Der reichhaltige und vielfältige Gebrauch von idiomatischen Redewendungen in der chinesischen Kultur (Teil II)

(Minghui.de)

Teil 1: http://www.minghui.de/artikel/64075.html

Alltagsleben, Bildung und Kunst als kulturelle Einflüsse für chinesische Idiome

Chinesische Idiome lassen die grundlegenden Inhalte der chinesischen Kultur erkennen, sowie die einzigartige psychologische Struktur, Denkweise, ästhetische Sichtweise und das Wertesystem des Han-Volkes (größte ethnische Gruppe in China). Sie beschreiben präzise und anschaulich die Lebenseinstellungen, gesellschaftlichen Anschauungen und andere philosophischen Denkweisen des chinesischen Volkes.

Beispiele:

Die Schriftzeichen „An (zufrieden sein) Pin (Armut) Le (ergeben sein) Dao (spirituelle Dinge)“ (安贫乐道) beziehen sich darauf, dass man in Armut zufrieden ist und frohgemut dem Spirituellen folgt. „Ming (klar) Bian (unterscheiden) Shi (richtig) Fei (falsch)” (明辨是非) bedeutet, dass jemand ganz klar weiß, was richtig und was falsch ist.

„Zheng (aufrichtig) Qi (Geist) Lin Ran (Ehrfurcht einflößende Erscheinung)“ (正气凛然). bezieht sich darauf, dass durch das Hochhalten von Gerechtigkeit Achtung geweckt wird. „Man (der Eingebildete) Zhao (erleiden) Sun (Verluste) Qian (der Bescheidene) Shou (das Ernten) Yi (Vorteile)“ (满招损,谦受益) bedeutet, dass der Eingebildete Verluste erleidet, während der Bescheidene Vorteile bekommt.

Das Verhalten der Menschen spiegelt sich auch in ihrem Alltagsleben in den idiomatischen Redewendungen wider. Beispiele:

„Wen (behutsam) Liang (freundlich) Gong (respektvoll) Jian (zurückhaltend) Rang (bescheiden)” (温良恭俭让) soll die Menschen darauf hinweisen, behutsam, freundlich, respektvoll, zurückhaltend und bescheiden zu sein.

Die Geschichten in den chinesischen idiomatischen Redewendungen sind Teil der chinesischen Historie und jedes chinesische Idiom transportiert eine tiefgründige Bedeutung. Durch die Verbesserung im Laufe der Zeit und die Verbreitung unter zahlreichen Menschen in mündlicher Form, wurde jedes chinesische Idiom tief, bedeutungsvoll, klar und prägnant und es lässt die Menschen etwas von der chinesischen Geschichte und von verschiedenen Prinzipien erfahren.

Weitere Bespiele:

„Gao (hoch) Shan (Berg) Liu (Fließen) Shui (Wasser)” (高山流水) von Yu Boya und Zhong Ziqi. (Zur Erklärung dieser Geschichte: http://www.minghui.de/artikel/58172.html )

„Yun (Festlegen) Chou (Strategien) Wei Wo (Kommandozelt)” (运筹帷幄) bezieht sich auf das Festlegen von Strategien für den Sieg im Kommandozelt von Zhang Liang. (Weitere Informationen zu Zhang Liang: http://www.minghui.de/artikel/38270.html)

„Ju Gong Jin Cui” (鞠躬尽瘁) bedeutet, dem Land bis zum Tod hingebungsvoll dienen. Dies kommt von Zhuge Liang, dem Premierminister des Staates Shu in der Zeit der drei Königreiche.

„Wen (Hören) Ji (Krähen des Hahnes) Qi Wu (Aufstehen und Kampfkunst mit dem Schwert üben)” (闻鸡起舞) von Zu Ti. Dieses Idiom bezieht sich auf Zu Ti, den berühmten General der Han Dynastie, der in jungen Jahren aufstand, um Kampfkunst mit dem Schwert zu üben, sobald er den Hahn krähen hörte.

„Ru (eintreten) Mu (Holz) San (drei) Fen (Längeneinheit)” (入木三分) bezieht sich darauf, dass die Tinte bei Kalligraphie drei Fen tief ins Holz einzieht. Von Wang Xizhi (dem berühmtesten Meister der chinesischen Kalligraphie in der Jin Dynastie).

