Todesmeldung! Frau Yu Zhenjie aus der Inneren Mongolei stirbt im Alter von 54 Jahren an den Folgen der Verfolgung

(Minghui.de) Frau Yu Zhenjie, 54 Jahre alt, lebte in Zhalantun in der Inneren Mongolei. Weil sie Falun Gong nicht aufgeben wollte, wurde sie mehrmals von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt, bis sie schließlich am 7. September 2011 ihr Leben verlor.

Frau Yu Zhenjie war eine gesunde Frau. Weil sie ihren Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ nicht aufgeben wollte, wurde sie vom Büro 610 widerrechtlich festgenommen und zweimal zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, insgesamt zu sieben Jahren. Während ihrer Haft im Untersuchungsgefängnis Zhalantun und im Frauengefängnis der Hauptstadt der Inneren Mongolei Huhehaote wurde sie auf unmenschliche und grausame Weise misshandelt. Obwohl der Gefängnisverwaltung bekannt war, dass sie an Gebärmutterkrebs und Hepatitis C litt, verweigerte man ihr eine medizinische Behandlung mit der Begründung, dass die Erkrankungen unheilbar wären.

Um sich der Verantwortung für evtl. Folgen der Misshandlungen zu entziehen, ließ die Gefängnisverwaltung Frau Yu Zhenjie im September 2010 frei. Im Anschluss an ihre Freilassung wurde sie von der Polizei der Staatssicherheitsbrigade der Stadt Zhalantun in ihrer Wohnung bedroht und belästigt, so dass sich ihr Gesundheitszustand aufgrund der psychischen Belastung rapide verschlechterte. Kurz danach verstarb sie.

Im Folgenden nun ihre Erlebnisse, über die sie zu Lebzeiten berichtet hat.

Folter im Untersuchungsgefängnis der Stadt Zhalantun

Am 5. April 2001 fuhr ich nach Beijing, der Hauptstadt von China, um der chinesischen Regierung zu sagen: Falun Dafa ist gut! Daraufhin wurde ich festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Zhalantun gebracht. Die Polizisten im Gefängnis zwangen mich unter Gewaltanwendung, dass ich eine Garantieerklärung abgebe, in der ich auf Falun Gong verzichte. Als sie sahen, dass ich während des Aufenthalts im Gefängnis die Falun Gong-Übungen weiterhin praktizierte, folterten sie mich mit einer Methode, die als „Gittertür umarmen“ bezeichnet wird. Dabei musste ich beide Arme jeweils von links bzw. rechts unten auf die andere Seite einer Gittertür strecken und dort wurden meine beiden Hände mit Handschellen gefesselt. Bei dieser Folter konnte ich weder gerade stehen noch in die Hocke gehen, sondern musste in einer gekrümmten Haltung, halb sitzend bzw. halb stehend verharren; was furchtbar leidvoll war.

Auch diese Foltermethode brachte mich nicht dazu, mit ihnen zu kooperieren. Dann probierten sie eine andere Foltermethode aus, die sie „Pferde-Fesseln“ nennen. Dabei fesselten sie meine Hand zwischen beide Füße mit einer Eisenkette zusammen, so dass ich weder sitzen noch gerade stehen konnte. In der Position zu laufen war noch schwieriger.

Während meiner Haftzeit versuchte mich der Leiter namens Zhang Yong von der Staatssicherheitsbrigade der örtlichen Polizeibehörde, zu zwingen, einen vorbereiteten Text zu unterschreiben. Statt zu unterzeichnen schrieb ich folgende Worte dazu: „Jiang Zemin steuert das Land in eine Katastrophe und schadet dem chinesischen Volk. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verfolgung von Falun Gong.“ Als Zhang Yong das las, stürzte er sich wie ein wildes Tier auf mich und riss meine Haare samt der Kopfhaut heraus. Mein ganzes Gesicht war Blut überströmt.

Weil ich im Untersuchungsgefängnis „Falun Dafa ist gut“ rief, band die Polizei einen Eisenstab in meinen Mund - der normalerweise bei Tieren verwendet wird -, damit ich nichts mehr rufen konnte. Zugleich spreizten sie einen 60 cm langen Eisenstab zwischen meine beiden Füße und banden ihn fest. So konnte ich weder sprechen, noch laufen oder einschlafen. Insgesamt neun Tage lang konnte ich weder etwas essen noch Wasser zu mir nehmen. Der Vorsitzende des Gefängnisses Liang Yuanbao, der stellvertretende Leiter Wang Changhe und ein Politkommissar namens Xue spießten in meinen Mund eine Handvoll Stäbchen, um ihn gewaltsam offenzuhalten. Dann führten sie brutal einen dicken Schlauch in meinen Magen ein und flößten mir so das Essen ein. Diese Tortur war furchtbar unmenschlich und grausam.

