Der kleine Quanwazi schreit nach seiner Mutter

(Minghui.de) Frau Zhu Yifang wurde seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong mehrmals verhaftet. Li Chongxi, stellvertretender Generalsekretär des Parteikomitees der KPCh der Provinz Sichuan, unterzeichnete den Befehl, Zhu Yifang zu verfolgen, weil sie für eine Schlüsselfigur von Falun Gong in Sichuan gehalten wurde. Unter der direkten Aufsicht der jeweiligen „Büro 610“ der Provinzen Sichuan und der Städte Guangyuan und Chengdu war Zhu Yifang Opfer systematischer Misshandlungen. Während der Haft im Untersuchungsgefängnis von Guangyuan wurde sie mit gespreizten Armen und Beinen an den Ecken eines Metalbettes gefesselt. Am 8. Oktober 2006 verurteilten die Behörden des Wangcan Bezirksgerichts von Guangyuan sie zu sieben Jahren Haft im Frauengefängnis Chengdu.

Zhu Yifang erklärte den Behörden im Gefängnis, dass sie sich als Praktizierender nach den Werten Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht richte und dass sie keines Verbrechens schuldig sei. Weil sie kein Gesetz verletzt hatte und keine Kriminelle war, weigerte sie sich, die Gefängniskleidung zu tragen. Die Wärter wiesen Gefangene an, sie bis auf die Unterwäsche auszuziehen und sperrten sie in Einzelhaft. Sie durfte mit nieandem reden und keinen Besuch ihrer Familie empfangen.

Als ihr Sohn, der den Spitznamen Quanwazi trägt, zum Gefängnis kam, um seine Mutter zu besuchen, verweigerten die Zuständigen ihm den Zutritt. Verzweifelt rief er „Mama“ vor dem Gefängnis, weil er sie unbedingt sehen wollte. Als sie ihren Sohn hörte, eilte Zhu Yifang zu den Gitterstäben und rief: „Ich bin hier!“ Die Gefangenen, die sie beaufsichtigten, rannten in die Zelle, warfen sie zu Boden und knebelten sie. Beim nächsten Gefängnisbesuch kam ihr Sohn zusammen mit ihrem Neffen. Als ihnen der Zutritt wieder verweigert wurde, riefen sie beide abwechselnd „Quanwazi“ und „Mama“. Als sie ihre Stimmen hörte, eilte Zhu Yifang zum Fenster und winkte ihnen. Die Gefangenen drückten sie wieder zu Boden.

Kurz vor Neujahr 2009 versuchte die für die inhaftierten Praktizierenden zuständige Polizeibeamtin Zhao Hongmei Zhu Yifang dazu zu zwingen, drei Garantieerklärungen zu schreiben; als Gegenzug bot sie ihr den Besuch ihrer Familie an. Zhu Yifang weigerte sich. Am Besuchstag kamen ihr Sohn und ihr Neffe zum Gefängnis. Die Wärter befahlen vier Gefangenen, Zhu Yifang festzuhalten und ihr eine Gefängnisuniform anzuziehen, dann brachten sie sie nach unten zu ihrem Sohn und ihrem Neffen.

Als sie die beiden sah, brach Zhu Yifang in Tränen aus. Als die Wärter nicht aufpassten, hob Zhu Yifang ihre Gefängniskleidung hoch und zeigte ihnen die Verletzungen durch die Folter. Sie konnte ihnen auch Details über ihre ertragenen Leiden im Gefängnis berichten.

Weil sie in Einzelhaft mit wenig Sonne und nährstoffarmer Nahrung sowie extremer körperlicher und psychischer Folter ausgesetzt war, war ihr Körper geschwollen und sie konnte nicht ohne Hilfe gehen. Ihr Bauch war mit Flüssigkeit angefüllt und am Rücken hatte sich ein Buckel gebildet. Sie wurde ins Polizeikrankenhaus gebracht, wo männliche Gefangene ihre Gliedmaßen an die Ecken des Bettes fesselten. Ihr Bauch und die Knie wurden ebenfalls gefesselt. Jeden Tag gab ihr die Krankenschwester unbekannte Medikamente durch Infusion. Daraufhin bekam sie Gefäßschmerzen und hatte einen aufgeblähten Magen. Zuerst wurden ihr nur zwei kleine Medikamentenflaschen gegeben, später dann zwei große. Es wurden etwa 8 Ampullen pro Tag gegeben. Hinzu kam jeden Tag noch ein weiteres Medikament, dessen Gabe auf zwei Spritzen täglich erhöht wurde und das Geschwüre auf ihrem Gesäß hervorrief. Dieser Missbrauch im Krankenhaus dauerte Monate lang an. Auf ihrem Gesäß sind immer noch über 100 Nadeleinstiche zu sehen.

Ihre jüngere Schwester und ihr Sohn kamen im Juni 2009 ins Krankenhaus, um sie zu besuchen. Zhu Yifang trug eine wattierte Baumwolljacke und hielt ihre Hose fest, weil sie keinen Gürtel hatte. Der letzte Besuch war erst sechs Monate her, aber nicht einmal ihr Sohn erkannte sie wieder. Erst als der Wärter bestätigte, dass sie es sei, erzählte sie ihnen, dass sie seit sechs Monaten nicht geduscht habe.