„De (Tugend oder Moral) Gao (hoch oder reich) Wang (Ruf) Zhong (viel)” (德高望重) rührt von Fu Bi her, einem berühmten Beamten in der Song Dynastie, der einen hohen Grad an Toleranz hatte, sogar schon als er noch jung war. (Weitere Geschichten über Fu Bi unter: http://www.pureinsight.org/node/5327)

„Jing Zhong (vollkommen loyal sein) Bao (dienen) Guo (Land)” (精忠报国) bedeutet, dem Land uneingeschränkt zu dienen. Es bezieht sich auf Yue Fei. (Weitere Informationen zu Yue Fei unter: http://www.minghui.de/artikel/4113.html )

Die traditionelle chinesische Kultur legt großen Wert auf Erziehung.

„Shi (Lehrer) Tao (Prinzipien) Zun Yan (Respekt und Würde)” (师道尊严) bedeutet, dass die Lehrer respektiert werden und die Prinzipien, die sie lehren, von den Menschen respektiert werden.

„Zun (Respekt) Shi (Lehrer) Zhong (Beachtung schenken) Dao (Tao, die Prinzipien)” (尊师重道) bedeutet, dass der Respekt gegenüber dem Lehrer und die Beachtung der Prinzipien moralische Prinzipien und ethische Normen sind, auf die in China großer Wert gelegt wird. Das Idiom „Shi Tao Zun Yan” stammt aus „Li Ji – Xue Ji” (Buch der Riten – Aufzeichnungen über Erziehung). Es bedeutet: „Soweit es um das Lernen geht, ist die schwierigste Angelegenheit die, strenge Lehrer zu finden. Nur, wenn die Lehrer streng sind, können die Schüler das Tao (die Prinzipien) schätzen. Nur, wenn das Tao geschätzt wird, können die Menschen das Lernen schätzen.“ „Zun Shi Zhong Dao” hat seinen Ursprung in Hou Han Shu – Kong Xi Zhuan (Geschichte der späteren Han-Dynastie – Biographie von Kong Xi) „Ich höre, dass es keinen einzigen weisen König gibt, der die Lehrer nicht respektiert und das Tao (Prinzipien) nicht schätzt.“

Die alten Chinesen verknüpften die Auffassung des Respekts gegenüber den Lehrern mit der des Respekts gegenüber dem Tao. Sie glaubten, dass das Tao die Wahrheit über den Kosmos und das menschliche Leben darstellt. Sie glaubten, wenn man sich nach dem Tao richtet, ist es das Gleiche, wie den höchsten Wert des eigenen Lebens zu verwirklichen.

Die alten Chinesen wiesen darauf hin, dass zum Lehrerseins Respekt und edle Gesinnung gehört. Sie förderten das Prinzip des Respekts gegenüber dem Lehrer und dem Tao und schützten sie. Wenn die Lehrer respektiert werden, können die Schüler die Hoheit des Tao erkennen und so können sie die Prinzipien, das Wissen und die Fertigkeiten, die der Lehrer lehrt, respektieren.

Beispiel:

„Sheng (Cheng Yi) Men (Tür) Li (stehen) Xue (im Schnee)” (程门立雪) ist eine sehr bekannte Geschichte in der chinesischen Historie. Diese Geschichte stammt aus der Geschichte der Song – „Biographie von Yang Shi“: Yang Shi und You Zuo besuchten Cheng Yi, einen berühmten konfuzianischen Philosophen der damaligen Zeit. Cheng saß da und meditierte mit geschlossenen Augen. Yang Shi und You Zuo standen dann respektvoll vor der Tür im heftigen Schneetreiben. Als Cheng die Augen öffnete, war der Schnee bereits 30 Zentimeter hoch. Dieses Idiom wurde später benutzt, um zu beschreiben, dass die Lehrer respektiert werden und dem Tao fromm gefolgt wird.

Die chinesischen Redewendungen spiegeln auch die traditionelle chinesische Kunst wider. Eine Nation mit einer weit zurückreichenden Geschichte muss reiche und farbenfrohe Kultur und Kunst besitzen. Chinesische Literatur, Kalligraphie, Malerei, Musik, Tanz und so weiter sind essentielle Bestandteile des Geistes und der Kultur des chinesischen Volkes. Der Inhalt dieser Künste wird auch unvermeidlich in den chinesischen Redewendungen dargestellt. Es folgen einige Beispiele:

„Wen (Literatur) Yi (verwendet für) Zai (Ausdruck) Dao (Tao)” (文以载道) verweisen darauf, dass die Literatur benutzt wird, um das Tao zu beschreiben, was den Wert der Literatur deutlich macht.

