dann innerhalb weniger Minuten. Sie konnte ruhig bleiben, um mit der Situation fertig zu werden. Als sie jedoch im Gefängnis war, hatte sie einen benebelten Kopf und ihr ganzer Körper schmerzte.

Yue Changzhi berichtete: „Die Kultivierung von Falun Dafa begann ich im Juni 1996. Im Juli 2003 verhafteten mich Beamte der Domestiksicherheit und verurteilten mich zu vier Jahren Gefängnis. Am 11. März 2004 kam ich in die 10. Abteilung des Pekinger Frauengefängnisses, in der es an die 50 Praktizierende gab. Die Wächter wiesen Gefangene an, die Praktizierenden zu foltern. Sie stampften auf mir herum und kniffen meinen Körper, was zu Blutergüssen führte. Meine Wirbelsäule hatte zwei Frakturen. Sie zwangen mich, die ganze Nacht über zu stehen, entzogen mir den Schlaf, schlugen und beschimpften mich. Einen Monat lang blieb ich standhaft, doch später konnte ich es physisch nicht mehr ertragen und kündigte an, dass ich, gegen meinen Willen, Gehirnwäsche akzeptieren würde. Nach einem weiteren Monat, Anfang Juli 2004, erklärte ich meine Absicht, die Kultivierung aufzugeben. In den kommenden vier Monaten ertrug ich riesiges Leiden. Obwohl ich eine Menge durchmachte, war mein Verstand klar und meine Entschlossenheit wurde niemals bewegt."

„Ende des Jahres 2004 hatte ich plötzlich einen benebelten Kopf. Mein Körper durchlitt einen extremen Schmerz, doch niemals dachte ich daran, dass die Wächter mir Drogen in mein Essen mischen würden. Drei Abteilungsleiterinnen folterten mich persönlich. Sie verhörten mich 24 Stunden am Tag, steckten mich in jede Zelle und befahlen den Insassinnen, mich zu kritisieren, zu schlagen, zu verfluchen und meine Kleidung zu zerreißen. Im Winter erlaubten sie mir nicht, warme Kleidung oder warme Schuhe anzuziehen, und zwangen mich, in militärischer Haltung zu stehen; andernfalls würden sie das ganze Gefängnis zwingen - über 100 Gefangene - für eine lange Zeit zu stehen. Dies taten sie, um mich so weit zu bringen, dass ich mich der Gehirnwäsche aussetzte."

„Gegen Dezember 2004 beauftragten die Wächter die Gefangenen, mich in der Zelle durch das Schreien von Slogans zu misshandeln. Der Inhalt dieser Slogans war dazu bestimmt, mich zur Aufgabe von Dafa zu zwingen und zu prüfen und zu erkennen, ob ich immer noch geistig klar war. Ich fand meine Situation nicht normal; ich konnte mich selbst nicht kontrollieren. Mein Herz sagte mir, dass diese Slogans falsch waren; aber ich konnte meinen Mund nicht stoppen, sie zu wiederholen.

„Sie zwangen mich, den ganzen Tag zu stehen und das für viele Tage. Mein unklarer mentaler Zustand wurde abends schlimmer, bis zu einem Grad, dass ich Fremdartigkeit um mich herum empfand und unklar war, wo ich mich befand. Ich war die ganze Zeit über in der 10. Abteilung im 4. Stock, hatte aber das Gefühl, in einem Keller zu sein. Ich konnte den Weg zur Toilette nicht mehr finden, nachdem ich zehn Monate dort gewesen war. Am schlimmsten war, dass ich am ganzen Körper starke Schmerzen hatte. Es fühlte sich an, als würde jede einzelne Zelle schmerzen; ich konnte es nicht ertragen, stehen zu müssen und hatte ein Gefühl, dass das Leben schlimmer sei als der Tod.”

„Gegen 14 Uhr kam die ,freundliche' Wächterin. Wegen meiner extremen Schmerzen wollte ich mich hinhocken. Das wollte sie mir nicht erlauben, sondern forderte mich streng auf, eine Erklärung zu schreiben, dass ich mich von Falun Gong lossagen würde. Das wollte ich nicht tun und sagte im Herzen zu mir: "Auf gar keinen Fall!" Doch meine Hand folgte meinem Geist nicht. Eine andere Wächterin kam und befahl mir zu schreiben: ,Wünsch dir kein ewiges Leben!' In meinem Herzen sagte ich: ,Wie kann ich kein ewiges Leben wollen?' Doch diese Stimme in meinem Herzen war zu schwach im Vergleich zu der Antriebskraft, die meine Hand kontrollierte. Ich schrieb wie eine Marionette.”

”Sie ließen mich 30 Stunden nicht ausruhen. Sie erlaubten mir nicht, mich hinzusetzen, hinzuhocken, mich an etwas festzuhalten oder irgendwo anzulehnen. Ich musste im Stehen schreiben und sie zwangen mich, die gleiche Erklärung mehrmals zu schreiben. Nach 36 Stunden ließen sie mich ein wenig ausruhen. Sofort bekam ich wieder einen klaren Verstand und ich erkannte, dass ich etwas Schändliches getan hatte, als mein Verstand unklar war! Ich bereute dies so sehr, ich wollte nicht mehr leben. Diese Art von psychologischer/spiritueller Verfolgung ist unbeschreiblich schädigend.

Später las ich einen Minghui-Artikel mit der Überschrift ,Arbeitslagerwächter geben zu, Drogen in das Essen der Falun Gong-Praktizierenden zu mischen' - siehe (http://minghui.ca/mh/articles/2008/12/11/191392.html). Dies brachte mir die Zeit in Erinnerung, als ich im Gefängnis gewesen war und genau die gleichen Symptome gehabt hatte. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich unter Drogen gesetzt wurde.”

16. Februar 2010