Zwangsernährung (Folternachstellung)

Bis Oktober 2002 wurde ich im Untersuchungsgefängnis Zhalantun gefangen gehalten.

Misshandlungen im Gefängnis Bao’anzhao der Inneren Mongolei

Im Oktober 2002 verurteilte mich der Gerichtshof der Stadt Zhalantun zu vier Jahren Freiheitsstrafe. Daraufhin wurde ich vom Untersuchungsgefängnis Zhalantun ins Gefängnis des autonomen Gebiet Bao’anzhao verlegt und dort weiterhin misshandelt.

Weil ich weiterhin dabei blieb, dass es kein Verbrechen ist, sich nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ zu richten und ein guter Mensch zu sein, weigerte ich mich im Gefängnis, Zwangsarbeit zu verrichten. Daraufhin fesselten mich die Polizisten mit ausgestreckten Beinen und Armen an jeweils an zwei Bettpfosten und zwei Sofas. Rund um die Uhr wurde ich mit dieser Foltermethode gefoltert und das über drei Monate lang, d. h. über hundert Tage und Nächte.

Gefesselt mit gestreckten Armen und Beinen (Folternachstellung)

Schließlich brachten sie mich in eine kleine dunkle und feuchte Einzelzelle, wo es kein einziges Fenster gab. Auf dem Boden krochen Insekten und Mäuse krabbelten in meine Kleidung und auf meinen Rücken. Weil ich an Händen und Füßen gefesselt war, konnte ich sie nicht wegjagen und musste sie ertragen. Als ich später aus der Einzelhaft herauskam, waren meine Arme so steif, dass ich keine normale Position einnehmen und nachts vor lauter Schmerzen nicht einschlafen konnte.

Einmal kamen Beamte von der Gefängnisbehörde, die das Gefängnis inspizierten. Ich erklärte diesen Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong und rief ständig „Falun Dafa ist gut“. Darauf wurden die zuständigen Mitarbeiter des Gefängnisses zornig und eine neue Runde der Folter begann. Sie fesselten mich zuerst an eine Wäscheleinensäule, danach kam der stellvertretende Vorsitzende, Zhou Jianhua zu mir. Er ohrfeigte mich, trat auf mich ein und schlug mich, er zwang mich dazu, vor ihm in die Knie zu gehen und beschimpfte mich. Einige Gefangene bekamen die Order mitzuhelfen, mich zu schlagen. Nach den massiven Schlägen sperrten sie mich wieder in die kleine Einzelzelle ein.

Als ich daraufhin in einen Hungerstreik trat, um gegen diese Misshandlung zu protestieren, wurde ich von einigen Polizisten zwangsernährt. Dazu setzten sie sich auf meine Arme und Beine, einige von ihnen drückten meinen Kopf nach hinten, andere drückten meine Nase zusammen und sperrten gewaltsam meinen Mund auf, dann führten sie brutal einen Schlauch in meinen Magen ein. Der Schlauch wurde über zwei Monate lang nicht entfernt. Der Geruch, der aus meinem Magen kam, roch fürchterlich, so dass die Gefängnispolizisten meine Zelle mieden. Aufgrund dieser Misshandlungen magerte ich schnell ab, schließlich wog ich weniger als 40 Kilo und das bei einer Körpergröße von 1,70 Meter. Ich war so schwach, dass mich schon ein leichter Wind zu Fall bringen konnte.

Meine Erlebnisse im Frauengefängnis Huhehaote

Im Herbst 2003 wurde ich aufgrund einer Zusammenlegung von mehreren Frauengefängnissen ins 1. Frauengefängnis Huhehaote verlegt. Auch dort weigerte ich mich, Zwangsarbeit zu verrichten oder Gefängniskleidung anzuziehen. Jedes Mal wenn eine Untersuchungsabordnung zu Besuch kam, bestätigte ich Falun Dafa. Daraufhin wurde ich erneut bestraft. Mehrere Gefangene schlugen mit einem Holzstab (70cm lang und 6cm Durchmesser) brutal auf meine Beine, so dass ich starke Schmerzen hatte. Nach dieser Misshandlung waren meine Beine zwei bis drei Jahre gefühllos. Weil ich mich weiterhin weigerte, die Gefängniskleidung anzuziehen, schlugen vier Gefangene auf mich ein; sie kratzten mich auch hinter meinen Ohren und zwar so stark, dass die Wunden anschließend eiterten.