Die Schriftzeichen „Piao (gleiten) Ruo (wie) Fu Yun (vorübereilende Wolken), Jiao (energisch) Ruo (wie) Jing (aufgeschreckt) Long (Drache)” (飘若浮云,矫若惊龙) beschreiben die chinesische Kalligraphie.

„Miao Shou (jemand mit ausgezeichneten Fähigkeiten) Dan Qing (Malfarben)” (妙手丹青) und „Wu (Maler Wu Daozi) Dai (Kränze und Bänder) Dang Feng (Wind)” (吴带当风) schildern die Lebhaftigkeit der Gemälde.

Nehmen wir die Musik als ein weiteres Bespiel. Die Musik des alten China war sehr entwickelt und hatte ihre eigenen Charakteristika. Wenn man einige Redewendungen zusammenstellt, die die Musik wiedergeben, kann man den Inhalt der traditionellen chinesischen Musik erkennen.

Von Redewendungen wie „Si Zhu Guan Xian (Saiten- und Blasinstrumente)” (丝竹管弦), „Jin (Metallmusikinstrument) Shi (Musikstein) Xian Si (Saiteninstrumente)” (金石弦丝), „Zhong (Glocken) Gu (Trommeln) Qi (all) Ming (spielen)” (钟鼓齐鸣) können die Menschen die Musikinstrumente identifizieren, die im alten China gespielt wurden.

Idiome wie “Huang Zhong [der erste der sechs (positive bewerteten) Yang -Töne in der Zwölftonmusik des alten China, mit starkem Widerhall und sehr klar] Da Lu [einer der sechs (negativ bewerteten) Yin-Töne in der Zwölftonmusik]” (黄钟大吕) beschreiben die feierliche, äußerst wunderbare Harmonie von Musik oder Worten.

„Wu (fünf) Yin (Töne) Liu (sechs) Lu (Modi)” (五音六律) beziehen sich auf die fünf Töne und sechs Tonarten der alten chinesischen Musik. Andere musikverwandte Idiome wurden in der einzigartigen alten chinesischen Musiktheorie der „Zwölf Töne“ aufgezeichnet. Die Gongdiao-Theorie (Theorie der Tonarten der alten chinesischen Musik) wurde so entwickelt.

Die Redewendung „Jin (äußerst) Shan (gut) Jin (äußerst) Mei (wunderschön)” (尽善尽美) beziehen sich auf das vollkommen Perfekte. „Yu (verbleibend) Yin (Stimme) Rao (nachklingend) Liang (Gebälk des Hauses)” (余音绕梁) bedeutet, dass die singende Stimme noch im Gebälk des Hauses nachklingt, obwohl der Gesang schon vorbei ist. Dies spiegelt die Bereiche wider, die die alten Chinesen in der Musik einschlugen.

Aus diesen chinesischen Redewendungen können die Menschen sich ein systematisches und vollständiges Bild von anderen alten chinesischen Kunstformen und Wertesystemen machen, die sich auf der Grundlage dieser Kunstformen entwickelten.

Die Natur als Quelle für chinesische idiomatische Redewendungen

Chinesische Redewendungen beinhalten Berge und Flüsse, Pflanzen, Tiere und Gegenstände, von denen jede eine Wertevorstellung und ästhetische Vorstellung in der chinesischen Volkskultur verkörpert. Die Idiome können die Schönheit der natürlichen Landschaft schildern. Es folgen einige Beispiele:

„Fan (dicht) Hua (Blumen) Si (wie) Jin (farbenfroher Brokat)” (繁花似锦);

„Lu (grün) Cao (Gras) Ru (wie) Yin (Matte)” (绿草如茵);

„Shan (Berg) Ming (hell oder grün) Shui (Wasser oder Fluss) Xiu (wunderschön oder pittoresk)” (山明水秀); und

„Niao (Vögel) Yu (singen) Hua (Blumen) Xiang (Duft abgeben)” (鸟语花香).

Idiome wie „Wan (zehntausend) Xiang (Aspekte) Geng (verändern) Xin (erneuern)” (万象更新) und “Xin Xin (gedeihen) Xiang Rong (blühend gedeihen)” (欣欣向荣) führen den Menschen lebhafte Naturszenen voller Energie vor Augen.

