FDI: Buddhistischer Tempel in China für Gehirnwäsche missbraucht

Pressemitteilung 21. November 2011

New York/Berlin (FDI) – Teile eines buddhistischen Tempels außerhalb der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan, wurden laut Quellen in China in ein provisorisches Gefängnis zur Gehirnwäsche von Falun Gong-Praktizierenden umfunktioniert. Mindestens 14 Falun Gong-Praktizierende wurden seit Juni 2010 dort festgehalten, viele berichten von Folter und Misshandlungen.

Die Berichte über Misshandlungen im Sansheng Tempel wurden in Verbindung mit einer auf drei Jahre angelegten, mehrere Milliarden Euro teuren Kampagne bekannt, die die große Mehrheit der Falun Gong-Praktizierenden in China vor allem durch den Einsatz von Gehirnwäschezentren „umerziehen“ soll (Bericht).

 

 Der Sansheng-Tempel in der Provinz Sichuan wird Berichten zufolge als Gehirnwäsche-Zentrum für Falun Gong-Praktizierende missbraucht

Der Sansheng Temple (三圣寺) stammt aus der Zeit der Drei Reiche (220 - 280 n. Chr.) und ist im Amt für religiöse Angelegenheiten der Provinzregierung Sichuan registriert (Link / Screenshot). Er befindet sich etwa 50 km außerhalb der Provinzhauptstadt Chengdu in der abgelegenen Gegend von Fenglechang in der Stadt in Guihua, und gehört zur Gerichtsbarkeit der Stadt Pengzhou. Fotos, die [uns] aus China zugeschickt wurden, zeigen eine Ansicht mit einer kleinen Pagode, während offizielle Webseiten den Blick auf die landschaftlich reizvolle Umgebung lenken (Screenshot).

Der Tempel wurde aufgrund seiner abgeschiedenen Lage seit Mitte 2010 vom Büro 610 – ein von der Kommunistischen Partei geschaffenes und außerhalb des Gesetzes agierendes Sicherheitsorgan zur Durchführung der Verfolgung von Falun Gong – relativ unbemerkt in ein Gehirnwäschezentrum für Falun Gong-Praktizierende umfunktioniert.

„Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bekämpft seit ihrer Entstehung die traditionelle Kultur Chinas und deren Werte", sagt Falun Gong-Sprecherin Waltraud Ng. „Ein Tempel, der den Menschen und Kultivierenden heilig ist, wurde menschenverachtend ein Tatort für Folter und Gehirnwäsche. Die KPCh missbraucht eine heilige Stätte Chinas um den Glauben der Falun Gong-Praktizierenden an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht mit Gewalt zu brechen“.

Falun Gong-Praktizierende werden dort gefoltert und gezwungen Propagandavideos anzuschauen. Überall hängen Plakate, die Falun Gong diffamieren, selbst in den Toiletten. Um zu vermeiden, dass Passanten etwas von den Schlägen mitbekommen, sind alle Fenster, Türen und Vorhänge verschlossen, die Fernseher laufen auf höchster Lautstärke. Alle, die dort zur Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt sind, werden mit einer Vielzahl von finanziellen Anreizen motiviert.

Dem Falun Dafa-Informationszentrum wurden Einzelheiten über Misshandlungen an einer 48 Jahre alten Landwirtin berichtet. Frau Qing Guangrong war am 29. März 2011 von örtlichen Parteifunktionären und Agenten des Büro 610 aus ihrem Haus entführt worden. In dem Tempel wurde sie in Isolationshaft gehalten und immer wieder geschlagen. Erst knapp vier Monate später, am 23. Juli 2011, wurde sie entlassen (weitere Details).

Seit Mitte September wurde von mindestens sechs weiteren Falun Gong-Praktizierenden berichtet, die noch immer in dem Gehirnwäsche-Zentrum eingesperrt sind: Li Yongxian, Tan Shunmin, Zhang Youyi, Zheng Weigang, Zhang Guofang und Zhang Yixiang.

Die im Tempel Inhaftierten gehören zu über 400 Falun Gong-Praktizierenden in der Provinz Sichuan, die laut Angaben der chinesischsprachigen Minghui-Website, seit Juli 2011 zur Gehirnwäsche geschickt wurden.

Die KPCh benutzt seit 1999 Gehirnwäschezentren, um Falun Gong-Praktizierende dort zu inhaftieren. Ähnlich wie bei "schwarzen Gefängnissen" zur Unterbringung von Petenten, sind solche Zentren behelfsmäßige Gefängnisse außerhalb der Rechtsordnung, in denen Praktizierende für eine unbestimmte Zeit gefangen gehalten werden. Sie werden dort einer Reihe von Misshandlungen unterzogen, mit dem Ziel, sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören und den Treueeid auf die KPCh zu leisten. Während sich einige in staatseigenen Gebäuden befinden, befindet sich der Großteil dieser Gehirnwäscheeinrichtungen in Schulen, Hotels, und jetzt auch in buddhistischen Tempeln. In den vergangenen zwei Jahren wurde der Einsatz von Gehirnwäsche-Zentren in ganz China als Teil einer neuen Kampagne intensiviert, mit der sämtliche Falun Gong-Praktizierende gewaltsam bekehrt werden sollen.

„Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, diesen Fall bei dem Amt für religiöse Angelegenheiten (Sichuan provincial government’s Religious Affairs Bureau) zu untersuchen und die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, sagt Waltraud Ng. „Aus Erfahrung wissen wir, dass die KPCh solche Verbrechen schnell und geschickt vertuscht, sobald sie der internationalen Öffentlichkeit zugänglich werden. Daher muss jede Untersuchung zügig von statten gehen und gründlich durchgeführt werden“.

Die Adresse des Tempels lautet:

Sansheng Village, Guihua Town, Pengzhou Stadt, Postleitzahl 611938
Tel: +86-13568937127; +86-28-83832117 (Link / Screenshot)

Personen, die nachweislich an der Verfolgung im Sansheng-Tempel beteiligt sind:

Yin Wujie, Koch: +86-13688136964 (Mobil)
Guo Xinghui, Assistent: +86-13408566989 (Mobil)
Qian Ying, Assistent: +86-18780731721 (Mobil)
Xiang Qingfeng, Assistent: +86-18666691932 (Mobil)
Wu Junying, Assistent: +86-13697013550 (Mobil)

Weitere Informationen zu “Umerziehung” und “Transformation”:

• FDIC 2010 Annual Report: "Transformation" and Forced Religious Conversion
• FDIC: 10 Common Transformation Tactics
• FDIC: Interne Dokumente der Kommunistischen Partei enthüllen neue Kampagne zur gewaltsamen Umerziehung von Millionen Falun Gong-Praktizierenden in China
Analysis of U.S. Congressional-Executive Commission on China regarding renewed campaign to "transform" Falun Gong practitioners


Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.449 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

 

Quelle: http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1321905847.html

Rubrik: Veranstaltungen