Als wieder einmal eine Untersuchungskommission kam, bestätigte ich Falun Dafa und rief laut „Falun Dafa ist gut“. Der stellvertretende Leiter des Gefängnisbezirks schleppte mich daraufhin in das Büro im 1. Stock und schockte mich im Bereich meines Mundes mit einem Elektrostab. Als der Strom meine Haut berührte, sah ich blaues Licht. Während er mich traktierte, beschimpfte er mich ununterbrochen. Danach schleppte er mich ins Erdgeschoss und fesselte mich an ein Heizungsrohr im Bad. Ein Gefangener namens Wu Xiujie schlug mit einem Bodenschrubber auf meinen Mund. Ich bekam im ganzen Gesicht viele blaue Flecke. Danach wurde ich wieder für eine Woche in einer Einzelzelle inhaftiert. Diese Zelle war erst vor kurzem fertiggestellt worden und der Betonboden noch nicht durchgetrocknet. Meine Zudecke war fast immer feucht.

Im Anschluss daran wendeten sie einen betrügerischen Trick an und brachten mich in ein Gehirnwäschezentrum. Hier wurde mir der Schlaf entzogen. Ehemalige „umerzogene“ Falun Gong-Praktizierende arbeiteten mit der Polizei zusammen und zwangen mich, die „fünf Erklärungen“ (Reueberichte, Garantieerklärung, Verzichtserklärung auf Falun Gong usw.) zu schreiben. Im Gehirnwäschezentrum wurden alle Falun Gong-Praktizierende stark unter Druck gesetzt. Im Falle, dass wir nicht auf unseren Glauben verzichten wollten, drohten sie, uns in das berüchtigte „Umerziehungslager“ im autonomen Gebiet Tongliao zu verlegen.

Obwohl meine Haftzeit am 1. April 2005 beendet war, ließen sie mir keine Ruhe. Nachdem ich am Heimatbahnhof aus dem Zug ausgestiegen war, kamen Mitarbeiter des Büro 610 und der Staatssicherheitsbrigade der Stadt Zhalantun auf mich zu und verhafteten mich erneut. Sie lieferten mich in das örtliche Gehirnwäschezentrum ein.

Das Frauengefängnis Huhehaote misshandelte mich bis zum Schluss

Am 13. November 2009 befand ich mich an meinem Arbeitsplatz. Plötzlich stürzten einige Polizisten (einer hieß Wang Yuping) der Staatssicherheitsbrigade herein, nahmen mich fest und fuhren mich zur Polizeibehörde. In der Zwischenzeit plünderten sie meine Wohnung. Sie konfiszierten Falun Dafa-Bücher, Minghui-Wochenblätter, Dutzende Broschüren über die Verfolgung und einige DVDs. In der Nacht kurz nach 21:00 Uhr wurde ich in das örtliche Untersuchungsgefängnis gebracht.

Einmal um Mitternacht führte der stellvertretende Vorsitzende der Polizeibehörde namens Han Jie sechs bis sieben Polizisten in Zivil zu mir. Sie packten mich und schleppten mich ins Verhörzimmer. Dann fesselten sie mich auf einen Eisenstuhl. Han Jie goss ständig Wasser über meinen Kopf und in meinen Kragen hinein. Diese Folter führte zu Atemnot und ich erlitt einen Herzanfall.

Eisenstuhl (Folternachstellung)

Während dieses unrechtmäßigen Verhörs sagte der Polizist Wang Yuping zu mir: „Dein Fall wird entweder groß oder klein sein. Du musst dir selbst darüber im Klaren sein (dabei wollte er mir andeuten, dass ich mit Schmiergeld meine Situation verbessern könne). Wir können deinen Fall von einem großen in einen kleinen umwandeln. Wenn du einverstanden bist, kannst du vielleicht schon morgen heim, wenn nicht, schicken wir dich in das Gefängnis und du darfst weder deine Eltern noch deinen Mann sehen.“ Ich kooperierte nicht mit ihnen, stattdessen erklärte ich ihnen die wahren Umstände über die Verfolgung. Sie hörten allerdings nicht auf meine Worte, sondern verurteilten mich gegen das Gesetz zu drei Jahren Freiheitsstrafe.

Am 21. April 2010 nach 19:00 Uhr brachte mich die Polizei erneut ins Frauengefängnis Huhehaote. Nach knapp drei Monaten war mein Zustand aufgrund der vorangegangenen Misshandlungen so schlecht, dass sie mich ins Krankenhaus der Arbeitslagerbehörde einlieferten. Nach übereinstimmenden Diagnosen mehrerer Krankenhäuser wurde bei mir Gebärmutterkrebs und Hepatitis C festgestellt. Im Krankenhaus hatte ich ständig Unterleibsblutungen und starke Schmerzen. Ich befand mich in Lebensgefahr, aber die Ärzte im Krankenhaus lehnten eine weitere Behandlung ab. Sie beriefen sich darauf, dass die Erkrankungen unheilbar wären. Weil das Gefängnis sich aus der Verantwortung stehlen wollte, ließen sie mich am 25. September 2010 frei und begründeten ihren Schritt damit, dass ich mich jetzt außerhalb des Gefängnisses ärztlich behandeln lassen könnte. Aber zu diesem Zeitpunkt war mein Allgemeinzustand schon sehr schlecht.