Pinien, Zypressen, Pflaumen und Lotusblumen usw. haben alle wegen ihrer einzigartigen Eigenschaften besondere symbolische Bedeutung.

Die Schriftzeichen für „Sui (Jahreszeit) Han (kalt) Zhi (kennen) Song (Pinie) Bo (Zypresse)” (岁寒知松柏) weisen darauf hin, dass Pinien und Zypressen sich mehr hervorheben, wenn es kalt wird.

„Ao (herabsehen auf) Xue (Schnee) Ling (einschüchtern) Shuang (Frost)” (傲雪凌霜) bedeutet, dass die Pflaumenblüte sich nicht vor Schnee und Frost fürchtet.

„Chu (aus etwas herauswachsen) Yu Ni (Schlamm) Er (aber) Bu (nicht) Ran (verschmutzt werden)” (出淤泥而不染) bedeutet, dass die Lotusblume aus dem Schlamm wächst, aber dabei nicht verschmutzt wird.

Berge und Flüsse in den chinesischen Redewendungen transportieren nicht nur die allgemeine Bedeutung von geographischen Örtlichkeiten, sie besitzen auch Symbolkraft. Beispielsweise gilt der Berg Tai (einer der fünf berühmten großen Berge in China) als hoch, riesig, feierlich und edel, daher wird er als der bedeutendste der fünf Berge angesehen. Es folgen Beispiele von solchen Idiomen.

„Wen (stabil) Ru (wie) Tai Shan (Berg Tai)” (稳如泰山) beschreibt, dass etwas so stabil und unerschütterlich ist wie der Berg Tai. „Deng (klettern) Tai Shan (Berg Tai) Er Xiao (klein) Tian Xia (die Welt)” (登泰山而小天下) bedeutet, dass jemand sieht, dass die Welt klein ist, wenn er den Berg Tai erklommen hat. Es steht dafür, dass man einen breiteren Blickwinkel hat, wenn man auf einem hohen Punkt steht.

Die Redewendung „Tai Shan (Berg Tai) Bu (nicht) Rang (ausklammern) Tu Rang (feine Erde oder Kieselsteine)” (泰山不让土壤) bezieht sich darauf, dass der Berg Tai kleine Kieselsteine nicht zurückweist. Wegen seiner Natur kann der Berg Tai so riesig werden. Dies steht analog für Toleranz und gleichzeitige geistige Aufgeschlossenheit.

„Tai Shan ( Berg Tai ) Bei Dou (Nordstern)” (泰山北斗) bedeutet, dass Personen, die äußerst tugendhaft sind, hohes Ansehen und großen Respekt genießen.

Es gibt auch viele häufig verwendete Idiome, die auf Tiere zurückzuführen sind. Beispielsweise sind Drachen, Phönixe und Qilin (chinesisches Einhorn) magische und einzigartige chinesische Fabelwesen. Sie sind edel, furchteinflößend und verheißen Glück. Daher symbolisieren sie auch Vorbedeutung. Das sehr bekannte Idiom „Long (Drachen) Fei (fliegen) Feng (Phönixe) Wu (tanzen)” (龙飞凤舞) stammt aus der Inschrift des Tableaus von Biao Zhong Guang von Su Shi (einem berühmten Intellektuellen in der Song Dynastie), der „Tiao Fluss kommt aus dem Berg Tianmu. Drachen fliegen und Phönixe tanzen und sie versammeln sich alle in Lin An (ein Ort)“, „Long Fei Feng Wu“ wird verwendet, um eine mutige, ungehinderte, majestätische Schwungkraft oder lebhafte und muntere Haltungen zu beschreiben. „Bai (hunderte) Niao (Vögel) Chao (folgen) Feng (Phönix)” (百鸟朝凤) entstammt dem Buch der Tang (Dynastie): „Einige sagten, dass sie einen Phönix in der Stadt Haizhou sahen, dem hunderte Vögel folgten. Sie flogen nach Norden zum Berg Cangwu.“ Dieses Idiom bedeutet, dass jemand sehr tugendhaft ist und in hohem Maße respektiert wird von den Menschen. „Feng (Phönix) Ming (singt) Lin (das ist Qilin, ein magisches, glückverheißendes Tier) Chu (erscheint)” (凤鸣麟出) besagt, dass Qilin erscheint, wenn ein Phönix singt. Die Redewendung wird benutzt, um das Hervortreten von weisen Personen zu symbolisieren,

Gottheiten und Himmel als Quelle für idiomatische Redewendungen

In der Geschichte Chinas bekundeten die Chinesen ihre Verehrung für den Himmel und die Gottheiten, sowie ihre Ehrerbietung für diejenigen mit hoher Tugend durch den Ding (Gefäß) oder anderen Gegenständen aus Gold oder Jade, die Symbolkraft hatten. Die Kultur von Gold und Jade manifestiert sich überall in China. Zu den sehr bekannten Idiomen zählen folgende:

„ Jing Cheng Suo Zhi (mit Hingabe aus ganzem Herzen), Jin (Gold) Shi (Fels) Wei Kai (offen)” (精诚所至, 金石为开) bedeutet, dass Gold und Fels brechen bei einer Hingabe, die mit ganzem Herzen erfolgt. Zhuang Zi (ein berühmter Taoist) sagte: „Aufrichtigkeit ist die Inbegriff der Hingabe aus vollem Herzen. Ohne Ernsthaftigkeit und absolute Aufrichtigkeit kann man andere nicht bewegen.“ Das heißt, mit Aufrichtigkeit kann man Himmel und Erde bewegen und sogar Gold und Fels öffnen. In der Jadekultur verglichen die alten Chinesen ihr Streben nach dem höchsten Reich idealer Moral mit der Stärke, Reinheit und Eleganz von Jade. Seit alten Zeiten gibt es die Tradition, dass „ein Edelmann Tugend als Jade sieht“. Wenn ein Edelmann Jade trug, war dies ein Symbol für Tugend. Es folgen Redewendungen, die sich auf Jade beziehen:

„Ru (wie) Gui (Gegenstände aus Jade) Ru (wie) Zhang (Jadeverzierungen)” (如圭如璋) wird dazu verwendet, auf eine Person mit edlem Charakter hinzuweisen. Shi Jing (Buch der Lieder) (die früheste Sammlung von chinesischen Gedichten und Liedern) sagte: „Der elegante und talentierte Edelmann ist wie reines Gold, Zinn oder Jade oder Ornamente.“ Gui und Zhang sind sehr wertvolle Jadegegenstände. Sie symbolisieren den reinen und wunderbaren Charakter eines edlen Mannes.

Die Redewendung „Bing (Eis) Qing (klar und durchsichtig) Yu (Jade) Jie (rein oder unschuldig)” (冰清玉洁) stammen aus Sima Qians „Brief an Zhi Boling“, in dem es heißt: „Boling hat unvergleichliche Talente und hohe Ambitionen. Er achtet auf persönliche Kultivierung. Er ist so klar wie Eis und so rein wie Jade. Er verzettelt sich selbst nicht in Nichtigkeiten.“ Dieses Idiom beschreibt den Charakter der Person als klar wie Eis und rein und fehlerlos wie Jade, was heißt, dass er ein einwandfreies Benehmen und einen edlen und reinen Charakter besitzt.

Chinesische Redewendungen haben einen tiefgründigen Inhalt und spiegeln die Charakteristika der traditionellen chinesischen Kultur auf verdichtete und klassische Weise wider. Sie verkörpern die Entwicklung der chinesischen humanistischen Kultur durch mehrere tausend Jahre hindurch, sie ermöglichen, dass sich die traditionelle chinesische Moral und die traditionellen Prinzipien tief im Denken der Menschen verwurzeln. Sie erleuchten und ermutigen die Menschen, den Himmel zu respektieren, ihr Schicksal zu kennen, dem großen Weg zu folgen, folgendes Denken zu haben: „Fu (hinunterschauen) Yang (hinaufschauen) Wu (fühlt sich nicht) Kui (beschämt)” (俯仰无愧). Dies heißt, dass sie sich weder Gottheiten noch Menschen gegenüber beschämt fühlen. Man sollte den edlen Charakter des „Gao (hoch) Shan (Berg) Yang (hinaufschauen) Zhi, Jing Xing (breite Straße oder Aufrichtigkeit und Glanz) Xing Zhi” haben. (高山仰止,景行行止) bedeutet, dass es sich um einen Menschen handelt, der nach einem edlen Charakter strebt.